No. 321
Ausgabe #321 Cover

Die Könige Afrikas: Tradition und Aufbruch In drei Teilen auf ServusTV

Könige und Königinnen sind in Afrika heilig, sie werden angebetet und regieren noch immer viele der insgesamt 1,3 Milliarden Menschen auf dem Kontinent. Ein Filmteam um den österreichischen Kunsthistoriker und Fotografen Alfred Weidinger reiste durch Afrika, um die teils uralten Rituale der afrikanischen Könige festzuhalten. In atemberaubenden Bildern gibt die dreiteilige Dokumentation Einblicke in eine fantastisch-fremde Welt, die in nur wenigen Jahren schon Geschichte sein könnte.

Tradition und Aufbruch

Die erste Folge führt in den Osten von Mali, wo es noch Könige gibt. Hier lebt die kleine Volksgruppe der Dogon, die von den sogenannten Hogons regiert werden. Auch wenn der Einfluss des Islams den Einfluss dieser Könige immer stärker beschneidet, so sind die Hogons für viele Dörfer noch immer spirituelle Führer. Im Gegensatz zu Mali hat der Islam im vom Terror gebeutelten Land Niger eine lange Tradition. In der Kleinstadt Dosso sind Sultane die traditionellen Herrscher. Einer dieser Sultane erklärt sich bereit, porträtiert zu werden. Weitere Station ist die Volksgruppe der Azna in Lougou (Niger). Die heilige Führerin Aldjima Gado darf ihr Gesicht nicht zeigen und wurde auch noch nie fotografiert. Nach längeren Verhandlungen gelingt es dennoch ein Porträt der Heiligen zu machen. Anschließend geht es für das Team um Alfred Weidinger in die Wüste Tenéré, wo jedes Jahr ein buntes Fest mit tausenden Menschen gefeiert wird, bei dem sich Männer in einer Art "Brautschau“ präsentieren. Ein beeindruckend farbenprächtiges Spektakel, das bisher nur selten von einem Film-Team gedreht werden konnte.

Das Erbe des Kolonialismus

In Folge 2 begibt sich Alfred Weidinger auf eine Reise nach Ghana, dem Land der Ashanti. Ghana war, bevor Kolonialmächte aus Europa den Reichtum der afrikanischen Westküste entdeckten, ein bedeutendes, unabhängiges Imperium. Das Königreich der Ashanti aus Ghana leistete lange Zeit erfolgreichen Widerstand gegen die europäischen Kolonialmächte. Am Ende des 19. Jahrhunderts mussten sie sich schließlich gegen die Briten geschlagen geben, erlangten aber im Jahr 1957 ihre Unabhängigkeit. Alfred Weidingers Suche nach der Kultur der Ashanti beginnt in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Die Ashanti-Könige haben zwar keine politische Funktion im Land, sind jedoch noch immer Teil der Tradition und prägen die ghanaische Kultur bis heute.

Das neue Königreich

Im dritten Teil reist Alfred Weidinger nach Uganda, ein Land, das trotz wirtschaftlichem Aufschwung, noch immer gezeichnet von vergangenen Kriegen und humanitären Katastrophen ist. In der Republik gibt es noch immer Könige, deren Hauptfunktion darin besteht, für Einheit unter den Volksgruppen zu sorgen und ihnen eine gemeinsame kulturelle Identität durch Bildung zu verleihen. Die Briten nutzten die Könige, nach der Kolonialisierung Ugandas im 19. Jahrhundert, um ihre Herrschaftsansprüche durchzusetzen. Im Königreich Busoga im Osten des Landes bekommt Alfred Weidinger die Möglichkeit den König William Kadhumbula Gabula Nadiope IV zu fotografieren, der seit 2014 regiert. Er hat in Uganda und Großbritannien studiert und ist für sein liberales Weltbild bekannt. Er steht für eine neue Generation Ugandas. In Swasiland, an der Südspitze Afrikas, dem nächsten und letzten Stopp auf Alfred Weidingers Reise, muss der König Mswati III sich nach keiner Regierung richten. Das kleine Binnenland ist eine Monarchie und der König regiert mit absolutistischer Macht. Alles was er tut ist legitim, da es Gottes Wille ist. So entschied er sich auch, trotz sehr hoher Kosten, dass sein Land an seinem 50. Geburtstag offiziell in Eswatini umbenannt werden soll.

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Die Könige Afrikas bei ServusTV:
Folge 1 "Tradition und Aufbruch", am Sonntag, 02. Dezember ab 21:15 Uhr
Folge 2 "Das Erbe des Kolonialismus", am Sonntag, 09. Dezember ab 21:15 Uhr
Folge 3 "Momentaufnahme", am Sonntag, 16. Dezember ab 21:15 Uhr

Bildrechte: © Alfred Weidinger

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