Simon Schwarz unter Verdacht Lügen, Verrat & dunkle Geheimnisse: Familiendrama im Alpendorf

Ein Dorf in den Alpen, ein dunkles Geheimnis und das schwierige Verhältnis zweier Schwestern: Mit dem Thriller-Drama "Das Dorf des Schweigens" entführt das ZDF am Montag (22.02.) um 20:15 Uhr ins österreichische Bad Gastein und schildert die Geschichte einer jungen Frau, die nach Jahren in ihre Heimat zurückkehrt, um mit der Familie abzurechnen. Dabei tut sich ein Geflecht aus Lügen und Verrat auf, in dessen Mittelpunkt auch der heimische Schauspielstar Simon Schwarz steht...

Die deutsche Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller - dem heimischen TV-Publikum vor allem als "Tatort"-Kommissarin Katharina Lorenz bekannt - schlüpft in "Das Dorf des Schweigens" in die Rolle der im heimischen Bad Gastein aufgewachsenen Eva, die ihre ältere Schwester Lydia jahrelang vergeblich gesucht hat. Umso größer ist die Überraschung, als Lydia eines Tages unvermittelt in ihr Heimatdorf zurückkehrt – doch die Freude ihrer Familie schlägt in Wut und Unverständnis um, als Lydia ihre unerwartete Rückkehr nutzt, um mit den Menschen aus ihrer Vergangenheit abzurechnen: Sie klagt Christian, den Verlobten ihrer jüngeren Schwester Eva an, sie als 14-Jährige vergewaltigt zu haben.

Im Ort beginnen sich Gerüchte zu verbreiten, die Familie ist fassungslos – und obgleich niemand im Dorf an der Unschuld des beliebten Lehrers Christian zweifeln will, haben die Anschuldigungen schon bald Konsequenzen: Christian, durch die Gerüchte stigmatisiert, droht seine Anstellung zu verlieren. Als dann plötzlich seine Leiche aus einem reißenden Fluss geborgen wird, geht die Polizei zunächst von einem Suizid aus und will den Fall zu den Akten legen – doch Eva ist der festen Überzeugung, dass ihre Schwester Christian in den Tod getrieben hat und sucht nach Beweisen. Je intensiver sie sich mit Lydias Vergangenheit auseinandersetzt, desto realer werden deren Anschuldigungen für sie...

Wiedersehen unter düsteren Vorzeichen: Eva Perner (Petra Schmidt-Schaller, links) und Lydia Perner (Ina Weisse, rechts).

Martin Ambrosch ("Spuren des Bösen", "Das finstere Tal") lieferte mit seinem Drehbuch zu "Das Dorf des Schweigens" die Vorlage für einen emotional dichten Film in archaischem Setting. Für die Regie kam Hans Steinbichler, bekannt durch seine psychologisch differenzierten und atmosphärisch aufgeladenen Filme ("Hierankl", "Winterreise", "Bella Block") an Bord: Er selbst ist in den Alpen aufgewachsen und hat mit seinen Werken bereits vielfach bewiesen, dass ihn allgemeingültige Genrevorgaben nicht interessieren. Dafür versteht er es wie kein anderer, mit einem manchmal fast gnadenlosen Blick die Geschichten von Menschen freizulegen – Menschen und ihre Dramen, die wiederum nicht ohne die Landschaft, in der sie leben, zu verstehen sind.

Neben der virtuosen Regiearbeit und dem packenden Drehbuch zeichnet "Das Dorf des Schweigens" auch die hochkarätige Darsteller-Riege aus: An der Seite von Hauptdarstellerin Petra Schmidt-Schaller sind in dem düsteren Familiendrama Ina Weisse ("Die Patriarchin", "Nichts als Gespenster") als deren Schwester Lydia und Simon Schwarz ("Braunschlag", "Altes Geld") als der der schrecklichen Tat verdächtigte Lehrer Christian zu sehen. Zudem handelt es sich bei "Das Dorf des Schweigens" um den letzten Film von Schauspieler und Regisseur Helmuth Lohner, der am 23.06.2015 verstarb: Er verkörpert den geheimnisvollen, in tiefem Schmerz versteinerten Patriarchen, der nicht verhindern kann, dass seine Familie durch den Strudel einer alten Tragödie in den Abgrund gerissen wird und auseinanderfällt.

Bilder: © ZDF & Jürgen Olczyk