Start des „Universum History“-Dreiteilers „Königliche Dynastien“ Reihe über royale Familien im Europa des 21. Jahrhunderts geht weiter!
„Universum History“ beleuchtet in der ersten Folge der dreiteiligen Reihe „Königliche Dynastien“ am Freitag, dem 29. Mai 2020, um 22.35 Uhr in ORF 2 Aufstieg und Fall der Welfen und lässt in aufwendig gedrehten Spielszenen entscheidende historische Momente wieder lebendig werden. Familienmitglieder wie Erbprinz Ernst August und Georg Prinz von Hannover ergänzen in der Dokumentation von Annette von der Heyde (ORF-Bearbeitung: Andrea Lehner) das facettenreiche Bild einer selbstbewussten Herrscherfamilie, die im Lauf der Epochen immer wieder um Einfluss und Macht kämpfte. Die weiteren Folgen des „Universum History“-Dreiteilers widmen sich den Bernadottes (5. Juni) und den Grimaldis (12. Juni).
ie gelten als das älteste Fürstenhaus Europas, regierten einst über das Britische Empire und das Königreich Hannover und hinterließen der Nachwelt Städte wie München und Lübeck: die Welfen. Noch heute zählen sie zu den reichsten Familien Deutschlands – und mit ihrer mehr als eintausendjährigen Geschichte auch zu einer der ältesten. Um 800 wird erstmals ein Vorfahre dokumentiert: Welf I. 400 Jahre später avanciert Heinrich der Löwe zum für viele berühmtesten Welfenherrscher der Geschichte. An der Seite von Kaiser Barbarossa kämpft „der Löwe“ im 12. Jahrhundert um Einfluss und Macht – und nicht zuletzt um seinen eigenen Wohlstand. An seinem Stammsitz Braunschweig in Niedersachsen baut er wie ein König. Doch dann wird er dem Kaiser zu mächtig. Barbarossa verbannt ihn nach England, die folgenden Jahrhunderte verlieren sich die Spuren des stolzen Herrschergeschlechts im Dunkel der Geschichte.
Erst 500 Jahre später, zu Beginn des 18. Jahrhunderts, ergibt sich für die Welfen eine Riesenchance: Mit dem „Act of Settlement“ landen die Fürsten von Hannover unerwartet auf dem britischen Thron. Für die Engländer beginnt die Zeit der „Georges“. Doch Georg I. ist bereits über 50, spricht kaum Englisch und das englische Parlament macht ihm das Leben schwer. Sein Urenkel Georg III. lässt ein Londoner Stadtpalais zur offiziellen Residenz der britischen Monarchen ausbauen und beschert England damit eine Sehenswürdigkeit – den Buckingham Palace. Doch er leidet an einer Form der Geisteskrankheit. Sein Sohn Georg IV. gilt als Wüstling und Alkoholiker und stirbt ohne männliche Nachkommen. Nach 123 Jahren ist die Zeit der Welfen als Könige von England wieder vorbei.
Georg V., König von Hannover, flieht 1866 nach der Niederlage gegen Preußen ins Exil nach Österreich – genauer gesagt nach Gmunden im Salzkammergut. Dessen Enkel Ernst August, der die einzige Tochter von Kaiser Wilhelm II. heiratet und dafür das kleine Herzogtum Braunschweig erhält, muss seine Residenz nach nur fünf Jahren wieder aufgeben. 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, zieht er ebenfalls nach Gmunden, in das von seinem Vater erbaute Schloss Cumberland.
Fotocredit: ORF/ZDF Enterprises/Oliver Halmburger