Zum Auftakt der Woche meldet sich Kultur heute mit einer atmosphärischen Reportage aus dem Grazer Burggarten. Das renommierte "Klanglichtfestival" verwandelt die Stadt in ein begehbares Gesamtkunstwerk aus Projektionen, Musik und Architektur. Ani Gülgün-Mayr begleitet Künstler:innen und Besucher:innen durch eine Nacht, in der Graz in farbenprächtiges Licht getaucht wird.
Das Fernsehmagazin für Kroaten, Roma, Slowaken, Slowenen, Tschechen und Ungarn.
*) Magyarok / Erntedankfest in Unterwart
*) Roma / Post meridiem Band
*) Slováci / Logopädin gibt Tipps
*) Ceši / Porträt des Schriftstellers Michael Stavaric
*) Hrvati / 200 Jahre alte Fresken in Hornsteiner Kirche entdeckt
*) Slovenci / Goldenes Priesterjubiläum Graz
Moderation: Kristina Buconjic
Redaktion: Judith Herczeg
ORF III überträgt alle wichtigen News vom Tag, dazu Interviews, Analysen, Live-Schaltungen, Reportagen und alle wichtigen Pressekonferenzen und Updates live!
In der Weststeiermark werden die weltberühmten Lipizzaner gezüchtet und ein einzigartiger Wein aus der blauen Wildbacherrebe kultiviert, der Schilcher. Doch lässt sich hier auch Unbekanntes entdecken.
Weitläufige Almen, unberührte Flusslandschaften, liebliche Weinhänge und Winzerhäuser: Das ist die Weststeiermark. Der Ruß des Kohlebergbaus ist Geschichte. Heute sind es die weißen Lipizzaner und die blaue Wildbacherrebe, die das Land bunt und ungestüm lebensfroh machen.
Über die Jahrhunderte war die Weststeiermark geprägt vom Kohlebergbau. Mit seiner Hilfe konnten die Krisenjahre nach den beiden großen Weltkriegen bewältigt werden. Das Kohlerevier rund um Köflach ist weitgehend ausgeschöpft, 2006 wurde das Bergwerk stillgelegt, ebenso das Kohlekraftwerk im benachbarten Voitsberg.
Der Tourismus ist heute der bedeutendste Wirtschaftszweig im Land, und seine wichtigsten Aushängeschilder sind die weißen Pferde im Gestüt Piber, die Lipizzaner. Hier werden die weltberühmten Tiere für die "Spanische Hofreitschule" in Wien gezüchtet, aufgezogen und trainiert.
Und daneben steht der Schilcher, jener unverwechselbare Roséwein, der aus der Blauen Wildbachertraube gewonnen wird. Es war der steirische Prinz, Erzherzog Johann, der diese Reben in großem Stil anbauen ließ. Nur im Schilcherland von Ligist über Stainz bis nach Eibiswald findet die Rebsorte die besten Böden und das passende Klima.
Der Film zeigt den Arbeitsalltag im Gestüt Piber im Laufe eines Jahres. Von der Aufzucht der Fohlen über den Almsommer der Jungtiere, wo sie Trittsicherheit und Ausdauer erlangen, bis hin zum majestätischen Einsatz der Pferde in der "Spanischen Hofreitschule" in Wien.
Zudem erzählt er von den Winzern des Landes, die alljährlich Schilcher produzieren und dabei neue, ungeahnt kreative Wege gehen.
Abseits der weißen Pferde und der blauen Reben führt der Film durch eine unglaublich reichhaltige Landschaft und bietet spannende Einblicke in die Frühgeschichte eines Landes, das heute kulturell gleichwohl fortschrittlich wie traditionsbewusst ist.
Eine Dokumentation von Alfred Ninaus und Fritz Aigner
Victors Leben beginnt so wie das eines jeden Seeadler-Kükens. Er nimmt durch seine Eischale seine Eltern wahr, die unermüdlich Wache über ihn und seinen Bruder halten. Dann kommt der große Tag - seine Schale passt ihm nicht mehr, die Nährstoffe werden knapp, und so beginnt er sich unter Aufwand all seiner Kräfte zu befreien. Er pickt ein Loch in die Eischale und befreit sich. Victor ist erschöpft. Das Leben beginnt also mit Erschöpfung.
Ein Seeadler-Leben ist tatsächlich nicht leicht. Ursprünglich war der Seeadler fast überall in Europa verbreitet und in verschiedenen Ländern wurde er zum Wappentier. Durch Verfolgung, den erhöhten Einsatz von Pestiziden und durch die Zerstörung seines Lebensraumes wurde er im 19. und 20. Jahrhundert an den Rand der Ausrottung getrieben. Diese Umstände haben ihn auch zu einem der scheuesten Greifvögel Mitteleuropas gemacht.
Dieses Animal-Drama erzählt die wahre Geschichte eines Jahre lang beobachteten Individuums, die Lebensgeschichte des Seeadlermännchens Victor.
Ein Film von István Nádaskay und Elisabeth Korinek-Schönthal
Einem slowakischen Biologen ist durch geradezu unglaubliche Beharrlichkeit ein Husarenstück gelungen, das weltweit keine Parallelen hat: Tomas Hulik hat mit wilden, freilebenden Bibern Freundschaft geschlossen. Er kann neben ihnen sitzen, wenn sie nachts Bäume benagen, er kann ihnen auf Schritt und Tritt folgen, ohne sie aus der Ruhe zu bringen und er kann sie sogar berühren.
Sein Geheimnis: Etwa 600 gemeinsam mit den Bibern im dunklen Wald verbrachte Nächte - bei Hitze und Moskitos, bei Sturm und Frost. Vier Jahre und drei Bibergenerationen lang hat er die Tiere Schritt für Schritt nachhaltig davon überzeugt, dass er für sie keine Gefahr darstellt. Seine Beobachtungen eröffnen der Wissenschaft so unmittelbar wie nie zuvor den bis dato nur vom Hörensagen bekannten Alltag der Europäischen Biber, ihr Familienleben, ihren individuellen Charakter, ihr Sozialverhalten und ihre täglichen Gewohnheiten.
Eine Dokumentation von Harald Pokieser
Manuela Guancioli ist diesesmal mit Freunden in Durbach, sowie in der näheren Umgebung unterwegs. Die Reise führt von Durbach mit dem Pferd zum Prinzen auf die Burg Staufenberg, weiter mit den Oldtimern nach Straßburg, sowie zurück auf Wanderwegen zu den Weinbauern um Durbach.
Ohne Wälder könnten wir nicht überleben. Doch Bäume sind nicht nur unsere Verbündeten im Kampf gegen Klimawandel und Artensterben, sondern auch faszinierende Lebewesen mit einer eigenen Sprache.
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Immer mehr Menschen tauchen in die Welt der Bäume ein und versuchen, deren Sprache zu verstehen. Was treibt diese Hüter des Waldes an? Was verbindet sie und wie reagieren sie, wenn sie die Hilferufe der Bäume vernehmen?
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Millionen Jahre bevor es Menschen auf unserem Planeten gab, entstand ein riesiges Ökosystem: Der Wald. Erst seit kurzem wissen wir, dass Bäume Botschaften versenden - lautlos und unsichtbar. Worüber tauschen sie sich aus? Und was verbirgt sich hinter dem "Wood-Wide Web", diesem geheimnisvollen Informationsnetzwerk im Wald?
Wir begleiten Forschende, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Sprache der Bäume verstehen zu lernen. Biolog:innen, Förster:innen, Landschaftsarchitekt:innen und Ökolog:innen erzählen von ihrer Arbeit, ihrer Mission und deren Bedeutung - für Klima- und Artenschutz und letztendlich für uns alle. Sie fördern die Artenvielfalt in Wirtschaftswäldern oder kümmern sich um die Wiederansiedlung gefährdeter Arten. Sie erforschen die Bedeutung von Pilzgeflechten im Waldboden, erklären das faszinierende Prinzip der Schwammstadt für Stadtbäume und geben Einblicke in die Wälder der Zukunft.
Im burgenländischen Leithagebirge sichert ein Forschungsteam Wanderwege für Insekten. In dem 3.500 Hektar großen Wirtschaftswald wurden bereits 1.250 Biotopbäume unter Schutz gestellt. "Diese Bäume dürfen Pensionisten werden, Falten und Höhlen bekommen", sagt die Biologin Karin Enzenhofer. Maximal 50 Meter stehen die riesigen Baumveteranen voneinander entfernt. Gemeinsam mit Altholzinseln bilden sie Korridore, entlang derer Insekten wandern und sich im Wald verbreiten können. Davon profitieren auch viele andere Tiere: Vögel, Reptilien, Amphibien und Säugetiere, denen Insekten als Nahrungsquelle dienen.
"Alt- und Totholz ist das lebendigste Holz, das es bei uns im Wald gibt", sagt die Insektenforscherin Sandra Aurenhammer. Rund ein Drittel aller im Wald lebenden Arten ist darauf angewiesen. Die Forscherin fängt Fluginsekten aus dem Geäst der Bäume und Käfer aus dem verrottenden Totholz am Boden. Mehr als 1.200 verschiedene Insektenarten hat das Team auf der Projektfläche bereits nachweisen können.
Wo sich der Habichtskauz wohlfühlt, finden alle Waldbewohner gute Lebensbedingungen. Der Lainzer Tiergarten liegt im Stadtgebiet von Wien und beherbergt dennoch hunderte Jahre alte Eichen. 2009 startete ein aufsehenerregendes Projekt: Die Wiederansiedlung von Habichtskäuzen, einer großen, in Österreich ausgestorbenen Waldeulenart. "Viele meinten, das Projekt könne nur in der Wildnis gelingen und nicht in der Nähe der Großstadt", sagt der Wildtierökologe Richard Zink. Doch die Habichtskäuze bilden mittlerweile eine neue Population. Der Forscher bereitet soeben die Freilassung von Jungvögeln vor. Die Küken sind in einer von Tierärzten überwachten Greifvogelstation geschlüpft. Vorsichtig werden sie in den Lainzer Tiergarten gebracht und ausgewildert. Durch dieses Projekt werden die Habichtskauz-Populationen in Mitteleuropa miteinander verbunden. Das Überleben der Habichtskäuze kann so dauerhaft gesichert werden.
Der Film reist in die spannende Welt alter Baumriesen, die in der Steiermark, dem waldreichsten Bundesland Österreichs, seit vielen Jahrhunderten ihre Wurzeln schlagen. 600 Bäume sind hierzulande als Naturdenkmäler ausgewiesen - der Film zeigt uns einige dieser Naturschätze und führt uns von der "ältesten Eiche Europas" bis zur "Königin der Alpen", der Zirbe, vom widerstandsfähigen Ginkgo bis zum gigantischen Mammutbaum, von den heilenden Kräften der Linde bis zur gesunden Wirkung der Lärche. Beleuchtet wird der Baum als Lebewesen, mit seinen Fähigkeiten, seiner Nutzung, seinen Bewohnern und seiner kulturellen Bedeutung. Neben all diesen spannenden Aspekten charakterisieren kleine Anekdoten die Baumriesen. Wen und was diese Methusalems wohl schon in ihrem Baumleben gesehen haben? Regisseur Alfred Ninaus hat diese alten Bäume ein Jahr lang filmisch begleitet und ihr Leben im Wechsel der Jahreszeiten porträtiert.
Julia und Arthur sind entsetzt: Die Stadt Retz plant den Bau eines Bundesstraßenzubringers, der auch durch ihr Grundstück verläuft. Bürgermeister Reidinger übernimmt indessen das Amt des schwerkranken Landeshauptmanns und lässt die Retzer damit ratlos zurück. Da sich Reidingers Nachfolger Kaspar Lehofer und der Gemeinderat bei der Straßenplanung persönlich bereichert haben, gründen die erbosten Anrainer eine eigene Bürgerliste mit Julia als Spitzenkandidatin. Die vorgezogenen Neuwahlen bringen ein überraschendes Ergebnis.....
Mit Christiane Hörbiger, Peter Bongartz, Paula Polak, Philipp Fleischmann, Michael König, Konstanze Breitebner, Susa Juhasz, Fritz Karl, Franz Buchrieser, Heinz Trixner, Werner Prinz, Peter Uray, Reinhard Nowak, Ludwig Dornauer, Raffael Weninger, Reinhard Simonischek, Vanessa Payer, Trude Ackermann, Petro Domenigg, Clemens Galen
Die Wiener Juristin Dr. Julia Laubach will fernab der Großstadt einen Neuanfang wagen. Als Amtsrichterin will sie sich in Retz eine neue Zukunft aufbauen. Doch im Privatleben herrscht noch immer Chaos.
Mit Christiane Hörbiger, Peter Bongartz, Paula Polak, Philipp Fleischmann, Franz Buchrieser, Michael König, Sissy Höfferer, Fritz Karl, Konstanze Breitebner, Hertha Schell, Johanna Mertinz, Ludwig Dornauer, Susa Juhasz, Peter Uray, Werner Prinz, Gerhard Dorfer
ORF III überträgt alle wichtigen News vom Tag, dazu Interviews, Analysen, Live-Schaltungen, Reportagen und alle wichtigen Pressekonferenzen und Updates live!
Die beliebten "Bankerlgespräche" gehen in eine neue Runde, diesmal mit einem Best-Of aus den bisherigen Folgen. In gewohnt offener Atmosphäre auf der Parkbank feiert Redakteur Kyril Kern Momente der Nachdenklichkeit, des Humors und des Alltags. Ani Gülgün-Mayr unterhält sich im Studio mit den Schauspielern Marion Mitterhammer und Hubsi Kramar, die in ihrem Bühnenprogramm aus dem Briefwechsel zwischen der Dichterin Christine Lavant und dem Maler Werner Berg lesen.
Gestorben wurde in Wien immer schon, seitdem die Römer das Lager Vindobona errichtet hatten. Aber wo liegen all die zehn- und hunderttausenden Toten der vergangenen zwei Jahrtausende? In dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion macht sich Gestalterin Gigga Neunteufel auf die Suche nach den verschwundenen Gräbern. Unter anderem begleitet der Film einen Sensationsfund: Auf dem Schlachtfeld Aspern wird gerade ein Reiter mitsamt Pferd aus der napoleonischen Zeit geborgen. Auch Ausgrabungen in St. Pölten führen sensationell in die Lebenswelt des Mittelalters. Der Film führt in die wechselvolle Wiener Geschichte, beginnend in der Zeit, als nördlich der Donau noch das Barbarenland lag, bis ins Mittelalter und ins 19. Jahrhundert.
Viele öffentliche Plätze und Parks im heutigen Wien waren einst Friedhöfe. Das prominenteste Beispiel dafür ist der Stephansplatz. Aber auch ungeplante letzte Ruhestätten gibt es in der von so vielen Kriegen und Krisen gebeutelten Stadt eine Menge: unter dem Volksgarten etwa, wo sich eine der Entscheidungsschlachten bei der osmanischen Belagerung abgespielt hat, oder am Albertinaplatz, wo Ende des Zweiten Weltkriegs der Philipphof dutzende Schutzsuchende im Keller unter sich verschüttete. Viele dieser Toten liegen heute noch genau dort, wo das Schicksal sie damals begraben hat. Auch viele offizielle Friedhöfe von damals wurden bei der Auflassung nicht umgebettet, sondern einfach nur an der Oberfläche abgeräumt. In dieser faszinierenden Neuproduktion begibt sich Erbe Österreich mit einem Bodenradar und wissenschaftlicher Begleitung auf die Suche nach Wiens verborgenen Friedhöfen.
Der Name Habsburg ist von Tragödien umweht. Allein der kleine Saal in der Kapuzinergruft, in dem Franz Joseph, Elisabeth und Rudolf neben einander ruhen, enthält mehr Emotion, als man eigentlich fassen kann. Entsprechend aufgeladen waren alle Aufbahrungen und Begräbnisse dieser Familie. Florian Kröppel geht in dieser Erbe Österreich-Neuproduktion den prominentesten Todesfällen der Herrscherdynastie nach und zeigt ihre Bedeutung für den weiteren Lauf der Reichsgeschichte. In Zeiten, die von Seuchen, Kriegen und Selbstmordmoden geprägt waren, hatten die Menschen eine lakonischere Einstellung zum Tod. Und doch markierte das Ableben eines Herrschers oder eines Thronfolgers immer eine schwere Zäsur in dem zusehends fragileren monarchischen Herrschaftsgebilde.
"Was ist der Unterschied zwischen Zürich und dem Wiener Zentralfriedhof? Der Zentralfriedhof ist nur halb so groß, aber doppelt so lustig." Der Wiener Humor hat sich mit dem Tod immer auf Augenhöhe bewegt. Mit dem richtigen Schmäh lässt sich dem Tod sein Schrecken nehmen, er gehört quasi zum Leben dazu. Und wenn der Verblichene von Wolke sieben herunter blickt, hätte er wahrscheinlich seine Freude damit. Zum heurigen November bringt ORFIII eine Schau auf die Kabarettisten und Humoristen, die sich in Wien mit dem Sterben auseinander gesetzt haben. Von Farkas und Waldbrunn bis zu Georg Kreisler und Josef Hader zeigen zahlreiche Ausschnitte das Spannungsfeld zwischen Wien, dem Tod und dem Witz.
Gestorben wurde in Wien immer schon, seitdem die Römer das Lager Vindobona errichtet hatten. Aber wo liegen all die zehn- und hunderttausenden Toten der vergangenen zwei Jahrtausende? In dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion macht sich Gestalterin Gigga Neunteufel auf die Suche nach den verschwundenen Gräbern. Unter anderem begleitet der Film einen Sensationsfund: Auf dem Schlachtfeld Aspern wird gerade ein Reiter mitsamt Pferd aus der napoleonischen Zeit geborgen. Auch Ausgrabungen in St. Pölten führen sensationell in die Lebenswelt des Mittelalters. Der Film führt in die wechselvolle Wiener Geschichte, beginnend in der Zeit, als nördlich der Donau noch das Barbarenland lag, bis ins Mittelalter und ins 19. Jahrhundert.
Viele öffentliche Plätze und Parks im heutigen Wien waren einst Friedhöfe. Das prominenteste Beispiel dafür ist der Stephansplatz. Aber auch ungeplante letzte Ruhestätten gibt es in der von so vielen Kriegen und Krisen gebeutelten Stadt eine Menge: unter dem Volksgarten etwa, wo sich eine der Entscheidungsschlachten bei der osmanischen Belagerung abgespielt hat, oder am Albertinaplatz, wo Ende des Zweiten Weltkriegs der Philipphof dutzende Schutzsuchende im Keller unter sich verschüttete. Viele dieser Toten liegen heute noch genau dort, wo das Schicksal sie damals begraben hat. Auch viele offizielle Friedhöfe von damals wurden bei der Auflassung nicht umgebettet, sondern einfach nur an der Oberfläche abgeräumt. In dieser faszinierenden Neuproduktion begibt sich Erbe Österreich mit einem Bodenradar und wissenschaftlicher Begleitung auf die Suche nach Wiens verborgenen Friedhöfen.
Der Name Habsburg ist von Tragödien umweht. Allein der kleine Saal in der Kapuzinergruft, in dem Franz Joseph, Elisabeth und Rudolf neben einander ruhen, enthält mehr Emotion, als man eigentlich fassen kann. Entsprechend aufgeladen waren alle Aufbahrungen und Begräbnisse dieser Familie. Florian Kröppel geht in dieser Erbe Österreich-Neuproduktion den prominentesten Todesfällen der Herrscherdynastie nach und zeigt ihre Bedeutung für den weiteren Lauf der Reichsgeschichte. In Zeiten, die von Seuchen, Kriegen und Selbstmordmoden geprägt waren, hatten die Menschen eine lakonischere Einstellung zum Tod. Und doch markierte das Ableben eines Herrschers oder eines Thronfolgers immer eine schwere Zäsur in dem zusehends fragileren monarchischen Herrschaftsgebilde.
"Was ist der Unterschied zwischen Zürich und dem Wiener Zentralfriedhof? Der Zentralfriedhof ist nur halb so groß, aber doppelt so lustig." Der Wiener Humor hat sich mit dem Tod immer auf Augenhöhe bewegt. Mit dem richtigen Schmäh lässt sich dem Tod sein Schrecken nehmen, er gehört quasi zum Leben dazu. Und wenn der Verblichene von Wolke sieben herunter blickt, hätte er wahrscheinlich seine Freude damit. Zum heurigen November bringt ORFIII eine Schau auf die Kabarettisten und Humoristen, die sich in Wien mit dem Sterben auseinander gesetzt haben. Von Farkas und Waldbrunn bis zu Georg Kreisler und Josef Hader zeigen zahlreiche Ausschnitte das Spannungsfeld zwischen Wien, dem Tod und dem Witz.
Mit der Gründung der Republik erhalten endlich auch die Frauen das lange erkämpfte Wahlrecht. Die am 16. Februar 1919 gewählte konstituierende Nationalversammlung ist das erste von Frauen und Männern in freier und gleicher Wahl berufene Parlament. Acht Frauen ziehen 1919 in den Nationalrat ein - sieben Sozialdemokratinnen und eine Christlichsoziale. Nach Kriegsende häufig ohne soziale Absicherung und ihren Ehemännern rechtlich Untertan, empfinden viele Frauen ihre Lage als aussichtslos. Über die neu gewonnene politische Mitsprache, sollen nun auch ihre Probleme verstärkt Gehör finden. Doch nicht nur in der Politik entstehen damals neue Handlungsspielräume. Die goldenen Zwanziger schwappen nach Österreich über und schlagen sich in den Theateraufführungen, Tänzen und Varietés der Zeit nieder. Josephine Bakers Tourneen erregen die Gemüter und die Sexualität der Frau und Sexualaufklärung generell rücken in den Mittelpunkt des Interesses. Doch das Zeitfenster für weibliche Selbstbestimmung sollte sich bald wieder schließen. Die Folge vier der ORF-III - Historiendokureihe "Österreich - die ganze Geschichte" folgt der aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Gewerkschafterin Anna Boschek, die sich 1919 als Nationalratsabgeordnete erst die parlamentarischen Gepflogenheiten aneignen muss und der jungen Schauspielerin und Theaterleiterin Stella Kadmon, die ein für ihre Zeit ungewöhnlich selbstbestimmtes Leben führt, bis sie Österreich aufgrund geänderter politischer Vorzeichen verlässt.
Bereits seit zwei Jahren steckt die Welt in einer globalen Wirtschaftskrise, als im Mai 1931 eine Hiobsbotschaft über Österreich hereinbricht. Die Credit-Anstalt, die größte Bank Kontinentaleuropas ist zahlungsunfähig und droht Österreich in einen Staatsbankrott zu stürzen. Das alles trifft auf eine Gesellschaft, die seit dem Ende des Ersten Weltkriegs in einem dauernden Krisenmodus lebt. Das Land gilt bereits als eines der Armenhäuser Europas, nun erreicht die Welle der globalen Wirtschaftskrise Österreich mit voller Wucht. Die fünfte Folge der ORF-III-Erfolgsserie "Österreich - die ganze Geschichte" zeigt, wie unmittelbar wirtschaftlicher Misserfolg und politische Destabilisierung zusammenhängen und folgt den Schicksalen zweier sehr unterschiedlicher Protagonisten der damaligen Zeit. Ludwig von Mises, Kronprinz der Österreichischen Schule der Nationalökonomie und einer der einflussreichsten Ökonomen des 20.Jahrhunderts ist überzeugt, dass staatliche Investitionen oder Sozialleistungen die Entfaltung der Marktkräfte blockieren. Das Gegenteil glaubt die junge und idealistische Sozialdemokratin und Soziologin Marie Jahoda. Sie empfindet die Auswüchse des Kapitalismus als obszön und widmet sich mit der berühmten Studie "Die Arbeitslosen von Marienthal" den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die betroffenen Menschen. Am Ende müssen sowohl von Mises, als auch Marie Jahoda vor den Nationalsozialisten aus Österreich fliehen.
Am 4.März 1933 nutzt der christlich-soziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß eine Geschäftsordnungskrise des Nationalrats, um über Notstandsgesetze die Demokratie in Österreich abzuschaffen und eine Diktatur zu errichten. Bald regiert nur mehr die Vaterländische Front als Einheitspartei, die politische Opposition wird verboten. Es erfolgt der Schulterschluss mit der Kirche, liberale und soziale Errungenschaften werden rückabgewickelt und die gesellschaftspolitischen Uhren zurückgedreht. Besonders schmerzlich ist der Verlust der geradeerst errungenen Freiräume für die Frauen, die das Regime zurück an den Herd zu drängen versucht. Folge 6 der ORF-III-Erfolgsserie "Österreich - die ganze Geschichte" beleuchtet die Jahre der Kanzlerdiktatur anhand eines Opfers und eines Nutznießers der damaligen Entwicklungen. Der ehrgeizige Theologe Johannes Hollnsteiner wird damals sehr jung Universitätsprofessor und bald zu einem Freund, Beichtvater und schlussendlich zum "Chefideologen" des Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg. Die junge Schriftstellerin Hilde Spiel erlebt die Zeit als bedrückend. Sie hat die sexuelle Befreiung der 1920er Jahre miterlebt und führt ein ungezwungenes Studentinnenleben, als die politische Situation in Österreich kippt. 1936 verlässt sie Österreich und geht ins Exil nach Großbritannien.
Die Propaganda ist das effektivste Werkzeug der Nationalsozialisten. Mit ihrer Hilfe sollen die Massen vereinnahmt und gesteuert werden. Joseph Goebbels, Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, treibt sie in den Jahren der NS-Herrschaft zu einer nie da gewesenen Perfektion. Vom einfachen Schulbuch bis zur großinszenierten Massenveranstaltung, folgt alles einem großangelegten Masterplan. Im noch neuen Medium Film vereinnahmt das Regime Schauspieler und Kreative für ihre Zwecke und schafft Bilder, die bis heute nichts von ihrer manipulativen Macht eingebüßt haben. Was in Deutschland ab der Machtübernahme 1933 praktiziert wird, kommt mit dem Anschluss 1938 auch in der nunmehrigen Ostmark zu Anwendung. Folge 7 beschreibt die Funktionsweise und die Werkzeuge der perfekt geschmierten Propagandamaschinerie des nationalsozialistischen Terrorregimes. Gustav Ucicky, einer der führenden Regisseure der NS-Zeit, verantwortet damals zentrale Werke der NS-Spielfilmpropaganda. In seinem Film "Heimkehr", übernimmt der österreichische Schauspielstar Paula Wessely die Hauptrolle. Die Aufgabe der Fotografen Albert Hilscher und Heinrich Hoffmann ist es, das Regime in den Augen der Menschen fotographisch in das rechte Licht zu rücken.