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Sa.. 15.02.
Doku
plan b
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Schluss mit Sanierungsstau - Revolution für Straße und Schiene
Reportage D 2025, 30′
Inhalt
Marode Straßen und Schienen kosten nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Überall herrscht Sanierungsstau. Wie kommen wir da raus, ohne das Land in eine Baustelle zu verwandeln?
Über 7000 Kilometer Autobahn werden als sanierungsbedürftig eingestuft. Beim Schienennetz sind es mehr als doppelt so viele. Drei Pionierprojekte zeigen, was wir diesen Herausforderungen heute und in Zukunft entgegenzusetzen haben. Innovation auf der Überholspur.
Mit der Sanierung von Autobahnen verbinden die meisten Menschen Straßensperrungen und Staus. Für die Bauarbeiter bedeuten die Arbeiten auf der verengten Fahrbahn ein höheres Sicherheitsrisiko. Jürg Merian vom schweizerischen Bundesamt für Straßen war selbst lange Baustellenleiter und hatte irgendwann die zündende Idee: eine mobile Brücke.
Gemeinsam mit dem Ingenieur Toni Hauert entwickelte er einen Prototyp: die ASTRA Bridge. Während der Verkehr auf der Brücke weiterläuft, kann darunter ungestört gearbeitet werden. Sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen, rollt die Brücke ferngesteuert zum nächsten Bauabschnitt. Inzwischen gibt es auch aus dem Ausland Interesse an der Brücke.
Eine weitere ungewöhnliche Strategie gegen den Sanierungsstau: der Einsatz von Bakterien. Die niederländischen Wissenschaftler Erik Schlangen und Henk Jonkers von der Universität Delft entwickelten einen Beton, der sich selbst heilen kann. Dabei kombinierten sie Bauingenieurwesen und Biologie. Bakterien, die Kalk bilden können, werden dem Beton hinzugefügt, um entstandene Risse wieder zu verschließen. Dieser selbstheilende Beton hält nicht nur länger und muss seltener gewartet werden, sondern spart auch noch tonnenweise CO2.
Der Zustand des Schienennetzes in Deutschland wird immer schlechter. Instandsetzungsarbeiten am Gleis sind aufwendig und langwierig. Durch den Fachkräftemangel wird es immer schwieriger, den Sanierungsstau aufzuholen. Ein Pionierprojekt des Bahntechnik-Spezialisten "Robel Rail Automation" soll Abhilfe schaffen. Das Unternehmen aus Bayern hat einen Roboter-Arm entwickelt, der auf Schienen fährt und die Reparatur vollautomatisch übernimmt. Der geniale Kopf dahinter: Thomas Weis. In den Niederlanden wird der Roboter jetzt erstmals eingesetzt.
Sendungsinfos
Von: Jela Henning
VPS: 15.02.2025 17:35, Untertitel, Stereo