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Gustave Eiffel: Der Mann, der den Eiffelturm erfand

Seit seiner Erbauung hat der Eiffelturm neunzehn Farbschichten erhalten, also im Durchschnitt alle sieben Jahre eine. Diese Routine wurde von Gustave Eiffel selbst vorgeschrieben, um das Bauwerk vor Rost zu schützen. ZDF/Bleu Kobalt
Seit mehr als 130 Jahren ist der Eiffelturm mit seinen gut 300 Metern Symbol für Paris. Die Pariser selbst nennen ihren Turm liebevoll "dame de fer", Dame aus Eisen. ZDF/Bleu Kobalt
Der geniale Ingenieur Gustave Eiffel war nicht nur der Erbauer des Turms, der bis heute seinen Namen trägt. Auch für das Stahlgerüst der Miss Liberty und viele berühmte Brücken in aller Welt zeichnet er verantwortlich. ZDF/Bleu Kobalt
Am 6. Mai 1889, nach einem zweijährigen Wettlauf gegen die Zeit, haben Gustave Eiffel und sein Team endlich ihr Ziel erreicht. Der Eiffelturm ist rechtzeitig zur Weltausstellung fertig geworden und die Massen lieben den eisernen Giganten. ZDF/Musee DOrsay / Bleu Kob
Die nächtliche Aura des Eiffelturms wurde durch die Installation von Scheinwerfern weiter verstärkt. Kein Wunder, dass seine spektakuläre Präsenz in der Pariser Nacht ihn zum Sinnbild der Stadt der Liebe machte. ZDF/SETE, Helene Huyghe
Aktuell erhält der Eiffelturm gerade seinen zwanzigsten Mal Anstrich. Die Maler benutzen im Grunde die gleiche Art von Pinsel wie zur Zeit Eiffels. Und die Spezialfarbe für den Eiffelturm ist wie damals besonders dünn, damit sie auch die Ränder der vielen Nieten perfekt vor Rost schützen kann. ZDF/Bleu Kobalt
Die richtige Beleuchtung des Eiffelturms spielte schon immer eine große Rolle. Im Jahr 1985 wurden 336 Natriumdampflampen im Inneren des Eiffelturms installiert. Um das Jahr 2000 funkelnd zu begrüßen, überzog man den Turm mit einem Netz von LED-Lampen. Heute kann das ikonische Bauwerk je nach Anlass ZDF/SETE, Maud Chazeau
Seit mehr als 130 Jahren ist der Eiffelturm mit seinen gut 300 Metern Symbol für Paris. Die Pariser selbst nennen ihren Turm liebevoll "dame de fer", Dame aus Eisen. ZDF/Bleu Kobalt
30 Jahre vor dem Bau des Eiffelturms betreute Gustave Eiffel bei Bordeaux die Errichtung einer 504 Meter langen Eisenbahnbrücke über die Garonne. Hier sammelte er bereits Erfahrungen, wie schwere Eisenmonumente in feuchtem Grund sicher fixiert werden können. Dies erwies sich als wichtige Grundlage ZDF/Bleu Kobalt

Dokumentation D 2023, 60′

Inhalt

Der Eiffelturm gilt heute als Ikone der Architektur und Geniestreich moderner Ingenieurskunst. Doch wie gelang es Gustave Eiffel damals, die Menschen für seine Eisenkonstruktion zu begeistern? Als risikofreudiger Visionär, ein "Steve Jobs der Industrialisierung", schuf Eiffel mit seiner Eisenkonstruktion von 300 Metern Höhe das damals höchste Bauwerk der Welt. Fast ebenso wichtig waren jedoch seine Fähigkeiten als Geschäftsmann und Marketingstratege. Paris 1889. Gustave Eiffel befindet sich auf dem Höhepunkt seines Ruhmes. Für die Weltausstellung hat er gerade den Traum aller Ingenieure verwirklicht: den höchsten Turm der Welt im Herzen der französischen Hauptstadt zu errichten. "Große Dinge entstehen nur durch Menschen mit erheblicher Risikobereitschaft, Erfindungsreichtum und Ausdauer. Eiffel war die perfekte Kombination von Ingenieur und Unternehmer. Das hat ihn groß gemacht", sagt Ursula Muscheler, Architektin und Autorin des Buches "Die Nutzlosigkeit des Eiffelturms". Gustave Eiffel verstand es, die klügsten Köpfe seiner Zeit für sich zu gewinnen. In seinem Pariser Ingenieursbüro arbeiteten große Talente, die er geschickt seine Visionen umsetzen ließ oder deren Visionen er für sein Unternehmen vereinnahmte. So entstanden von Beginn an bahnbrechende Eisenkonstruktionen, die neue Maßstäbe setzten. Aber ein eiserner Turm, der mitten in Paris ohne Sinn und Zweck einfach so in die Höhe ragte, das galt vielen Kritikern als monströse, ja sogar lebensgefährliche Idee. Anwohner aus der Nachbarschaft der Baustelle verklagten den Unternehmer, da sie Angst hatten, die Konstruktion würde auf ihre Häuser stürzen und sie unter den Trümmern begraben. Führende Intellektuelle, wie der Schriftsteller Guy de Maupassant oder der Erbauer der berühmten Pariser Oper, Charles Garnier, veröffentlichten einen Brandbrief, in dem sie den Turm eine "Schande für Paris" nannten. Doch Eiffel ließ sich nicht beirren. Er übernahm einen nicht unwesentlichen Teil der Kosten und das gesamte Risiko und baute seinen Turm - in nur zwei Jahren, zwei Monaten und fünf Tagen. Und dann wendete sich das Blatt: Troja-Entdecker Heinrich Schliemann war einer der wenigen deutschen Prominenten, die wahrscheinlich sogar von Eiffel persönlich in luftige Höhen geführt wurden. Er dankte es ihm mit Begeisterung und schrieb, der Eiffelturm sei ein Meisterwerk des technischen Fortschritts und ein Wunderwerk der Ingenieurskunst. Und die Menschen strömten zu Tausenden zum Turm, um zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Stadt von oben betrachten zu können. Warum der Eiffelturm trotzdem 20 Jahre nach seiner Errichtung fast dem Erdboden gleichgemacht wurde, welchen wissenschaftlichen Wert er bis heute hat und warum ein 10.000 Tonnen schweres, überwiegend funktionales Eisenbauwerk ausgerechnet zum globalen Symbol der Liebe geworden ist, schlüsseln führende Experten auf. Aufwendige 3-D-Grafiken erklären die bahnbrechenden Techniken, die diesem ikonischen Bauwerk zugrunde liegen. Hochwertige Animationen lassen die Emotionen wieder aufleben, die sich damals bei den Bauherren und anderen Beteiligten Bahn brachen. Das abenteuerliche Auf und Ab des Unternehmers Gustave Eiffel und das Ringen des Ingenieurs mit seinen Hauptgegnern, dem Wind und der konservativen Öffentlichkeit, machen diese Dokumentation zu einem packenden Stück Zeit- und Ingenieursgeschichte. Bis heute strahlt der Eiffelturm eine riesige Sogwirkung auf Menschen aus aller Welt aus. Dieses "Menschheitsbauwerk" hat nichts von seiner Strahlkraft verloren. Es gilt als eine der meistbesuchten Attraktionen weltweit. Zeit also, zum 100. Todestag von Gustave Eiffel die vielen unbekannten Geschichten und Geheimnisse rund um die Entstehung seines Meisterwerks zu erzählen.

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