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ZDFinfo Di.. 18.02.
Doku

Influencer in Uniform - Polizei und Social Media

Das Social Media-Team der Polizei Bremen im Einsatz. ZDF/Dunja Keuper
Zu den Aufgaben der Polizei gehört der Schutz von Journalistinnen und Journalisten. ZDF/Dunja Keuper
Schnelligkeit vor Vollständigkeit: das Motto moderner Polizeikommunikation. ZDF/Dunja Keuper
Medienaufgebot bei der Auftaktdemo "Heißer Herbst gegen soziale Kälte" in Leipzig. ZDF/Dunja Keuper
TikTok-Cops der Schweizer Stadtpolizei Winterthur. ZDF/Dunja Keuper

Gesellschaft und Soziales D 2022, 45′

Inhalt

Facebook, Twitter oder YouTube - wer hier den Diskurs bestimmen will, muss Macht über die Informationen haben. Das hat auch die Polizei erkannt und vertritt ihre eigenen Interessen. Soziale Medien helfen ihr dabei, möglichst viele Menschen zu erreichen und die für sie wichtigen Themen zu besetzen. Kommunikation wird so zu einem mächtigen Instrument für die Behörde, die das Gewaltmonopol innehat. In Deutschland gibt es nicht "die Polizei", vielmehr muss unter anderem zwischen Bundes- und Landespolizei unterschieden werden. In jedem Fall wird Kommunikation immer wichtiger. Sie dient nicht nur dazu, bei der Prävention und Bekämpfung von Straftaten zu unterstützen, sondern auch die Wahrnehmung der Polizei in der Öffentlichkeit zu beeinflussen. Themen können forciert oder ignoriert, Fakten hervorgehoben oder verschwiegen werden. Polizeiforscher warnen, dass die Gebote der Sachlichkeit und Neutralität, die für behördliche Kommunikation eigentlich unerlässlich sind, bei den sozialen Medien auf der Strecke bleiben. Die Polizeibehörden gehen immer neue Kommunikationswege: Rasant erobern sie die sozialen Medien und passen sich dabei den Gepflogenheiten des jeweiligen Netzwerkes an. Bürgerinnen und Bürger werden geduzt, schöne Bilder vermitteln emotionale Storys, trendige Videoclips unterhalten. Vor allem aber nimmt die Kommunikationsgeschwindigkeit durch soziale Medien wie Twitter, Facebook und Instagram enorm zu. Das Motto moderner Polizeikommunikation lautet: Schnelligkeit vor Vollständigkeit. Und das birgt Gefahren. Geraten Fake News ins Netz, werden sie so schnell verbreitet, dass eine Korrektur kaum noch möglich ist. Dieses Problem wird zusätzlich dadurch verschärft, dass die Polizei jahrzehntelang als privilegierte Quelle galt: Bürger und Journalisten hinterfragten polizeiliche Meldungen oft nicht. Großereignisse wie Anschläge oder internationale Gipfeltreffen jedoch zeigten, soziale Medien können nicht nur zum bestimmenden Medium in der Kommunikation werden, sie können auch strategisch genutzt werden. Denn damit wird die Polizei selbst zum Sender, auf Pressevertreter als Nachrichtenüberbringer scheint sie verzichten zu können.

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