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ZDFinfo Mi.. 25.12.
Doku

Mythos DDR-Kampfgruppen - Klassenkampf nach Feierabend

Ehemalige Angehörige der Kampfgruppen an einer Zwillingsflak. ZDF/Andreas Vennewald
Ehemalige Angehörige der Kampfgruppen in der Halle des Militärvereins Torgau. ZDF/Andreas Vennewald
Ehemalige Angehörige der Kampfgruppen beim Militärverein Torgau vor einem SPW 152. ZDF/Andreas Vennewald
Ehemalige Angehörige der Kampfgruppen in der Halle des Militärvereins Torgau mit dem Drehteam. ZDF/Andreas Vennewald
Ehemalige Angehörige der Kampfgruppen am SPW 152. ZDF/Andreas Vennewald
Werner Bickel (r.), ehemals Kampfgruppe Werkzeugkombinat Schmalkalden, mit seinem Enkel Mathias Bickel (l.), heute Fallschirmjäger der Bundeswehr. ZDF/Andreas Vennewald

Geschichte D 2020, 45′

Inhalt

Mit fast 200.000 Mitgliedern sollten die Kampfgruppen der DDR eine treue Parteimiliz sein - auch im Einsatz gegen das eigene Volk. Wie treu ergeben waren die Kampfgruppen dem Regime? 1989 gingen die Menschen in der DDR auf die Straße, um friedlich zu demonstrieren. Alte DDR-Obristen forderten den Einsatz der Kampfgruppen gegen die Demonstranten. Ihre Dienstverweigerung in dieser Schicksalsstunde ist bis heute ihr größtes Verdienst. Ob aus Überzeugung, wegen der Karriere oder um den Pflichten an sogenannten gesellschaftlichen Aktivitäten nachzukommen - die Gründe für die Teilnahme an den DDR-Kampfgruppen waren vielfältig. Die allmächtige Staatspartei SED versuchte, jeden männlichen Bürger zur Verteidigung zu erfassen, der nicht bei der NVA, Polizei oder den Grenztruppen als Reservist gebraucht wurde. So wurde bis zum 60. Lebensjahr der Waffeneinsatz mehr oder weniger zur freiwilligen Pflicht. Das alles stand unter dem Motto der "Verteidigung der Errungenschaften des Arbeiter- und Bauernstaates mit der Waffe in der Hand". Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse, so damals die offizielle Bezeichnung, verfügten nicht über die modernste Bewaffnung. Sie wären aber durchaus in der Lage gewesen, zumindest in der DDR für "Ruhe und Ordnung" zu sorgen. Geplant waren darüber hinaus auch Einsätze in der Territorialverteidigung des Landes im Falle eines Krieges an der Seite der offiziellen Streitkräfte. Zum Vorbild dieser Parteiarmee stilisierte die junge DDR die Arbeitermilizen aus den 1920er-Jahren, allen voran den Rotfrontkämpferbund der deutschen Kommunisten. Erstaunlich, dass es in nur drei Ländern des ehemaligen Ostblocks solche paramilitärischen Verbände gab: in der DDR, in Ungarn und in der Tschechoslowakei. Sie bildeten jeweils die Antwort auf die Freiheitsbestrebungen der Menschen in diesen Ländern, aufgestellt nach der Niederschlagung durch sowjetische Truppen. Treppenwitz der Geschichte: Die Bezeichnung "Kampfgruppen" war der Nazi-Wehrmacht und der jungen Bundeswehr entlehnt. Die Dokumentation erzählt die Geschichte dieser gewaltigen paramilitärischen Truppe.

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