ZDFneo
ZDFneo Mi.. 04.12.
Doku

Die letzten Geheimnisse des Orients

Daniel Gerlach (l.) mit einem Angehörigen der Irakischen Streitkräfte im Nordirak. ZDF/Katrin Sandmann
Daniel Gerlach vor der Skyline von Kairo. ZDF/Katrin Sandmann
Daniel Gerlach (l.) besucht das Heiligtum der Jesiden im Norden des Irak. ZDF/Katrin Sandmann
Blick vom Al Azhar-Park auf Kairo. ZDF/Katrin Sandmann
Spuren des Fanatismus: Daniel Gerlach (l.) mit einem Würdenträger (r.) der Syrisch-Orthodoxen Kirche in einem verwüsteten Gotteshaus im Nordirak. ZDF/Katrin Sandmann
Die antiken Ruinen von Hatra befanden sich bis 2017 unter der Kontrolle des IS. ZDF/Katrin Sandmann
Die beeindruckenden Ruinen von Hatra im heutigen Irak. ZDF/Katrin Sandmann
Die Jesiden sind eine Religionsgemeinschaft im Norden des heutigen Irak. ZDF/Katrin Sandmann
Die beeindruckenden Ruinen von Hatra im heutigen Irak. ZDF/Katrin Sandmann
Spuren des Fanatismus: Daniel Gerlach (l.) mit einem Würdenträger (r.) der Syrisch-Orthodoxen Kirche in einem verwüsteten Gotteshaus im Nordirak. ZDF/Katrin Sandmann

Verborgene Welten des Islam

Dokumentation D 2022, 40′

Inhalt

In diesem Teil seiner Orientreise besucht Daniel Gerlach Religionsgemeinschaften, die im Schatten des dominierenden Islam bis heute weiterleben. Erzählen verschwiegene Derwisch-Orden und rätselhafte Geheimreligionen wie Drusen und Jesiden eine andere Geschichte des Islam? Zwischen dem Irak, Ägypten und Israel spürt der Orientalist alte Mythen und lebendige Kulte auf, die viele Überraschungen bergen. Die filmische Reise beginnt in Jerusalem, der Hauptstadt der monotheistischen Religionen. Nirgendwo auf der Welt wird deutlicher, wie die Überlieferung der abrahamitischen Religionen ineinander verwoben ist. Das gilt auch für den Koran, der jüdisches und christliches Erbe verarbeitet, dabei aber den Anspruch auf die endgültige Deutung erhebt, sozusagen "als letztes Update des Betriebssystems", wie Gerlach sagt. Von Jerusalem aus geht die Reise weiter ins jordanische Petra. Die prächtige Felsenstadt der Nabatäer ist eines der eindrucksvollsten Zeugnisse antiker Zivilisation. In Begleitung einer jordanischen Prinzessin erkundet Gerlach die atemberaubenden Ruinen, die das Narrativ widerlegen, dass die Araber vor der Ankunft des Islam nur Beduinen gewesen seien. Tatsächlich waren sie bereits Schöpfer hochkomplexer, städtischer Zivilisation. Im Irak folgt er den Spuren eines schiitischen Erlösers, der irgendwann spurlos verschwunden ist, und findet sich in einer Pilgerstadt am Euphrat wieder, die mit bis zu 18 Millionen Pilgern jährlich die wohl größte Menschenansammlung der Welt beherbergt. Das Verlangen vieler Schiiten, den Glauben unmittelbar zu erleben und Gott direkt zu begegnen, führt ihn weiter zu den Sufis nach Ägypten. Dort, mitten in der Wüste, begehen Gläubige alljährlich ein mehrtägiges religiöses Fest mit geheimnisvollen, alten Ritualen. Hier kommt die Mystik ins Spiel, die Gerlach auch bei der Gemeinschaft der Drusen findet, einer weiteren "Geheimreligion", die wenig von ihrem Glauben preisgibt. Nur so viel: Sie glaubt an die Seelenwanderung. Auf seiner Reise bekommt Gerlach das wohl kostbarste Koran-Manuskript der Welt in die Hände und begegnet einer schwarzen Schlange, die im Alten Orient als magisches Symbol für Macht und Geborgenheit steht. Er trifft Angehörige der Glaubensgemeinschaft der Jesiden im Nordirak, die einen Engel in der Gestalt eines blauen Pfaus verehren. Bei seinen Erkundungen erfährt er auch, mit welchen erstaunlichen Mitteln in der Region um Einfluss gerungen wird und wie Minderheiten immer wieder zum Spielball internationaler Mächte wurden. Auch in diesem Teil seiner Reise zu faszinierenden Schauplätzen des Alten Orients entschlüsselt Gerlach das versteckte und manchmal vergessene Erbe einer Weltgegend, die Europa einst zum Aufstieg verhalf.

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