District 9
Science-Fiction-Film USA 2009, 100′ - mit Sharlto Copley, David James, Jason Cope, Vanessa Haywood, Mandla Gaduka,
Kurzbeschreibung
Sci-Fi-Thriller, der die Rollenverteilung von Mensch und Alien bzw. Gut und Böse neu definiert: In dem von Peter Jackson produzierten Film kommen die Außerirdischen als Flüchtlinge auf die Erde - und werden dort von einem irdischen Unternehmen mit recht zweifelhaften Plänen beaufsichtigt.
Inhalt
Vor 30 Jahren: Aliens landen zum ersten Mal auf der Erde. Die Menschen erwarten zunächst einen feindlichen Übergriff oder einen gigantischen technologischen Fortschritt - doch nichts davon geschieht. Die Aliens kamen als letzte Überlebende ihres Heimatplaneten als Flüchtlinge auf die Erde - und so diskutiert bald die ganze Welt darüber, was mit ihnen passieren soll.
Mangels Alternativen wird das Raumschiff der Außerirdischen vorübergehend ins südafrikanische Armenviertel "District 9" versetzt. Um die wachsende Angst der Menschen über die andauernde Situation zu entschärfen, übernimmt die Gruppe Multi-National United (MNU) die Aufsicht über die Aliens. Diese sind allerdings nicht am Wohl der Flüchtlinge interessiert, sondern haben ihren eigenen Plan - sie wollen die Waffen der Außerirdischen zu ihren Gunsten nutzen.
Lange Zeit scheiterte dieses Vorhaben, da die Aktivierung der Waffen nur mit Hilfe der DNA der Aliens funktioniert. Doch dann infiziert sich MNU-Agent Wikus van der Merwe mit einem mysteriösen Virus, der seine DNA verändert. Er wird dadurch zum meistgesuchten und gleichzeitig verletzlichsten Mann der Erde - denn er ist der Schlüssel, um das Geheimnis der Technologie der Aliens zu lüften…
Kritik
Innovativ, anspruchsvoll und spannend
Allein die Grundidee von "District 9" ist sehr reizvoll: Ein Apartheids-Drama im Science-Fiction-Gewand, das ein beklemmend realistisches Szenario entwirft und sich dem Rollenverhältnis von Mensch und Alien auf recht ungewöhnliche Weise nähert. Innerhalb weniger Einstellungen gelingt es Regisseur Neill Blomkamp schon zu Filmbeginn, eine absolut überzeugende Parallelwelt zu skizzieren, die einen sofort ins Geschehen hineinzieht: In Form eines Dokumentarfilms wird die Handlung zunächst als Zusammenschnitt aus Interviews, Nachrichtenmaterial und Videoaufnahmen geschildert, die Handkamera trägt ihr Übriges dazu bei, ein authentisches Bild der konfliktgeladenen Situation zwischen Erdbewohnern und Außerirdischen zu zeichnen.
Im Filmverlauf driftet die Umsetzung zwar zusehends in konventionellere Erzählmuster ab und die Blockbuster-tauglichen Actionsegmente gewinnen die Oberhand - weil aber auch diese gut inszeniert sind und die CGI-Effekte ohnehin schlicht atemberaubend, büßt "District 9" nichts von seiner Spannung und Faszination ein. Ohne jeglichen Patriotismus, dafür mit durchaus ambivalenten Tendenzen angereichert, vermag Blomkamps Werk den Zuschauer voll und ganz in seinen Bann zu ziehen - und mit einem absolut überzeugenden Antihelden (grandios: Sharlto Copley) hat "District 9" auch in punkto Charakterzeichnung einiges zu bieten. Ein wirklich innovativer Sci-Fi-Actioner mit sozialkritischem Ansatz, der Anspruch und Unterhaltung auf virtuose Weise verbindet!