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ZDFneo Do.. 05.12.
Doku

Ein Tag im Alten Rom

Der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Martin Avenarius erklärt den Ablauf römischer Gerichtsverhandlungen anhand eines Schachspiels. ZDF/Karsten Flögel
Die Überreste der vom Vesuv verschütteten Stadt Herculaneum geben Archäologen entscheidende Hinweise zum Alltag im Römischen Reich. ZDF/Jürgen Rehberg
Auch der morgendliche Gang zur Toilette wird im Film nachgestellt. Er fand in Rom in der Öffentlichkeit statt. ZDF/Yana Blajeva
Ein Feuerwehrmann im alten Rom kämpfte nicht nur gegen Flammen: Brandprävention war schon damals ein wichtiges Thema. ZDF/Yana Blajeva
Flammende Feuer waren in Rom keine Seltenheit: Es brannte rund 100-mal am Tag in der Stadt. ZDF/Yana Blajeva
In Rom gehören Brot und Hülsenfrüchte zu den Grundnahrungsmitteln. ZDF/Yana Blajeva
Selbst der Gang zur Toilette fand im alten Rom in der Öffentlichkeit statt. ZDF/Yana Blajeva
Die Feuerwehr ist keinesfalls eine Erfindung der Neuzeit: Schon im alten Rom sorgte sie für Sicherheit. ZDF/Yana Blajeva
Der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Martin Avenarius untersucht die Gerichtsakte von Rottweil - einer der wenigen Prozessberichte aus Rom. ZDF/Karsten Flögel
Ein seltener Fund: Die Gerichtsakte von Rottweil (Arae Flaviae) lässt Rückschlüsse auf die römische Rechtsprechung zu. ZDF/Karsten Flögel

Geschichte D 2016, 40′

Inhalt

Der "Terra X"-Dreiteiler "Ein Tag in ..." ist eine ebenso ungewöhnliche wie spannende Zeitreise in den Alltag vergangener Epochen. Das Leben von Kaisern und Königen ist umfassend erforscht und dokumentiert. Der Alltag von ganz normalen Menschen hingegen ist weit weniger bekannt. Er steckt voller Überraschungen und eröffnet einen neuen, verblüffenden Blick auf unsere Geschichte. Die "Terra X"-Reihe "Ein Tag in ..." beantwortet die Frage, die sich Menschen heute stellen, wenn sie an Geschichte denken: Wie wäre es gewesen, in Berlin zur Kaiserzeit zu leben, im Frankfurt des Mittelalters - oder im alten Rom? Davon berichtet die erste Folge. Der Film erzählt einen Tag im Leben des römischen Feuerwehrmanns Quintus Pompeius Naso im Jahr 80 nach Christus - vom Morgenappell bis zum nächtlichen Brandeinsatz. Quintus' Geschichte ist erfunden, und dennoch ist sie wahr, recherchiert und verdichtet aus historischen Biografien und neuesten Erkenntnissen der Forschung. Mithilfe von Wissenschaftlern rekonstruiert die Dokumentation das Alltagsleben im alten Rom, die Figur von Quintus macht es erlebbar. Im Jahr 80 nach Christus erstrahlt Rom im Glanz neuer Monumentalbauten. Das Kolosseum wird von Kaiser Titus in 100-tägigen Spielen eröffnet. Der Alltag in der Hauptstadt aber ist für die meisten Römer wenig glanzvoll. Mehr als eine Million Menschen drängeln sich auf geschätzten 13 Quadratkilometern Fläche. Damit geht es damals 29-mal enger zu als im heutigen Köln. Dicht an dicht stehen die antiken Mietskasernen, die Insulae. Verheerende Brände sind an der Tagesordnung. Seit den Tagen des Kaisers Augustus gibt es zwar eine militärisch straff organisierte Feuerwehr, und ausgerechnet der als Brandstifter berüchtigte Kaiser Nero hat eine ganze Reihe von Brandschutzvorschriften erlassen. Dennoch brennt es in der Stadt rund 100-mal am Tag. Die Mitglieder der Feuerwehr haben einen Knochenjob. Kein Wunder, dass die meisten der 3500 "Vigiles" so wie Quintus Freigelassene sind - ehemalige Sklaven, die nach ihrer Dienstzeit sämtliche Bürgerrechte und damit bessere Karriereaussichten erhalten können. Sie müssen nicht nur Brände löschen, sondern sie auf ihren Inspektionsrundgängen in den Hochhausschluchten auch möglichst verhindern. Auf dem Weg durch Rom erlebt Quintus die Tücken des Alltags. Abgesehen von der Zahnpflege mit Salbei und Bimsstein findet aus Platzmangel alles auf der Straße statt: Die Rasur, das Frühstück mit verdünntem Wein, sogar der Gang zur Latrine ist öffentlich und nicht einmal nach Geschlechtern getrennt. Als Toilettenpapier dienen in Essigwasser getauchte Schwämme, die man sich kurzerhand teilt. Mithilfe von Funden aus antiken Abwasserkanälen rekonstruiert der Film das Leben auf der Straße, das durch Quintus' Augen erlebbar wird, darunter der ewige Aufruhr bei der Verteilung des staatlich subventionierten Brots an die armen "Proles", die Proletarier Roms. Auch die Lebensbedingungen in den häufig illegal gebauten Hochhaussiedlungen können Wissenschaftler heute sehr genau nachvollziehen: Sie waren teuer, eng und wegen offener Feuer und leicht brennbarer Baumaterialien buchstäblich brandgefährlich. Als Quintus in einer Insula massiven Baupfusch aufdeckt, gerät er in das gefährliche Intrigenspiel römischer Immobilienspekulanten, die ihre Rivalität vor Gericht austragen. Und mit Quintus erlebt der Zuschauer einen Nachmittag im Kolosseum, dessen Hauptattraktionen nicht nur Gladiatorenkämpfe, sondern auch die kaiserlichen Lotterien sind. Er nimmt am abendlichen Vereinsleben teil, bis schließlich ein handfester Feuerwehreinsatz mit darüber entscheidet, ob Quintus' heiß ersehnter Wunsch erfüllt wird - nämlich zu einem vollwertigen Bürger Roms aufzusteigen.

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