Anders krank - Warum wir Frauenmedizin brauchen

Anders krank - Warum wir Frauenmedizin brauchen

3SAT
Anders krank - Warum wir Frauenmedizin brauchen

Anders krank - Warum wir Frauenmedizin brauchen

Dokumentation

In der Medizin gelten Männer als Norm. Frauen haben ein doppelt so hohes Risiko, an Herzinfarkt zu sterben, kämpfen eher mit Nebenwirkungen von Arzneien und leben mit unerkannten Krankheiten. Abseits biologischer Unterschiede finden Frauen oft kein Gehör. Der Schmerz des Mannes wird ernst genommen, Frauen kämpfen bis heute gegen den Mythos der "hysterischen Frau". Die Dokumentation sucht nach den Ursachen dieser Ungleichbehandlung. Für die über 80-jährige österreichische Schriftstellerin Erica Fischer kam die Notversorgung gerade noch rechtzeitig. Sie überlebte einen Herzinfarkt, weil sie die Symptome erkannte. Der Sanitäter hätte sie nach Hause geschickt. "Frauen erleben Symptome anders", weiß Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer von der Universität Wien. "Doch das ist nur eine von vielen Problemzonen einer auf Männer-basierten Medizin." Medikamente wurden lange ausschließlich an Männern erprobt, die seit Jahrhunderten im Fokus der Forschung stehen. Doch Frauen sind anders krank, dies wurde in der Coronapandemie weithin sichtbar: So zeigen sie kaum schwere Verläufe, dafür teils heftige Impfreaktionen. Die Wahrscheinlichkeit an Long COVID zu erkranken, ist insbesondere für jüngere Frauen fünfmal höher. "Frauen haben ein starkes Immunsystem", erklärt Alexandra Kautzky-Willer. "Doch dieses kann sich gegen den Körper richten. Deshalb sind Autoimmunerkrankungen bei Frauen häufig, erkannt werden die allerdings oft lange nicht." Das liege an der DNA eines Systems, das auf sexistischen Frauenbildern beruhe, meint die feministische Kulturwissenschafterin Elinor Cleghorn. Cleghorn hat die seltene Autoimmunerkrankung Lupus Erythematodes. Erst nach acht Jahren erhielt sie die Diagnose: "Ein einfacher Bluttest hätte gereicht, doch den hat kein Arzt gemacht. Erst als ich nach meiner zweiten Schwangerschaft fast gestorben wäre, ist man meinen Symptomen auf den Grund gegangen." Bereits Hippokrates, griechischer Urvater westlicher Medizin, definierte die Frau als "Gebärmaschine" und führte Krankheiten auf eine "unausgelastete Gebärmutter" zurück. Im 17. Jahrhundert entstand der Mythos der "hysterischen Frau" - und damit ein probates Mittel der Unterdrückung. "Die Medizingeschichte wurde überwiegend von Männern geschrieben und häufig dazu missbraucht, Frauen kleinzuhalten", so Cleghorn. Häufig fehldiagnostiziert werden Frauen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, auch bekannt als "Zappelphilipp"-Syndrom, kurz ADHS. Angelina Boerger hat ihre Diagnose erst mit 27 Jahren erhalten: "Für mich war das der fehlende Puzzlestein." Frauen mit ADHS sind eher verträumt als laut und auffällig, sie kämpfen mit innerer Unruhe, und es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren. Depression und Angststörungen sind typische Begleiterkrankungen und verdecken die Ursache. Auch im Sport stand die weibliche Physis lange nicht im Fokus. Die ehemalige Triathletin Yvonne van Vlerken blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, die ihrem Körper einen hohen Preis abverlangte: "Zu meiner Zeit hat niemand über den Zyklus gesprochen, das war Tabu! Trainiert haben wir genauso wie Männer. Heute weiß ich, dass das falsch und gefährlich ist." Wenn der Zyklus ausbleibt, ist das ein Warnsignal für RED-S, das "Relative Energiedefizit-Syndrom" im Sport. Unerkannt hat das schwerwiegende Folgen, wie zum Beispiel Knochenbrüche, Herzprobleme und hormonelle Störungen. "So sehr wir die soziale Gleichberechtigung von Männern und Frauen brauchen, so sehr brauchen wir in der Medizin die Ungleichbehandlung", meint Alexandra Kautzky-Willer. Diese gesunde Ungleichbehandlung gelte für alle medizinischen Bereiche: Forschung, Diagnose und Behandlung.
3SAT
Sichtbar, stark und selbstbewusst - Die Revolution der Frauen über 50

Sichtbar, stark und selbstbewusst - Die Revolution der Frauen über 50

3SAT
Das schreckliche Mädchen

Das schreckliche Mädchen

3SAT

3SAT Mi., 19.06.

ZDF ARTE
Sender Zeit Zeit Titel Start Titel
3SAT
Kulturzeit (Wh.) MAGAZIN
- Aktionswoche gegen Einsamkeit Jüngere und Ältere, Frauen und Männer, Alleinstehende und Menschen in Beziehungen: Einsamkeit trifft viele. Seit der Coronapandemie hat das Thema Konjunktur. Manche Forscher sprechen von einer "neuen Epidemie". Ein Gespräch mit dem Soziologen Alexander Langenkamp. - Grundgesetz, aber keine Verfassung Am 23. Mai 1949 wurde in Westdeutschland das Grundgesetz verabschiedet. Plan damals war, dass daraus nach der Wiedervereinigung eine gesamtdeutsche Verfassung würde. Das ist allerdings bis heute nicht passiert. - Jürgen Habermas zum 95. Geburtstag Er gilt als wichtigster deutscher Philosoph der Gegenwart und genießt weltweite Anerkennung. Bekannt ist Jürgen Habermas aber nicht zuletzt als streitbarer Intellektueller, der sich seit inzwischen rund sieben Jahrzehnten immer wieder in politische Debatten einschaltet. "Öffentliches Engagement" sei "die wichtigere Aufgabe der Philosophie", stellte Habermas einmal klar. - 25 Jahre HipHop-Festival "Splash!" - Zum Tod von Anouk Aimée Die französische Schauspielerin Anouk Aimée ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Das bestätigte ihr Agent der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Aimée hat mit den Großen ihres Fachs gedreht. Sie stand für Marcel Carné, Robert Altman, Claude Lelouch und den italienischen Starregisseur Federico Fellini vor der Kamera.
3SAT Show
nano Doku: Verborgene Vulkane - Wie gefährlich sind sie? INFOMAGAZIN
Das mehrfach ausgezeichnete Format beschäftigt sich weltweit mit Themen aus Wissenschaft und Technik. Die Bandbreite der Beiträge reicht von evolutionsgeschichtlicher Forschung bis hin zu Alltagsphänomenen.
3SAT
Alpenpanorama KAMERAFAHRT
Die schönsten Städte und Gemeinden der deutschsprachigen Alpenländer werden mit der Kamera eingefangen. Dazu gibt es Informationen über die Wetterverhältnisse vor Ort.
3SAT
ZIB NACHRICHTEN
Die Nachrichtensendung des ORF informiert über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. Täglich wird außerdem über Neues aus der Kulturszene berichtet.
3SAT
Alpenpanorama KAMERAFAHRT
Die schönsten Städte und Gemeinden der deutschsprachigen Alpenländer werden mit der Kamera eingefangen. Dazu gibt es Informationen über die Wetterverhältnisse vor Ort.
3SAT
ZIB NACHRICHTEN
Die Nachrichtensendung des ORF informiert über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. Täglich wird außerdem über Neues aus der Kulturszene berichtet.
3SAT
Alpenpanorama KAMERAFAHRT
Die schönsten Städte und Gemeinden der deutschsprachigen Alpenländer werden mit der Kamera eingefangen. Dazu gibt es Informationen über die Wetterverhältnisse vor Ort.
3SAT
ZIB NACHRICHTEN
Die Nachrichtensendung des ORF informiert über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. Täglich wird außerdem über Neues aus der Kulturszene berichtet.
3SAT
Kulturzeit (Wh.) MAGAZIN
- Aktionswoche gegen Einsamkeit Jüngere und Ältere, Frauen und Männer, Alleinstehende und Menschen in Beziehungen: Einsamkeit trifft viele. Seit der Coronapandemie hat das Thema Konjunktur. Manche Forscher sprechen von einer "neuen Epidemie". Ein Gespräch mit dem Soziologen Alexander Langenkamp. - Grundgesetz, aber keine Verfassung Am 23. Mai 1949 wurde in Westdeutschland das Grundgesetz verabschiedet. Plan damals war, dass daraus nach der Wiedervereinigung eine gesamtdeutsche Verfassung würde. Das ist allerdings bis heute nicht passiert. - Jürgen Habermas zum 95. Geburtstag Er gilt als wichtigster deutscher Philosoph der Gegenwart und genießt weltweite Anerkennung. Bekannt ist Jürgen Habermas aber nicht zuletzt als streitbarer Intellektueller, der sich seit inzwischen rund sieben Jahrzehnten immer wieder in politische Debatten einschaltet. "Öffentliches Engagement" sei "die wichtigere Aufgabe der Philosophie", stellte Habermas einmal klar. - 25 Jahre HipHop-Festival "Splash!" - Zum Tod von Anouk Aimée Die französische Schauspielerin Anouk Aimée ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Das bestätigte ihr Agent der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Aimée hat mit den Großen ihres Fachs gedreht. Sie stand für Marcel Carné, Robert Altman, Claude Lelouch und den italienischen Starregisseur Federico Fellini vor der Kamera.
3SAT Show
nano Doku: Verborgene Vulkane - Wie gefährlich sind sie? INFOMAGAZIN
Das mehrfach ausgezeichnete Format beschäftigt sich weltweit mit Themen aus Wissenschaft und Technik. Die Bandbreite der Beiträge reicht von evolutionsgeschichtlicher Forschung bis hin zu Alltagsphänomenen.
3SAT Doku
Geheimnisvoller Garten PFLANZEN Frühlingserwachen (Folge: 1)
Der Garten gilt als Abbild des Paradieses, das bezeichnenderweise auch "Garten Eden" genannt wird. Nicht allein die Natur führt dort Regie, sondern auch wir Menschen. Wir schaffen uns gern unsere eigene Welt voller betörender Formen, Farben und Düfte. Die Natur spart nicht, sie prasst mit Farben und Formen, das ist es, was wir an ihr so lieben. Insbesondere im Garten ist sie geradezu verschwenderisch. Doch wirklich verschwendet wird nichts: In der Natur wird alles verwertet. Und wenn es sich nur um ein leeres Schneckenhäuschen handelt, für die sich eine seltene Mauerbiene interessiert, die das Gehäuse als Kinderstube für ihre Bienenlarve ausbaut. Im Paradies vor der Haustür siedeln sich neben bekannten heimischen Arten auch jede Menge Pflanzen und Tiere an, von denen man wenig weiß. Das Mauswiesel, das kleinste Raubtier der Welt, macht Jagd auf lästige Wühlmäuse. Ebenso der Turmfalke, der mancherorts unter dem Dachfirst nistet. Die Kohlmeise verfüttert an die Jungen einer einzigen Brut etwa 10 000 Raupen. Ein Garten ohne tierische Helfer ist also undenkbar. Schon allein der Komposthaufen, auf dem wir unsere Grünabfälle entsorgen, ist ein Ort, an dem es vor Leben nur so wimmelt. Neben all diesen Nützlingen, die sie beherbergen, sind unsere Gärten auch Refugien für viele seltene und sogar bedrohte Tiere. Kuriose Hummelschweber, prächtige Zauneidechsen, anmutige Schmetterlinge oder so manche Zugvögel haben in naturnahen Gärten ein Zuhause gefunden.
3SAT Doku
Geheimnisvoller Garten PFLANZEN Erntezeit (Folge: 2)
Seit mehr als 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Zunächst reine Nutzgärten, aber schon die alten Römer kultivierten Pflanzen allein wegen ihrer Schönheit. So entstanden Ziergärten. Schönheit und Nutzen sind im Garten oft zwei Seiten derselben Medaille. Ein Obstbaum ist im Frühling mit Tausenden Blüten übersät - die wenigsten reifen zu Äpfeln. Neben uns Menschen erwarten im Herbst auch Tiere wie Igel und Wachholderdrossel die Früchte. Allein in Deutschland gibt es 17 Millionen Gärten. Viele von ihnen bieten zahllosen Lebewesen eine Zuflucht: Singvögel, Siebenschläfer und seltene Reptilien etwa. Und nicht wenige der Gartenbewohner sind Verbündete des Gärtners im Kampf gegen Schädlinge. Feldwespen erledigen unzählige Schadinsekten. Die Tiere eines einzigen Feldwespennestes, das der Gartenbesitzer in Ruhe lässt, können im Laufe eines Sommers bis zu 500 Raupen fangen und töten, um sie an ihre Brut zu verfüttern. Auch die von vielen Gärtnern gehegten Rosen haben einen wirksamen Alliierten im Kampf gegen das Heer der Blattläuse. Wo keine Gartengifte zum Einsatz kommen, fühlen sich Marienkäfer wohl. Jeder einzelne verschlingt in einem Sommer bis zu 10 000 Blattläuse. Vom Sommer über den Winter bis zum erneuten Frühlingserwachen zeigt die Dokumentation auf spannende Weise, wie die verschiedenen Arten vor unserer Haustür zusammenleben und warum es gut und wichtig ist, wenn wir der Natur im Garten etwas mehr Raum geben.
3SAT Show
Grillen mit Ivana und Adnan KOCHSHOW Von Zunge bis Niere (Folge: 7)
In Indien gelten sie als heilig, hierzulande aufgrund ihres dunklen und fein faserigen Fleisches als Delikatesse: die Zwergzebu-Rinder. Auf den Weiden von Norbert steht eine kleine Herde dieser ganz besonderen Tiere. Zusammen mit seinem Partner beliefert Norbert seine Kunden mit seinem Rindfleisch auch per Post. Dabei wird alles vom Rind verwendet. Auch beim Grillen legen Ivana und Adnan nicht nur besondere Stücke, sondern auch sogenannte "nicht-edle" Teile aufs Feuer. Alles vom Rind - von der Rinderzunge bis zum Hufeisen-Steak und vom Buckelfleisch bis zum Entrecote. Der Schauspieler Adnan Maral zeigt, wie man leckere Grillgerichte zubereitet. Unterstützt wird er dabei von Köchen. Seine aktuelle Grillpartnerin ist Ivana Sanshia Austermayer.
3SAT Show
Servicezeit INFOMAGAZIN
Fehlkauf ausgeschlossen! Jetzt testen andere ihr "Objekt der Begierde" und lassen Sie wissen, ob es sein Geld wert ist. Die Berichte sowie Ratschläge sorgen für mehr Orientierung im Konsumdschungel.
3SAT
freizeit FREIZEIT UND HOBBY Schmidt Max und der Tanz unter freiem Himmel
Was kann man in Bayern unternehmen? In dem seit 1991 ausgestrahlten Magazin werden dem Zuschauer sehenswerte Orte und lohnende Freizeitaktivitäten vorgestellt.
3SAT Doku
Faszination Fluss - Der Tagliamento LANDSCHAFTSBILD
Der Tagliamento ist der letzte wilde Fluss in den Alpen. Ungezähmt bricht er sich durch die schroffen Berge im Nordosten Italiens und durch die friulanische Tiefebene bis zur Adria-Mündung. Die Inseln in seinem Flussbett und die Wälder an seinen Ufern gelten als die artenreichsten Ökosysteme Europas. Die Dokumentation führt entlang des Tagliamento und eröffnet ein tieferes Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge zwischen Mensch und Fluss. Die Forschungsergebnisse des Gewässerökologen Klement Tockner und seiner Kolleginnen und Kollegen haben geholfen zu verstehen, wie andere, bereits veränderte Flüsse renaturiert werden können. Vor allem der verzweigte Mittellauf ist der am meisten gefährdete Gewässertypus. Denn am Übergang von den Alpen in das Tiefland haben sich die Menschen schon immer besonders gern angesiedelt. Zwar kann ein mächtiger Strom bei Hochwasser eine große Gefahr darstellen, aber je natürlicher er bleibt, desto mehr Rückhaltevermögen besitzt er auch. Die Bewohnerinnen und Bewohner im Umfeld des Tagliamento haben ihre Dörfer aus Respekt vor dem Hochwasserrisiko meist in sicherer Entfernung zum Fluss gebaut und dadurch größere Probleme fast immer vermieden. Seit Jahrhunderten bildet der Tagliamento in erster Linie die Lebensgrundlage für die Bewohner an seinen Ufern. Die gesamte Landwirtschaft der friulanischen Tiefebene ist von ihm abhängig.
3SAT Doku
Gebirgsjuwel Karnische Alpen LANDSCHAFTSBILD
Der Karnische Hauptkamm in den Südlichen Kalkalpen gilt als geologische Wunderkammer. Bergfilmer Markus Raich porträtiert diese schroffe Bergwelt aus teils schwindelerregender Höhe. Schauspieler Cornelius Obonya erzählt die Geschichte der Karnischen Alpen. Einer der filmischen Höhepunkte ist die Besteigung des höchsten Gipfels der Karnischen Alpen, der knapp 2800 Meter hohen Hohen Warte direkt an der Staatsgrenze von Österreich und Italien. Am Karnischen Hauptkamm findet sich ein unvergleichlicher Reichtum seltener Pflanzen- und Tierwelten. Man begegnet ihnen versteinert als Zeugen des einstigen Meeres - oder lebendig, als Alpenskorpion. Am Karnischen Höhenweg finden sich märchenhaft gelegene Hütten wie die Wolayerseehütte an der Hohen Warte, aber auch steinerne Zeugen der Alpenfront des Ersten Weltkriegs. Die Karnischen Alpen sind ein Grenzgebirge und verbinden Kärnten mit Italien und die Alpen mit dem Meer.
3SAT Doku
Herrschaftliche Anwesen zwischen Alpen und Meer ARCHITEKTUR Von Kärnten an die Adria
Die Region Alpe-Adria ist einzigartig in Europa, nirgendwo sonst gibt es solche Vielfalt auf so kleinem Raum, landschaftlich wie auch kulturell. Das architektonische Erbe ist beträchtlich. Denn am Schnittpunkt zwischen dem germanischen, slawischen und romanischen Europa haben viele Völker ihre Spuren hinterlassen. Die Dokumentation widmet sich herrschaftlichen Anwesen und ihrer Historie in Kärnten und Friaul-Julisch-Venetien. Im Mittelpunkt des Films stehen Geschichte und Geschichten von besonderen Orten und besonderen Menschen vor dem Hintergrund einer beindruckenden Landschaft zwischen Bergen, sanften Hügeln und der blauen Adria. Das Bundesland Kärnten und die Provinz Friaul im Herzen der Alpe-Adria-Region verbindet nicht nur eine geografische Nachbarschaft, es ist auch die gemeinsame tausendjährige Geschichte, die bis heute in der Kultur ihre Auswirkungen findet. In Kärnten wurden Baumeister aus dem Friaul engagiert, um im 16. Jahrhundert die neue Landeshauptstadt Klagenfurt zu bauen und später das eine oder andere Schloss umzubauen oder zu errichten. Und über Jahrhunderte, als die Region die heutigen Grenzen noch nicht kannte, bestimmte wiederum so manches Kärntner Adelsgeschlecht die Geschicke weiter Teile des heutigen Friaul. Es gab sogar friulanische Adelsfamilien mit Sitz und Stimme im Kärntner Landtag. Das spannungsreiche Nebeneinander von unterschiedlichsten Traditionen und Idealen führte zu einem originellen Reichtum an architektonischen Formen, der im Film anhand zahlreicher beeindruckender Bauwerke dargestellt wird. Die Reise führt von den Schlössern Mageregg und Eberstein in Kärnten zu so prachtvollen Anwesen im Friaul wie der Villa Manin, der Villa Pace, der Villa Di Tissano oder der Burg von Villalta weiter zu den Stadtvillen von Görz/Gorizia/Gorica oder zum Schloss Miramare auf einem Felsvorsprung bei Triest. Viele der Schlösser, Burgen und Villen sind heute noch im Besitz jener Familien, die sie einst errichten ließen, andere herrschaftliche Anwesen haben im Lauf der Zeit ihre Besitzer gewechselt. Sie alle haben ihre Türen und Tore geöffnet und durch die prunkvollen Räume ihrer Anwesen geführt. Die beiden Filmemacher waren unter anderem zu Gast bei Maria Teresa Christalnigg in der Villa Cigolotti, bei Teresa Perusini in der Villa Pace und bei Giorgio Strassoldo in den beiden Schlössern von Strassoldo. Dabei dürfen natürlich auch kulinarische Traditionen nicht fehlen. In San Daniele, unweit der Burgen von Villalta und Ragogna, besuchen die Filmemacher eine traditionelle Prosciutto-Manufaktur, im sanften Hügelland bei Gorizia, dem Collio, das Weingut der Familie Perusini. In Triest, das auch gern als "Wien am Meer" bezeichnet wird, führt die Reise ins älteste Kaffeehaus der Stadt, das "Café San Marco". Bis heute verströmt die einst österreichische Hafenstadt mit ihren imperialen Bauten Habsburger-Flair. Und man bekommt den Eindruck, dass dieser Flecken Erde - wie es der Literat Paolo Maurensig formuliert hat - tatsächlich das Universum im Kleinformat ist.
3SAT Doku
Sommerfrische in Kärnten: Der Millstätter See TOURISMUS
Der Millstätter See liegt inmitten von Bergen und ist mit 141 Metern der tiefste und wahrscheinlich geheimnisvollste See Kärntens. Der Film entführt in dessen Reich. Das Gebiet beginnt hoch oben in den Nockbergen und beruht auf einer fast tausendjährigen und abwechslungsreichen Kulturgeschichte. Imposante Herrschaftsvillen an den Ufern des Millstätter Sees erinnern noch heute an die Zeit der "Sommerfrische". Einst ein Ort klösterlicher Frömmigkeit, avancierte der See um 1900 zur Urlaubsdestination für Adel und Bürgertum. Es zog Prominente wie den späteren Nobelpreisträger für Physik, Erwin Schrödinger, und das Klimt-Modell Sonja Knips dorthin. Es war die Zeit der sogenannten Sommerfrische, als der See zum ersten Mal in seiner Geschichte touristisch entdeckt wurde. Der Wiener Adel und das Bildungsbürgertum kauften den Bauern die damals billigen Seegründe ab: Vor allem in Millstatt waren es imposante Herrschaftsvillen. Das erste Hotel, die im venezianischen Stil erbaute "Seevilla", öffnete seine Pforten im Jahr 1884. Der Legende nach wurde Millstatt, der größte Ort direkt am See, vom slawischen Karantanen-Herzog Domitian gegründet. "Dieser Domitian hatte einen abenteuerlustigen Sohn, der im See bei einem Sturm umkam. Domitian ließ aus Wut und Trauer 1000 Statuen - "Mille Statue" - aus einem Tempel entfernen und im See versenken. Man vermutet heute noch in den Tiefen des Millstätter Sees diese "Schätze", weiß Monika Peitler, die künstlerische Leiterin im "Sagamundo - Haus des Erzählens", zu berichten. In diesem Museum werden die Sagen und Geschichten der Region weitererzählt. Zu den kulturellen und historischen Anziehungspunkten zählt das Stift Millstatt. Dort haben 400 Jahre lang die Benediktiner geherrscht, später zogen Georgsritter und zuletzt Jesuiten in die altehrwürdigen Gemäuer ein. Baulich haben alle Orden ihre Spuren hinterlassen, wie man von Franz Nikolasch, dem Begründer des Stiftmuseums, erfährt: "Aus der Benediktinerzeit stammt die Kirche in ihrer Grundstruktur und der Teil um den Kreuzgang herum - das ist alles um 1130 bis 1140 gebaut worden und bis heute in dieser Form erhalten. Aus der Zeit der Georgsritter stammt der große Hof mit der sogenannten 500-jährigen Linde, diese Arkadengänge, und aus der Zeit der Jesuiten ist dann die Inneneinrichtung der Kirche im Barock geschaffen worden. Millstatt war wirklich das kulturelle und religiöse Zentrum für ganz Oberkärnten." Der Film von Barbara Frank widmet sich einem See, der oft im Schatten des bekannteren Nachbarn, des Wörthersees, steht und dessen touristisches Geschick heute von professionellen Erlebnis-Dramaturgen gemanagt wird. Längst ist es nicht mehr nur ein Ort für Sommerfrischler, sondern auch für Camperinnen und Camper sowie ein Hotspot für Kunst und Kultur in Kärnten.
3SAT Doku
Die Drau entlang - Kärntens grüne Lebensader NATUR UND UMWELT
264 Kilometer erstreckt sich die Drau von Westen nach Osten zwischen Osttirol und Slowenien und prägt seit Tausenden von Jahren das Land und das Leben der Menschen an ihren Ufern. Für Kärnten ist der Fluss eine grüne Lebensader. Die Dokumentation lädt zu einem filmischen Streifzug entlang des größten und bedeutendsten Flusses im Süden Österreichs und zeigt einzigartige Flusslandschaften und Bergregionen am Schnittpunkt dreier Kulturen. Die Folgen des menschlichen Eingriffs in das natürliche Flusssystem der Drau sind massiv. Regulierungen und Aufstauungen durch die energiewirtschaftliche Nutzung haben das Erscheinungsbild des Flusses stark verändert. Seit rund drei Jahrzehnten wird aber wieder gegengesteuert. An den Stauseen sind bedeutende Auwälder und Naturschutzgebiete entstanden, die eine beachtliche Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten aufweisen. In Teilabschnitten wurden die Regulierungsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts wieder aufgehoben, der Fluss hat wieder Nebenarme und Flussinseln gebildet - und damit ausreichend Raum, um sich bei Hochwasser auszubreiten. Am Völkermarkter Stausee entstehen neue Flachwasserzonen mit Inseln, die Fischen geschützte Laichplätze und Vögeln sichere Brutmöglichkeiten bieten. Der Film von Gernot Stadler führt zu verborgenen Kleinoden, zu entlegenen Höfen, durch tiefe Seitentäler mit ihren Gebirgsbächen. Und er stellt Menschen vor, die mit dem Fluss leben und sich für ihn einsetzen. Beispielsweise die Zoologin Patricia Graf, die den Biberbestand beobachtet und wissenschaftlich auswertet, oder den Ornithologen Andreas Kleewein, dessen Untersuchungen des Vogelbestands wichtige Informationen über die ökologische Wirksamkeit von Renaturierungsmaßnahmen liefern. Gewässerökologe Wolfgang Honsig-Erlenburg analysiert die Fischbestände in der Drau, und Sabine Käfer ist für die Planung der Fischaufstiegshilfen bei den Draukraftwerken verantwortlich. Der Film widmet sich auch kulturellen Traditionen, die am Fluss noch lebendig sind. Jedes Jahr im August binden beispielsweise die Flößer im oberen Drautal ihre Flöße und erinnern daran, dass die Drau einst Kärntens bedeutendste Verkehrsader war. Und in Ferlach werden seit Jahrhunderten die begehrtesten Jagdgewehre der Welt gebaut, wie der Besuch in einer Waffenschmiede zeigt. Kulturdenkmäler wie die Burg Stein und die Hollenburg zeugen von den wichtigen Handelsrouten entlang der Drau, das Museum Liaunig in Neuhaus beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Österreichs. Tief eingeschnitten in die malerische Landschaft fließt die Drau zwischen Neuhaus und Lavamünd der Grenze nach Slowenien entgegen. Die Wälder reichen bis ans Ufer und verleihen der Drau ihre typische blaugrüne Färbung. Als "Drava" mündet sie nach weiteren 500 Kilometern in die Donau - und mit ihr irgendwann ins Schwarze Meer.
3SAT Doku
Vom Zauber der Berge - Kärntens faszinierende Alpenwelt LANDSCHAFTSBILD
Mächtige Gipfel, einsame Täler, wilde Gebirgsflüsse und sanfte Almen prägen die Bergwelt in Kärnten, dem südlichsten Bundesland Österreichs. Der Film zeigt die Vielfalt der Naturlandschaft. Die Reise führt vom Großglockner, dem höchsten Berg des Landes, über die Hohen Tauern im Nordwesten, durch spektakuläre Täler bis hin zu den felsigen Karawanken und Karnischen Alpen im Süden, wo aus den früheren Frontwegen "Friedenswege" geworden sind. Berauschend laut ist es im Maltatal, dem "Tal der stürzenden Wasser". Dort lassen sich zwischen schroffen Felsen spektakuläre Wasserfälle entdecken. Ganz anders wirkt die Landschaft in den Nockbergen. Die sanften, runden Formen ihrer Kuppen haben den Nockbergen ihren Namen gegeben. Wölfe streifen dort durch die Wälder. Im Karlbad, dem ältesten und einzigen noch erhaltenen Bauernbad in der Region, können Gäste wie anno dazumal in Trögen aus Lärchenstämmen ein heißes Bad nehmen. Dann weiten sich nach Süden die Alpenbecken, aus denen eindrucksvoll der Dobratsch, die Villacher Alpe, hervorragt. Auf über 2000 Metern Höhe steht dort die "Deutsche Kapelle", die höchste Bergkirche Europas. Errichtet wurde sie von Bergknappen aus Bleiberg-Kreuth, denn rund um den Dobratsch wurde lange Zeit Blei abgebaut. Weiter geht es in die sogenannte Schütt am Fuße des Berges. Diese Bezeichnung erinnert daran, dass während des großen Erdbebens von 1348 ein Teil des Berges abgebrochen ist und die an seiner Südseite gelegenen Dörfer verschüttet hat. Das Besondere an der Schütt: Das Klima dort ist mediterran und hat eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt hervorgebracht. Mit ihrem enormen Artenreichtum gilt die Schütt als eine der bedeutendsten Naturlandschaften des Alpenraumes. Nur wenige Kilometer weiter südlich stoßen jene beiden mächtigen Gebirgsketten aneinander, auf deren Kamm die Grenze zu Slowenien und Italien verläuft: die Karawanken und die Karnischen Alpen. Markante Felstürme und schroffe Grate kennzeichnen diese beiden Kalkmassive. Oben auf dem Kamm der Karnischen Alpen verläuft der Karnische Höhenweg - ein Paradies für Wanderer, die in der majestätischen Bergwelt die Seele baumeln lassen wollen. Der Film zeigt die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Kärntner Bergwelten, ihre unberührten Natur- und uralten Kulturlandschaften.
3SAT Doku
Bergseen in Kärnten - Juwele der Alpen LANDSCHAFTSBILD
Hoch oben, weit über der Baumgrenze, hat Österreichs südlichstes Bundesland viele Schätze zu bieten: glitzernde Bergseen, eingebettet in intakten Natur- und uralten Kulturlandschaften. Die filmische Wanderung führt zu den schönsten Bergseen Kärntens - darunter die Gradenseen und der Wangenitzsee in der Schobergruppe, der Dösener See in den Hohen Tauern sowie der Wolayersee in den Karnischen Alpen. Hunderte Bergseen liegen wie Juwelen in den weiten Berglandschaften Kärntens. Die meisten der Hochgebirgsseen in den Alpen haben sich durch das Abschmelzen des Eises und den Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit herausgebildet. Wissenschaftler unterscheiden je nach der Art ihrer Entstehung zwischen Karseen, Moränenseen und Toteisseen. Für Wanderer und Bergsteiger sind die malerischen Bergseen attraktive Orte für Ruhephasen. Vera Polaschek dokumentiert mit ihrer Kamera die Veränderungen im Hochgebirge, die durch den Klimawandel ausgelöst wurden - etwa am Blockgletscher des Gradensees. An der Gletscherzunge des rasant abschmelzenden Pasterzengletschers hat sich in den letzten Jahren ein neuer Bergsee gebildet. Filmemacher Gernot Stadler begleitet die Fotografin auf ihrer Wanderung zu den Gradenseen und auf ihrem Überstieg zum Wangenitzsee, Kärntens größtem natürlichen Bergsee. Mit den Folgen der Erderwärmung im Hochgebirge beschäftigt sich auch der Gewässerökologe Stephen Wickham von der Universität Salzburg. Mit seinem Team erforscht er die Veränderungen des Nahrungsangebots in hochalpinen Gewässern in der Ankogelregion im Nationalpark Hohe Tauern und ihre Auswirkungen auf das Ökosystem in den Alpen. Der Hektik des Alltags entkommen und ein wenig Ruhe finden möchte Michaela Stornig am Dösener See bei Mallnitz. Ihr Aufstieg durch das Dösental führt vorbei an der Konradlacke und weiter entlang des Dösenbachs hinauf zum Arthur-von-Schmid-Haus, einer Schutzhütte des Österreichischen Alpenvereins. Zwischen Juni und September kümmern sich dort der Hüttenwirt Bernd Fuchsloch und seine Frau Pia um Bergwanderer. Der Dösener See, der größte Karsee der Hohen Tauern, liegt umgeben von den Dreitausendern der Ankogelgruppe am Rand eines mächtigen Blockgletschers. Viele Wanderer machen sich von dort aus auf den Weg zum größten künstlichen Bergsee Österreichs, dem Speichersee Kölnbrein. Beeindruckend ist die mächtige Staumauer nicht nur von außen, stellt Gernot Stadler fest, als er einen der Sperren-Wärter bei seinem Kontrollgang ins Innere der Staumauer begleiten darf. Neben den vielen, oft kaum bekannten Seen im Hochgebirge kann Kärnten mit einer weiteren Besonderheit aufwarten: dem Weißensee, Europas höchst gelegenem Badesee. Er liegt, einem Fjord gleich, umgeben von den Gailtaler Alpen auf knapp 1000 Metern Seehöhe - und doch erwärmt er sich im Sommer auf 24 Grad. Glasklar ist das Wasser, die Ufer sind kaum verbaut. Früh am Morgen holt Martin Müller weit im Osten des Sees, wo die Wälder bis ans Ufer reichen, seine Netze ein. Martin Müller ist nicht nur Berufsfischer, sondern auch Gewässerökologe. Seit 1999 hat er Daten zum Fischbestand im Weißensee gesammelt und darauf basierend die Fischpopulationen nachhaltig aufgebaut. Denn so manche Fischart, die den Anglern zuliebe im See eingesetzt wurde, hat die Bestände autochthoner Fische stark zurückgedrängt. Doch immerhin: Nicht zuletzt durch Martin Müllers Engagement können sich heute alle Fischarten im See ohne künstlichen Besatz weitgehend selbst erhalten.
3SAT Show
nano INFOMAGAZIN
- EU-Renaturierungsgesetz Die Renaturierungsverordnung der EU hat als Ziel, dass bis 2030 ein Fünftel aller geschädigten Flächen an Land und auf See wieder in einen ökologisch gesunden Zustand gebracht werden soll. Bis 2050 sollen alle bedrohten Ökosysteme wiederhergestellt sein. Die EU schreibt aber keinem Land vor, was es genau zu tun hat. Mit Gesprächsgast: Jutta Paulus, Mitglied des Europäischen Parlaments - Retten uns die Mini-AKW? Sie gelten oft als Joker in der Atomkraftdebatte: Mini AKW, am Fließband produzierte nukleare Kleinreaktoren. Unterstützt wird die Technologie etwa von Bill Gates und Elon Musk. Die Kraftwerke sollen sicher, günstig und effektiv sein und die Lösung in der Klimakrise. Aber stimmt das? - Heimvorteil im Fußball Forschende aus Salzburg haben den Heimvorteil im Fußball statistisch beschrieben und haben sich dabei die Coronapandemie zunutze gemacht: Sie haben mehr als 1200 Spiele von acht europäischen Topligen analysiert - manche davon während der Pandemie und manche davor. So konnten sie zeigen, dass es statistisch einen Vorteil fürs heimische Team gibt. - Inspired by Nature - Spinnenseide Spinnenseide ist eines der stärksten Materialien der Welt. Sie ist nicht nur unglaublich stark, sondern besitzt auch antibakterielle Eigenschaften und ist mit dem menschlichen Körper kompatibel. Ein Forschungsteam der Universität Bayreuth hat den Prozess der Seidenherstellung in der Spinne erstmals entschlüsselt und erfolgreich nachgeahmt.
20.06.
nano INFOMAGAZIN
3SAT
heute NACHRICHTEN
- Regierungschefin Dreyer tritt zurück Umbruch in Rheinland-Pfalz - EU kritisiert Neuverschuldung Defizitverfahren gegen sieben Länder - Abkommen von Russland und Nordkorea Gemeinsam gegen den Westen
3SAT
3sat-Wetter WETTERBERICHT
Immer eine spannende Frage: Wie wird das Wetter in den kommenden Tagen? Gezeigt werden Temperaturentwicklung, Windströmungen und weitere Trends anhand verständlicher Grafiken.
3SAT
Kulturzeit MAGAZIN
- Nahostkonflikt: Neue Debattenkultur? Die Politologin und Muslima Saba Nur-Cheema sowie ihr jüdischer Mann Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank werben als Kuratoren wie auch als Ehepaar immer wieder für Dialog. Die Debatte um den Nahostkonflikt hat sich zunehmend polarisiert in den letzten Monaten. Es sind Blasen, die sich bekriegen. "Kulturzeit" im Gespräch über neue Wege im Dialog über den Gaza-Krieg. - Die Causa Stark-Watzinger - Jüdisches Filmfestival Die angespannte Weltlage und ganz besonders der Krieg in Nahost spiegelt sich auch in der aktuellen Ausgabe des Jüdischen Filmfestivals Berlin & Brandenburg: Was bedeutet das für den Dialog der Filmschaffenden in der Region? Wir haben bei der Eröffnung nachgefragt. - Anton-Bruckner-Jahr 2024 Er war ein eigensinniger und exzentrischer Einzelgänger vom Land, ein Orgelvirtuose mit ausgeprägtem Improvisationstalent, er hatte einen ausgeprägten Zählzwang und war als Komponist ein regelrechter Spätzünder: das oberösterreichische Musikgenie Anton Bruckner. Wer war Anton Bruckner, der 2024 anlässlich seines 200. Geburtstags Land auf Land ab gefeiert wird?
20.06.
Kulturzeit MAGAZIN
3SAT
Tagesschau NACHRICHTEN
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
3SAT Doku
Anders krank - Warum wir Frauenmedizin brauchen DOKUMENTATION
In der Medizin gelten Männer als Norm. Frauen haben ein doppelt so hohes Risiko, an Herzinfarkt zu sterben, kämpfen eher mit Nebenwirkungen von Arzneien und leben mit unerkannten Krankheiten. Abseits biologischer Unterschiede finden Frauen oft kein Gehör. Der Schmerz des Mannes wird ernst genommen, Frauen kämpfen bis heute gegen den Mythos der "hysterischen Frau". Die Dokumentation sucht nach den Ursachen dieser Ungleichbehandlung. Für die über 80-jährige österreichische Schriftstellerin Erica Fischer kam die Notversorgung gerade noch rechtzeitig. Sie überlebte einen Herzinfarkt, weil sie die Symptome erkannte. Der Sanitäter hätte sie nach Hause geschickt. "Frauen erleben Symptome anders", weiß Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer von der Universität Wien. "Doch das ist nur eine von vielen Problemzonen einer auf Männer-basierten Medizin." Medikamente wurden lange ausschließlich an Männern erprobt, die seit Jahrhunderten im Fokus der Forschung stehen. Doch Frauen sind anders krank, dies wurde in der Coronapandemie weithin sichtbar: So zeigen sie kaum schwere Verläufe, dafür teils heftige Impfreaktionen. Die Wahrscheinlichkeit an Long COVID zu erkranken, ist insbesondere für jüngere Frauen fünfmal höher. "Frauen haben ein starkes Immunsystem", erklärt Alexandra Kautzky-Willer. "Doch dieses kann sich gegen den Körper richten. Deshalb sind Autoimmunerkrankungen bei Frauen häufig, erkannt werden die allerdings oft lange nicht." Das liege an der DNA eines Systems, das auf sexistischen Frauenbildern beruhe, meint die feministische Kulturwissenschafterin Elinor Cleghorn. Cleghorn hat die seltene Autoimmunerkrankung Lupus Erythematodes. Erst nach acht Jahren erhielt sie die Diagnose: "Ein einfacher Bluttest hätte gereicht, doch den hat kein Arzt gemacht. Erst als ich nach meiner zweiten Schwangerschaft fast gestorben wäre, ist man meinen Symptomen auf den Grund gegangen." Bereits Hippokrates, griechischer Urvater westlicher Medizin, definierte die Frau als "Gebärmaschine" und führte Krankheiten auf eine "unausgelastete Gebärmutter" zurück. Im 17. Jahrhundert entstand der Mythos der "hysterischen Frau" - und damit ein probates Mittel der Unterdrückung. "Die Medizingeschichte wurde überwiegend von Männern geschrieben und häufig dazu missbraucht, Frauen kleinzuhalten", so Cleghorn. Häufig fehldiagnostiziert werden Frauen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, auch bekannt als "Zappelphilipp"-Syndrom, kurz ADHS. Angelina Boerger hat ihre Diagnose erst mit 27 Jahren erhalten: "Für mich war das der fehlende Puzzlestein." Frauen mit ADHS sind eher verträumt als laut und auffällig, sie kämpfen mit innerer Unruhe, und es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren. Depression und Angststörungen sind typische Begleiterkrankungen und verdecken die Ursache. Auch im Sport stand die weibliche Physis lange nicht im Fokus. Die ehemalige Triathletin Yvonne van Vlerken blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, die ihrem Körper einen hohen Preis abverlangte: "Zu meiner Zeit hat niemand über den Zyklus gesprochen, das war Tabu! Trainiert haben wir genauso wie Männer. Heute weiß ich, dass das falsch und gefährlich ist." Wenn der Zyklus ausbleibt, ist das ein Warnsignal für RED-S, das "Relative Energiedefizit-Syndrom" im Sport. Unerkannt hat das schwerwiegende Folgen, wie zum Beispiel Knochenbrüche, Herzprobleme und hormonelle Störungen. "So sehr wir die soziale Gleichberechtigung von Männern und Frauen brauchen, so sehr brauchen wir in der Medizin die Ungleichbehandlung", meint Alexandra Kautzky-Willer. Diese gesunde Ungleichbehandlung gelte für alle medizinischen Bereiche: Forschung, Diagnose und Behandlung.
3SAT Doku
Sichtbar, stark und selbstbewusst - Die Revolution der Frauen über 50 DOKUMENTATION
Die Wechseljahre? Eines der letzten großen Tabus unserer Gesellschaft und nicht besonders "sexy". Die Dokumentation räumt mit Vorurteilen auf und lässt Frauen zu Wort kommen. Themen wie Feminismus, #MeToo, Menstruation und alles rund um das weibliche Geschlecht sind "hip", erfahren mediale Aufmerksamkeit und sollen ihr Dasein nicht mehr in der Tabuzone fristen. Doch was ist mit der Menopause? Kaum eine Frau redet offen darüber. Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind in Filmen, Serien und auch in der Literatur meist eine Lachnummer, im öffentlichen Diskurs sind Frauen in diesem Alter bis heute unsichtbar, quasi geschlechtslose Wesen. Noch immer wird der Wert einer Frau an ihrer Fortpflanzungsfähigkeit und damit an ihrer Weiblichkeit gemessen. Dabei gab es noch nie so viele, die mit 50 Jahren fest im Berufsleben stehen. Alles andere als unsichtbar ist Margot Pilz, die jetzt, mit 85, in der Kunstwelt richtig durchstartet und in ihren Performances und Fotografien die Themen Alter, Frausein und Schönheitskult verhandelt. Sie blickt auf ihre Wechseljahre zurück, teilweise humorvoll, aber auch schonungslos ehrlich: "Schön ist das nicht, wenn man frisch verliebt ist und dann plötzlich wild zu schwitzen beginnt", meint sie. "Wir gewinnen in der Menopause an Wert. Die Wechseljahre müssen neu gedacht werden", so die US-amerikanische Schriftstellerin und Essayistin Darcey Steinke. Anhand ihrer Erfahrungen hat sie untersucht, wie tief unsere gesellschaftlichen Vorurteile sitzen, warum man die Menopause als Auszeichnung sehen sollte, diese sogar eine Chance sein kann, Sex neu zu entdecken. Das Private ist politisch: "Wir brauchen eine Menopause-Revolution!", fordert die englische Labour-Abgeordnete Carolyn Harris, die sich dafür stark macht, dass dieses Thema auch auf die politische Agenda kommt. Und sie findet immer mehr Mitstreiterinnen. In Großbritannien ist die gesellschaftspolitische sowie die ökonomische Bedeutung der Wechseljahre längst kein Tabuthema mehr, selbst Sophie von Wessex, Frau des jüngsten Queen-Sohns Edward, hat die Schirmherrschaft für die Organisation "Wellbeing of Women" übernommen und spricht offen über ihre Menopause. Katja Burkard wurde gewarnt: "Das ruiniert deine Fernsehkarriere!" Doch die Fernsehmoderatorin will kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Sie resümiert über Hormonersatztherapie, Beziehungskrisen und Gefühlsschwankungen. "Mein großes Ziel ist es, das Tabuthema Klimakterium endlich aufzubrechen und Frauen die Angst davor zu nehmen, deshalb bin ich Wechselberaterin geworden", sagt die Gerontologin und Krankenschwester Sonja Schiff. Seit vielen Jahren beobachtet und ärgert die Salzburgerin, dass Frauen das Klimakterium als Krankheit betrachten. Bei Journalistin Silke Burmester fiel der Abschiedsschmerz als Mutter eines Heranwachsenden, der auszog, mit dem Beginn der Wechseljahre zusammen. Ihr fehlten die realistischen, die ermutigenden Vorbilder, also gründete sie "Palais F*luxx", eine Plattform für Frauen ab 47. Burmester und ihre Kolleginnen wollen sich nicht verstecken, sie wollen gesehen werden. "Wenn schon die Gesellschaft nicht den Scheinwerfer auf uns richtet, machen wir es eben selbst." Langsam, aber sicher ändert sich der Blick auf diese Lebensphase, und die Wechseljahre werden nicht nur als Zeit des Umbruchs, sondern auch als Chance gesehen. Wäre es nicht langsam an der Zeit für ein neues Frauenbild?
3SAT
ZIB 2 NACHRICHTEN

Die Themen der heutigen ORF-Nachrichten "ZIB 2" Sendung finden Sie hier.

 

 

 

3SAT Serien
SCHULD nach Ferdinand von Schirach KRIMISERIE Der Andere (Staffel: 1 Folge: 1), D 2014
Ein Ehepaar lässt sich auf ein erotisches Abenteuer ein, entdeckt sich dabei neu. Doch dann taucht ein Problem auf: Ein Machtspiel der beiden lässt sie eine Grenze überschreiten. Sie schläft mit einem anderen, den er nicht erträgt, trotzdem schaut er tatenlos zu. Nach einem fürchterlichen Streit beschließt das Paar, das Abenteuer aufzugeben. Aber der andere taucht erneut auf. Und diesmal handelt der Ehemann. Nach der Krimireihe "VERBRECHEN" setzt die Reihe "SCHULD" nach dem gleichnamigen Bestseller von Ferdinand von Schirach dessen Kurzgeschichten in eine Reihe besonderer Kriminalfilme um. Moritz Bleibtreu spielt den Anwalt Friedrich Kronberg, der seine Mandanten verteidigt, indem er die Rechtslage zu deren Gunsten auslegt. Die Reihe macht deutlich, dass abhängig von den Umständen jeder zum Mörder werden kann. Redaktionshinweis: 3sat zeigt den zweiten Teil der sechsteiligen Reihe "SCHULD nach Ferdinand von Schirach" am Mittwoch, 26. Juni, um 22.25 Uhr. Die Teile drei bis fünf sind am Mittwoch, 3. Juli, ab 22.25 Uhr in 3sat zu sehen. Der sechste und letzte Teil folgt am Mittwoch, 10. Juli, um 22.25 Uhr.
3SAT Film
Das schreckliche Mädchen DRAMA, D 1989
Die Schülerin Sonja ist in der ganzen Stadt beliebt und geachtet. Ihr Vater ist Schuldirektor, ihre Mutter Lehrerin, ihr Onkel Domvikar in der Bischofsstadt. Nachdem Sonja eine Auszeichnung für ihre erfolgreiche Teilnahme an einem europäischen Aufsatzwettbewerb erhalten hat, will sie einen weiteren Aufsatz schreiben, und zwar zu dem Thema: "Meine Heimatstadt im Dritten Reich". Bei den Recherchen verweigert man ihr jedoch die gewünschten Auskünfte und die Einsicht in die relevanten Akten. Die Leute begegnen ihr und ihren Eltern plötzlich mit Misstrauen und Argwohn. Der Film basiert auf einem authentischen Fall in Passau, wo der Schülerin Anja Rosmus bei Recherchen zum Thema "Widerstand im Nationalsozialismus" von der Stadt und von Kirchenbehörden der Zugang zu den Archiven verweigert wurde. Redaktionshinweis: 3sat zeigt "Das schreckliche Mädchen" anlässlich des Todes von Michael Verhoeven. Der Regisseur und Autor starb am 22. April im Alter von 85 Jahren.
3SAT
10 vor 10 NACHRICHTEN
Anhand von Hintergrundberichten und Interviews informiert die seit 1990 bestehende Sendung über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland. Gespräche werden teils auf Schweizerdeutsch aufgezeichnet.
3SAT Show
STÖCKL TALKSHOW
Moderatorin Barbara Stöckl bittet interessante Persönlichkeiten zum Gespräch. Zukunftsvisionen und Realitätsbezüge werden thematisiert und konstruktiv hinterfragt. Dabei steht das Individuum im Vordergrund.
3SAT Show
Panorama INFOMAGAZIN Es geht um die Wurst
Eine Zeitreise in die Vergangenheit: "Panorama" zeigt, wie Themen, die uns heute beschäftigen, einst im Fernsehen behandelt wurden. In dieser Ausgabe geht es ausschließlich "um die Wurst". In Österreich - und nicht nur dort - prägen Würstelstände, ihre Besitzerinnen und Besitzer sowie die bunt gemischte Kundschaft das Straßenbild. Zahlreiche Fernsehreportagen widmeten sich dieser ganz speziellen Verköstigungsvariante. 1991 porträtierte die Sendung "WIR" eine herzliche, aber resolute Würstelfrau am Wiener Lerchenfelder Gürtel, die ihre Stammkundschaft mit deren Vornamen, die ihr unbekannten Gäste mit "Schatzi" begrüßte. Ein erbitterter "Würstelkrieg" tobte 1991 zwischen zwei eng nebeneinanderstehenden Ständen auf der Mariahilfer Straße - ein ORF-Redakteur versuchte, mittels Käsekrainer-Verkostung Klarheit zu schaffen. 1977 filmte Walter Pissecker an unzähligen Würstelständen der Bundeshauptstadt. Dort traf er auf redselige Philosophen, wortkarge Einzelgänger und mitunter nicht mehr ganz nüchterne Tresenbesucher. Trotz Konkurrenz durch Imbissbuden und Systemgastronomie haben klassische Würstelstände bis heute ihre fixe Kundschaft. Wiens jüngste Würstelbudenbetreiberin kommt aus dem Waldviertel und versorgt beim Zentralfriedhof hungrige Friedhofsbesucherinnen und -besucher.
3SAT Doku
Bergseen in Kärnten - Juwele der Alpen LANDSCHAFTSBILD
Hoch oben, weit über der Baumgrenze, hat Österreichs südlichstes Bundesland viele Schätze zu bieten: glitzernde Bergseen, eingebettet in intakten Natur- und uralten Kulturlandschaften. Die filmische Wanderung führt zu den schönsten Bergseen Kärntens - darunter die Gradenseen und der Wangenitzsee in der Schobergruppe, der Dösener See in den Hohen Tauern sowie der Wolayersee in den Karnischen Alpen. Hunderte Bergseen liegen wie Juwelen in den weiten Berglandschaften Kärntens. Die meisten der Hochgebirgsseen in den Alpen haben sich durch das Abschmelzen des Eises und den Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit herausgebildet. Wissenschaftler unterscheiden je nach der Art ihrer Entstehung zwischen Karseen, Moränenseen und Toteisseen. Für Wanderer und Bergsteiger sind die malerischen Bergseen attraktive Orte für Ruhephasen. Vera Polaschek dokumentiert mit ihrer Kamera die Veränderungen im Hochgebirge, die durch den Klimawandel ausgelöst wurden - etwa am Blockgletscher des Gradensees. An der Gletscherzunge des rasant abschmelzenden Pasterzengletschers hat sich in den letzten Jahren ein neuer Bergsee gebildet. Filmemacher Gernot Stadler begleitet die Fotografin auf ihrer Wanderung zu den Gradenseen und auf ihrem Überstieg zum Wangenitzsee, Kärntens größtem natürlichen Bergsee. Mit den Folgen der Erderwärmung im Hochgebirge beschäftigt sich auch der Gewässerökologe Stephen Wickham von der Universität Salzburg. Mit seinem Team erforscht er die Veränderungen des Nahrungsangebots in hochalpinen Gewässern in der Ankogelregion im Nationalpark Hohe Tauern und ihre Auswirkungen auf das Ökosystem in den Alpen. Der Hektik des Alltags entkommen und ein wenig Ruhe finden möchte Michaela Stornig am Dösener See bei Mallnitz. Ihr Aufstieg durch das Dösental führt vorbei an der Konradlacke und weiter entlang des Dösenbachs hinauf zum Arthur-von-Schmid-Haus, einer Schutzhütte des Österreichischen Alpenvereins. Zwischen Juni und September kümmern sich dort der Hüttenwirt Bernd Fuchsloch und seine Frau Pia um Bergwanderer. Der Dösener See, der größte Karsee der Hohen Tauern, liegt umgeben von den Dreitausendern der Ankogelgruppe am Rand eines mächtigen Blockgletschers. Viele Wanderer machen sich von dort aus auf den Weg zum größten künstlichen Bergsee Österreichs, dem Speichersee Kölnbrein. Beeindruckend ist die mächtige Staumauer nicht nur von außen, stellt Gernot Stadler fest, als er einen der Sperren-Wärter bei seinem Kontrollgang ins Innere der Staumauer begleiten darf. Neben den vielen, oft kaum bekannten Seen im Hochgebirge kann Kärnten mit einer weiteren Besonderheit aufwarten: dem Weißensee, Europas höchst gelegenem Badesee. Er liegt, einem Fjord gleich, umgeben von den Gailtaler Alpen auf knapp 1000 Metern Seehöhe - und doch erwärmt er sich im Sommer auf 24 Grad. Glasklar ist das Wasser, die Ufer sind kaum verbaut. Früh am Morgen holt Martin Müller weit im Osten des Sees, wo die Wälder bis ans Ufer reichen, seine Netze ein. Martin Müller ist nicht nur Berufsfischer, sondern auch Gewässerökologe. Seit 1999 hat er Daten zum Fischbestand im Weißensee gesammelt und darauf basierend die Fischpopulationen nachhaltig aufgebaut. Denn so manche Fischart, die den Anglern zuliebe im See eingesetzt wurde, hat die Bestände autochthoner Fische stark zurückgedrängt. Doch immerhin: Nicht zuletzt durch Martin Müllers Engagement können sich heute alle Fischarten im See ohne künstlichen Besatz weitgehend selbst erhalten.
3SAT Doku
Vom Zauber der Berge - Kärntens faszinierende Alpenwelt LANDSCHAFTSBILD
Mächtige Gipfel, einsame Täler, wilde Gebirgsflüsse und sanfte Almen prägen die Bergwelt in Kärnten, dem südlichsten Bundesland Österreichs. Der Film zeigt die Vielfalt der Naturlandschaft. Die Reise führt vom Großglockner, dem höchsten Berg des Landes, über die Hohen Tauern im Nordwesten, durch spektakuläre Täler bis hin zu den felsigen Karawanken und Karnischen Alpen im Süden, wo aus den früheren Frontwegen "Friedenswege" geworden sind. Berauschend laut ist es im Maltatal, dem "Tal der stürzenden Wasser". Dort lassen sich zwischen schroffen Felsen spektakuläre Wasserfälle entdecken. Ganz anders wirkt die Landschaft in den Nockbergen. Die sanften, runden Formen ihrer Kuppen haben den Nockbergen ihren Namen gegeben. Wölfe streifen dort durch die Wälder. Im Karlbad, dem ältesten und einzigen noch erhaltenen Bauernbad in der Region, können Gäste wie anno dazumal in Trögen aus Lärchenstämmen ein heißes Bad nehmen. Dann weiten sich nach Süden die Alpenbecken, aus denen eindrucksvoll der Dobratsch, die Villacher Alpe, hervorragt. Auf über 2000 Metern Höhe steht dort die "Deutsche Kapelle", die höchste Bergkirche Europas. Errichtet wurde sie von Bergknappen aus Bleiberg-Kreuth, denn rund um den Dobratsch wurde lange Zeit Blei abgebaut. Weiter geht es in die sogenannte Schütt am Fuße des Berges. Diese Bezeichnung erinnert daran, dass während des großen Erdbebens von 1348 ein Teil des Berges abgebrochen ist und die an seiner Südseite gelegenen Dörfer verschüttet hat. Das Besondere an der Schütt: Das Klima dort ist mediterran und hat eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt hervorgebracht. Mit ihrem enormen Artenreichtum gilt die Schütt als eine der bedeutendsten Naturlandschaften des Alpenraumes. Nur wenige Kilometer weiter südlich stoßen jene beiden mächtigen Gebirgsketten aneinander, auf deren Kamm die Grenze zu Slowenien und Italien verläuft: die Karawanken und die Karnischen Alpen. Markante Felstürme und schroffe Grate kennzeichnen diese beiden Kalkmassive. Oben auf dem Kamm der Karnischen Alpen verläuft der Karnische Höhenweg - ein Paradies für Wanderer, die in der majestätischen Bergwelt die Seele baumeln lassen wollen. Der Film zeigt die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Kärntner Bergwelten, ihre unberührten Natur- und uralten Kulturlandschaften.
3SAT Doku
Die Drau entlang - Kärntens grüne Lebensader NATUR UND UMWELT
264 Kilometer erstreckt sich die Drau von Westen nach Osten zwischen Osttirol und Slowenien und prägt seit Tausenden von Jahren das Land und das Leben der Menschen an ihren Ufern. Für Kärnten ist der Fluss eine grüne Lebensader. Die Dokumentation lädt zu einem filmischen Streifzug entlang des größten und bedeutendsten Flusses im Süden Österreichs und zeigt einzigartige Flusslandschaften und Bergregionen am Schnittpunkt dreier Kulturen. Die Folgen des menschlichen Eingriffs in das natürliche Flusssystem der Drau sind massiv. Regulierungen und Aufstauungen durch die energiewirtschaftliche Nutzung haben das Erscheinungsbild des Flusses stark verändert. Seit rund drei Jahrzehnten wird aber wieder gegengesteuert. An den Stauseen sind bedeutende Auwälder und Naturschutzgebiete entstanden, die eine beachtliche Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten aufweisen. In Teilabschnitten wurden die Regulierungsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts wieder aufgehoben, der Fluss hat wieder Nebenarme und Flussinseln gebildet - und damit ausreichend Raum, um sich bei Hochwasser auszubreiten. Am Völkermarkter Stausee entstehen neue Flachwasserzonen mit Inseln, die Fischen geschützte Laichplätze und Vögeln sichere Brutmöglichkeiten bieten. Der Film von Gernot Stadler führt zu verborgenen Kleinoden, zu entlegenen Höfen, durch tiefe Seitentäler mit ihren Gebirgsbächen. Und er stellt Menschen vor, die mit dem Fluss leben und sich für ihn einsetzen. Beispielsweise die Zoologin Patricia Graf, die den Biberbestand beobachtet und wissenschaftlich auswertet, oder den Ornithologen Andreas Kleewein, dessen Untersuchungen des Vogelbestands wichtige Informationen über die ökologische Wirksamkeit von Renaturierungsmaßnahmen liefern. Gewässerökologe Wolfgang Honsig-Erlenburg analysiert die Fischbestände in der Drau, und Sabine Käfer ist für die Planung der Fischaufstiegshilfen bei den Draukraftwerken verantwortlich. Der Film widmet sich auch kulturellen Traditionen, die am Fluss noch lebendig sind. Jedes Jahr im August binden beispielsweise die Flößer im oberen Drautal ihre Flöße und erinnern daran, dass die Drau einst Kärntens bedeutendste Verkehrsader war. Und in Ferlach werden seit Jahrhunderten die begehrtesten Jagdgewehre der Welt gebaut, wie der Besuch in einer Waffenschmiede zeigt. Kulturdenkmäler wie die Burg Stein und die Hollenburg zeugen von den wichtigen Handelsrouten entlang der Drau, das Museum Liaunig in Neuhaus beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Österreichs. Tief eingeschnitten in die malerische Landschaft fließt die Drau zwischen Neuhaus und Lavamünd der Grenze nach Slowenien entgegen. Die Wälder reichen bis ans Ufer und verleihen der Drau ihre typische blaugrüne Färbung. Als "Drava" mündet sie nach weiteren 500 Kilometern in die Donau - und mit ihr irgendwann ins Schwarze Meer.
3SAT Doku
Herrschaftliche Anwesen zwischen Alpen und Meer ARCHITEKTUR Von Kärnten an die Adria
Die Region Alpe-Adria ist einzigartig in Europa, nirgendwo sonst gibt es solche Vielfalt auf so kleinem Raum, landschaftlich wie auch kulturell. Das architektonische Erbe ist beträchtlich. Denn am Schnittpunkt zwischen dem germanischen, slawischen und romanischen Europa haben viele Völker ihre Spuren hinterlassen. Die Dokumentation widmet sich herrschaftlichen Anwesen und ihrer Historie in Kärnten und Friaul-Julisch-Venetien. Im Mittelpunkt des Films stehen Geschichte und Geschichten von besonderen Orten und besonderen Menschen vor dem Hintergrund einer beindruckenden Landschaft zwischen Bergen, sanften Hügeln und der blauen Adria. Das Bundesland Kärnten und die Provinz Friaul im Herzen der Alpe-Adria-Region verbindet nicht nur eine geografische Nachbarschaft, es ist auch die gemeinsame tausendjährige Geschichte, die bis heute in der Kultur ihre Auswirkungen findet. In Kärnten wurden Baumeister aus dem Friaul engagiert, um im 16. Jahrhundert die neue Landeshauptstadt Klagenfurt zu bauen und später das eine oder andere Schloss umzubauen oder zu errichten. Und über Jahrhunderte, als die Region die heutigen Grenzen noch nicht kannte, bestimmte wiederum so manches Kärntner Adelsgeschlecht die Geschicke weiter Teile des heutigen Friaul. Es gab sogar friulanische Adelsfamilien mit Sitz und Stimme im Kärntner Landtag. Das spannungsreiche Nebeneinander von unterschiedlichsten Traditionen und Idealen führte zu einem originellen Reichtum an architektonischen Formen, der im Film anhand zahlreicher beeindruckender Bauwerke dargestellt wird. Die Reise führt von den Schlössern Mageregg und Eberstein in Kärnten zu so prachtvollen Anwesen im Friaul wie der Villa Manin, der Villa Pace, der Villa Di Tissano oder der Burg von Villalta weiter zu den Stadtvillen von Görz/Gorizia/Gorica oder zum Schloss Miramare auf einem Felsvorsprung bei Triest. Viele der Schlösser, Burgen und Villen sind heute noch im Besitz jener Familien, die sie einst errichten ließen, andere herrschaftliche Anwesen haben im Lauf der Zeit ihre Besitzer gewechselt. Sie alle haben ihre Türen und Tore geöffnet und durch die prunkvollen Räume ihrer Anwesen geführt. Die beiden Filmemacher waren unter anderem zu Gast bei Maria Teresa Christalnigg in der Villa Cigolotti, bei Teresa Perusini in der Villa Pace und bei Giorgio Strassoldo in den beiden Schlössern von Strassoldo. Dabei dürfen natürlich auch kulinarische Traditionen nicht fehlen. In San Daniele, unweit der Burgen von Villalta und Ragogna, besuchen die Filmemacher eine traditionelle Prosciutto-Manufaktur, im sanften Hügelland bei Gorizia, dem Collio, das Weingut der Familie Perusini. In Triest, das auch gern als "Wien am Meer" bezeichnet wird, führt die Reise ins älteste Kaffeehaus der Stadt, das "Café San Marco". Bis heute verströmt die einst österreichische Hafenstadt mit ihren imperialen Bauten Habsburger-Flair. Und man bekommt den Eindruck, dass dieser Flecken Erde - wie es der Literat Paolo Maurensig formuliert hat - tatsächlich das Universum im Kleinformat ist.
Mehr laden
Sender auswählen

Jetzt in der Senderleiste auf klicken.

Gelesen
Seite merken

Lesezeichen für tvheute.at erstellen:
Jetzt in der Symbolleiste auf klicken.

Gelesen
Sender navigieren
links | rechts
WISCHEN