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3SAT Mo.. 06.01.
Doku

Die Welt jenseits der Stille

Der Kung Fu-Meister Lie Chenyuan muss während des erst Lockdowns im März 2020 seine Sportschule in Berlin schließen. Um sich fit zu halten, joggt er durch die menschenleere Stadt. ZDF/Sofia Fenn
Der indigene Stamm der Kuikuro lebt isoliert im Amazonas-Regenwald. Aber die beiden Stammesältesten machen sich Sorgen, dass durch Kontakte mit Städtern das Corona-Virus auch in ihr Dorf gebracht werden könnten. Sie beraten sich per Internet mit anderen Stammesführern ZDF/Takuma Kuikúro
Julio und Carmen sind eigentlich in einer Trennungsphase, als der Lockdown im März 2020 sie zwingt, in ihrem Haus in Cochabamba zu bleiben. Zu ihrer Überraschung bringt diese Zeit des intensiven Familienlebens sie wieder einander näher. ZDF/Julio Weiss
Sofia Maryniak ist eine polnische Haushälterin, die seit Jahren in Rom lebt. Sie betreute eine alte Dame, als die Pandemie in Italien ausbrach. Seit diese gestorben ist, ist eine Rückreise aufgrund des Lock Down für Sofia vorerst unmöglich. ZDF/Michele Cinque - Sunday
Auch die beliebte brasilianische Metropole Rio de Janeiro wird von der Pandemie getroffen. Der sonst überfüllte Strand ist aufgrund des Lock Downs menschenleer. ZDF/Daniel Koslinski

Dokumentarfilm D 2021, 117′

Inhalt

Das Coronavirus stellt die Gesellschaften weltweit auf eine Bewährungsprobe. Der Dokumentarfilm von Manuel Fenn begleitet ein Jahr lang Menschen in zwölf Ländern durch die Pandemie. Die Voraussetzungen und Herausforderungen der Protagonisten in Europa, Asien, Afrika, Latein- und Nordamerika können unterschiedlicher nicht sein. Doch alle eint, dass die Gefahr ihnen den Wert des Lebens bewusster macht und sie die Gemeinschaft suchen. Die Lebensverhältnisse in Rio, Moskau, Berlin, in Amazonien und Haifa sind kaum vergleichbar. Hinzu kommen die Schauplätze Cochabamba in Bolivien, New York, London, Rom, Teheran, Kuala Lumpur und Nairobi. In all diesen Orten und Regionen hat das Team um den Dokumentarfilmer Manuel Fenn vor dem ersten Lockdown im März 2020 Kontakte zu Regisseur*innen geknüpft, die es persönlich kannte, und sie eingeladen, aus ihrer Perspektive in dokumentarischen Miniaturen von Menschen ihres Umfelds in Zeiten von Corona zu erzählen. Eine Mutter sieht während des Ausgangsverbots die ersten Schritte ihres Babys und sehnt sich nach ihrer Familie . Eine Altenpflegerin trägt in einem Land, in der sie nur Gastarbeiterin ist, eine alte Frau zu Grabe . Ein blinder Mann hört auf einmal eine ganz andere Welt . Ein obdachloser Pizzabote versteht, dass er wichtig ist, und dass ihm selbst das wichtigste fehlt: eine Wohnung . Ein Ehepaar muss sich einer jahrelangen Beziehungskrise stellen . Ein DJ schreibt Songs über den Weltuntergang und ist so kreativ wie nie zuvor . Eine junge Frau kehrt in die Welt ihrer ultraorthodoxen Kindheit zurück . Ein Klinikmitarbeiter separiert sich von seinem Geliebten, um ihn zu schützen, und sorgt für andere . Eine alleinerziehende Schuhputzerin sorgt sich um die Sicherheit ihrer Tochter . Ein Kampfsportlehrer aus China sucht Halt in einer fremden Welt . Die Bewohner eines indigenen Dorfs schotten sich ab und bauen vorsorglich ein Haus für die Infizierten . Und am Rande einer Stadt treiben Schäfer jeden Tag unbeirrt ihre Herde zu einer Quelle . Das Material der unterschiedlichen Teams ist von Manuel Fenn und der Cutterin Antonia Fenn zu einem emotionalen und authentischen Film über das erste Jahr der Pandemie komponiert worden, in dem deutlich wird, dass die Menschen noch die Kraft und den Willen hatten, aus den Wunden, die das Virus aufgerissen hat, etwas zu lernen und aus dieser Krise etwas Gutes für sich abzuleiten. Dabei waren die gewöhnlichen Probleme und alltäglichen Herausforderung für sie nicht aufgehoben. Manuel Fenn zu dem Film: "Wir wollten ein filmisches Zeitdokument schaffen, das ein globales Phänomen global abbildet, allerdings fernab von den Zahlen, Fakten und Expertenmeinungen, die die Medien überfluteten. Wir wollten wissen: Was macht die Pandemie mit den Menschen, und wie beeinflusst sie ihr Leben? Wie gehen sie mit der unbekannten und bedrohlichen Situation um, welche Konsequenzen ziehen sie daraus? Die Pandemie als Auslöser für menschliche Reaktionen auf eine weltweite Krise - das hat uns interessiert." Seine Uraufführung hatte der Film auf dem "DOK.fest München" 2021. Im September 2021 kam er in die deutschen Kinos.

Sendungsinfos

Regie: Manuel Fenn VPS: 06.01.2025 23:40, Stereo
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