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ARD Mo.. 23.09.
Film

Paradies: Glaube

Anna Maria (Maria Hofstätter) geißelt sich selbst im Angesicht des Kreuzes. ARD Degeto/Tatfilm
Anna Maria (links) gehört einer strenggläubigen Bibelgruppe an. ARD Degeto/Tatfilm
Die Röntgenassistentin Anna Maria (Maria Hofstätter) lebt ganz für ihren Glauben. ARD Degeto/Tatfilm
Die Röntgenassistentin Anna Maria (Maria Hofstätter) lebt ganz für ihren Glauben. ARD Degeto/Tatfilm
Anna Maria (Maria Hofstätter) geißelt sich selbst im Angesicht des Kreuzes. ARD Degeto/Tatfilm

Das gesamte ARD Programm auf einen Blick: TV-Programm und Videos zum Abruf aus den Mediatheken, aktuelle Nachrichten und Hintergründe. 

Drama D, F, A 2012, 106′ - mit Maria Hofstätter, Nabil Saleh, Rene Rupnik,

Inhalt

Die Röntgenassistentin Anna Maria lebt ganz für ihren Glauben: In ihrer Freizeit trägt sie die Wandermuttergottes zu Migranten, Ausgestoßenen und Sündern, um diese zu missionieren. Vergehen anderer, vor allem das der Unkeuschheit, nimmt Anna Maria bereitwillig auf sich, um sich dafür im Angesicht des Kreuzes zu geißeln. Ein besonderes Verhältnis pflegt die Alleinstehende zu Jesus, den sie in hingebungsvoller Liebe verehrt. Dass die Strenggläubige mit einem Moslem verheiratet ist, empfindet sie wie eine Schuld aus einem früheren Leben - lange vor ihrer Läuterung. Auf die unerwartete Rückkehr ihres Mannes Nabil , der im Rollstuhl sitzt, reagiert die Katholikin mit Eiseskälte. Sie versorgt ihn zwar, vermeidet aber jede Form der Nähe oder Zärtlichkeit. Um ihre Blockade aufzubrechen, beginnt Nabil einen Psychokrieg: Er holt die allgegenwärtigen Kruzifixe und ein Papst-Porträt von den Wänden, sie besprüht ihn daraufhin mit Weihwasser und nimmt ihm zur Strafe seinen Rollstuhl weg. Obwohl sich Anna Maria nun noch tiefer in ihren Glauben verbeißt, lautstark zu Kirchenliedern an der Heimorgel singt und Halt in ihrem Gebetskreis sucht, beginnt sie, den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Hintergrund

Im zweiten Teil seiner "Paradies"-Trilogie verknüpfte der österreichische Regisseur und Autor Ulrich Seidl das Leitmotiv Sex mit dem Reizthema Religion - und löste damit einen Skandal aus: Katholiken bezichtigten ihn der Blasphemie und liefen Sturm gegen den Film. Ähnlich wie einst bei Ingmar Bergmans "Das Schweigen" stand im Mittelpunkt der Empörung eine Masturbationsszene. Hauptdarstellerin Maria Hofstätter lieferte als christliche Fundamentalistin auf Heilssuche eine schauspielerische Meisterleitung, die Wolfgang Thaler und Ed Lachman mit der Kamera in perfekt komponierte Bilder einbetteten. "Paradies: Glaube" erhielt 2012 in Venedig den Spezialpreis der Festivaljury.

Sendungsinfos

Darsteller: Maria Hofstätter, Nabil Saleh, Rene Rupnik Regie: Ulrich Seidl Drehbuch: Ulrich Seidl, Veronika Franz Kamera: Wolfgang Thaler, Edward Lachman Untertitel, Hörfilm, Stereo, Dolby
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