ARTE
ARTE Sa. 12.07.
Doku
Früher lebten große Herden von Rothschild-Giraffen im kenianischen Grabenbruch an den Ufern des Baringosees. ARTE
Der 32-jährige Mike Parkei arbeitet seit neun Jahren bei der Ruko Community Conservancy. ARTE
Die Rothschild-Giraffe ist vom Aussterben bedroht. Sie ist eine von vier Giraffenarten und gehört zur Unterart der Nord-Giraffe. ARTE
Nach dem Einfangen bleiben die Rothschild-Giraffen zehn Tage zur Beobachtung im Boma, einer Quarantänestation, und werden mit Akazienzweigen gestärkt, bevor sie am Baringosee neu angesiedelt werden. ARTE

360° Reportage

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Kenia: Giraffen als Botschafter des Friedens

  • D 2025
  • 32'
Reportage Früher durchstreiften große Herden von Rothschild-Giraffen den kenianischen Grabenbruch an den Ufern des Baringosees. Heute sind sie eine Seltenheit geworden. Neben zunehmender Dürre trug ein blutiger Konflikt zwischen dort ansässigen Ethnien zu ihrem Rückgang bei. Doch Mitte der 2000er Jahre nahmen die Stammesältesten der Pokot- und Ilchamus-Volksgruppen die Sache selbst in die Hand und initiierten ein Wiederansiedlungsprojekt im Ruko-Schutzgebiet. Ihr Ziel: nicht nur die Rückkehr der Giraffen, sondern auch die Versöhnung ihrer rivalisierenden Gemeinschaften. Die Rückkehr der Tiere soll ein Symbol des Friedens sein.

Inhalt

Es ist jedes Mal ein riskantes Manöver: Das Einfangen und Betäuben einer Giraffe. Denn das Tier darf nicht lange liegen, sein Kreislaufsystem ist auf die aufrechte Haltung ausgelegt. Das Giraffenherz muss enormen Druck aufbauen, um Blut durch den 2,5 Meter langen Hals zu pumpen. Das Team des Kenya Wildlife Service, der staatlichen Wildschutzbehörde, hat deshalb nur zehn Minuten für Untersuchungen, Kühlung und Parasitenentfernung, bevor ein gefährlicher Blutdruckabfall droht. Die Umsiedlung dient einem höheren Ziel: die Population der Rothschild-Giraffen zu vergrößern und genetischen Austausch zwischen isolierten Gruppen zu ermöglichen. In Ruko am Baringosee werden die seltenen Tiere unter den Schutz der einheimischen Bevölkerung gestellt. Sie sollen nicht nur die Zahl der Tiere wieder anwachsen lassen, neue Jobs schaffen und Touristen anziehen. Sie stärken auch den prekären Frieden, zwischen den um Ressourcen konkurrierenden Volksgruppen der Pokot und Ilchamus. Früher waren die beiden Ethnien erbitterte Gegner. Sie kämpften um Wasser in dem trockenen Gebiet, stahlen Vieh, töteten einander. Heute ist der Frieden zerbrechlich, aber doch spürbar. Die Giraffen sollen helfen, ihn zu bewahren. Bevor es so weit ist, steht jedoch eine logistische Mammutaufgabe bevor: Der Transport der Giraffen führt über 140 Kilometer unbefestigte Straßen und unter tiefhängenden Stromleitungen hindurch. Eine logistische Herausforderung, die sich über mehrere Tage erstrecken wird.

Sendungsinfos

Regie: Therese Engels Untertitel, Stereo
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