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ARTE So. 20.04.
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Die verheerenden Überschwemmungen im Juli 2021 im Westen von Deutschland werden teilweise auf die Anomalien im Jetstream zurückgeführt. Allein in Rheinland-Pfalz kamen 133 Menschen bei der Katastrophe ums Leben. BR
Die wärmere Atmosphäre bringt das Meereis in der Arktis zum Schmelzen. Schmelzwasserseen entstehen, die sich wiederum erwärmen und das Meereis zusätzlich schmelzen lassen. BR
Auch auf den Eisschilden und Gletschern Grönlands und der Antarktis bilden sich Schmelzwasserseen. Sie wirken wie Wärmflaschen im Eis. Das Schmelzwasser rinnt teilweise in riesigen Strömen ins Meer und verringert dort den Salzgehalt. BR
Die Ereignisse an den Polen werden das globale Klima und einzelne Teile des Klimasystems weiter verändern. Nur wenn wir schnell handeln, können die Kühlkammern der Erde einigermaßen erhalten bleiben. BR
In den Polargebieten Arktis und Antarktis lagern noch etwa 30 Millionen Kubikkilometer Eis. Doch dieses Eis schmilzt teilweise rapide. BR

42 - Die Antwort auf fast alles

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Was, wenn es kein Eis mehr gäbe?

  • D 2021
  • 28'
Infomagazin Das Eis an den Polen schmilzt. Die Arktis erwärmt sich schneller als der Rest der Welt, und auch die lange als unschmelzbar geltende Antarktis zeigt Zerfallserscheinungen. Müssen wir uns vor der großen Schmelze fürchten? Leider ja, denn wenn das Eis schmilzt, funktionieren die Kühlkammern der Erde nicht mehr. Und das wird das Klima weltweit massiv beeinflussen.

Inhalt

Momentan lagern an den Polen noch etwa 30 Millionen Kubikkilometer Eis. Also etwa 185.000 Mal der Mount Everest. Seit der letzten Eiszeit haben unter anderem auch diese kalten Massen dafür gesorgt, dass unser Klima sehr stabil und das Wetter verlässlich war. "Diese Stabilität war die Voraussetzung dafür, dass sich die menschliche Zivilisation so entwickeln konnte, wie sie es getan hat", sagt Ricarda Winkelmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Aber diesen sicheren Bereich verlassen wir jetzt. Der Grund ist klar: Seit der Mensch auf der Welt ist, war die Konzentration an Kohlendioxid in der Atmosphäre noch nie so hoch wie heute. Und die dadurch wärmer gewordene Atmosphäre hat an den Polen eine scheinbar unaufhaltsame Kettenreaktion ausgelöst. "Im Meereis der Arktis, aber auch auf den Schelfeisen und Eisschilden von Grönland und der Antarktis gibt es viele positive Rückkopplungseffekte", erklärt die Eisphysikerin Stefanie Arndt vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. "Und die treiben auch die Erwärmung der Atmosphäre weiter an." Was in der Arktis passiert, bleibt also nicht in der Arktis. Schmilzt das Eis an den Polen weiter, wird unser Wetter und Klima immer unberechenbarer. Viel Zeit haben wir nicht mehr, diese Entwicklung zu verlangsamen oder zu stoppen. "Es gibt sogenannte Kipppunkte im Eis. Und die könnten schon in den kommenden Jahrzehnten überschritten werden. Dann ist das Schmelzen wirklich unumkehrbar", sagt Ricarda Winkelmann. Das Schicksal von Arktis und Antarktis - und damit auch das von uns Menschen - liegt nach Meinung der Wissenschaftler noch etwa zehn Jahre lang in unseren Händen. Danach sind wir nur noch die Beobachter.

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Regie: Herbert Hackl Untertitel, Stereo
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