ARTE
ARTE Di.. 10.12.
Doku

Abgehört

Seit Beginn des Angriffskriegs im Februar 2022 haben die ukrainischen Geheimdienste die Telefongespräche russischer Soldaten aufgezeichnet und veröffentlicht. ARTE F
In ihrer Pluralität enthüllen die Gespräche der russischen Soldaten das volle Ausmaß der entmenschlichenden Macht des Krieges. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentarfilm F, CDN, UA 2024, 90′

Kurzbeschreibung

Der ukrainische Geheimdienst hat Tausende Telefongespräche russischer Soldaten mit ihren Familien abgehört. Die Anrufe von der Front sind ein erschütterndes Zeugnis der Grausamkeit des Krieges. Die Filmemacherin Oksana Karpovych stellt in ihrem Dokumentarfilm den Tondokumenten Bilder der Zerstörung gegenüber, aber auch Alltagszenen der ukrainischen Bevölkerung, die versucht, den Traumata des Krieges standzuhalten.

Inhalt

Oksana Karpovychs Dokumentarfilm beinhaltet Mitschnitte von Telefongesprächen, in denen russische Soldaten ihren Familien von der Front berichten. "Abgehört" projiziert die Welt der Zerstörer auf die der Zerstörten und entlarvt so die Grausamkeit des Krieges. Der Dokumentarfilm zeigt aber auch Menschen in der Ukraine, die versuchen, dem Angriff auf ihr Land ein halbwegs normales Leben entgegenzusetzen. Die Anspannung ist in den Stimmen der russischen Soldaten zu hören. Ihre Schilderungen spiegeln die Phasen wider, die sie im Einsatz durchlaufen haben, vom vermeintlichen "Heldentum" und der Propaganda über erste Zweifel bis hin zur völligen Desillusionierung. Es gibt Momente, in denen die Männer den Verstand verlieren, und Plünderungen und Gräueltaten begehen. In ihrer Vielfalt offenbaren die Gespräche das ganze Ausmaß der russischen Aggression. Der preisgekrönte und viel beachtete Film - im Original "Intercepted" - ist ein eindrucksvolles Dokument über die entmenschlichende Macht des Krieges. Aus der Gegenüberstellung des Blicks der Regisseurin auf ihr zerstörtes Land und den vom ukrainischen Geheimdienst abgehörten Gesprächen zwischen russischen Soldaten und ihren Angehörigen entsteht eine tiefgründige Reflexion über die Banalität des Bösen.

Sendungsinfos

Regie: Oksana Karpovych Untertitel, Stereo
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