ARTE
ARTE Di.. 10.12.
Doku

Inside Saporischschja - Ein Atomkraftwerk im Krieg

Die Zahl der Mitarbeitenden des AKW Saporischschja wurde aufgrund der russischen Besatzung signifikant reduziert. RBB
Bewaffnete russische Soldaten am AKW Saporischschja nach der Besetzung RBB
Bürger und Bürgerinnen der Stadt Enerhodar versuchten Widerstand zu leisten und die russischen Panzer auf dem Weg zum AKW Saporischschja zu stoppen. RBB
Die Hochspannungsleitungen des Atomkraftwerks Saporischschja wurden im Laufe des Ukrainekrieges mehrfach bei Luftangriffen beschädigt. RBB

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentation D, UA 2024, 52′

Kurzbeschreibung

Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist sie wieder da: die Angst vor einem großen Reaktorunfall. Seit Anfang März 2022 ist Europas größtes Atomkraftwerk Saporischschja von Russland besetzt. Seitdem ist der riesige Komplex mehrfach unter Beschuss geraten. Wie sicher ist ein Atomkraftwerk im Krieg? In seiner Dokumentation befragt der ukrainische Regisseur Pavel Cherepin Experten und lässt Kraftwerksmitarbeiter zu Wort kommen, die unter dem Terror der russischen Besatzer versuchten, die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten. Sie berichten von Angst, Verhören und Folter. Doch für einen sicheren Betrieb ist die physische und psychische Unversehrtheit des Personals unabdingbar.

Inhalt

Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine kehrte die Angst vor einer nuklearen Katastrophe zurück. Bereits in den ersten Kriegstagen besetzen russische Truppen die Sperrzone um die Atomruine Tschernobyl, wenig später folgt das AKW Saporischschja. Während die russischen Truppen nach wenigen Wochen aus Tschernobyl abziehen, ist Europas größtes Atomkraftwerk seit Anfang März 2022 okkupiert. Immer wieder gerät die Anlage unter Beschuss, die Stromversorgung ist unterbrochen, Feuer bricht aus. Immer wieder warnen Experten. Im Krieg kann hier die scheinbare Stabilität jeden Tag in eine akute Bedrohungslage umschlagen. Der Film geht unter anderem den Fragen nach: Wie sicher sind Atomkraftwerke im Krieg? Was bedeutet das für die ukrainischen Arbeiterinnen und Arbeiter? Was kann die Internationale Atomenergie-Organisation tun? Die Dokumentation begleitet drei Mitarbeiter ukrainischer Atomkraftwerke und erzählt von den Folgen der russischen Besatzung. Von Angst, illegalen Verhören und Folter. Für IAEA-Chef Rafael Grossi sind die Bedingungen, unter denen die Mitarbeiter arbeiten müssen, die größte Sorge. Bei Regisseur Pavlo Cherepin weckte die Arbeit an dem Film persönliche Erinnerungen: Schon als Kind lernte der Ukrainer nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl das Wort "Evakuierung" kennen. Und so wirft der Dokumentarfilm auch einen Blick zurück auf das Land, in dem der schwerste Unfall in der zivilen Nutzung der Kernenergie nicht vergessen ist. Die Ukraine verzichtete 1994 auf Atomwaffen im Gegenzug für Sicherheitsgarantien.

Sendungsinfos

Regie: Pavel Cherepin Stereo
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