ARTE
ARTE So.. 08.12.

CineKino

Kameramann Martin Gschlacht (li.) und Regisseur Karl Markovics am Set von "Atmen"" (2011) ARTE
Ein Klassiker des österreichischen Heimatfilms: ""Sissi -- Schicksalsjahre einer Kaiserin" " (1957) mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm in den Hauptrollen ARTE
Ulrichs Seidls Film ""Paradies: Liebe"" (2012) erzählt die Geschichte der 50-jährigen Wienerin Teresa, die als Sextouristin nach Kenia reist. ARTE
Film ab für Österreich! ""Import Export"" (2007), ""Im Keller"" (2014) und ""Safari"" (2016) zählen zu den markantesten Filmen des österreichischen Filmemachers Ulrich Seidl. ARTE

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Österreich

Film/Kino/TV D, F 2017, 27′

Kurzbeschreibung

Die dokumentarische Reihe "CineKino" präsentiert Höhepunkte, Schlüsselszenen und Kostbarkeiten aus 120 Jahren europäischer Filmgeschichte. Knapp und kurzweilig erzählt jede Folge anhand zahlreicher Filmausschnitte, Archivmaterial und Interviews mit Filmschaffenden von den kinematographischen Besonderheiten eines Landes. Nach Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien folgen nun mit Großbritannien, Spanien, Polen, Österreich, Schweiz und Tschechien sechs weitere Episoden dieser mit den europäischen Partnersendern von ARTE entstandenen Produktion. "CineKino Österreich": ein kleines Land mit großer Filmgeschichte. Diese Folge unternimmt einen Streifzug durch eine der vitalsten Kinematografien Europas und bietet unter anderem ein Wiedersehen mit Regisseur Michael Haneke und seinem oscargekrönten Film "Das weiße Band" (2009) sowie mit Ulrich Seidl und seinen als provokant empfundenen Filmen. Weitere Themen sind der berühmt-berüchtigte österreichische schwarze Humor, die große Dokumentarfilm-Tradition Österreichs, der Prater als emblematische Filmkulisse sowie natürlich die Filmlegende "Sissi".

Inhalt

"CineKino Österreich": ein faszinierender Streifzug durch eine der vitalsten Kinematografien Europas. Michael Hanekes Welterfolg "Das weiße Band" (2009) fehlt hier ebenso wenig wie überraschende Aspekte. Zum Beispiel die sogenannten Herrenfilme, die Anfang des 20. Jahrhunderts reüssierten - bis die Zensur angesichts der Freizügigkeit dieser frühen erotischen Filme eingriff. Ulrich Seidl spricht im Kapitel "Ein Regisseur" über seine als provokant empfundenen Werke, den Vorteil der Arbeit mit Laiendarstellern und den Verzicht darauf, ein Drehbuch zu exekutieren. Kaiserin Elisabeth taucht als jene historische Persönlichkeit auf, an der sich der österreichische Film abarbeitete - und damit auch Romy Schneider, die die Rolle der "Sissi" kein viertes Mal übernehmen wollte. Der schwarze österreichische Humor kommt mit Josef Hader zu Ehren, der als Kreuzretter in "Komm, süßer Tod" (2000) Kollateralschäden produziert. Im Kapitel "Ein Darsteller" tritt Karl Markovics auf, international bekannt geworden durch seine Rolle in dem 2008 mit dem Oscar ausgezeichneten Film "Die Fälscher" (2007). Der auch filmpolitisch aktive Schauspieler plädiert für die wichtige Skepsis gegenüber der besten eigenen Leistung. Der Prater, ein Ort des Vergnügens für Wiener und Touristen gleichermaßen, schon lange vor Carol Reeds "Der dritte Mann" (1949) zur Filmkulisse geworden, führt in die Film- und zugleich in die Zeitgeschichte. Ein Ort der Träume und Versuchungen, auch einer, an dem die Nationalsozialisten Propagandabotschaften zu inszenieren wussten. Die frappierende Internationalität des heutigen österreichischen Kinos manifestiert sich nicht nur in den vielen Auszeichnungen für seine Regisseure, sondern auch in den Aktivitäten der Produktionsgesellschaft coop99, gegründet von Barbara Albert, Jessica Hausner, Martin Gschlacht und Antonin Svoboda: ein Modell für modernes, unabhängiges Produzieren, einflussreich über die Grenzen hinweg. Wie die Werke von Michael Glawogger, der zum Vorbild für unerschrockene Dokumentarfilmer wurde. Seinem "Workingman's Death" (2005) ist das Kapitel "Ein Film" gewidmet. In der Österreich-Folge von "CineKino" darf auch das im Jahr 1964 gegründete Österreichische Filmmuseum im Herzen von Wien nicht fehlen. Es zählt zu den wichtigsten Kinematheken Europas und hat mit seinem vielfältigen Filmangebot längst auch sein internationales Publikum gefunden. Sein Ehrenpräsident: Martin Scorsese. Film ab für Österreich!

Sendungsinfos

Regie: Matthias Luthardt Stereo
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