
Das war nicht mehr ich (Wh.)
TV-DRAMA, F 2022
Wild Republic
DRAMA Neustart (Staffel: 1 Folge: 8), D 2021
ARTE
Sa.. 15.03.
Doku
Ein tschechoslowakisches Märchen

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
- F, CZ 2022
- 68'
Dokumentarfilm
Die sogenannte Tschechoslowakische Neue Welle entstand zu Beginn der 1960er Jahre und brachte große Filmemacherinnen und Filmemacher wie Vera Chytilova, Jiri Menzel und Milos Forman hervor. Dank der Liberalisierung des Regimes und der Aufhebung der Zensur konnten gesellschaftskritische Filme gedreht werden, die bald in aller Welt zu sehen waren. Damals wurde der junge Schriftsteller und Kommunist Jan Procházka zu einem der gefragtesten Drehbuchautoren und Produzenten. Mit der Neuen Welle schlug Procházka einen künstlerischen Richtungswechsel ein. Der Dokumentarfilm zeigt, wie Procházka und die Mitglieder der Bewegung jeweils auf ihre Weise bestrebt waren, das Land zu verändern.
Inhalt
Für den Regisseur Christian Paigneau war die Begegnung mit der Tschechoslowakischen Neuen Welle wie Liebe auf den ersten Blick: Fünf Jahre lang sah er sich sämtliche Filme an, ohne auch nur ein Wort zu verstehen - aber die Bilder sprachen ihn an. Ihm wurde klar, dass die Filmemacherinnen und Filmemacher gelernt hatten, sich mehr durch Bilder auszudrücken als durch Worte, weil sie in einem totalitären Regime lebten. Genau darin liegt die Kraft der Tschechoslowakischen Neuen Welle. Diese Filme finden immer einen Weg, ihre Botschaft zu übermitteln - zum Beispiel durch ein Gefühl oder eine bestimmte Atmosphäre. So entsteht ein intensiver Dialog mit dem Zuschauer.
Der französisch-tschechische Schriftsteller Milan Kundera erzählte Paigneau von seiner Zeit als Dozent an der Film- und Fernsehfakultät der Akademie der musischen Künste in Prag . Die Fakultät, die zahlreiche Mitglieder der Tschechoslowakischen Neuen Welle hervorbrachte, war damals ein freigeistiger Ort und förderte die Entstehung einer Gegenkultur.
Doch die Geschichte hat auch ihre Schattenseiten: Filme, die über 20 Jahre hinweg verboten waren, Filmemacherinnen und Filmemacher im Exil, eine gespaltene Kinokultur zwischen Tschechien und der Slowakei und die Frage, warum zahlreiche Meisterwerke im Westen lange nicht gezeigt werden konnten.
Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte einer gescheiterten Filmbewegung. Er handelt vom geteilten Schicksal der Filmschaffenden und ihrem Verhältnis zur Zensur. Gleichzeitig wird die Bewegung durch die Laufbahn des jungen Schriftstellers Jan Procházka (1929-1971) - einer der bekanntesten Persönlichkeiten des Prager Frühlings - von einer anderen Seite beleuchtet. Die einen üben mit ihren Filmen scharfe Regimekritik, die anderen sind Mitglied im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei und wollen das System von innen heraus verändern. Doch 1968 kommt die "Normalisierung" und mit ihr die Niederschlagung des freien Denkens ...
Sendungsinfos
Regie: Christian Paigneau
Stereo