ARTE
ARTE Sa. 14.06.
Doku
Der 53-jährige Alexander Choroschailow sorgt für freie Fahrt auf der Strecke der Polarbahn auf Jamal. ARTE
Rund 6.000 Nenzen leben heute noch auf Jamal, auf einer Fläche, die anderthalb Mal so groß ist wie Österreich. ARTE
Die russische Polarhalbinsel Jamal im März, bedeckt mit einem Eispanzer ARTE
Durch die unwirtliche Schneewüste von Jamal führt die nördlichste Eisenbahnlinie der Welt. ARTE
Die Polarbahngleise sind Temperaturspitzen zwischen minus 60 Grad Celsius im Winter und plus 30 Grad Celsius im Sommer ausgesetzt. ARTE

GEO Reportage

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Die Polarbahn

  • D, F 2013
  • 52'
Reportage Die Polarbahn auf der sibirischen Halbinsel Jamal bildet die Lebensader für die gigantische Erdgasförderstätte Bowanenko. Sie startet hinter dem Polarkreis und verläuft als nördlichste Eisenbahn der Welt über den 70. Breitengrad hinaus. Die 572 Kilometer lange Strecke muss um jeden Preis befahrbar bleiben - auch bei meterhohem Schnee und Temperaturen unter minus 50 Grad Celsius. Dafür sorgen Streckenchef Alexander Choroschailo und seine Kollegen.

Inhalt

Die Halbinsel Jamal liegt im Nordwesten Sibiriens und ragt weit in das Polarmeer hinein - eine karge Heimat für Nomaden und Rentiere. Seit 2011 durchqueren mehrmals pro Woche Züge der Polarbahnlinie die Ödnis der Tundra. Sie starten in der Station Obskaja und fahren 572 Kilometer über Permafrostböden und Moore immer weiter nach Norden bis zu den Erdgasfeldern von Bowanenko. Die Bahn ist Eigentum des russischen Energiekonzerns Gazprom, der über die Schienen Material und Mitarbeiter zur Gasförderstätte bringen lässt. Dafür dass die Züge stets verlässlich bei bis zu minus 60 Grad Celsius im Winter oder 30 Grad Celsius im Sommer rollen, sorgt ein enormer Aufwand an Technik - und der Einsatz des erfahrenen Streckenchefs Alexander Choroschailo. "GEO Reportage" begleitet ihn und seine Kollegen auf dem Schneeräumzug hinter dem Polarkreis. Der 53-Jährige ist Eisenbahningenieur und Herr über mehrere Schneeräumzüge auf der Jamal-Strecke der sibirischen Polarbahn. Die hochmodernen Züge wurden speziell für extreme Wetterbedingungen in der Arktis entwickelt. Sie sind vor allem im Winter pausenlos zwischen den Stationen im Einsatz. Mit riesigen Schaufelauslegern befreien Alexander Choroschailos Züge Gleise und Weichen von Schnee und Eis. Andere Spezialisten kontrollieren regelmäßig die Lage der Gleise auf dem Permafrostboden. Auch noch so starke Schneestürme und Temperaturschwankungen dürfen die Polarbahn nicht aufhalten, denn sie versorgt Tausende Menschen, die auf den Gasfeldern von Bowanenko arbeiten. Es ist ein permanenter Kampf zwischen Zivilisation und Natur. Leichter fällt das Leben jenen Menschen, die hier seit jeher ohne Technik auskommen. Das seit vielen Generationen auf der Polarhalbinsel Jamal lebende Nomadenvolk der Nenzen ist an die harten Lebensbedingungen nahezu perfekt angepasst. Dass die Polarbahn seit einigen Jahren durch ihre angestammten Lebensräume fährt, sehen sie mit gemischten Gefühlen: Die Züge können ihnen zwar den Zugang zu Konsumgütern der modernen Welt erleichtern, doch zugleich bedroht genau dies ihre althergebrachte Lebensweise und Kultur.

Hintergrund

"GEO Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.

Sendungsinfos

Regie: Wolfgang Mertin Stereo
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