ARTE
ARTE Di.. 04.03.
Doku

Ist Geld immer noch Männersache?

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • 2. Folge
  • F 2023
  • 52'
Dokumentation Frauen sind in den Industriestaaten systematisch Opfer unsichtbarer Mechanismen, die zu Verarmung führen. Während der erste Teil der Dokumentation die systematische Verkettung von der Kindheit bis zum Mutterdasein aufzeigt, wird im zweiten Teil das Ungleichgewicht in der Partnerschaft beleuchtet. Für Paare ist Geld oft ein Tabuthema, die Benachteiligung entsteht schleichend, auch wenn zu Beginn gute Vorsätze gefasst wurden. Einsicht zu erzielen, gelingt meist nicht. In Spanien und Island wurde deswegen zu drastischeren Mitteln gegriffen: Um Gleichberechtigung zu erreichen, riefen hier Frauen zum Streik auf.

Inhalt

Auch im 21. Jahrhundert und in den Industriestaaten bleiben Frauen Opfer unsichtbarer Mechanismen, die ihre finanzielle Unabhängigkeit einschränken. In jedem Lebensabschnitt verlieren sie etwas mehr an wirtschaftlicher Autonomie. Selbst in Island, das seit des Frauenstreiks 1975 als Pionierstaat für Emanzipation gilt, bestehen Ungerechtigkeiten weiter fort. In Spanien bremsen kulturelle Widerstände die wirtschaftliche Autonomie der Frauen, auch wenn Verbesserungen zu verzeichnen sind. Generell wächst das Ungleichgewicht in Partnerschaften immer weiter: Frauen in Deutschland verdienen etwa ein Fünftel weniger als Männer. Gemessen am durchschnittlichen Bruttostundenverdienst der Männer lag der Gender Pay Gap 2023 bei 18 Prozent - in Frankreich lag er für das Jahr 2023 bei 14 Prozent. Dem Bundesfamilienministerium zufolge haben Frauen ein Jahr nach der ersten Trennung durchschnittlich etwa ein Drittel des Pro-Kopf-Einkommens verloren, das ihnen in den zwei Jahren vor der Trennung zur Verfügung stand. Auch die Steuer- und Sozialsysteme der westlichen Welt sind nicht darauf ausgerichtet, die oft prekäre Lage von Frauen zu mindern, im Gegenteil, sie verschärfen ihre Situation zusätzlich. Die zweiteilige Dokumentation lüftet den Schleier eines Systems, das fest in unseren Gesellschaften verankert ist. Echte Gleichberechtigung bleibt selbst in Vorbildstaaten wie Island und trotz Vorstößen wie dem Vaterschaftsurlaub noch immer ein Wunschdenken. Die Missstände, die in Frankreich, Spanien, Deutschland, Island und in den USA aufgezeigt werden, sollen zu Überlegungen anregen, wie echte Gleichberechtigung erreicht werden kann. Der Beitrag offenbart einen klaren und angesichts grotesker Situationen zuweilen auch ironischen Sachstand, der dennoch einen Hoffnungsschimmer zulässt.

Sendungsinfos

Regie: Véronique Préault Stereo
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