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ARTE Di.. 17.09.
Doku

Mao - Chinas roter Kaiser

Mao Zedong 1966 während der Kulturrevolution: Heute wird zum Machterhalt teils bewusst an den mythisch aufgeladenen Revolutionär angeknüpft. SWR
Junge Chinesen folgen begeistert Maos Ruf und verbreiten als "Rote Garde" während der Kulturrevolution Schrecken und Terror. SWR
Rotgardisten schwenken "Das Kleine Rote Buch", auch die Mao-Bibel genannt. Offiziell handelt es sich um die "Worte des Vorsitzenden Mao Zedong". Es ist das wichtigste Referenzwerk innerhalb des Maoismus. SWR

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Kulturrevolution

Geschichte D 2024, 60′

Kurzbeschreibung

Nach dem Desaster des "Großen Sprungs nach vorn" sieht sich Mao in die Defensive gedrängt und von innerparteilichen Feinden umzingelt. Zurückgezogen in seiner Villa plant er den Gegenangriff: die "Große proletarische Kulturrevolution". Dabei kann sich Mao auf die Unterstützung der Jugend verlassen, die als Rote Garden marodierend durchs Land ziehen und Jagd auf "Konterrevolutionäre" machen. Das Land versinkt im Chaos, doch Mao geht als Sieger hervor und wird zum Vorsitzenden auf Lebenszeit. Aber seine Nachfolge ist nicht geregelt.

Inhalt

Nach den katastrophalen Folgen des "Großen Sprungs nach vorn" steht Mao in der Kritik. Er sorgt sich um sein Erbe und holt zum Gegenschlag aus, um seine Rivalen auszuschalten. Mao Zedong ruft die "Große proletarische Kulturrevolution" aus. Als Motor seiner Kampagne hat er die Jugend auserkoren, die sich als Rote Garden formieren und die "konterrevolutionären" Elemente in der Gesellschaft beseitigen soll. Bewaffnet mit einer Sammlung von Mao-Zitaten ziehen die Roten Garden durch Städte und Dörfer, zerstören kulturelle Artefakte und setzen Lehrer, Intellektuelle und auch Parteifunktionäre Gewalt und Demütigungen aus. Das Land versinkt in ein Klima der Angst, des Misstrauens und der Gewalt. Mao kann das anarchische Chaos nur durch militärisches Eingreifen beenden. Trotzdem wird der Revolutionär im Westen zur Ikone der beginnenden Studentenrevolten. Am Ende der Kulturrevolution gelingt es dem alternden Mao nicht, einen Nachfolger zu bestimmen. Von Parkinson und Schlaganfällen gezeichnet stirbt er 1976. Mit der Parole "70 Prozent gut, 30 Prozent schlecht" beendet die Partei die Aufarbeitung des Mao-Regimes. Bis heute dient Mao in der mythisch aufgeladenen Figur des Großen Vorsitzenden dem Regime zum Machterhalt - insbesondere unter Xi Jinping, der in mancher Hinsicht bewusst an Mao anknüpft.

Sendungsinfos

Regie: Lucio Mollica Stereo
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