
Im Schatten von Roubaix
DRAMA, F 2018
Arthur Rimbaud
DOKUMENTATION Sechs Monate in der Hölle, F 2025
ARTE
Mi. 15.10.
Doku
Philippinen: Literatur als Widerstand gegen Diktaturen

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
- D 2025
- 52'
Dokumentation
Mit Worten gegen Unterdrücker und für eine nationale Identität: Auf den Philippinen waren es oft Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa oder der Bestsellerautor José Dalisay, die sich gegen Machtmissbrauch auflehnten und Worte als Waffen in ihrem lebensgefährlichen Kampf gegen Diktatoren, Straflosigkeit und Korruption nutzten. Die Dokumentation erzählt von der Macht der Literatur und dem unerschütterlichen Mut der Menschen auf den Philippinen.
Inhalt
"Wie widersetzt man sich einem Diktator?", fragt Maria Ressa gleich zu Beginn. Sie hat eine Antwort, denn der ehemalige Präsident Rodrigo Duterte hatte ihr einst unverhohlen gedroht. "Kreativ denken ist das Wichtigste. Denn genau diese Kreativität wollen Diktatoren und autokratische Regierungen aus dir heraushämmern." Ressa zeigt, welchen Mut es braucht, sich nicht einschüchtern zu lassen, unter Lebensgefahr weiterzumachen und auf die Macht des eigenen Wortes zu setzen.
Die Philippinen blicken auf eine lange Geschichte der Rechtlosigkeit zurück: von der spanischen Kolonialherrschaft über die Diktatur unter Ferdinand Marcos bis zum sogenannten "Drogenkrieg" unter Präsident Rodrigo Duterte. Letzterer muss sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit mutmaßlichen außergerichtlichen Tötungen zwischen 2011 und 2019 vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten.
Oft waren es Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die sich gegen Machtmissbrauch auflehnten, wie José Rizal, dessen Roman "Noli me tangere" ("Rühre mich nicht an") Ende des 19. Jahrhunderts die Ungerechtigkeiten katholischer Priester anprangerte. Rizal bezahlte seinen Mut mit dem Leben. Heute gilt er als Nationalheld und seine Bücher sind Schullektüre.
Doch Literatur ist nicht allen zugänglich: Rund 18 Millionen Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Bücher gelten oft als unerschwinglicher Luxus. Die Kulturmanagerin Charisse Aquino Tugade und der pensionierte Buchhalter Hernando Guanlao versuchen, das zu ändern: Mit Leseprogrammen, Buchecken und einer außergewöhnlichen Privatbibliothek kämpfen sie für die Freiheit des Wortes.
Sendungsinfos
Regie: Carsten Stormer
Untertitel, Stereo