ARTE
ARTE Do.. 09.01.
Doku

Ruanda, der Ruf der Inanga

Die traditionellen Palasttänze konnten den Völkermord 1994 überdauern und gelten heute als Markenzeichen der Kultur Ruandas. ARTE F
Abiru bringen Trommeln zum Schwingen, die bei den Riten zur Feier der Ernte eingesetzt werden. ARTE F
Dela Dabulamanzi macht sich auf den Weg in ihr Heimatland Ruanda, um dort die traditionelle Zither, die Inanga, spielen zu lernen und mehr über das Instrument zu erfahren. ARTE F
Am Kiwu-See verweilt Dela Dabulamanzi und hört dem monotonen Gesang der Fischer in der Seemitte zu. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentation F 2021, 52′

Kurzbeschreibung

Amélie Mutarabayire Schafer ist in den Hügeln Rutondes im Osten Ruandas zwischen Bananenstauden und Eukalyptusbäumen aufgewachsen. Mit ihrem französischen Ehemann hatte sie Ruanda kurz vor Beginn des Genozids verlassen. Der Verlust ihrer gesamten Familie hat sie stark verändert. Sie ist Psychotherapeutin geworden und engagiert sich für den Wiederaufbau ihres Heimatlandes. Aber erst nach 25 Jahren reist sie nach Ruanda zurück, um sich einen Kindheitstraum zu erfüllen: Sie möchte die Inanga, die traditionelle Zither, spielen. Eine Rückkehr zur ruandischen Kultur, dem Zauber des Tanzes und gefühlvollen Gesängen und Gedichten. Amélie lässt sich mitreißen von der Aufbruchsstimmung, die das Land der tausend Hügel seit einigen Jahren erfasst hat.

Inhalt

Amélie Mutarabayire Schafer ist in den Hügeln von Rutonde im Osten Ruandas inmitten von Bananenstauden und Eukalyptuswäldern aufgewachsen. Mit ihrem französischen Ehemann hatte sie das Land gerade verlassen, als der Völkermord an den Tutsi begann, dem ihre gesamte Familie zum Opfer fiel. Unfähig, ihren früheren Beruf als Buchhalterin weiter auszuüben, wurde Amélie Mutarabayire Schafer Psychotherapeutin und spezialisierte sich auf posttraumatische Belastungsstörungen. So konnte sie einen aktiven Beitrag zum Wiederaufbau des Landes der tausend Hügel leisten, wohin sie alle sechs bis zwölf Monate zurückkehrt. Aber dieses Jahr ist es anders: Zum ersten Mal seit 25 Jahren reist sie aus persönlichen Gründen nach Ruanda. Sie möchte sich mit der Kultur ihres Heimatlandes auseinandersetzen und sich einen Kindheitstraum erfüllen: die Inanga, die traditionelle Zither spielen zu lernen. Die Reise führt sie von Süden nach Norden durch das gesamte Land - auch in Regionen, die sie vor dem Bürgerkrieg nur selten besucht hatte. Amélie trifft Kunstliebhaber und Menschen, die die ruandischen Traditionen am Leben erhalten. Sie erlebt die Feste ihrer Kindheit, tanzt zum Rhythmus der "Intore", versucht, die Geheimnisse der Trommeln im Norden des Landes zu verstehen, trinkt Hirsebier mit den Zitherspielern von Ruhengeri und besucht angesagte kosmopolitische Konzerte in Kigali. Sie schreibt in ihrem Tagebuch Briefe an ihre verstorbene kleine Schwester, die sich ebenfalls für Kultur und Musik begeisterte. Sie berichtet von ihrer "Inanga-Reise" in einem Land, in dem die Begriffe "Hutu", "Tutsi" und "Twa" offiziell aus dem Wortschatz gestrichen wurden und in dem die kleinen und großen Freuden des Lebens wieder ihren Platz gefunden haben.

Sendungsinfos

Regie: Chloé Henry-Biabaud Stereo
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