ARTE
ARTE Fr.. 20.09.

Störfaktor Kunst

Wen beten wir heute an? Wer sind unsere Ikonen? Reiche und erfolgreiche Rapper oder die Jungs von den Straßen der Bronx? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen den amerikanischen Fotografen David LaChapelle. MDR
Die Künstlerin Nathalie Djurberg und der Musiker Hans Berg arbeiten seit Jahren gemeinsam im Bereich Videokunst und Animationsfilm. MDR
Bequem waren seine Werke nie. Doch in den 60er Jahren landete Hermann Nitsch dafür sogar im Gefängnis. Die Vorwürfe lauteten Erregung öffentlichen Ärgernisses und Blasphemie. MDR
In seinem privaten Garten Eden inszeniert der Künstler David LaChapelle immer wieder religiöse Ikonen auf der Suche nach Schönheit und Aura. Kunst muss nicht immer aggressiv provozieren. MDR
Ein bekannter Vertreter des Wiener Aktionismus ist auch heute noch der Österreicher Hermann Nitsch. MDR
Der deutsche Künstler Gregor Schneider sorgte mit seinen Ideen schon oft für Schlagzeilen. 2005 erregte seine Kaaba-Installation so viel Aufsehen, dass die Biennale in Venedig diese Aktion kurzfristig abblies. MDR
Fasziniert von Jesus: Auch der Berliner Künstler Christian Jankowski provoziert mit seinen "heiligen" Aktionen. Auf der Suche nach einem heutigen Jesus veranstaltete er sogar ein Casting in Rom. MDR

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Glaube und Religion

Kunst und Kultur D 2020, 53′

Kurzbeschreibung

Diese Folge beschäftigt sich mit der Beziehung von Kunst zur Religion.

Inhalt

Kaum ein Thema polarisiert so massiv wie Glaube und Religion. Ob es die katholische Kirche oder der muslimische Glaube ist, Kunstschaffende fragen nach: Was passiert im Vertrauen auf den Glauben an Unrecht und welche Werte werden durch die Kirche in den Schmutz gezogen? Das schwedische Künstlerpaar Nathalie Djurberg und Hans Berg versetzen mit ihren fiesen Zeichentrickfilmen ihr Publikum in Angst und Schrecken. Da kriechen junge, halbnackte Mädchen aus den Schößen der Umhänge von Priestern und müssen sich befingern lassen. Darf sich die Kunst auch über tief empfundene religiöse Gefühle hinwegsetzen? Keiner hat diese Frage krasser beantwortet als der Österreicher Hermann Nitsch. Der nackte Körper, Blut, Fesselung. Seine Inszenierungen mit Menschen am Kreuz lassen keinen kalt. Der Film setzt aber auch auf eine andere Glaubensgemeinschaft. Was passiert, wenn provokative Kunst und Islam aufeinandertreffen? Auf der Biennale in Venedig sollte 2005 die Kaaba, das größte Heiligtum aller Muslime, zum Kunstobjekt werden. Ausgedacht hat sich dieses Werk der deutsche Künstler Gregor Schneider. Auch der Amerikaner Andres Serrano eckte massiv an. Er tränkte seine Motive mit Blut und Urin, und fotografierte sie. Heraus kam: "Piss Christ". Auch der weltbekannte Fotograf David LaChapelle äußert sich in der Dokumentation. Er bildet Heilige ab, inszeniert alles - mit Schwarzen, mit Schwulen, oft sexuell aufgeladen. Der Film macht deutlich: Glaube und Religion sind als Thema immer noch ein hohes Wagnis für die Kunst.

Hintergrund

Die gesellschaftspolitischen Debatten, die den Menschen bewegen, sind auch heute die gleichen wie in den vergangenen Jahrhunderten: Macht und Politik, die Geschlechterrollen und die Religion. Die Kunst ist ihrer Rolle als Provokateur immer wieder gerecht geworden. Doch seit der Digitalisierung kann sich jeder zu allem äußern. Was bedeutet das für die Kunst? Die Reihe hat weltweit renommierte Künstler und Künstlerinnen dazu befragt. Eines eint sie alle: Kunst muss ein Störfaktor sein, der ihr Publikum bewegt.

Sendungsinfos

Regie: Nicola Graef Untertitel, Stereo
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