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42 - Die Antwort auf fast alles
INFOMAGAZIN Finden wir den perfekten Geheimcode?, D 2024
Twist
MAGAZIN, D 2025
ARTE
So.. 09.03.
Doku
Tempel der Hochkultur - Wie Kulturbauten Städte aufwerten
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TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Kleine Städte - Große Wirkung
- D 2023
- 26'
Dokumentation
Stettin, Dundee, Herford, Blaibach - sie gehören sicher nicht zu den begehrtesten Orten Europas. Und dennoch haben sie in den vergangenen Jahren international von sich reden gemacht - durch herausragende neue Kulturbauten. Stettin hat sich eine innovative, mutige Philharmonie geleistet, Dundee in den schottischen Lowlands konnte dank des Victoria und Albert Museums von Kengo Kuma aus dem Schatten von Edinburgh treten und das kleine Herford in Ostwestfalen leistete sich einen echten Frank Gehry. Blaibach - der kleinste und abgelegenste Ort unter den genannten - machte weltweit Furore durch sein radikales Konzerthaus von Peter Haimerl.
Inhalt
Tourismus und Kreativwirtschaft als Wirtschaftsmotoren werden immer wichtiger in einer postindustriellen Welt. Das mussten ehemalige Industrie- und Hafen-Städte wie Bilbao im Baskenland, Stettin in Westpommern oder Dundee in den schottischen Lowlands schmerzhaft erfahren. Sie waren gezwungen, sich neu erfinden, um als Wohn- und Arbeitsort, als Wirtschaftsstandort und Reiseziel attraktiv zu sein.
Wie ist ihnen das gelungen? - Stettin hat sich durch seine Philharmonie mit ihrer mutigen Architektur prompt auf die europäische Landkarte katapultiert. Das ikonische Konzerthaus füllte eine Lücke im Stadtbild und in der Kulturlandschaft der Region und wurde 2015 mit dem höchsten Architekturpreis Europas, dem Mies van der Rohe Award, ausgezeichnet.
Dundee konnte den japanischen Stararchitekten Kengo Kuma dafür gewinnen, einen fulminanten Museumsbau an den Firth of Tay zu setzen. Der voluminöse Baukörper wirkt elegant durch seine schrägen, dynamischen Fassaden und die vielen Rücksprünge und Einschnitte. Er fügt sich ein in die neugestaltete Uferlandschaft mit einer großen Esplanade, einem Spielplatz und zwei Cafés. Wie in Bilbao war das Museum nur ein Teil größerer urbaner Erneuerungsmaßnahmen. Dennoch ist es zum Symbol des neuen, modernen Dundee geworden. Und trotz des wirklich anspruchsvollen Ausstellungsprogramms des Victoria und Albert Museums in Dundee kommen 40 Prozent aller Museumsbesucher nur wegen der Architektur in die abgelegene Stadt.
Die zweite Folge zeigt außerdem, wie das kleine ostwestfälische Herford und das noch kleinere Blaibach tief im Bayerischen Wald dank neuer Kulturbauten große Aufwertung erfahren haben.
Hintergrund
Museen, Konzerthallen, Opernhäuser - sie sind Leuchttürme der Stadtlandschaften. Immer mehr Städte leisten sich ikonische Prachtbauten von Stararchitekten. Je größer und spektakulärer, desto besser.
Sie sollen Touristen anziehen. Die Wirtschaft ankurbeln. Den Bürgerstolz wecken. Den Stadtraum beleben. Sind diese teuren Signature Buildings das viele Geld auch wert? Können sie Städte wirklich reicher, attraktiver, selbstbewusster machen? Gibt es ihn - den vielbeschworenen Bilbao-Effekt? Die vierteilige Reihe geht dieser Frage anhand von Beispielen aus der ganzen Welt nach.
Sendungsinfos
Regie: Sabine Reeh
Untertitel, Stereo