Contraband - Gefährliche Fracht
- USA, GB, F 2012
- 100'
Prominent besetzter Actionthriller rund um Schmugglerbanden, gewissenlose Gangster und korrupte Beamte: In "Contraband" verkörpert US-Star Mark Wahlberg einen Mann, der versucht, seine kriminelle Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen und seine Familie zu beschützen – koste es, was es wolle.
Inhalt
Chris Farraday hat seine kriminelle Karriere eigentlich schon vor langer Zeit beendet – doch als sein Schwager Andy ein Drogengeschäft vermasselt, zwingt dessen skrupelloser Boss ihn, Andys Schulden zu begleichen.
Nun soll und Chris das tun, was er am besten kann: schmuggeln. Chris, in Schmugglerkreisen eine Legende, hat schnell eine Crew aufgestellt, mit der er nach Panama übersetzen will, um Millionen Dollar Falschgeld ins Land zu holen.
Doch der Plan misslingt – mit fatalen Folgen: Chris bleiben nur wenige Stunden, um an das Geld zu kommen und so seine Frau Kate und seine Söhne auszulösen, die als nächstes auf der Abschussliste brutaler Drogenbosse stehen…
Kritik
Solides Spannungskino
Wem die Handlung von "Contraband" bekannt vorkommen sollte, der irrt nicht: tatsächlich ist die actionreiche Geschichte rund um einen ehemaligen Schmuggler und seinen letzten großen Coup nicht neu, sondern war unter dem Titel "Reykjavik - Rotterdam" bereits 2008 in den internationalen Kinos zu sehen. Dem Hauptdarsteller des Originalfilms ist es zu verdanken, dass 2012 ein Hollywood-Remake des isländischen Thrillers gedreht wurde – denn der hierzulande bis dahin weitgehend unbekannte Schauspieler und Regisseur Baltasar Kormákur ("Everest") fungierte nicht nur als Regisseur, sondern auch als Produzent der US-Neuauflage.
Diese erweist sich als solides Spannungskino, das das Rad zwar nicht neu erfindet, vor allem Freunde temporeicher Actionunterhaltung aber gut bedienen dürfte: Denn was spektakuläre Verfolgungsjagden, dynamische Kampsequenzen und dergleichen betrifft, hat "Contraband" einiges zu bieten – wobei auch eine suspensereiche Storyline und unerwartete Wendungen nicht zu kurz kommen. Letztere gehen zwar mitunter auf Kosten der Handlungslogik, kleinere Plausibilitätsmängel lassen sich angesichts der flotten und spannungsreichen Erzählweise aber verschmerzen.
Größere Schwächen offenbart Kormákurs Inszenierung dagegen bei den Figuren: Zum einen, weil die Charaktere weitgehend uninteressant bleiben und den Zuschauer auf Distanz halten, zum anderen, weil die schauspielerischen Leistungen höchstens durchschnittlich ausfallen. Gerade Hauptdarsteller Mark Wahlberg liefert eine eher bescheidene Performance ab, sein Protagonist bleibt ein recht blasser, austauschbarer Charakter – in schauspielerischer Hinsicht vermögen am ehesten Giovanni Ribisi als herrlich fieser Drogenboss und der eigentlich immer großartige J.K. Simmons zu überzeugen. Unterm Strich bietet "Contraband" somit kurzweilige Unterhaltung, die mit einigen Schauwerten und hohem Spannungsniveau punkten kann, letztlich aber nicht übermäßig lange im Gedächtnis bleibt.