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MDR Di.. 17.09.
Film

Schwimmen

Für einen Abend fühlt sich alles leicht an: Elisa (Stephanie Amarell, li.) und Anthea (Lisa Vicari) mit Pierre (Jonathan Berlin) und Constantin (Bjarne Meisel, re.) am Ende eines Clubabends. MDR/SWR/Filmakademie
Elisa (Stephanie Amarell) fühlt sich ausgesetzt und missachtet. MDR/SWR/Filmakademie
Anthea (Lisa Vicari, links) und Elisa (Stephanie Amarell, rechts) haben es bis zur Boje geschafft und die Mutprobe bestanden. MDR/SWR/Filmakademie
Anthea (Lisa Vicari, rechts) kümmert sich um Elisa (Stephanie Amarell). MDR/SWR/Filmakademie
Elisa (Stephanie Amarell, li.) und Anthea (Lisa Vicari, rechts) haben es ans andere Ufer des Sees geschafft. MDR/SWR/Filmakademie
Elisa (Stephanie Amarell) fühlt sich ausgesetzt und missachtet. MDR/SWR/Filmakademie
Anthea (Lisa Vicari, rechts) kümmert sich um Elisa (Stephanie Amarell). MDR/SWR/Filmakademie
Elisa (Stephanie Amarell, li.) und Anthea (Lisa Vicari, rechts) haben es ans andere Ufer des Sees geschafft. MDR/SWR/Filmakademie

Drama D 2020, 95′ - mit Stephanie Amarell, Lisa Vicari, Alexandra Finder, Jürg Plüss, Jonathan Berlin, Deborah Kaufmann,

Kurzbeschreibung

Nach der Trennung von Elisas Eltern gerät das Leben der 15-Jährigen aus den Fugen. Mit ihrer Mutter muss sie in eine Sozialwohnung mitten in Berlin-Neukölln ziehen. Ihr Körper reagiert auf den Stress mit Ohnmachtsanfällen, die ihre neuen Mitschüler gnadenlos filmen. Da tritt Anthea in ihr Leben. Die beiden werden beste Freundinnen. Schon bald kommen sie auf die Idee, sich an den Mitschülern zu rächen.

Inhalt

Nach der Trennung von Elisas Eltern gerät das Leben der 15-Jährigen aus den Fugen. Mit Mutter Anna muss sie aus dem gemeinsamen Einfamilienhaus am Stadtrand in eine Sozialwohnung mitten in Berlin-Neukölln ziehen. Ihr Körper reagiert auf den Stress mit Ohnmachtsanfällen. Während einer solcher Episode nach dem Schwimmunterricht nehmen ihre Mitschüler Elisas Verletzlichkeit zum Anlass, sie zum Opfer in der Klasse zu machen. In diesem Moment tritt Anthea in ihr Leben. Sie ist schön, selbstbewusst und unerschrocken und holt Elisa in kürzester Zeit aus ihrer wehrlosen Starre heraus. Die beiden werden beste Freundinnen und entwickeln ein Spiel, in dem sie alles, was sie tun, mit den Kameras ihrer Handys festhalten. Elisa nutzt die Nachtschichten ihrer Mutter, um mit Anthea und ihrem älteren Bruder Pierre durch die Clubs zu ziehen, und erlebt mit ihrer neuen Freundin einen rauschhaften Sommer. Anthea beschützt sie, gibt ihr Selbstvertrauen und Halt. Beide Mädchen füllen füreinander die Leerstellen, die durch die Trennung von Elisas Eltern und die mangelnde Zuneigung in Antheas Familie entstanden sind. Doch Anthea gibt immer den Takt vor. Schon bald kommen sie auf die Idee, die Kameras umzudrehen und aus Rache heimlich diejenigen Mitschüler zu filmen, die Elisa auf ähnliche Weise fertiggemacht haben. Um vor Anthea nicht feige zu wirken, sammelt und verschickt Elisa ein kompromittierendes Video nach dem nächsten. Bald schon brauchen sie dieses Spiel, um ihren Zusammenhalt aufrechtzuerhalten und aus ihrer innigen Freundschaft entwickelt sich eine zerstörerische Dynamik, die bedrohlich wird für alle, die den beiden in die Quere kommen.

Hintergrund

Der Coming-of-Age-Film "Schwimmen" gewann beim "Schlingel" 2019 den "Förderpreis der DEFA-Stiftung". Die Jury-Begründung lautete: "Unbehagen ist das zentrale Gefühl, das der Film ebenso aufzeigt wie hervorruft. Unbehagen am eigenen Körper, Unbehagen im sozialen Umfeld - und ebenjenes Gefühl wird auch im Zuschauer selbst erzeugt. Bisweilen ist das Empfinden solch negativ konnotierter Emotionen aber notwendig, um einen tiefergreifenden Einblick in die immer komplexer werdenden Prozesse der heutigen Lebenswelten zu gewinnen. So auch hier. Welche Wege können gerade junge Leute in einem vulnerablen Alter einschlagen: Welche wären die richtigen, welche Irrwege? Zugleich verdeutlicht der Film Bedrohlichkeiten, die in ein Aufheben der Grenze zwischen privater und öffentlicher Welt in unserem Zeitalter einmünden, indem moderne Medien zu Werkzeugen der Ausgrenzung und Kompromittierung gemacht werden. Das Element des Wassers, allgegenwärtig im Film, unterstreicht dabei metaphorisch die Fluidität und Unabwägbarkeit zwischenmenschlicher Beziehungen: Schwimmen in einer Welt ohne klar definierbare Haltepunkte. Nicht zuletzt besticht 'Schwimmen' durch seine Formensprache, die Lakonie der Narration, das Spiel mit Schärfe und Unschärfe sowie das offene Ende, das keine unidirektionale Konfliktlösung anbietet."

Sendungsinfos

Darsteller: Stephanie Amarell, Lisa Vicari, Alexandra Finder, Jürg Plüss, Jonathan Berlin, Deborah Kaufmann Regie: Luzie Loose Drehbuch: Luzie Loose Musik: Andreas Pfeiffer Kamera: Anne Bolik Untertitel, Hörfilm, Stereo
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