Doku-Dreiteiler "Balkan in Flammen" in ZDFinfo Worin lagen die historischen Ursachen der nationalistischen Konflikte?
Im Herzen der Balkanregion tobten gegen Ende des 20. Jahrhunderts gleich mehrere Kriege, die zum Zerfall der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien führten. Worin lagen die historischen Ursachen der nationalistischen Konflikte? Mithilfe von Historikern und Zeitzeugen analysiert die dreiteilige ZDFinfo-Dokumentation "Balkan in Flammen" am Mittwoch, 5. Juni 2019, ab 20.15 Uhr den Untergang einer politischen und gesellschaftlichen Vision.
In der Folge "Pulverfass Jugoslawien" beginnt um 20.15 Uhr die Spurensuche in der Vorgeschichte Jugoslawiens: Unter dem Einfluss wechselnder Herrscher und Reiche formte sich über Jahrhunderte ein Ländergebilde, das fünf Nationalitäten, drei Sprachen und nicht zuletzt vier Religionen umfasste. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts jedoch brachen die ersten ethnischen Konflikte aus. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es dem Volkshelden und Diktator Josip Broz Tito, ein friedliches Jugoslawien zu vereinen.
1990 wurden in Jugoslawien die ersten freien Wahlen nach dem Zweiten Weltkrieg abgehalten. Um 21.00 Uhrerklärt die Folge "Ein Land zerfällt", wieso der Zusammenbruch des Vielvölkerstaates nur eine Frage der Zeit war. Als sich Slowenien und Kroatien für unabhängig erklärten, versank Jugoslawien im Bürgerkrieg. In Kroatien und Bosnien kam es zu Massenvertreibungen, Vergewaltigungen und Morden.
Die internationale Gemeinschaft schaute lange Zeit untätig zu, doch das Massaker von Srebrenica 1995 war ein Weckruf: Nach vier Jahren Krieg auf dem Balkan entschloss sich die UN, einzugreifen. Noch im selben Jahr wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet. Doch bereits wenig später herrschte wieder Krieg – diesmal im Kosovo. Die dritte Folge, "Jugoslawien in Trümmern", zeigt ab 21.45 Uhr, wieso eine Versöhnung auf dem Balkan bis heute schwierig ist.
ZDFinfo wiederholt alle drei Folgen von "Balkan in Flammen" am Dienstag, 16. Juni 2019, ab 1.15 Uhr sowie am Donnerstag,4. Juli 2019, ab 18.45 Uhr.
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