ORF-„Universum History“-Herbst/Winter-Highlights 2021 Von Antoine Köpe über „Augustus und Livia“, die Reisen des jungen JFK durch Europa uvw.
„Universum History“ präsentiert in den nächsten Wochen eine Reihe eindrucksvoller ORF-Koproduktionen: Den Auftakt macht am 22. Oktober 2021 die Dokumentation „Zwischen Kaiser und Sultan – Das Schicksal des Antoine Köpe“ der türkischen Regisseurin Nefin Dinç über die spannende Lebensgeschichte des französischen Fotografen, Kameramanns und Karikaturisten. Auf dem Programm stehen weiters „Augustus und Livia“ – Augustus‘ Gattin Livia wird von Konstanze Breitebner dargestellt, „Kennedys Europa – Die Reisen des jungen JFK“, „Der Aufstieg der Habsburger – Schlacht am Marchfeld“ mit Max Moor als König Rudolf I. und „Die Rothschild-Saga – Aufstieg, Glanz, Verfolgung“.
„Universum History“-Sendungsverantwortliche MMag. Caroline Haidacher: „‚Universum History‘ bietet auch heuer wieder eine spannende Reise durch eine wahre Vielfalt an Geschichten, Epochen und Schicksale. Themen wie Antisemitismus, europäische Identität, Heimat und Heimatlosigkeit haben nicht nur historische, sondern auch aktuelle Dimensionen.“
Die einzelnen Produktionen im Überblick:
„Zwischen Kaiser und Sultan – Das Schicksal des Antoine Köpe“ – 22. Oktober, 22.35 Uhr, ORF 2 (Regie: Nefin Dinç)
Antoine Köpe, französischer Fotograf, Kameramann und Karikaturist, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts Augenzeuge weltbewegender Umbrüche. Als Sohn französisch-ungarischer Eltern in Konstantinopel geboren, feierte er mit den Jungtürken die Revolution, erlebte den Untergang des Osmanischen Reichs, kämpfte als Soldat der Österreichisch-Ungarischen Monarchie im Ersten Weltkrieg und war Teil der Gründung der modernen Türkei unter Kemal Atatürk. Und Köpe überlebte dies alles nicht nur: Sein Vermächtnis umfasst Tausende Fotos, Filme, Skizzen, Karikaturen und seine zehnbändigen Memoiren. Die spannende Lebensgeschichte Antoine Köpes wird in der „Universum History“-Produktion mit historisch bedeutenden Umwälzungen zu einem einzigartigen zeitgeschichtlichen Dokument verwoben. Eine Koproduktion von epofilm, ORF, Anemon Productions, Histoire Channel, Cosmote und Creative Europe.
„Augustus und Livia – Liebe, Macht und Schwert“ – 19. November, 22.35 Uhr, ORF 2 (Buch und Doku-Regie: Christian Feyerabend, szenische Regie: Stefan Ludwig)
Der Römische Kaiser Augustus gilt als Inbegriff des Imperators schlechthin, seine einflussreiche Frau Livia als Stilikone, die im Hintergrund die Fäden zog. Augustus‘ politisches Handeln war gekennzeichnet von Brutalität und Rücksichtslosigkeit – mächtige Gegner ließ er umbringen, oft samt Familien ausrotten. Er trat Recht und Gesetz mit Füßen, bis er den nahezu 100-jährigen Bürgerkrieg beendete und die Republik Rom zum Kaiserreich umbildete. Der darauffolgende jahrzehntelange Frieden, Wohlstand und die Ausweitung des Reichs beruhen auf Hunderten ermordeten Senatoren und den Trümmern der republikanischen Verfassung. Doch mit dem Frieden in seinem Reich begann der Krieg innerhalb der Familie: seine machtbewusste Frau Livia Drusilla (Konstanze Breitebner) setzte alles daran, um ihrer Blutlinie den Weg zum Kaiserthron zu ebnen. Gedreht wurden die imposanten Reenactments in Carnuntum. Eine Koproduktion von Interspot, ZDF-ARTE, ORF, Land Niederösterreich und Fernsehfonds Austria.
„Kennedys Europa – Die Reisen des jungen JFK“ – 3. Dezember 2021, 22.35 Uhr, ORF 2 (Regie: Kai Christiansen)
Vor rund 50 Jahren schockierte die Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy die ganze Welt. Mit seinem Charisma galt der Demokrat nicht nur in den USA als Garant für eine neue Ära, auch in Europa war Kennedy äußerst populär. Legendär sein West-Berlin-Besuch 1963 und sein Ausspruch „Ich bin ein Berliner“. Was die wenigsten wissen: der junge Kennedy bereiste Europa mehrmals – auch nach Österreich verschlug es ihn immer wieder. In Tirol hatte er eine Affäre, in Wien ist ihm das Geld ausgegangen und auch am Wörthersee weilte Kennedy. Das Dokudrama skizziert seine Reisen und zeichnet ein besonders intimes Bild des jungen Kennedy. Eine Koproduktion von Vincent TV, NDR, RBB, ORF und Nordmedia.
„Der Aufstieg der Habsburger – Schlacht am Marchfeld“ – 21. Dezember, 21.05 Uhr, ORF 2 (Regie: Fritz Kalteis)
Es war die Schlacht, die über die Zukunft Europas entschied: am 26. August 1278 standen sich am Marchfeld zwei Dynastien gegenüber – verkörpert durch den römisch-deutschen König Rudolf I. aus dem Hause Habsburg und Ottokar II. aus der böhmischen Premysliden-Dynastie. Der Sieg Rudolfs über Ottokar legte den Grundstein für den beispiellosen Aufstieg des Habsburgerreichs, das mehr als sechs Jahrhunderte die Fäden in Europa ziehen sollte. „Universum History“ folgt den Spuren der beiden Widersacher Ottokar und Rudolf (verkörpert von Max Moor) an Originalschauplätze und analysiert den Tag der Entscheidungsschlacht. Der Prospektions-Archäologe Wolfgang Neubauer vom Ludwig-Boltzmann-Institut Wien sucht mit High-Tech-Methoden nach verborgenen Zeugen der Schlacht im Erdreich des Marchfelds, auf dem 15.000 bewaffnete Ritter einander bekämpften. Eine Koproduktion von Interspot, ORF, CT, ZDF-Arte, Land Niederösterreich, Fernsehfonds Austria und VAM.
„Die Rothschild-Saga – Aufstieg, Glanz, Verfolgung“ – 28. Dezember, 21.05 Uhr, ORF 2 (Regie: Klaus Steindl)
Der klingende Name Rothschild steht für eine der mächtigsten Bankiersfamilien des 19. Jahrhunderts, die über Europa verteilt die Fäden zog und mit den Kaiserhäusern in direktem Kontakt stand. Aufstieg und Fall der einflussreichen Familie stehen repräsentativ für das Schicksal vieler wohlhabender jüdischer Familien am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Das packende Doku-Drama erzählt die Geschichte der Dynastie aus der historischen Perspektive einer Frau: Miriam Rothschild (verkörpert von Alina Fritsch), angesehene Wissenschafterin des 20. Jahrhunderts, geht angesichts der Verfolgung durch den Nationalsozialismus den Ursprüngen ihrer Familie auf den Grund. Eine Koproduktion von Metafilm/ORF, ZDF-Arte, FFW, Fernsehfonds Austria, Cine Art und VAM.
otocredit: ORF/Günther Pichlkostner