
Lockout
- F 2012
- 110'
Action-Thriller, der unter Beteiligung von Adrenalin-Garant Luc Besson ("Transporter", "Colombiana") entstand: Guy Pearce ("Memento"), Maggie Grace ("96 Hours") und Peter Stormare ("Fargo") spielen die Hauptrollen in der Geschichte über einen Häftlingsausbruch in einem außerirdischen Gefängnis.
Inhalt
Der Secret Service-Agent Marion Snow ist in eine hinterhältige Falle geraten: Er wird beschuldigt, einen Kollegen erschossen und wichtige Akten vernichtet zu haben. Snow wird zu 30 Jahren Knast verurteilt – allerdings nicht in irgendeinem Gefängnis, sondern im Weltraum-Knast 'MS: One' (Maximum Security 1), der 50 Kilometer über der Erde herumschwirrt. In der modernsten und ausbruchsichersten Strafanstalt werden die zurzeit 500 gefährlichsten Killer der Welt gefangen gehalten. Um Revolten, Gewalttätigkeiten und sexuellem Missbrauch unter den Gefangenen vorzubeugen, werden die Gefangenen in kleinen Kabinen in eine Art Dauerschlaf versetzt.
Auch Snow soll in so einen künstlichen Tiefschlaf versetzt werden soll – doch eines Tages wachen die Kriminellen unerwartet auf. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich auch die Tochter des US-Präsidenten, Emilie, gerade in geheimer humanitärer Mission in der Station: Sie hat nämlich den Verdacht, dass das Koma-Mittel schwere psychische und physische Schäden hervorrufen kann. Doch nun brechen die Gangster aus der Raumstation aus und nehmen Geiseln – darunter auch die Präsidententochter Emilie.
Besonders der durchgeknallte Psychopath Hydell hat es auf Emilie abgesehen. Um die Situation zu deeskalieren, bietet die US-Regierung dem verurteilten Undercover-Cop Snow einen Deal an: Sollte er die Kontrolle über die 'MS: One' zurückgewinnen und schafft er es, Emilie heil von der Station nach Hause zu bringen, wird ihm seine Strafe erlassen. Es ist ein Angebot, das man nicht ablehnen kann – zumindest, wenn man nichts zu verlieren hat. Snow ist entschlossen, seine letzte Chance zu nutzen, und stellt sich den unberechenbaren Schwerverbrechern. Für ihn und Emilie beginnt ein gnadenloser Kampf ums Überleben...
Hintergrund
In der Hauptrolle des actionreichen Sci-Fi-Thrillers agiert Guy Pearce ('Tödliches Kommando - The Hurt Locker', 'The King's Speech', 'Memento') als Vorzeige-Macho mit kernigen Sprüchen, jeder Menge Ironie und nicht zuletzt mit geballter Muskelkraft. An seiner Seite ist Maggie Grace ('Lost', '96 Hours') als toughe Präsidententochter Emilie zu sehen. Produziert und mitgeschrieben wurde das Action-Spektakel von keinem anderen als Adrenalin-Garant Luc Besson ('The Transporter', 'Taken', 'From Paris With Love'). Die Inszenierung überließ Besson dem irischen Regie-Duo Stephen St. Leger und James Mather.
Kritik
Platt, unoriginell und wenig spektakulär
Wer sich bei "Lockout" aufgrund der Inhaltsangabe und der Beteiligung von Luc Besson unterhaltsam-absurde Actionunterhaltung à la "Crank" erwartet hat, könnte enttäuscht werden: Absurd ist die Inszenierung der beiden Werbe-Regisseure James Mather und Stephen St. Leger allemal, unterhaltsam allerdings nur in Maßen. Die Ernüchterung beginnt bereits auf Handlungsebene: Die dünne Story wirkt wie aus Versatzstücken von "Die Klapperschlange" und "Stirb langsam" zusammengebastelt, ohne dass dabei größerer Wert auf eine halbwegs durchgängige Logik gelegt worden wäre.
Stattdessen werden auf weitgehend uninspirierte Weise Actionszenen aneinandergereiht, die in Sachen Spannung und Dynamik weit hinter den bereits erwähnten "Crank"-Filmen zurückbleiben. Inmitten dieser 08/15-Inszenierung verwundert es kaum, ausschließlich eindimensionale Charaktere anzutreffen: Vom Sprüche-klopfenden Macho-Helden Snow, der wenig mehr zu tun hat, als seine Muskeln auszustellen und dabei einen coolen One-Liner nach dem nächsten vom Stapel zu lassen, über die stereotypen Bösewichte bis hin zur Klischee-Blondine, deren einzige Aufgabe darin besteht, gerettet zu werden.
Mag sein, dass das alles nicht ernst gemeint ist – wirklich besser wird die Sache dadurch aber nicht, zumal echter Witz weitgehend ausbleibt. Auch als rein auf die Schauwerte reduziertes Actionvehikel funktioniert "Lockout" nicht so recht – dafür sind die auf höchst durchschnittlichem Videospiel-Niveau befindlichen Spezialeffekte zu dürftig ausgefallen. So bleibt "Lockout" für trashiges Action-Vergnügen einerseits zu wenig komisch, für überzeugende Cyberthriller-Unterhaltung andererseits zu platt und unoriginell – und hinterlässt damit letztlich einen ziemlich schalen Nachgeschmack.