ORF III
ORF III Sa. 06.09.
Doku

Schicksalstage Österreichs

2015: Die große Flucht

  • 2025
  • 45'
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Zeitgeschichte

Inhalt

In der neuen Folge von "Schicksalstage Österreichs" widmet sich ORF III einem der einschneidendsten Momente der jüngeren Geschichte. Die Dokumentation von Judith Doppler rekonstruiert die dramatischen Tage Anfang September 2015, als zehntausende Flüchtlinge über Ungarn nach Österreich gelangten - und politische, moralische wie logistische Systeme an ihre Grenzen stießen. Schon wenige Tage zuvor hatte das Unglück von Parndorf mit mehr als 70 Toten gezeigt, dass die Migrationsbewegung und ihre Tragödien im Herzen Europas angekommen waren. Im Zentrum der Dokumentation stehen das Krisenmanagement von Bundeskanzler Werner Faymann und die diplomatischen Verhandlungen mit Viktor Orban, Angela Merkel und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Während die Dublin-Regelung de facto außer Kraft gesetzt wird, ringt Europa um eine gemeinsame Linie - unter dem Druck von Bildern, die um die Welt gehen. Die heutige niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erinnert sich an die Spannungen im Inneren der Regierung. Christian Kern, Sebastian Kurz und Michael Häupl schildern ihre Sicht auf die politischen und menschlichen Herausforderungen dieser Wochen. Journalist Rainer Nowak und Autorin Susanne Scholl ordnen die Ereignisse im größeren europäischen Kontext ein. Der Film zeigt aber auch die andere Seite dieses Ausnahmezustands: die spontane Hilfsbereitschaft. Am Wiener Hauptbahnhof entsteht mit "Train of Hope" eine Initiative, die rasch zum Symbol wird. Tausende Freiwillige übernehmen, was staatliche Strukturen nicht bewältigen können. In Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Hilfsorganisationen, sowie Gesprächen mit geflüchteten Personen, beleuchtet die Dokumentation auch die menschlichen Aspekte dieser dramatischen Wochen. Ab Oktober 2015 verlagert sich der Brennpunkt nach Spielfeld in der Steiermark. Bilder von chaotischen Szenen prägen die öffentliche Wahrnehmung - und verändern die Stimmung im Land. Die Diskussion über einen Zaun entlang Österreichs Grenzen führt zum Unwort des Jahres "Bauliche Maßnahme", verdeutlicht aber auch, wie zerrissen das Land mittlerweile in der Frage der Migrationspolitik ist. Spätestens mit den Anschlägen von Paris im November 2015 verändert sich die Debatte dann nachhaltig. Was damals innerhalb weniger Wochen entschieden wurde, wirkt bis heute nach - und stellt auch ein Jahrzehnt später noch die Frage, wie Europa mit Flucht, Sicherheit und Integration umgehen will.

Sendungsinfos

Regie: Judith Doppler VPS: 06.09.2025 20:15, Untertitel
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