Gravity
- USA 2013
- 80'
Prominent besetzter, zweifach Oscar-gekrönter Science-Fiction-Thriller von Alfonso Cuarón ("Children of Men"), der in den Weiten des Weltraums spielt: In "Gravity" verlieren sich die beiden Hollywoodstars Sandra Bullock und George Clooney nach einem verheerenden Unfall in der erbarmungslosen Unendlichkeit des Alls.
Inhalt
Die brillante Medizintechnikerin Dr. Ryan Stone geht auf ihre erste Raumfahrts-Mission. Begleitet wird sie dabei vom erfahrenen Astronauten Matt Kowalsky, einem Veteranen auf seinem letzten Einsatz vor dem Ruhestand. Doch dann endet ein scheinbar ganz normaler Routineausflug außerhalb der Kapsel im Desaster.
Ryans Shuttle wird zerstört – und die beiden sind plötzlich ganz alleine im dunklen, schwarzen All: Aufgrund der völligen Stille ringsum wissen sie, dass sie den Kontakt zur Erde verloren haben – und damit jede Chance auf Rettung. Einzig durch ein Band zwischen ihnen sind die beiden noch miteinander verbunden.
Mutterseelenallein trudeln Stone und Kowalsky nun in die Finsternis; Angst wird zu Panik, jeder Atemzug frisst etwas mehr von dem wenigen Sauerstoff auf, den sie noch haben – und die einzige Möglichkeit, jemals wieder nach Hause zu kehren, scheint es zu sein, tiefer in die dunklen Weiten des Weltraums vorzudringen...
Kritik
Absolut überwältigend
Fünf Jahre hat die Produktion von "Gravity" gedauert – fünf Jahre, die sich absolut gelohnt haben: Nachdem der mexikanische Regisseur Alfonso Cuarón, der sich zuvor mit Filmen wie "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" oder "Children of Men" einen Namen in Hollywood gemacht hatte, fast sechs Jahre lang von der Bildfläche verschwunden war, meldete er sich im Jahr 2013 auf beeindruckende Weise zurück – und präsentierte mit "Gravity" einen extrem spannenden und virtuos inszenierten Science Fiction-Thriller, der vor allem mit bahnbrechenden Schauwerten zu fesseln vermochte.
In Verbindung mit der beunruhigenden Vorstellung, den endlosen Weiten des Weltalls hilflos ausgeliefert zu sein, gelingt dem Regisseur das Kunststück, sein Publikum mit betörend schönen Bildern zu faszinieren und zugleich tiefste menschliche Urängste anzusprechen. Insbesondere jener Moment, in dem die beiden Protagonisten durch einen verheerenden Unfall von ihrem schützenden Raumschiff getrennt werden, trifft den Zuschauer mit einer visuellen Wucht, wie das schon lange kein Film mehr getan hat: Wie der plötzliche Kontrollverlust der Astronauten bebildert wird, lässt einem schier den Atem stocken und ist ein echtes Erlebnis, das einem eindrucksvoll vor Augen führt, wozu das Medium Film im besten Fall imstande ist.
Der folgende Kontrast zwischen der beinahe majestätisch anmutenden Schwerelosigkeit der Körper und der nachvollziehbaren Panik der todgeweihten Raumfahrer ist brillant inszeniert und vermag trotz reduziertester filmischer Mittel absolut zu fesseln. Weil sich Sandra Bullock in der Rolle der zwischen Verzweiflung und Überlebenswillen changierenden Hauptfigur überraschend gut schlägt, lässt sich auch verkraften, dass ausgerechnet Schauspielgröße George Clooney mit seiner allzu coolen Art nicht ganz überzeugen kann – was aber ohnehin nur ein klitzekleines Manko im Rahmen dieser ansonsten überwältigenden Space-Odyssee ist.