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Doku

Comeback der Mafia

Der Journalist und Autor Marco Omizzolo spricht mit Schwarzarbeitern auf den Obst- und Gemüseplantagen in der Pontinischen Ebene. ZDF/Paolo Pisacane
Antonio Cottone mit seiner Familie in Palermo. ZDF/Paolo Pisacane
Antonio Cottone und sein Bruder wurden jahrelang von der Mafia erpresst. ZDF/Paolo Pisacane
Die Brüder Antonio und Roberto Cottone in ihrem Restaurant in Palermo: Sie wehren sich gegen die Mafia. ZDF/Paolo Pisacane
Die Cosa Nostra agiert im Verborgenen, doch seit Jahren wehren sich die Bürger Siziliens gegen die Clans. Durch die Pandemie stürzt Italien in eine tiefe Krise. Droht ein Comeback der Mafia? ZDF/Tobias Lenz

Alte Clans, neue Methoden

Gesellschaft und Soziales D 2021, 45′

Inhalt

Die Cosa Nostra agiert im Verborgenen, doch seit Jahren wehren sich die Bürger Siziliens gegen die Clans. Durch die Pandemie stürzte Italien in eine tiefe Krise. Droht ein Comeback der Mafia? Blutige Kriege und schmutzige Geschäfte bestimmten viele Jahre den Alltag auf Sizilien, bis der Staat zurückschlug. In den 1990ern wurden Hunderte Mafiosi verurteilt, die Cosa Nostra tauchte unter. Auch Bürger und Kommunen wehren sich gegen den Einfluss der Verbrecher. Schutzgeld und Korruption in Sizilien, Palermo. Die Familie Cottone besitzt eine Pizzeria im Viertel San Lorenzo und zahlt fast 20 Jahre an den herrschenden Mafiaclan, bis sich die Brüder Antonio und Roberto Cottone dazu entschließen, ihre Erpresser anzuzeigen. Seitdem rechnen sie mit Vergeltung der Cosa Nostra. Der Verein "Addiopizzo - Tschüss Schutzgeld" unterstützt mutige Gewerbetreibende und kämpft für ihre Gerechtigkeit. Mit Erfolg? Auch in Misilmeri, einem Vorort von Palermo, sind immer wieder Beamte bestochen oder erpresst worden, um öffentliche Ausschreibungen im Sinne der Cosa Nostra zu lenken. Die Bürgermeisterin Rosalia Stadarelli setzt den schmutzigen Geschäften ein Ende und kämpft für eine mafiafreie Stadt. Wird sie die Wahlen für sich entscheiden können? Falsche Sicherheit: Cosa Nostra, 'Ndrangheta, Camorra, Sacra Corona Unita - das organisierte Verbrechen in Italien macht schätzungsweise einen Umsatz von 220 Milliarden Euro jährlich. Das entspricht rund zwölf Prozent des Bruttoinlandsproduktes Italiens und ist damit so "lukrativ" wie der Tourismus. Die Cosa Nostra beteiligt sich nicht nur am Drogenhandel, sondern mischt auch bei öffentlichen Ausschreibungen im Bereich Landwirtschaft und Bauwesen mit. Dabei operiert die Cosa Nostra nicht mehr nur auf Sizilien, sondern in ganz Italien, Europa und weltweit. Laut Oberstaatsanwalt Sebastiano Ardita werden die wahren Machtverhältnisse und die Verbindung zwischen den führenden Bossen und Mafiosi vor Ort immer mehr verschleiert. Das stellt die Ermittlungen, trotz Überwachung im großen Stil, vor neue Herausforderungen. Brandbeschleuniger Corona: Aktuell stürzt die Coronapandemie Italien in die schwerste Wirtschaftskrise seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Handel und Produktion brechen ein, Zehntausende verlieren ihre Arbeit - und die staatlichen Hilfen kommen nicht an. Die Mafia drängt in diese Lücken und kann ihre Aktivitäten dadurch verstärken. Ist der Kampf gegen die Cosa Nostra jetzt endgültig verloren?

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