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ZDFinfo Sa.. 21.09.
Doku

Orientexpress - Ein Zug schreibt Geschichte

Baudoin Nagelmackers ist einer der letzten Nachkommen von Georges Nagelmackers. Der 85-Jährige erzählt Überraschendes und Bewegendes über den Orientexpress-Gründer. ZDF/Adnane Korchyou
Der Belgier Georges Nagelmackers (Horvath Szabolcs) schrieb mit dem Orientexpress Reise-Geschichte. ZDF/Leo Pinter
Georges Nagelmackers (Horvath Szabolcs) überprüft seine Fahrgäste: Nicht die Pässe, sondern ob sie Waffen dabei haben. ZDF/Leo Pinter
Der Lokführer (Komparse) stellt fest, dass der Kessel einen Schaden hat. ZDF/Leo Pinter
König Ferdinands Adjudant (Pataki Zoltan) richtet die Pistole auf Georges Nagelmackers (Horvath Szabolcs). ZDF/Leo Pinter
Der Amerikaner Colonel William d'Alton Mann (Trill Zsolt) hat sich bei Nagelmackers Compagnie beteiligt. Doch er verfällt dem Alkohol und gerät mit Georges Nagelmackers (Horvath Szabolcs) in Konflikt. Eine Frau (Hermina Fatyol) verhindert das Schlimmste. ZDF/Leo Pinter
Georges Nagelmackers (Horvath Szabolcs) läuft dem Zug hinterher, dessen Lok gekapert wurde. ZDF/Leo Pinter
Der osmanische Botschafter Missak Effendi (Mamikon) betritt den Orientexpress. ZDF/Leo Pinter
Der Schriftsteller Emond About (Tamasi Zoltan) und der Times-Chefreporter Henry de Blowitz (Hegedus d. Geza) diskutieren heftig im Orientexpress. ZDF/Leo Pinter
Georges Nagelmackers (Horvath Szabolcs) bei der Abfahrt des Premieren-Orientexpress. ZDF/Leo Pinter

Dokumentation D 2020, 60′

Inhalt

Der Orientexpress ist der historisch meistgenannte Zug der Welt. Seine Entstehung hat er der Vision eines Träumers zu verdanken: Georges Nagelmackers gelang damit, Geschichte zu schreiben. Die Dokumentation beschreibt, wie dieser Pionier des Reisens seine Idee gegen alle Widerstände durchsetzen konnte. Denn von Paris nach Konstantinopel mit einem einzigen Verkehrsmittel reisen zu können, war gegen Ende des 19. Jahrhunderts eigentlich undenkbar. Mit seinem Vorhaben hat der Belgier Georges Nagelmackers viel zur Völkerverständigung beigetragen: in einer Zeit von abgeriegelten Grenzen in Europa, Misstrauen zwischen Regierungen und bürokratischen Hindernissen. Den "Zug der Züge", wie der Orientexpress auch genannt wird, aufs Gleis zu setzen, erforderte Durchhaltewillen. Mehrmals drohte das ambitionierte Projekt zu scheitern, denn Nagelmackers stand vor der Pleite mit seiner Schlafwagengesellschaft, der damaligen "Compagnie International des Wagons-Lits" . Doch er hielt beharrlich an seinem Ziel fest, Europas Metropolen mit Nachtzügen zu verbinden. Die Premierenfahrt im Jahr 1883 vom Gare de l'Est in Paris in Richtung Konstantinopel, als Spielszenen dargestellt, bildet die Rahmenhandlung dieses Films über eine bis zu diesem Zeitpunkt einzigartige Verbindung zwischen Orient und Okzident. Diese erste Reise bildet damit den Auftakt für eine Revolution des Reisens: Nagelmackers etabliert ein Netz von Nachtzügen, das die europäischen Metropolen erstmals miteinander verbindet - und das auf eine für damalige Verhältnisse vollkommen neue Art: Komfortable Schlaf- und Speisewagen machen den Besuch fremder Länder attraktiv, ganz anders als zuvor mit quälend langsamen Postkutschen und unzähligen Grenzkontrollen. In dieser Dokumentation geht es dabei auch auf Spurensuche in der sagenumwobenen Gründerzeit des Orientexpresses. Relikte gibt es nur noch wenige, und doch konnten sie aufgestöbert werden: Original-Lokomotiven in Budapest, Wien und Nürnberg sowie der einzige noch fahrtüchtige Teakholz-Speisewagen. Darüber hinaus erläutern Historiker, mit welchen diplomatischen Raffinessen es gelingen konnte, die überaus schwierigen geografischen und menschlichen Grenzen zu überwinden. Nach Nagelmackers Tod schrieben die Waggons seiner Schlafwagengesellschaft Weltgeschichte: Im Waggon Nr. 2419 D wurde 1918 auf einer Lichtung der nordfranzösischen Stadt Compiègne die Beendigung der Kampfhandlungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich und den Streitkräften der Entente vereinbart. Und 22 Jahre später erzwang Hitler in genau diesem Waggon die endgültige Kapitulationserklärung Frankreichs. Viele Geschichten schaffen ein Bild des legendären Orientexpress, und vieles ist während dieser Reisen geschehen, offenbar nur eines nicht: Einen Mord, wie von Agatha Christie beschrieben, hat es in den vornehmen Wagen angeblich nie gegeben.

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