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3SAT Mo.. 07.10.
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Zu Tisch in ... Nord-Pas-de-Calais

Paul Dewalle erntet Blumenkohl. ZDF/Jan Schmiedt
Laurent Dewalle fährt in der Escute, einem traditionellen Boot der Moorbauern, zu einer Blumenkohl-Parzelle, die nur mit dem Boot zu erreichen ist. ZDF/Jan Schmiedt
Nachdem sie zwei Stunden in Bier gekocht wurde, ist das Rindfleisch der flämischen Karbonade ganz besonders zart. ZDF/Jan Schmiedt
Veronique Dewalle und ihr Sohn Laurent pflanzen neuen Blumenkohl an. ZDF/Jan Schmiedt
Bei dem traditionellen Festumzug der Moorbauern steuert Sylvain (links) das erste Fahrzeug. ZDF/Jan Schmiedt
Der Käsekuchen "Tarte aux Maroilles" wird bei den Dewalles als Vorspeise oder als Hauptgang serviert. ZDF/Jan Schmiedt
Fernand Delobel ist mit seinen 91 Jahren der Älteste noch lebende Moorbauer. ZDF/Jan Schmiedt
Sylvain, Paul und Laurent Dewalle präsentieren stolz die "Perlen des Nordens", ihren Blumenkohl. ZDF/Jan Schmiedt
Der Gaumenkitzel des Moorbauern wird mit seiner gehaltvollen Bechamelsoße angerichtet. ZDF/Jan Schmiedt

Essen und Trinken 26′

Inhalt

Im Hinterland des Nord-Pas-de-Calais, 50 Kilometer von der Nordostküste Frankreichs entfernt, liegt direkt neben der Stadt Saint-Omer eine einzigartige Landschaft. Das Audomarois-Moor ist bekannt für seine "Perle des Nordens" - den berühmten Blumenkohl, der auf dem Boden dort besonders gut wächst. 50 weitere Gemüsearten wie Chicorée, Porree und Artischocken werden dort angebaut und über die Landesgrenzen hinaus verkauft. Im 9. Jahrhundert legten Mönche das weit verzweigte Netz von Wasserkanälen an und erschlossen so den wilden Sumpf für die Landwirtschaft, eine Fläche von insgesamt 3700 Hektar. Davon werden heute nur noch 440 Hektar von 40 Gemüsebauernhöfen bewirtschaftet, Tendenz abnehmend. Die Konsequenz: Das einst vom Menschen urbar gemachte Moor verwildert langsam wieder. Gegen diesen Trend werden auch die Dewalles nicht ankommen, denn mehr als ihre zehn Hektar können sie nicht bewirtschaften. Sie sind seit fünf Generationen Gemüsebauern im Moor. Im Winter bauen sie Chicorée in Treibhäusern an, von Frühjahr bis Herbst Blumenkohl, ihre große Leidenschaft. Durch die fruchtbare Erde, auf der die Blumenkohlköpfe wachsen, sind sie doppelt so groß wie üblich. Früher konnten die Parzellen nur mit den sogenannten Bacove - schmale Holzboote mit niedrigem Tiefgang - auf dem Wasserweg erreicht werden. Auf ihnen wurde alles transportiert: sämtliche Gerätschaften, Pferde zum Bearbeiten des Bodens sowie die Ernte. Heute fahren die Dewalles wie alle anderen Moorbauern mit Traktoren und kleinen Transportern auf ihre Parzellen, die über Brücken und Wege mit dem Straßennetz von Saint-Omer verbunden sind. Vater Paul ist eigentlich in Rente, doch er hilft seinen Söhnen Sylvain und Laurent, wenn viel zu tun ist, vor allem in der Erntezeit. Dann müssen sie jeden Tag die reifen Köpfe auf ihren Parzellen abschneiden und zur Kooperative liefern. Doch aufgrund einer Hitzewelle wurden viele Parzellen gleichzeitig reif. Dadurch sind die Preise im Keller. Die Dewalles müssen ihre "Perlen des Nordens" mit Verlust verkaufen und hoffen, dass sich der Markt bald erholt. Ein kleiner Trost bleibt ihnen: der Wochenmarkt von Saint-Omer, wo sie ihren Blumenkohl und anderes Gemüse aus ihrem Garten direkt verkaufen können, ohne Zwischenhändler. Zu Hause kochen Mutter Veronique und Schwiegertochter Delphine für ihre hungrigen Männer "Gaumenkitzel des Moorbauern" - als Hauptgang ein Blumenkohlgericht und als Vorspeise einen herzhaften Maroilles-Käsekuchen. Zu der Geburtstagfeier ihres Freundes Fernand Delobel gibt es eine flämische Karbonade, in Bier geschmortes Rindfleisch.

Sendungsinfos

Von: Alix François Meier VPS: 07.10.2024 11:50, Stereo
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