ARTE
ARTE Di. 06.05.
Doku
Mit Hilfe von Virtual Reality ermöglicht der Film einen Blick in die Vergangenheit und versucht so, Bezüge zwischen den tatsächlichen Ereignissen und den Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen herzustellen. MDR
Zeitzeugin Marie war damals fünf Jahre alt, als sie an der Ecke den toten Soldaten auf dem Foto mit eigenen Augen gesehen hat - ein Erlebnis, das sie bis heute tief bewegt. MDR
Forensiker Dirk Labudde (re.) stellt das Foto für die digitale Rekonstruktion am Computer nach. MDR
Das Foto von dem toten amerikanischen Soldaten am Boden, dem fliehenden Mann und dem Panzer im Hintergrund war damals auf dem Titelblatt vieler amerikanischer Zeitungen zu sehen und wurde kurz nach dem Krieg zu einem der hundert besten Kriegsfotos gekürt. MDR
Erst nachdem Sanna Dullaway (vo.) das alte Schwarz-Weiß-Foto koloriert und in einer Onlinegalerie einem Foto von heute gegenübergestellt hatte, wurde es wirklich bekannt. MDR

Die Ecke

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • D 2020
  • 90'
Dokumentarfilm "Die Ecke" ist ein dokumentarisches Roadmovie auf der Suche nach der Wahrheit. Von Deutschland bis in die USA folgt der Film der Spur eines Fotos, das einen getöteten amerikanischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg an einer Straßenecke in Thüringen zeigt. Durch Virtual Reality taucht der Film in die Vergangenheit ein und macht sichtbar, wie zerbrechlich Wahrheit sein kann.

Inhalt

Der Dokumentarfilm "Die Ecke" begibt sich auf eine Spurensuche. Im Mittelpunkt steht eine Straßenecke in Thüringen - der Schauplatz eines tödlichen Gefechts im Zweiten Weltkrieg. Dort starb im Zweiten Weltkrieg ein junger amerikanischer Soldat. Das Foto von ihm wurde zum Titelbild der "New York Times" und bewegt bis heute das Dorf. Der Film geht den Erinnerungen der Bewohnerinnen und Bewohner unter anderem mit neuesten kriminalistischen Methoden nach. Mit Virtual Reality reist der Film in der Zeit zurück. Er zeigt anhand eines einzelnen Fotos, wie tief der Krieg wirkt und wie vielschichtig und bedeutsam Erinnerung ist. Das Bild wurde am 4. April 1945 kurz vor Kriegsende aufgenommen. Darauf scheint ein Soldat zu fliehen. Ein Panzer fährt. Ein Soldat liegt bewegungslos auf dem Boden. Amerikanische Truppen marschierten in Oberdorla ein. Aus dem Dorf gab es Gegenwehr. Bei dem Gefecht starb angeblich Robert V. Wynne aus Texas. Er war 19 Jahre alt und der augenscheinlich tote Soldat auf dem Foto. Kurz nach dem Krieg wurde dieses Foto zu einem der hundert besten Kriegsfotos gekürt. Wirklich bekannt wurde es jedoch erst durch das Internet, als jemand das Bild kolorierte und in einer Onlinegalerie eine Aufnahme der heutigen Straßenecke gegenübergestellt hat. Dieser Vergleich - früher und heute - ging viral. Auf der Aufnahme der Ecke heute scheint sich kaum etwas geändert zu haben. Nur der Krieg ist verschwunden. Doch ist er ganz fort? Der Dokumentarfilm folgt den Erinnerungen der Dorfbewohner und der Angehörigen der Menschen auf dem Foto. In der Montage werden Dokumentarfilmaufnahmen, digitale Animation und Archivmaterial verwoben, um so zwischen den Zeitebenen neue Bezüge herzustellen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbinden sich. In einer Zeit, in der die letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs sterben, zeigt der Dokumentarfilm, wie komplex und bedeutsam Erinnerung ist.

Sendungsinfos

Regie: Christa Pfafferott Untertitel, Stereo
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