ARTE
ARTE Mi.. 16.10.
Film

Die Fäuste gelockert

Ada (Milana Aguzarova) nutzt jede Gelegenheit, um der Perspektivlosigkeit ihrer Heimatstadt Mizur zu entkommen. Zusammen mit ihrem älteren Bruder Akim (Soslan Khugaev) macht sie eine Spritztour. ARTE F
Ada (Milana Aguzarova) ist in der Enge ihrer Heimatstadt und ihres familiären Umfelds gefangen. Wird sie trotz ihrer Abhängigkeit und Zuneigung zu ihrer Familie einen Ausweg finden? ARTE F
Adas tyrannischer Vater (Alik Karaev) gibt vor seine Tochter zu beschützen, jedoch lässt er sie auf diese Weise weder erwachsen noch unabhängig werden. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Drama RUS 2020, 93′ - mit Milana Aguzarova, Alik Karaev, Soslan Khugaev, Khetag Bibilov, Arsen Khetagurov, Milana Pagieva,

Kurzbeschreibung

Mizur, eine abgelegene und trostlose Industriestadt in Nordossetien, Russland, mit etwa 3.000 Einwohnern: Hier lebt die junge Ada mit ihrem geistig beeinträchtigten Bruder Dakko und ihrem tyrannischen Vater, der vorgibt, sie zu beschützen, sie jedoch in einem erstickenden Umfeld nicht erwachsen werden lässt. Ada hofft auf Rettung durch ihren älteren Bruder Akim in Rostov, während sie an den Folgen einer Kindheitsverletzung leidet und von obsessiven Männern umgeben ist. Wird Ada trotz ihrer Abhängigkeit und Zuneigung zu ihrer Familie fliehen können?

Inhalt

Mizur, eine ehemalige Bergbaustadt in Nordossetien, Russland. 3.000 Einwohner leben hier in Plattenbauten, die sich entlang eines Flusses in einer engen Schlucht aufreihen. An diesem isolierten Ort lebt die junge Ada zusammen mit ihrem geistig beeinträchtigten Bruder Dakko und ihrem tyrannischen Vater, der behauptet, sie zu beschützen. Tatsächlich hält er sie in einem perspektivlosen Umfeld gefangen und hindert sie damit daran, erwachsen zu werden. Ada setzt all ihre Hoffnungen auf ihren älteren Bruder Akim, der in Rostov arbeitet, sie herauszuholen oder zumindest zum Arzt zu bringen, da sie an den Folgen einer Kindheitsverletzung leidet. Sie wird außerdem täglich von Tamik verfolgt, der in sie verliebt ist ... Regisseurin Kira Kovalenko zeichnet das Porträt einer jungen Frau, die von obsessiven Männern umgeben ist, die ihre Begierden auf sie projizieren. Die erdrückende Situation ihrer Protagonistin verdeutlicht Kovalenko durch das Setting: überladene, spärlich beleuchtete Innenräume und draußen die trostlose Industriestadt. Die Kamera ist Ada dicht auf den Fersen und verstärkt das Gefühl der Angst, wenn sie hektisch umherläuft wie ein aufgescheuchtes Reh. Auch die kontrastierenden Farben - Adas lila Jacke und die bunten Kleidungsstücke, die sie verkauft, im Gegensatz zur grauen, staubigen Umgebung - verdeutlichen ihre verzweifelte Suche nach Individualität und Freiheit. Wird Ada aus ihrer Abhängigkeit einen Ausweg finden?

Hintergrund

Das russische Filmdrama in ossetischer Sprache ist das zweite Werk von Kira Kovalenko, die selbst ossetische Wurzeln hat und sich mit ihrem multiethnischen Hintergrund auseinandersetzt. Der Titel nimmt Bezug auf Marco Bellocchios Debütfilm "Mit der Faust in der Tasche" (1965) über einen jungen Mann und seine dysfunktionale Familie. Kovalenkos Film wurde 2021 in Cannes in der Reihe Un Certain Regard ausgezeichnet. Die Produzenten Alexander Rodnyansky und Sergey Melkumov sind für ihren oscarnominierten Film "Leviathan" (2014) bekannt.

Sendungsinfos

Darsteller: Milana Aguzarova, Alik Karaev, Soslan Khugaev, Khetag Bibilov, Arsen Khetagurov, Milana Pagieva Regie: Kira Kovalenko Drehbuch: Anton Yarush, Lyobov Mulmenko, Kira Kovalenko Kamera: Pavel Fomintsev Produzent: Natalya Gorina, Sergey Melkumov, Alexander Rodnyansky Untertitel, Stereo
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