BR
BR Mo.. 21.10.
Doku

Traumhäuser

Nachher: Das Haus nach der Sanierung und Erweiterung. Bayerischer Rundfunk
Nachher: Die offene Küche mit Wanddurchbruch zum Essbereich. Bayerischer Rundfunk
Nachher: Das Haus wurde nach unten in den Garten hinein erweitert. Bayerischer Rundfunk
2022: Das Haus vor dem Umbau. Bayerischer Rundfunk
Vorher: Das alte Schlafzimmer mit Einbauschrank. Bayerischer Rundfunk
Vorher: Die Straßenfassade des leerstehenden Hauses 2022. Bayerischer Rundfunk
Nachher: Die geschwungene 50er Jahre-Treppe mit ihren Einbauregalen wurde komplett erhalten. Bayerischer Rundfunk
Vorher: Der große Wohnraum mit offener Treppe. Bayerischer Rundfunk
Nachher: Das Haus wurde nach unten in den Garten hinein erweitert. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de. BR/Sebastian Schels

Ein Haus, das nach unten wächst

Architektur D 2023, 44′

Kurzbeschreibung

Die siebte Staffel der "Traumhäuser" zeigt, wie man alten Gebäuden neues Leben einhaucht. Zum Beispiel bei der Modernisierung und Erweiterung eines Einfamilienhauses aus den 50er-Jahren.

Inhalt

Es war vor allem die elegant geschwungene, offene Treppe mit dem filigranen Geländer - das formschöne Paradestück dieses typischen 50er-Jahre-Hauses in Schweinfurt, in das sich alle verliebt hatten: Die anfangs skeptische Bauherrin, die Architekten und eigentlich jeder, der das in die Jahre gekommene Midcentury-Modern-Relikt betrat. Der Bauherr und Erbe selbst war sowieso emotional gebunden an das Haus des Großvaters, in dem er Teile seiner Kindheit verbracht hatte. Dennoch hatten die Bauherren, das Ärztepaar Johanna und Michael Ramming, zunächst auch einen Abriss des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes erwogen. Die Architekten jedoch, große Fans der Architektur der 50er-Jahre, machten den Erhalt zur Bedingung der Auftragsübernahme und konnten die Bauherren schließlich vom Wert ihrer Immobilie überzeugen. Und so wurde dieser steinerne Zeitzeuge einer vergangenen Epoche mit all seinen Qualitäten gerettet und für die Wohnansprüche der Gegenwart fit gemacht. Das große Panoramafenster, der offene Grundriss, die epochentypisch asymmetrische Galerie im Obergeschoss und die schöne Treppe mit dem bogenförmigen, bündig eingebauten Regal- und Schrankelement - das alles blieb erhalten. Natürlich mussten Küche und Bäder den heutigen Standards angepasst, das gesamte Haus energetisch ertüchtigt werden. Der größte Eingriff vollzog sich aber im Untergeschoss. Da das Haus an einem Hang steht, war es möglich, den Raumbedarf der vierköpfigen Bauherrenfamilie mit einer Erweiterung nach unten zu decken: Der Keller wurde ausgebaut, zum Garten hin verlängert und mit großen Glastüren geöffnet. So sind zwei zusätzliche, großzügige Räume entstanden, ohne dass der historische Baukörper angefasst werden musste. Das Möbel-Design der 50er-Jahre war geprägt von einem ganz eigenen Stil. Aber auch die Architektur selbst entwickelte in der Aufbruchstimmung der Nachkriegsjahre eine bisher nie dagewesene Formensprache. Die radikale Einfachheit der Fassaden mit ihren rhythmisierten Fensteröffnungen, die offenen Raumfolgen, die großen Panoramafenster - das waren Qualitäten, die lange unterschätzt wurden. Heute besinnt man sich wieder der Stärken dieses Baustils. Gerade in Schweinfurt, wo noch viele gute Bauten aus den 50er-Jahren erhalten sind, ist das wichtig. Und so ist das Haus Ramming ein Vorbild für den Erhalt wertvoller Bausubstanz - nicht nur in Bezug auf die graue Energie, die darin gebunden ist, sondern auch für das, was man "goldene Energie" nennt: die immateriellen Werte wie persönliche Erinnerungen der Bewohner oder die Kreativität und Gestaltungskraft, die in den Bau geflossen sind.

Hintergrund

8 Teile, dienstags bis 18.11.24 Alle neuen und bisherigen Folgen der Reihe gibt es in der ARD-Mediathek.

Sendungsinfos

VPS: 21.10.2024 21:00, Untertitel, Stereo
Sender auswählen

Jetzt in der Senderleiste auf klicken.

Gelesen
Seite merken

Lesezeichen für tvheute.at erstellen:
Jetzt in der Symbolleiste auf klicken.

Gelesen
Sender navigieren
links | rechts
WISCHEN