MDR
MDR Sa. 19.07.
Doku
Studenten der Forstwissenschaft aus Tharandt im "grünen Hörsaal", dem Tharandter Wald, nach einer "Waldbauübung". MDR/Dirk Schneider
Prof. Andreas Roloff bringt seinen Studenten die Baumarten bei, indem er sie besingt oder bespielt - das Alphorn ist aus Fichte, Roloff erlernte es und spielt es für den Film extra in "Nordamerika", dem jüngsten Waldteil des Forstbotanischen Gartens MDR/Dirk Schneider

Tharandt - Das Tal der Waldretter

  • 45'
Land und Leute In "Der Osten - Entdecke wo du lebst" begegnen wir Menschen, die ihr Leben dem Baum verschrieben haben - Menschen aus dem Tal der Waldretter. Und: Wir gehen auf Spurensuche in Thüringen, dort, wo alles begann.

Inhalt

Jetzt sind sie mehr denn je gefragt, die Menschen mit dem großen Wissen aus dem Tal der Waldretter. Sie sollen unsere Wälder vor dem Untergang bewahren. Das Tal der Waldretter in Tharandt bei Dresden, gelegen an den Ufern der Wilden Weißeritz - hier hat sich eine der ältesten Forstschulen der Welt angesiedelt, schon die Kulisse ist wunderschön. Der Film erzählt von Menschen, die seit mehr als 200 Jahren hier das Wissen und die Kenntnisse über die Bäume und Wälder unseres Planeten speichern - und mehren. Begründet wird die Forstschule im tiefen Sachsen 1811 von einem Thüringer - er sollte schon zu Lebzeiten einer der berühmtesten Forstwissenschaftler weltweit werden. Die Rede ist von Heinrich Cotta, der sein Handwerk in den Forsten Thüringens gelernt hatte. Verzweifelte sächsische Hofbeamte vom viel größeren Fürstenhaus in Dresden warben ihn ab, Cotta konnte sich aussuchen, wo er seine Forstschule ansiedeln würde, und er, verwöhnt durch die Schönheit Thüringens, wählte das Tal der Weißeritz. Er bekam alles, was er brauchte, denn die Hofbeamten befürchteten das Sterben von Sachsens Wäldern als Folge von Bergbau und beginnender Industrialisierung. Cotta begründet ein Prinzip, das heute als Modewort hin und her getragen wird: das Prinzip der Nachhaltigkeit. Bei Cotta wird Waldbau zu einer Ganzheitlichkeit aus "Wissenschaft und Kunst zugleich", weil: Ohne Holznutzung bräuchte es keine Wissenschaft, Forstwissenschaft sei eine Wissenschaft des Mangels. Heute, zwei Jahrhunderte später, zeigt sich das mehr denn je: Trockenheit und Hitze machen einer Baumart nach der anderen schwer zu schaffen: der Fichte, der Kiefer, der Buche... Es ist also höchste Zeit für die Experten aus dem Tal der Waldretter. Da ist beispielsweise Professor Andreas Roloff, seit Jahren beschäftigt er sich mit dem Stress, den Trockenheit und Hitze bei unseren Stadtbäumen auslösen. Roloff machte sich auf die Suche nach Bäumen, von denen er glaubt, dass sie die nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte überstehen könnten. Roloff wunderte sich, warum es in Deutschland, anders als in England, keine 1-000-jährigen Bäume mehr gibt; in England gibt es Hunderte davon. Also sucht er in Deutschland nach den "Methusalems" der Bäume und lässt sie schützen. Tharandt hat ganze Generationen von Forstleuten ausgebildet, die heute unsere Wälder prägen - selbst der Bürgermeister von Tharandt ist Forstmann. Sie alle schätzen Tharandt als einen Ort, der auf einzigartige Weise gespeichertes Wissen und neues Denken miteinander verbindet - auch, weil die Tharandter Baumversteher über ein eigenes Experimentierfeld verfügen, einen Botanischen Garten der Bäume. In "Der Osten - Entdecke wo du lebst" begegnen wir Menschen, die ihr Leben dem Baum verschrieben haben - Menschen aus dem Tal der Waldretter. Und: Wir gehen auf Spurensuche in Thüringen, dort, wo alles begann.

Sendungsinfos

Von: Dirk Schneider Untertitel, Hörfilm, Stereo
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