„ORF-TVthek goes school“ mit neuem „Wissenschaft und Forschung“-Videoarchiv und erweitertem „Medienarchiv Judentum“
Mit einem neuen Videoarchiv zum Thema „Wissenschaft und Forschung“ und – in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Wien – der Erweiterung des bereits bestehenden „Medienarchivs Judentum“ baut die ORF-TVthek ab sofort ihre zeit- und kulturhistorischen Archive auf insgesamt 34 mit zusammen ca. 3.500 Videobeiträgen weiter aus. Die Angebote sind Teil der erfolgreichen Aktion „ORF-TVthek goes school“, die multimediales, auch speziell für den Schulunterricht geeignetes Videomaterial in Form von Themenarchiven in der ORF-TVthek-Rubrik „History“ uneingeschränkt und unbefristet verfügbar macht.
Das neue Videoarchiv beschäftigt sich in 66 Sendungen bzw. Beiträgen mit „Wissenschaft und Forschung“ und zeigt, wie facettenreich die Forschungsgebiete österreichischer Wissenschafterinnen und Wissenschafter waren und sind. Entwicklungen im Bereich „Technologie und Digitales“ – zum Beispiel zur Stadt 4.0 – sind daher ebenso Thema wie das wissenschaftliche Geschehen in „Chemie und Physik“. Auch die Bereiche „Gesellschaft“ sowie „Wirtschaft und Recht“ werden beleuchtet – zum Beispiel, wenn es um Österreich als Forschungs- und Universitätsstandort geht. Weiters stehen „Biologie, Medizin, Psychologie“ im Mittelpunkt eines eigenen Kapitels, einschließlich mehrerer Sendungen und Beiträge zur Coronavirus-Forschung wie dem ZIB-2-Interview mit dem deutschen Virologen Christian Drosten. Porträts von Nobelpreisträgern runden schließlich das breitgefächerte Bild österreichischer Wissenschafter/innen, Errungenschaften, Entdeckungen und Forschungen ab, das im neuen „ORF-TVthek goes school“-Archiv angeboten wird.
Das um 21 auf insgesamt 109 Videos deutlich erweiterte „Medienarchiv Judentum“ bietet ein breites Spektrum an Beiträgen aus ORF-Sendungen der vergangenen Jahrzehnte, die ein vielschichtiges Porträt jüdischer Vergangenheit und Gegenwart in Österreich zeichnen. Ein zentraler Schwerpunkt ist dabei, in Dokumentationen, Beiträgen und Zeitzeugen-Gesprächen umfassend an den Holocaust zu erinnern. Das Medienarchiv zeigt aber ebenso Beispiele für den jüdischen Alltag und das Leben in Wien – etwa in Beiträgen über Feste und Feiertage, beleuchtet die jüdische Religion und Kultur von der Klezmer-Musik bis zum jüdischen Witz, porträtiert berühmte Persönlichkeiten wie Simon Wiesenthal oder David Ben-Gurion, und geht unterschiedlichsten Aspekten jüdischer Geschichte in Österreich nach.
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Die Videoarchive der ORF-TVthek zeigen, wie die Erfüllung des Bildungsauftrags im 21. Jahrhundert funktionieren kann. Tausende hochwertige ORF-Produktionen aus Vergangenheit und Gegenwart werden einer breiten Öffentlichkeit und vor allem auch Schülerinnen und Schülern via Internet dauerhaft und einfach nutzbar zur Verfügung gestellt, und tragen damit zu einer spannenden, modernen, multimedialen Form der Wissensvermittlung bei.“
Technischer Direktor des ORF, Ing. Michael Götzhaber: „Die Zugriffe auf dokumentarische Inhalte der ORF-TVthek steigen besonders stark durch die Nutzung für ‚Distance Learning‘ und ‚Home Schooling‘. Das beweist, wie hervorragend sich Web und Streaming-Technologien für die zeitgemäße Wissensvermittlung eignen und ist ein Auftrag an den ORF, für eine langfristige Bereitstellung und Verwertung von Beiträgen und Sendungen zu den unterschiedlichsten Themenkreisen zu sorgen.“
ORF-Onlinechef Thomas Prantner, verantwortlich für die ORF-TVthek: „Ich freue mich, dass wir mit dem neuen Wissenschafts-Archiv einen langjährigen Wunsch des ORF-Publikumsrates und vieler User/innen erfüllen können. Damit können wir Österreich als hochkarätigen Standort von Wissenschaft und Forschung und die vielfachen Leistungen heimischer Top-Forscher/innen optimal, speziell für Schüler/innen, multimedial darstellen. Mit der Erweiterung des in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Wien aufgebauten ‚Medienarchivs Judentum‘ verfügt die ORF-TVthek damit über 34 Archive mit inzwischen insgesamt 3.500 Videobeiträgen. Dies ist ein wichtiger Beitrag des ORF zur Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrages in den neuen Medien.“
Dr. Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums in Wien: „Das Medienarchiv Judentum, das aus einer Zusammenarbeit zwischen dem ORF und dem Jüdischen Museum Wien entstanden ist, bietet in seiner nunmehr erweiterten Form einen vielfältigen Einblick in Tradition, Geschichte und Gegenwart der österreichischen Jüdinnen und Juden. Wir sind dankbar für diese großartige Kooperation, die auch vielen jungen Menschen einen Zugang zum Judentum eröffnen wird.“
Das neue Videoarchiv „Wissenschaft und Forschung“ im Detail
Das aus insgesamt 66 Sendungen und Beiträgen des ORF-Fernsehens seit 1960 bestehende neue Archiv ist in die sechs Rubriken „Technik und Digitales“ (24 Beiträge), „Chemie und Physik“ (9 Beiträge), „Biologie, Medizin, Psychologie“ (18 Beiträge), „Gesellschaft“ (14 Beiträge), „Wirtschaft und Recht“ (2 Beiträge), sowie „Nobelpreisträger“ (8 Beiträge) aufgeteilt, wobei manche Beiträge aus thematischen Gründen in mehreren Rubriken angeboten werden.
In „Technik und Digitales“ sind intelligente Kleidung, Verkehrskonzepte für die Zukunft oder Österreichs Beitrag zur Raumfahrt ebenso Thema wie die Montanuniversität Leoben oder die österreichische Hollywood-Diva und Erfinderin Hedy Lamarr.
Die Rubrik „Chemie und Physik“ porträtiert u. a. berühmte Wissenschafter wie Erwin Schrödinger oder Ludwig Boltzmann.
„Biologie, Medizin, Psychologie“ beleuchtet wissenschaftliche Errungenschaften von der Optogenetik bis zur Forensik, stellt berühmte österreichische Ärzte wie Lorenz Böhler oder Sigmund Freud vor und widmet sich auch den medizinischen Entwicklungen in puncto Coronavirus.
Von Beiträgen über Österreichs Universitäten bis zu einer zweiteiligen Dokumentation über das innovative Österreich reichen die Videos in der Rubrik „Gesellschaft“.
Der Autor der österreichischen Bundesverfassung Hans Kelsen und der Wirtschaftswissenschafter und Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek sind Thema im Kapitel „Wirtschaft und Recht“.
Weitere österreichische „Nobelpreisträger“ vom Hirnforscher Eric Kandel über den Verhaltensforscher Konrad Lorenz bis zum Bienenforscher Karl von Frisch stehen im Mittelpunkt einer eigenen Rubrik.
„Medienarchiv Judentum“: Neue Beiträge, neue Struktur im Detail
Im Rahmen einer Kooperation des Jüdischen Museums Wien und des ORF wurde das „Medienarchiv Judentum“ bereits 2011 gelauncht. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum wurde das Medienarchiv nunmehr neu strukturiert und umfassend auf insgesamt 109 Videos – 21 davon neu – erweitert. Es gliedert sich ab sofort in die Rubriken „Jüdischer Alltag und Leben in Wien“ (26 Beiträge, davon 2 neu), „Geschichte, Holocaust und Antisemitismus“ (37 Beiträge, davon 12 neu), „Religion und Kultur“ (34 Beiträge, davon 3 neu), „Berühmte Persönlichkeiten“ (12 Beiträge, davon 4 neu).
Zu den neu bereitgestellten Beiträgen gehören u. a.
· Videos über die sogenannten Kindertransporte nach England, mit denen v. a. jüdische Kinder vor den Nationalsozialisten gerettet wurden
· Die vierteilige Dokumentation „Die letzten Zeitzeugen“ mit Interviews mit Überlebenden des Holocaust
· Das historische Filmdrama „Die Kinder der Villa Emma“ über die wahre Geschichte einer Gruppe jüdischer Kinder, die 1941 von Wien aus aufbrechen, um nach Palästina zu flüchten
· Porträts und Interviews mit berühmten jüdischen Persönlichkeiten wie ein Gespräch der Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Danielle Spera, mit dem bekannten Hollywood-Filmproduzenten Eric Pleskow, oder ein Beitrag über den aus Wien stammenden späteren Jerusalemer Bürgermeister Teddy Kollek
Das Projekt „ORF-TVthek goes school“
Die Aktion „ORF-TVthek goes school“ ist Teil des Angebots der Videoplattform ORF-TVthek. Ziel von „ORF-TVthek goes school“ ist es, hochwertige ORF-Produktionen aus den vergangenen Jahrzehnten in Form von thematisch zusammengestellten Videoarchiven zu den Bereichen Zeit- und Kulturgeschichte online anzubieten. Die Inhalte der Archive werden dabei vor allem auch in einer speziell für die Integration in den Unterricht geeigneten Form uneingeschränkt und unbefristet bereitstellt. „ORF-TVthek goes school“ kann somit dabei behilflich sein, v. a. Jugendlichen öffentlich-rechtliche Bildungsangebote mittels moderner, den gesellschaftlichen, technologischen und medialen Entwicklungen der vergangenen Jahre angepassten Kommunikationsmedien näherzubringen.
Insgesamt stehen derzeit auf der ORF-TVthek – inklusive des neuen Archivs „Wissenschaft und Forschung“ und des erweiterten „Medienarchivs Judentum“ – 34 zeit- und kulturhistorische Videoarchive mit 3.500 Beiträgen zur Verfügung. Die Themenpalette reicht von Zeitgeschichtlichem über die Geschichte der Bundesländer und Politik- und Wirtschafts-Themen bis zu Religion und Fernseh- und Mediengeschichte.
Fotocredit: ORF