Voll abgezockt

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- USA 2013
- 103'
Komödie von "Kill the Boss"-Regisseur Seth Gordon: In "Voll Abgezockt" unternimmt Hollywoodstar Jason Bateman eine Reise quer durch die USA, um Melissa McCarthy ("Brautalarm", "Mike & Molly") zu stellen – denn die hat ihm seine Identität geklaut und droht damit, seine Existenz zu zerstören.
Inhalt
Unerschöpfliche finanzielle Mittel erlauben es Diana, ein ausschweifendes Leben in einem Außenbezirk Miamis zu führen – alles, was ihr gefällt, kauft sie auch. Es gibt nur einen kleinen Haken an der Sache: Ihre Identität, die sie beim Einkaufen nutzt, hört auf den Namen Sandy Bigelow Patterson und gehört eigentlich jemand anderem.
Der Pechvogel, der fast auf der anderen Seite der USA lebt, bekommt den Identitätsraub nicht nur finanziell zu spüren, auch sein Ruf ist in Gefahr. Der echte Sandy hat nur eine Woche Zeit, um die Betrügerin aufzuspüren, bevor sein Leben komplett aus den Bahnen gerät – und so startet er eine Odysee quer durch die USA.
Während er sich an Dianas Fersen heftet, versucht Sandy auf dem 2000 Meilen langen Weg nach Denver alles, um seine Identität zurückzuerlangen: Bestechung, Überredung, Streit. Als jedoch keiner dieser Versuche etwas bringt, muss Sandy feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, seinen eigenen Namen wiederzubekommen...
Kritik
Verspieltes Potential
Mit "Kill the Boss" inszenierte Regisseur Seth Gordon 2011 eine unterhaltsame und kurzweilige Komödie, die neben gutem Timing und pointiertem Dialogwitz vor allem mit einem top-besetzten Darstellerensemble punkten konnte. Mit prominenten Schauspielern und derbem Humor wartet auch Gordons Nachfolgewerk "Voll Abgezockt" auf: Mit Melissa McCarthy bekam US-Star Jason Bateman eine weibliche Hauptdarstellerin zur Seite gestellt, die schon seit längerem für Furore in Hollywood sorgt – und mit Komödien wie "Taffe Mädels", "Spy - Susan Cooper Undercover" oder "The Boss" endgültig in der Oberliga der Traumfabrik angekommen ist.
Dass sie ihre Rollen stets mit Mut zur Peinlichkeit und ohne Rücksicht auf guten Geschmack verkörpert, brachte McCarthy in jüngerer Vergangenheit die Sympathien von Publikum und Kritikern gleichermaßen ein – Stärken, die die Hollywood-Überfliegerin in "Voll Abgezockt" leider nur bedingt ausspielen kann: Denn auch wenn McCarthy einmal mehr vollen Körpereinsatz an den Tag legt, wirkt ihr Charakter diesmal über weite Strecken eher platt und enervierend, als frech und charmant. Das ist sicherlich auch dem Drehbuch geschuldet, das der üppigen Schauspielerin nicht jene Charaktereigenschaften und Pointen zuschreibt, die sie zu einer sympathisch-witzigen Protagonistin werden lassen – vielmehr wird McCarthy hier in das Korsett der "komischen Dicken" gezwängt.
Als solche fällt die zweifellos talentierte und sonst immer für einen Lacher gute McCarthy hier leider eher mit brachialem Overacting, als mit liebenswert-frivolen Pointen auf. Jason Bateman kann da mit seinem zurückhaltend-lakonischen Spiel deutlich mehr punkten – gegen die seichte Handlung, die größtenteils aufgewärmten, redundanten Gags und das recht unglaubwürdig herbei konstruierte Ende vermag aber auch er nur wenig auszurichten; mehr als eine recht plumpe, vorhersehbare 08/15-Komödie, die das Potential ihrer weiblichen Hauptdarstellerin weitgehend verspielt, ist "Voll Abgezockt" somit letztlich leider nicht geworden.