Das große Werk. Damit ist die im Jahre 1868 gegründete Papierfabrik Steyrermühl gemeint und im Papiermachermuseum Laakirchen ist die Entwicklung des Unternehmens eindrucksvoll dokumentiert. Daher beginnt unsere Sendung auch mit einem Rundgang durch die Welt der Papiermacher. Vom ältesten Industrie-E-Werk Österreichs an der glasklaren Traun bis zu den gewaltigen Maschinen der Gegenwart. Von der Kinderarbeit zur Vollmechanisierung.
Ruhiger geht es dann in der Landschaft zu. Am Hongar, vor dem ehemaligen kaiserlichen Jagdhaus hinter dem Höllengebirge, in der Wallfahrtskirche von Gampern, am Richtberg und schließlich am großen Berg, dem 1691 Meter hohen Traunstein.
Die Stadt Gmunden mit dem Kammerhofmuseum, das Schloß Cumberland, Traunkirchen und der Traunsee gehören genauso zu dieser, der 165. Sendung Klingendes Österreich, wie: Werkskapelle Steyrermühl, Buchberg Musi, Köcker Musi, Frankenburger Dreigesang, Hongar Saitenmusi, Krauhölzl Musi, Doppelquartett Edelweiß, Pinsdorfer Weisenbläser
Diese "Land der Berge"-Neuproduktion porträtiert sechs unterschiedliche Almen in Tirol und gewährt einen einzigartigen Einblick in das Leben der Menschen vor Ort. So erzählt etwa Gabi Brunner von ihrem Leben, die auf der Neuhögen-Molterfeld Alm in der Kelchsau seit 15 Jahren mit viel Hingabe eine Yak-Zucht führt, deren Tiere ursprünglich aus Zentralasien stammen und sich aufgrund ihrer robusten Natur gut an das harte Leben in den Tiroler Alpen angepasst sind. Franz Neuner, der auf der Rendl Alm in den Kitzbüheler Alpen lebt, schildert die Auswirkungen des Klimawandels: weniger Schnee und unvorhersehbare Witterung. Trotz dieser Veränderungen bleibt die Alm für ihn ein Ort der Freiheit und Verbundenheit mit der Natur.
Auch Almbauer Elmar Monz spricht auf der Tumpenalm im vorderen Ötztal über die Herausforderungen des zunehmenden Tourismus, während Almhirtin Lisa Marx auf der Karalm die gemeinschaftliche Seite des Almlebens, fernab vom Handynetz, hervorhebt. Die Produktion führt dabei nicht nur auf die Neuhögen-Molterfeld Alm, die Rendl Alm, die Tumpenalm und die Karalm, sondern besucht auch weitere Almen in Tirol, die jeweils ihre eigenen, einzigartigen Geschichten bieten. Jede davon ist ein Appell, die Almen als schützenswertes Kulturgut zu bewahren, damit auch künftige Generationen das Leben in den Bergen erleben können - im Einklang mit der Natur und den Tieren.
Tirol und die Berge: Urlaub in den Bergen, Wandern, Ruhe und die Abkehr von der Alltagshektik. Das ist die Philosophie der über 20 Bergsteigerdörfer in Österreich. Ein Bergsteigerdorf ist man nicht, man muss es sich schon verdienen. Ausschlaggebend ist der Schutz der Natur durch die Dorfgemeinschaft, abseits vom Massentourismus. Geprüft wird dies vom Alpenverein, der diese Auszeichnung auch verleiht. Meist an Orte mit einer langen Tradition im Alpintourismus. Sellraintal und Steinberg am Rofan sind zwei dieser Bergsteigerdörfer in Österreich. Diese "Land der Berge"-Neuproduktion schaut sich diesmal das Leben im Tiroler Sellrain und Rofan genauer an und lässt Einheimische zu Wort kommen, die diese Idee mit Begeisterung, aber auch mit allen Herausforderungen, leben..
In den Radstädter Tauern lebt noch die traditionelle Almwirtschaft, etwa auf der Tauernkarleitenalm, wo der Senner die Kühe im Sommer jeden Tag melkt. In der Region befinden sich auch mehrere Bergseen über 1.700 Meter Seehöhe, wo das Schwimmen erlaubt ist. Der Kaltschwimm-Experte Hansjörg Ransmayer und ein weiterer Wegewart wandern zu einem der Seen hinauf, weil sie eine neue Bank aufstellen und die Wasserqualität überprüfen müssen. Auch Schafwirtschaft wird in der Region betrieben, die Tiere weiden den ganzen Sommer dort oben und geben Milch für Schafskäse. Außerdem ist Gestalter Christian Papke bei einer Aufführung von einer der örtlichen Blaskapellen dabei. Zum Beginn der schönen Jahreszeit geht hier das bunte Leben wieder so richtig los.
Die Almbauern im Pongau sind ein Phänomen: generationsübergreifend betreuen sie ihre Bauernhöfe und bewirtschaften die Almen im steilen Gelände wie es schon die Großeltern getan haben. Christian Papke hat drei dieser Bergbauernfamilien begleitet und zeigt sie bei der Arbeit auf den Wiesen, bei der Bergmesse und beim Singen mit der Kindertanzgruppe am See. Komfort ist in dieser Region ein Fremdwort geblieben, dafür entschädigen das tägliche Naturerlebnis und das Bewusstsein, Teil einer langen Traditionskette zu sein.
Diese "Land der Berge" - Produktion durch die Salzburger Berge startet von der Salzburger Altstadt aus zur Osterhorngruppe. Der Gaisberg - der Hausberg der Salzburger - begrenzt das weite Salzburger Becken im Osten. Er hat eine wahrhaft turbulente Geschichte hinter sich, in die wir unterwegs nach oben auf sein kahles Haupt eintauchen. Der Gaisberg ist der erste Berg der Osterhorngruppe mit almreichen Kalkvoralpen und seinem von kleinen Tälern zerfurchten Bergland zwischen Salzburg, Fuschlsee, Wolfgangsee und Golling. Das Gipfelplateau auf knapp 1300 Meter eröffnet weitreichende Ausblicke ins Alpenvorland. Eine Serpentinenstraße zum Gipfel für das zahlungskräftige Festspielpublikum und den Rennsport mit Luxus-Karossen ersetzte Ende der 1920er Jahre die alte Zahnradbahn. Über das Wiestal und die Strubklamm führt der Weg weiter zum Hintersee als Ausgangspunkt für eine spezielle Wanderwelt mit eng zerfurchten Tälern, hinauf auf die weitläufigen Almböden samt beeindruckendem Panorama. Vorbei an der Postalm im tiefen Salzkammergut ruht der Blick schließlich am runden Gipfel des Osterhorns. (Doku 2022)
Der Privatdetektiv Fridolin Specht genießt seinen Urlaub in Spital am Semmering. Da bekommt er einen Anruf aus Wien. Er hat 10 000 Mark in der Lotterie gewonnen. Die hübsche Sekretärin Elli Werner setzt sich sofort in den Zug, um den Gewinn zu überbringen. Als Fridolin den Koffer öffnet, findet er jedoch nur Pyjama und Pantoffel vor. Vom Geld fehlt jede Spur. Fridolin beginnt, messerscharf zu kombinieren.
Mit Hans Moser, Elfriede Datzig, Wolf Albach-Retty, Annie Rosar, Richard Eybner
Als Iris erfährt, dass ihr Mann sie offenbar schon länger mit der Nachbarin betrügt, will sie nur noch eines: schnell ausziehen. Am besten zu Tochter Sandra, die mit ihrem Freund Hans zusammenwohnt, den Iris ohnehin schon längst kennenlernen wollte. Doch dann fällt sie aus allen Wolken: Hans ist keineswegs der Studienkollege oder Surffreund ihrer Tochter, nein, er ist ein 55jähriger Erfolgs-Schriftsteller und könnte damit Sandras Vater sein! Die neue WG-Situation ist für alle denkbar unangenehm, zumal auch noch Hans' Sohn Tobias im gemeinsamen Haushalt lebt. Und als der dann noch Iris Avancen macht, könnte die Verwirrung nicht größer sein.
Mit Axel Milberg, Andrea Sawatzki, Anna Rot, Manuel Rubey, Dietrich Siegl, Ulrike Beimpold, Thomas Mraz
Es ist Festspielzeit als Ernst Stockinger seinen neuen Posten als Bezirksinspektor antritt. Bei einer "Jedermann"-Aufführung kommt es zu einem spektakulären Mord an dem Schokoladefabrikanten Fehling. Durch Stockis ungewöhnliche Ermittlungsmethoden und mit Hilfe seiner Kollegin Antonella Simoni kommt er dem Täter auf die Spur.
Co-Produktion Taurus Film / ORF
Mit Karl Markovics, Anja Schiller, Sandra Cervik, Hans Peter Heinzl, Herbert Fux, Elisabeth Trissenaar, Peter Fitz, André Hennicke, Werner Haindl
In einem Kurhotel in Bad Gastein wird der junge Designer Berger tot aufgefunden. Der angeblich kerngesunde Berger hatte große gesundheitliche Probleme. Doch weder seine schöne Witwe Cecilia, noch Bergers Geschäftspartnerin wollen davon gewusst haben. Mit außergewöhnlichen Vorgangsweisen muss Stockinger diesen Fall aufklären.
Co-Produktion Taurus Film / ORF
Mit Karl Markovics, Anja Schiller, Sandra Cervik, Hans Peter Heinzl, Herbert Fux, Gertraud Jesserer, Katja Weitzenböck, August Schmölzer, Georges Kern
Auf Edmund Assigal wird ein Mordanschlag verübt. Doch er überlebt. Stockinger findet ein Foto, auf dem Assiglas Totenschädel abgebildet ist. Demnach müsste Assigal schon vor 12 Jahren beerdigt worden sein. Ein weiterer Anschlag auf Assigal schlägt fehl und Stockinger folgt der Spur des Attentäters, die tief in die Dachsteiner Eishöhlen führt.
Mit Karl Markovics, Anja Schiller, Sandra Cervik, Hans Peter Heinzl, Herbert Fux, Bernd Spitzer, Sybille Kos, Herbert Trattnigg, Georges Kern
Kabarett ist nicht Geschichte, aber es hat Geschichte! Der Fall des Eisernen Vorhangs geht wie ein Beben durch Europa. Ein neues Zeitalter bricht an, auch im österreichischen Kabarett. Mit den weitläufigen Auswirkungen der Wende, dem Jugoslawien Krieg, dem österreichischen EU-Beitritt und dem Aufstieg Jörg Haiders ist nichts mehr so, wie es einmal war. Gesprächsstoff für Kabarettistinnen und Kabarettisten ist geboten. Um als guter Kabarettist/gute Kabarettistin zu gelten, muss man aber nicht mehr politisch und tagesaktuell sein. Natürlich bleiben manche abseits dieses Trends dem politischen Fach treu, beispielsweise Alfred Dorfer. Dorfer, Reinhard Nowak, Andrea Händler und andere begeben sich neben ihren Ensemble-Formationen nun auch auf Solopfade. Der zu bespielende Raum wird indes immer größer und dichter. Fast alle Größen der Szene spielen Theater-ähnliche Monodramen. Josef Hader baut seine Erfolge aus. Sein Programm "privat" hält sich über zehn Jahre lang. 1993 gilt als ein "Epocheneinschnitt" in der Geschichte des Kabaretts in Österreich: Der Film "Indien" kommt in die Kinos. Ein österreichisches Unikum ist geboren: der "Kabarettfilm". Der große Erfolg wird erst durch Hinterholz 8 in den späteren 1990er Jahren übertroffen.
Kabarett ist nicht Geschichte, aber es hat Geschichte! Und die ist eng verwoben mit der Historie der österreichischen Republik und Gesellschaft. Aktuelle Kabarettgrößen - teils selbst Legenden von damals - erzählen von jenen Satirikern und Satirikerinnen, die das Bühnengenre in unserem Land zu dem machten, was es heute ist. In der Dokumentation kommentieren sie Pointen und Ereignisse von den späten 1970ern bis zum Ende der 1990er. Die Arena-Besetzung gilt als Meilenstein des neuen österreichischen Kabaretts: Das Kabarett boomt, doch den jungen Talenten fehlt es an Auftrittsmöglichkeiten. Neben den etablierten Bühnen in den Theatern entwickelt sich zu dieser Zeit eine Szene, in der Gasthäuser den Kabarettistinnen und Kabarettisten Räume für ihre Auftritte zur Verfügung stellen. Die Möglichkeiten werden vielseitiger und flexibler. Anfang der 1980er entwickelt sich die bis heute übliche Form der Kabarett-Darbietung: Kabarettisten und Kabarettistinnen gehen auf Tournee. Statt typischem Nummernprogramm ist das Soloprogramm angesagt. Der Mensch wird zum Mittelpunkt der kabarettistischen Betrachtung, anstelle politischer Themen. Josef Hader, Lukas Resetarits, Andreas Vitasek und viele andere etablieren sich zu echten Kabarettgrößen. Legendäre Gruppen wie die Hektiker oder Schlabarett gründen sich. Immer begleitet von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, zahlreichen Skandalen wie dem Kampf um die Hainburger Au, Udo Proksch und dem Aufstieg der blauen Partei. Mit Alfred Dorfer, Roland Düringer, Andreas Vitasek, Viktor Gernot, Andrea Händler, Reinhard Nowak, Monica Weinzettl, Florian Scheuba, Angelika Niedetzky und Caroline Athanasiadis.
Eine ORF-III-Produktion zur Geschichte des österreichischen Kabaretts, kommentiert von prominenten Vertretern wie Michael Niavarani, Angelika Niedetzky, Joesi Prokopetz, Andrea Händler, Lukas Resetarits, Florian Scheuba, Werner Sobotka, Erwin Steinhauer und Andreas Vitasek.
"Sehen Sie, es ist meine Überzeugung, wer etwas von Kabarett versteht, versteht auch etwas von Demokratie." sagt schon Gerhard Bronner Anfang der 1960er Jahre. Ab 1963 betreut er die Sendung "Zeitventil". Durch das Fernsehen kommt das österreichische Kabarett langsam in das Wohnzimmer der Österreicherinnen und Österreicher. Ein Umstand, der den Kleinkunstbühnen zu schaffen macht. Es ist eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, aber auch der Probleme. Auch die fortschreitende Etablierung des Fernsehens setzt den Bühnen zu und zwingt sie so dazu neue Konzepte und Programme zu schreiben. Ein Konkurrenzkampf, der in eine breite Programmvielfalt mit sich bringt.
Österreichs Umgang mit seiner Vergangenheit ist schwierig. Das zeigen auch Skandale wie der Freispruch des SS-Mannes Franz Murers - dem "Schlächter von Wilna", oder die Tötung des Pensionisten Ernst Kirchwegers durch einen rechtsextremen Studenten bei einer Demonstration gegen einen antisemitischen Professor. Auch der jüdisch-stämmige Gerhard Bronner bekommt immer wieder antisemitische Zuschriften.
Ein Lieblingsthema des Kabaretts der 1960er Jahre ist Österreichs neuer Platz in der Welt - nicht mehr als Großmacht, sondern als provinzieller Kleinstaat. Während sich der Kalte Krieg zuspitzt und die Angst vor einem atomaren Weltkrieg den Globus in Atem hält, herrscht in Österreich eine Mischung aus Zynismus und Inselmentalität; zum Tod hatte man hier ohnehin stets ein morbides Verhältnis und Österreich wird der Krieg schon nicht betreffen. Sorgen macht man sich im Falle eines Weltkrieges nur über das Schicksal seines Haustieres - so zumindest in Georg Kreislers Chanson "Mein Hund".
Abseits der parlamentarischen Politik erwacht in Österreich Mitte der 70er Jahre eine politische Zivilgesellschaft, die sich in neuen sozialen Bewegungen organisiert. Protestiert wird etwa gegen das geplante Atomkraftwerk Zwentendorf. Spätestens mit Beginn der 1980er Jahre etabliert sich dann auch eine neue Generation an Kabarettisten und Kabarettistinnen.
ORF III wirft einen Blick zurück auf die Geschichte des österreichischen Kabaretts, kommentiert von prominenten Vertretern des heimischen Kabaretts wie Michael Niavarani, Angelika Niedetzky, Joesi Prokopetz, Andrea Händler, Lukas Resetarits, Florian Scheuba, Werner Sobotka, Erwin Steinhauer und Andreas Vitasek.
Im Jahr 1945 ist der Zweite Weltkrieg endlich zu Ende. Wien liegt in Trümmern, doch Österreich hat schon eine provisorische Regierung und steht aus der Asche der Bomben wieder auf. So, wie sich die ersten Lebenszeichen der Freiheit unter der alliierten Besatzung zeigen, regt sich auch die Kabarettszene - Simpl, Werkl, Literatur am Naschmarkt und Lieber Augustin öffnen wieder ihre Pforten. Auch die überlebenden Größen der Szene kehren wieder nach Wien zurück. Hermann Leopoldi, Karl Farkas oder Gerhard Bronner treten wieder auf.
Der Umgang des Landes mit seiner eigenen Täterschaft im Nationalsozialismus ist fragwürdig. Schon 1948 sind alle offiziellen Entnazifizierungs-Maßnahmen de facto zu Ende. Die Wehrmachtsgeneration bestimmt den Blick auf die Vergangenheit. Ein Zustand, der von den eben heimgekehrten Kabarettisten und Kabarettistinnen immer wieder bissig kommentiert wird. Farkas übernimmt in den 50ern die künstlerische Leitung des Simpl und bringt es zu neuer Blüte sowohl auf der Bühne als auch im Fernsehprogramm mit seinen berühmten "Bilanzen". In seinem Ensemble ist auch Fritz Muliar.
Zum eher unpolitischen Unterhaltungskabarett im Simpl gesellt sich in den 1950er Jahren das "namenlose Ensemble"; ihm gehören Gerhard Bronner, Carl Merz und Helmut Qualtinger an. Letzterer trifft mit seinem Ein-Personen-Stück "Der Herr Karl" mitten in die Seele der österreichischen Nachkriegsgeneration und schreibt damit Fernsehgeschichte. Kein anderes Stück Kabarettgeschichte fängt den Zeitgeist so präzise und schonungslos ein. Doch das mit Carl Merz geschrieben Stück löst auch einen Skandal aus. Viele fühlen sich dadurch bloßgestellt.
Er ist der Gewinner der "Ennser Kleinkunstkartoffel" 2023 und macht auch im Duo "BE-Quadrat" super Figur: Bernhard Viktorin. Mit seinem ersten Solo-Programm "ENDLICH! Allein" gelang ihm der Durchbruch, ausverkaufte Häuser sind die Folge. Sein Auftritt bei "Kabarett im Turm" zeigt auch, warum! Mit genialen Songs und intelligenten Texten traut er sich dahin, wo es wehtut. Bernhard kennt keine Tabuthemen und verliert niemals den Schmäh.
Die Gewinnerin der "Ennser Kleinkunstkartoffel" 2024 feiert TV-Premiere mit ihrem Programm "Samma se ehrlich". Darin unternimmt die Kabarettistin einen Streifzug durch ihre Geschichten aus dem echten, ungefilterten Leben. Gewürzt mit einem Hauch von Sarkasmus, der zum Schmunzeln und zum Nachdenken bringt.
Die lustigsten Comedians haben die dicksten Kartoffeln? Auf alle Fälle besitzen einige von ihnen die "Ennser Kleinkunstkartoffel": Der oberösterreichische Kabarettpreis wird seit 2008 an die lustigsten Nachwuchskabarettisten des Landes verliehen. ORF III gibt den heimischen Kabarett-Newcomern eine Bühne und zeigt die Highlights des heurigen Events: Moderator Clemens Maria Schreiner führt mit viel Humor durch den Abend und begrüßt die sechs Teilnehmer. Wer wird sich durchsetzen und einen Auftritt beim ORF-III-Format "Kabarett im Turm" gewinnen?
Satirisches Gag-Feuerwerk rund um Andrea Händler, Sigrid Hauser und Elke Winkens. Mit: Bettina Soriat, Reinhard Novak, Thomas Maurer, Werner Sobotka, Viktor Gernot, Florian Scheuba, Christoph Fälbl, Sigrid Hauser, Andrea Händler, Sigrid Hauser, Elke Winkens, uva. Österreich 1997
Kabarett ist nicht Geschichte, aber es hat Geschichte! Der Fall des Eisernen Vorhangs geht wie ein Beben durch Europa. Ein neues Zeitalter bricht an, auch im österreichischen Kabarett. Mit den weitläufigen Auswirkungen der Wende, dem Jugoslawien Krieg, dem österreichischen EU-Beitritt und dem Aufstieg Jörg Haiders ist nichts mehr so, wie es einmal war. Gesprächsstoff für Kabarettistinnen und Kabarettisten ist geboten. Um als guter Kabarettist/gute Kabarettistin zu gelten, muss man aber nicht mehr politisch und tagesaktuell sein. Natürlich bleiben manche abseits dieses Trends dem politischen Fach treu, beispielsweise Alfred Dorfer. Dorfer, Reinhard Nowak, Andrea Händler und andere begeben sich neben ihren Ensemble-Formationen nun auch auf Solopfade. Der zu bespielende Raum wird indes immer größer und dichter. Fast alle Größen der Szene spielen Theater-ähnliche Monodramen. Josef Hader baut seine Erfolge aus. Sein Programm "privat" hält sich über zehn Jahre lang. 1993 gilt als ein "Epocheneinschnitt" in der Geschichte des Kabaretts in Österreich: Der Film "Indien" kommt in die Kinos. Ein österreichisches Unikum ist geboren: der "Kabarettfilm". Der große Erfolg wird erst durch Hinterholz 8 in den späteren 1990er Jahren übertroffen.
Kabarett ist nicht Geschichte, aber es hat Geschichte! Und die ist eng verwoben mit der Historie der österreichischen Republik und Gesellschaft. Aktuelle Kabarettgrößen - teils selbst Legenden von damals - erzählen von jenen Satirikern und Satirikerinnen, die das Bühnengenre in unserem Land zu dem machten, was es heute ist. In der Dokumentation kommentieren sie Pointen und Ereignisse von den späten 1970ern bis zum Ende der 1990er. Die Arena-Besetzung gilt als Meilenstein des neuen österreichischen Kabaretts: Das Kabarett boomt, doch den jungen Talenten fehlt es an Auftrittsmöglichkeiten. Neben den etablierten Bühnen in den Theatern entwickelt sich zu dieser Zeit eine Szene, in der Gasthäuser den Kabarettistinnen und Kabarettisten Räume für ihre Auftritte zur Verfügung stellen. Die Möglichkeiten werden vielseitiger und flexibler. Anfang der 1980er entwickelt sich die bis heute übliche Form der Kabarett-Darbietung: Kabarettisten und Kabarettistinnen gehen auf Tournee. Statt typischem Nummernprogramm ist das Soloprogramm angesagt. Der Mensch wird zum Mittelpunkt der kabarettistischen Betrachtung, anstelle politischer Themen. Josef Hader, Lukas Resetarits, Andreas Vitasek und viele andere etablieren sich zu echten Kabarettgrößen. Legendäre Gruppen wie die Hektiker oder Schlabarett gründen sich. Immer begleitet von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, zahlreichen Skandalen wie dem Kampf um die Hainburger Au, Udo Proksch und dem Aufstieg der blauen Partei. Mit Alfred Dorfer, Roland Düringer, Andreas Vitasek, Viktor Gernot, Andrea Händler, Reinhard Nowak, Monica Weinzettl, Florian Scheuba, Angelika Niedetzky und Caroline Athanasiadis.
Eine ORF-III-Produktion zur Geschichte des österreichischen Kabaretts, kommentiert von prominenten Vertretern wie Michael Niavarani, Angelika Niedetzky, Joesi Prokopetz, Andrea Händler, Lukas Resetarits, Florian Scheuba, Werner Sobotka, Erwin Steinhauer und Andreas Vitasek.
"Sehen Sie, es ist meine Überzeugung, wer etwas von Kabarett versteht, versteht auch etwas von Demokratie." sagt schon Gerhard Bronner Anfang der 1960er Jahre. Ab 1963 betreut er die Sendung "Zeitventil". Durch das Fernsehen kommt das österreichische Kabarett langsam in das Wohnzimmer der Österreicherinnen und Österreicher. Ein Umstand, der den Kleinkunstbühnen zu schaffen macht. Es ist eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, aber auch der Probleme. Auch die fortschreitende Etablierung des Fernsehens setzt den Bühnen zu und zwingt sie so dazu neue Konzepte und Programme zu schreiben. Ein Konkurrenzkampf, der in eine breite Programmvielfalt mit sich bringt.
Österreichs Umgang mit seiner Vergangenheit ist schwierig. Das zeigen auch Skandale wie der Freispruch des SS-Mannes Franz Murers - dem "Schlächter von Wilna", oder die Tötung des Pensionisten Ernst Kirchwegers durch einen rechtsextremen Studenten bei einer Demonstration gegen einen antisemitischen Professor. Auch der jüdisch-stämmige Gerhard Bronner bekommt immer wieder antisemitische Zuschriften.
Ein Lieblingsthema des Kabaretts der 1960er Jahre ist Österreichs neuer Platz in der Welt - nicht mehr als Großmacht, sondern als provinzieller Kleinstaat. Während sich der Kalte Krieg zuspitzt und die Angst vor einem atomaren Weltkrieg den Globus in Atem hält, herrscht in Österreich eine Mischung aus Zynismus und Inselmentalität; zum Tod hatte man hier ohnehin stets ein morbides Verhältnis und Österreich wird der Krieg schon nicht betreffen. Sorgen macht man sich im Falle eines Weltkrieges nur über das Schicksal seines Haustieres - so zumindest in Georg Kreislers Chanson "Mein Hund".
Abseits der parlamentarischen Politik erwacht in Österreich Mitte der 70er Jahre eine politische Zivilgesellschaft, die sich in neuen sozialen Bewegungen organisiert. Protestiert wird etwa gegen das geplante Atomkraftwerk Zwentendorf. Spätestens mit Beginn der 1980er Jahre etabliert sich dann auch eine neue Generation an Kabarettisten und Kabarettistinnen.
ORF III wirft einen Blick zurück auf die Geschichte des österreichischen Kabaretts, kommentiert von prominenten Vertretern des heimischen Kabaretts wie Michael Niavarani, Angelika Niedetzky, Joesi Prokopetz, Andrea Händler, Lukas Resetarits, Florian Scheuba, Werner Sobotka, Erwin Steinhauer und Andreas Vitasek.
Im Jahr 1945 ist der Zweite Weltkrieg endlich zu Ende. Wien liegt in Trümmern, doch Österreich hat schon eine provisorische Regierung und steht aus der Asche der Bomben wieder auf. So, wie sich die ersten Lebenszeichen der Freiheit unter der alliierten Besatzung zeigen, regt sich auch die Kabarettszene - Simpl, Werkl, Literatur am Naschmarkt und Lieber Augustin öffnen wieder ihre Pforten. Auch die überlebenden Größen der Szene kehren wieder nach Wien zurück. Hermann Leopoldi, Karl Farkas oder Gerhard Bronner treten wieder auf.
Der Umgang des Landes mit seiner eigenen Täterschaft im Nationalsozialismus ist fragwürdig. Schon 1948 sind alle offiziellen Entnazifizierungs-Maßnahmen de facto zu Ende. Die Wehrmachtsgeneration bestimmt den Blick auf die Vergangenheit. Ein Zustand, der von den eben heimgekehrten Kabarettisten und Kabarettistinnen immer wieder bissig kommentiert wird. Farkas übernimmt in den 50ern die künstlerische Leitung des Simpl und bringt es zu neuer Blüte sowohl auf der Bühne als auch im Fernsehprogramm mit seinen berühmten "Bilanzen". In seinem Ensemble ist auch Fritz Muliar.
Zum eher unpolitischen Unterhaltungskabarett im Simpl gesellt sich in den 1950er Jahren das "namenlose Ensemble"; ihm gehören Gerhard Bronner, Carl Merz und Helmut Qualtinger an. Letzterer trifft mit seinem Ein-Personen-Stück "Der Herr Karl" mitten in die Seele der österreichischen Nachkriegsgeneration und schreibt damit Fernsehgeschichte. Kein anderes Stück Kabarettgeschichte fängt den Zeitgeist so präzise und schonungslos ein. Doch das mit Carl Merz geschrieben Stück löst auch einen Skandal aus. Viele fühlen sich dadurch bloßgestellt.