Technikgeschichten

Die Geschichte des Tunnelbaus ist geprägt von Dunkelheit, Dynamit und atemberaubenden rollenden Baustellen: SWR Autorin Ulrike Gehring nähert sich dieser spannenden Unterwelt, ergründet die Bedeutung des Mythos Gotthard und lernt Menschen kennen, die mit ihren kühnen Projekten sehr gut nachvollziehen können, was Tunnelbau im 19. Jahrhundert bedeutet haben muss.

Was für ein Ansinnen des Menschen, nicht über Berge kraxeln zu müssen, sondern eine Röhre mitten durchs Gestein zu bohren. Die Geschichte des Tunnelbaus ist geprägt von Dunkelheit, Dynamit und atemberaubenden rollenden Baustellen. Die stärkste Kraft war jedoch der Wille. Damals wie heute. Der badische "Mr. Tunnelvortrieb" Martin Herrenknecht musste ein Dickschädel sein, um gegen alle Widerstände einen Durchgang durch hartes Gestein zu treiben. Er machte es so gut, dass sein Unternehmen zum unangefochtenen Weltmarktführer avancierte. Herrenknecht verkauft zwei von drei Bohrern, für Großprojekte überall auf der Welt. Noch ein zweites deutsches Unternehmen wirkt an der Weltspitze der Unterwelt-Industrie mit: Mühlhäuser aus dem Odenwald. Doch die Geschichte des Tunnelbaus wurde in England geschrieben. Deutschland galt in der Nachkriegszeit als Spätzünder für technische Neuerungen. Eine Dokumentation von SWR Autorin Ulrike Gehring.