Am 16. April 1945 startet die sowjetische Rote Armee an drei Fronten den Sturm auf Berlin. Am Ende steht die Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beginn einer neuen Zeit. 1945 kommt der Krieg auch nach Deutschland. Das letzte Kapitel des Zweiten Weltkrieges beginnt. Die letzten hundert Tage der Apokalypse. Es sind Tage des Schreckens und des Sterbens, Tage des Untergangs - und zugleich der Befreiung. Bevor der Frieden am 8. Mai 1945 kommt, müssen die Sieger und die Besiegten, die Befreier und die Befreiten, die Täter und die Opfer noch Unvorstellbares durchmachen. Die drei letzten Monate von Diktatur und Krieg bedeuten Fanatismus und Flucht, Massenmord und Zivilcourage, Verblendung und Verzweiflung, Kampf und Kollaps. KZ-Häftlinge werden auf Todesmärsche geschickt, Kindersoldaten sterben sinnlos, Flüchtlinge ertrinken in der Ostsee, Menschen verbrennen im Inferno des Feuersturms. "Countdown zum Kriegsende" erzählt die Geschichte dieser dramatischen 100 Tage anhand der zentralen Ereignisse, lässt aber auch solche Szenen wieder aufleben, die symbolhaften Charakter haben für das apokalyptische Panorama des Untergangs. Führende Historiker wie Peter Longerich und Antony Beevor, Experten wie Heike Görtemaker und T.G. Otte sowie junge Wissenschaftler wie Maren Röger oder Mirko Drotschmann analysieren die historischen Zusammenhänge und ordnen die Tage entlang der Zeitleiste ein.
Die Dokumentation zeigt, welche Rolle der Zeichentrickfilm in der Propaganda des Zweiten Weltkrieges spielte. Für Deutschland zog der "Arme Hansi" in die Schlacht gegen Donald Duck und Co. Adolf Hitler und Joseph Goebbels wollen Walt Disney mit dem deutschen Animationsfilm übertrumpfen. Der Propagandaminister setzt vor allem auf leichte Unterhaltung, um vom Krieg abzulenken. Doch gegen Hollywoods Giganten sind die deutschen Zeichner chancenlos.
Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte voller Lügen. Um die Welt zu täuschen, zu manipulieren. Das hat nirgendwo größere Tradition als in der Politik. Und bei manchen scheint es, als wüssten sie selbst oft nicht mehr, was Wahrheit und was Lüge ist. Einer darf da nicht fehlen: Donald Trump. Der steht unter Rekord-Verdacht. Kein US-Präsident vor ihm hatte je ein so gespanntes Verhältnis zu den Medien. Mehr als 1000 falsche oder irreführende Behauptungen in den ersten acht Monaten seiner Amtszeit attestierte ihm die "Washington Post". Ein Blick auf die Geschichte zeigt: Falsche Informationen gehören seit jeher zum Politikbetrieb dazu. Die Dokumentation "Die sieben großen Lügen der Geschichte" schaut auf besonders spektakuläre Fälle. Sieben Fälle, in denen Lügen Geschichte machten: wie sich die früheren Päpste mittels Fälschung ihre Macht sicherten, wie die Verlierer des Ersten Weltkrieges ihre Niederlage in einen Sieg ummünzten und wie eine Lüge zum Kriegsauslöser wurde. Denn die Lüge ist schon lange ein erprobtes Mittel im Kampf um Macht.
1492 erreicht Christoph Kolumbus mit drei Schiffen die Karibischen Inseln. Eine historische Zäsur, die als Entdeckung Amerikas gefeiert wird. Doch über dem Ereignis liegen dunkle Schatten. Der italienische Seefahrer und Entdecker, der im Auftrag der spanischen Krone einen neuen Seeweg nach Indien finden will, kommt nicht in freundlicher Absicht. Dem Konquistador geht es um Gold und Gewürze - und die Missionierung der indigenen Bevölkerung. Schon kurz nach seiner Landung auf der kleinen Bahamainsel San Salvador, die das indigene Volk Taíno Guanahani nennt, zeigt Kolumbus sein wahres Gesicht. Er durchkämmt die Insel nach Gold und anderen Schätzen, die er der spanischen Königin Isabella I. vor der Reise vollmundig versprochen hatte. Doch die Goldausbeute ist nicht so groß wie erhofft. Als größter Schatz entpuppt sich schon bald das indigene Volk Taíno selbst. In einem Brief an die spanische Krone beschreibt er es als scheu, unterwürfig und naiv und verspricht seiner Königin, dass es sich mit Leichtigkeit versklaven und erobern ließe. Und so kommt es: zunächst auf Hispaniola, dann auf Kuba. Es ist der Beginn einer Kolonialisierungswelle, die den amerikanischen Doppelkontinent über Jahrhunderte heimsuchen wird und bis heute nachwirkt. Ein Ereignis, das die Welt für immer verändert. 500 Jahre später stehen aber nicht die Errungenschaften der spanischen Entdecker im Mittelpunkt, sondern ihre Untaten. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
1493 reist Kolumbus abermals nach Hispaniola. Bei seiner Ankunft stellt er fest, dass die Siedlung "La Navidad" niedergebrannt ist und all seine Männer tot sind. Kolumbus reagiert mit Härte. Er gründet eine neue Siedlung und startet einen Feldzug gegen die Indigenen. Tausende werden getötet oder versklavt. Als Königin Isabella von den zunehmenden Gewaltexzessen erfährt, rückt sie von Kolumbus ab, zumal ihr Schützling noch immer kaum Gold gefunden hat. In der neuen Siedlung "La Isabella" ändert sich die Lage für Kolumbus nicht zum Besseren. Hunger und Krankheiten raffen zwei Drittel seiner Männer dahin. Die Überlebenden hadern zunehmend mit ihrem Anführer und drohen mit Meuterei. Kolumbus, inzwischen Vizekönig, macht sich auf die Suche nach Reichtümern, von denen er noch immer träumt. Er erforscht die Dominikanische Republik, Kuba, Trinidad und Jamaika. Doch er entdeckt kein Gold. Und auf Hispaniola herrschen weiterhin Chaos, Gewalt und Tod. Im Jahr 1500 zieht Isabella die Notbremse. Sie lässt Kolumbus in Ketten legen und nach Spanien bringen, wo er 1506 einsam und ruhmlos verstirbt. Sein Amt als Gouverneur von Hispaniola erbt Nicolás de Ovando. Auch er regiert das Inselreich mit äußerster Brutalität, doch es gelingt ihm, das Chaos zu ordnen, das Kolumbus hinterlassen hat. Unter seiner Ägide strömen Tausende spanische Abenteurer, Glücksritter und Verzweifelte in die "Neue Welt": die Konquistadoren. Im Gepäck haben sie nicht nur Gier und Gewalt, sondern etwas weitaus Schlimmeres: Krankheiten. Von ursprünglich etwa 500.000 Indigenen auf Hispaniola sind im Jahr 1518 noch etwa 3000 am Leben. Ein Problem, denn den spanischen Besatzern gehen die Arbeitskräfte aus. Also wenden sie sich an die Portugiesen, die bereitwillig mit afrikanischen Sklaven aushelfen. Die Kolonialisierung Amerikas nimmt Fahrt auf. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
Um 1519 beginnt der steile Aufstieg des spanischen Konquistadors Hernán Cortés. Der ehrgeizige Spanier zeigt sich rücksichtslos. Sein Ziel: das mittelamerikanische Festland. Dem skrupellosen Cortés gelingt es, die indigenen Maya auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán zu unterwerfen. Anschließend verbündet er sich mit dem Stamm der Tlaxcalteken und wendet sich einem scheinbar übermächtigen Gegner zu: den Azteken. 1519 erreicht Cortés nach mehreren Kämpfen gegen indigene Stämme mit etwa 500 Kämpfern die prächtige Aztekenhauptstadt Tenochtitlán. Moctezuma, Herr über ein Reich, das sich vom Norden des heutigen Mexiko bis hin zur Halbinsel Yucatán erstreckt und über Hunderttausende Kämpfer verfügt, lässt ihn gewähren. Er nimmt den fremdartigen Gast freundlich auf und beherbergt ihn und seine Männer in einem Palast im Zentrum der Stadt. Ein Fehler? Cortés nimmt Moctezuma nur kurze Zeit später in dessen eigenen Palast gefangen und macht ihn zu seiner Marionette. Es kommt zum Aufstand, bei dem Moctezuma getötet wird. Cortés und seine Männer sind gezwungen, die Flucht anzutreten. Doch Cortés kommt zurück und belagert die Stadt. Ausgezehrt und von tödlichen Krankheiten dezimiert, geben die mächtigen Azteken 1521 schließlich auf. Ihr mächtiges Reich ist Geschichte. Cortés wird zum Generalgouverneur der neuen Provinz "Neuspanien" ernannt. Und die spanischen Konquistadoren ziehen weiter gen Süden. In das sagenumwobene Reich der Inka. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
1524 entdeckt Francisco Pizarro das Inka-Reich in Peru. Mit nur wenigen Hundert Männern bringt er das mächtige Reich zu Fall. Seine größten Verbündeten: Pocken, Masern und Kampfhunde. Pizarro macht sich zunutze, dass das Inka-Reich bei seiner Ankunft im Krisenmodus ist: Thronstreitigkeiten, Krankheiten und Bürgerkriege haben die Inka nachhaltig geschwächt und ebnen dem skrupellosen Analphabeten den Weg zu dem sagenhaften Goldschatz der Inka. 1524 startet Francisco Pizarro eine kleine Expedition ins heutige Peru. In der Küstenstadt Tumbes stößt er auf Gold und Silber im Überfluss. Doch ihm fehlen die Männer, um es zu stehlen. 1531 kehrt er mit drei voll bewaffneten Schiffen, 180 Männern und 27 Pferden zurück. In der Hochgebirgsstadt Cajamarca trifft er auf den Inka-Häuptling Atahualpa und seine mehrere Zehntausend Mann starke Armee. Pizarro folgt der bewährten Taktik der Konquistadoren: Er lockt den nichts ahnenden Atahualpa und seine Männer in eine Falle, um dann ein blutiges Massaker an ihnen zu verüben. Das Leben des Inka-Häuptlings wird zunächst verschont. Doch nachdem Atahualpa Pizarro sechs Tonnen Gold aus allen Tempeln seines Reichs übergeben hat, konstruiert Pizarro einen Scheinprozess gegen den Häuptling und lässt ihn grausam hinrichten. Pizarro residiert fortan als Vizekönig in der neuen Hauptstadt Ciudad de los Reyes, dem heutigen Lima. Doch 1541 erliegt er dem Tod durch das Schwert. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
Das "Vizekönigreich Neuspanien" wächst zu immenser Größe an. Die spanische Krone kämpft darum, die Hüter von "Neuspanien" zu kontrollieren. Es kommt zu Spannungen. Die spanische Krone ist beunruhigt über das brutale Treiben der Konquistadoren und erlässt 1542 eine Reihe neuer Gesetze zum Schutze der indigenen Bevölkerung. Doch die kolonialen Eliten wehren sich. Fast zeitgleich werden massive Silbervorkommen entdeckt. Mitte des 16. Jahrhunderts hat Spanien in großen Teilen Südamerikas Fuß gefasst und ein brutales "Ausbeuterregime" etabliert. Millionen von Indigenen sind seit der Landung Kolumbus' durch Gewalt und eingeschleppte Krankheiten zu Tode gekommen. Die spanische Krone will der Gewalt einen Riegel vorschieben und installiert "Leyes Nuevas" - neue Gesetze zum Schutz der indigenen Bevölkerung - sowie spezielle Appellationsgerichte, um die Ausbeutung der Indigenen zu beenden. Derweil setzt sich in den eroberten Gebieten zunehmend die europäische Lebensart durch. Die Konquistadoren werden sesshaft und verdingen sich als Politiker und Unternehmer. Es entsteht eine neue gesellschaftliche Hierarchie mit gebürtigen Spaniern an der Spitze, gefolgt von Mestizen, Indigenen und Afrikanern am Ende der Skala. Die Kolonien sind zu Motoren der europäischen Wirtschaft geworden und bilden einen bedeutenden Machtfaktor der europäischen Eliten. Als die Konquistadoren 1554 eine gewaltige Silbermine in Bolivien entdecken, steigt Spanien zum größten Silberproduzenten der Welt auf. Das Edelmetall wird zum neuen Exportschlager und ebnet den Spaniern den Weg bis nach Asien. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
Eine selbstbewusste zweite Generation von Konquistadoren, wirtschaftliche Schwierigkeiten und Gegenwind aus Europa bringen Spanien Mitte des 16. Jahrhunderts ins Wanken. Vor allem die brutalen Methoden, mit denen die spanische Krone die indigenen Territorien ausbeutet, stoßen auf Kritik. Europa startet einen Propagandafeldzug gegen Spanien: die "Schwarze Legende". Ist das spanische Weltreich in Gefahr? Die reichen Edelmetallvorkommen Mittel- und Südamerikas sind essentiell für den Fortbestand der spanischen Krone und sichern ihre Position in der Welt. Doch in dem Maße, wie sich die Gold- und Silbervorkommen in Amerika erschöpfen, erodiert auch die Macht des spanischen Herrschers Philipp II. (1527 bis 1598). Neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten sieht sich der spanische Monarch auch wachsendem politischem Druck im In- und Ausland ausgesetzt: Die europäischen Staaten stören sich zunehmend an dem brutalen Vorgehen der Spanier in ihren Kolonialgebieten. Der Mythos des faulen, rückständigen, gierigen und brutalen Spaniers wird von den europäischen Widersachern gezielt gestreut und verbreitet sich in ganz Europa: Die "Schwarze Legende" ist geboren. Vor allem die Niederlande und England verwickeln den spanischen Monarchen immer wieder in militärische Konflikte, die 1588 in einer vernichtenden Niederlage der spanischen Armada durch die Engländer gipfeln. Und auch an der Heimatfront kriselt es gewaltig. Die nachgeborenen Generationen der Konquistadoren fühlen sich nicht mehr an die Weisungen Spaniens gebunden, eines Landes, das sie selbst nie betreten haben. Die Kolonien streben nach Unabhängigkeit und sagen sich eines nach dem anderen vom Mutterland los. Für Spanien stehen alle Zeichen auf Sturm - und der Untergang ist nicht mehr zu verhindern. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
Wer sind wir? Und wo kommen wir her? Menschen stellen sich seit jeher diese Fragen. Die Entdeckungen einer Genetikerin könnten Einblick in die Geschichte der Menschen Westeuropas geben. Vor etwa 9000 Jahren durchstreifen dunkelhäutige und blauäugige Jäger und Sammler die Wälder und Ebenen des Kontinents. Tausende Jahre später erreichen Siedler aus dem Nahen Osten und dem Mittelmeerraum Europa. Mit ihnen kommt auch die Landwirtschaft. Die Dokumentation verfolgt, wie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen das Leben der Vergangenheit anhand von archäologischen Funden und Genetik neu interpretieren. Ein Spitzenteam von Genetikern und Genetikerinnen am "Trinity College Dublin" enthüllt die Wahrheit über die alten Europäer, von den Jägern und Sammlern, die in der Wildnis auf der Lauer lagen, bis hin zu den ersten Bauern, die aus dem Nahen Osten eingewandert sind. Jetzt gibt eine Entdeckung in einem alten Grab von Newgrange, Irland, einen erstaunlichen Einblick in die Kultur und den Glauben vor rund 5000 Jahren.
Immer wieder stoßen Forscher auf die Spuren von Gewalt, die in diesem Ausmaß aus früheren Epochen unbekannt sind. Wer waren die Opfer und wer die Täter? Ausgehend von spektakulären Funden prähistorischer Massengräber in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niederösterreich entwirft der Film ein Panorama der damaligen Lebenswelt. Einer Epoche, in der Menschen auf dem Gebiet Deutschlands erstmals sesshaft wurden. 2013 entdecken Forscher bei Halberstadt in Sachsen-Anhalt ein Massengrab mit elf Skeletten aus der Jungsteinzeit. Spuren an den Knochen zeugen von gezielter Tötung von Gefangenen. Es zeigt, dass die Auseinandersetzungen der frühen Ackerbauern mit großer Brutalität geführt wurden. Was war der Grund? Stoßen die Archäologen auf die Spuren von Gewaltverbrechen oder gar von kultischen Opferungen? In anderen Teilen Deutschlands werden ähnliche Gräber gefunden. Die Menschen scheinen alle zur selben Zeit brutal ermordet worden zu sein. Was ist dort vor knapp 7000 Jahren passiert? Hat der Mensch damals den Krieg erfunden? Wissenschaftler sprechen von der "neolithischen Revolution", als sich etwa 9000 vor Christus im Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds Menschen erstmals dauerhaft an einem Ort niederließen. Ungefähr 5500 Jahre vor Christus erreichte diese radikale Umwälzung in der Lebensweise der Menschen - nur vergleichbar mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert - auch Europa und erstreckte sich über ein Gebiet von der heutigen Ukraine im Osten bis zum Pariser Becken im Westen. Wo sich vorher noch Jäger und Sammler am Vorrat der Natur bedienten, wurden jetzt Hütten gebaut, Getreide kultiviert und Tiere gezüchtet. Siedlungen wuchsen, und der Handel florierte. Aber die Sesshaftwerdung führte offenbar zu neuartigen Konflikten. Denn jetzt entstand Privateigentum in einem Umfang, wie ihn die nomadisierenden Jäger und Sammler nicht kannten: Landbesitz, Häuser, Viehherden und so weiter. Mit dem Anspruch auf Eigentum schlich sich auch - das scheint die Botschaft der Massengräber zu sein - die Kehrseite des Besitzes ein, die Bereitschaft, ihn notfalls mit Gewalt gegen den Zugriff anderer zu verteidigen. Starke Klimaschwankungen am Ende der Jungsteinzeit, die auf Ernteausfälle und Notstände hinweisen, verstärkten die Konflikte. Müssen wir davon ausgehen, dass vor rund 7000 Jahren der Krieg in die Welt kam? Am Beispiel der Funde von Halberstadt und anderer Massengräber rekonstruiert die Dokumentation das Leben der Menschen vor 7000 Jahren. Viele Fakten überraschen, etwa die Zeugnisse eines schon existierenden Fernhandels, technische Fertigkeiten und Kenntnisse sowie die Hinweise auf eine komplexe Religion. Angelegt als kriminalistische Spurensuche bringt der Film dem Zuschauer eine kaum bekannte, aber enorm folgenreiche Epoche der Menschheitsgeschichte in ihrer ökonomischen, sozialen und spirituellen Komplexität nahe.
Vom Faustkeil bis zur ersten Metropole - die Dokumentation erzählt von den großen Erfindungen der Menschheit. Dabei beantwortet der Film auch die Frage, wie wir wurden, was wir heute sind. "Sternstunden der Steinzeit" erweckt die frühesten Errungenschaften der Menschheit zum Leben, erklärt die Zusammenhänge der bahnbrechenden Erfindungen und zeigt, wie es dem Menschen immer wieder gelungen ist, die von der Natur gesetzten Grenzen zu überwinden. Alles beginnt in einem fruchtbaren Tal im Osten Afrikas. Vor 2,5 Millionen Jahren kommen dort die noch affenartigen Vorgänger des Homo sapiens auf die Idee, Steine zu bearbeiten, um mit ihnen Fleisch von Kadavern zu schneiden. Die Erfindung des Faustkeils ist die erste Sternstunde der Steinzeit, mit der die erstaunliche Odyssee des Menschen auf dem Weg in die Zivilisation beginnt. Das Fleisch liefert ein Plus an Proteinen und fördert so die Entwicklung des Gehirns. Damit ist die Voraussetzung für die zweite Sternstunde etwa eine Million Jahre später gegeben: die Zähmung des Feuers, von den Griechen später im Mythos des Prometheus verewigt. Die Dokumentation präsentiert die entscheidenden Erfindungen, die es dem Menschen ermöglicht haben, in seiner Umwelt zu überleben und sie nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Der Film beleuchtet aber auch alternative Stränge der Evolution und macht deutlich: Es hätte alles ganz anders kommen können. So besteht heute kaum noch Zweifel daran, dass unser Vetter, der Neandertaler, bereits die ersten Stufen der Zivilisation erklommen hatte: Er konnte sprechen und glaubte an ein Jenseits, ehe sein Weg abrupt endete. Der Film zeigt, wie Menschen auf der ganzen Welt unter ähnlichen Voraussetzungen zu ähnlichen Lösungen gekommen sind und wie sie unter besonderen Bedingungen einzigartige Formen der Zivilisation entwickelt haben. Mithilfe neuer wissenschaftlicher Methoden, etwa im Bereich der Paläogenetik, spürt der Film manchem Rätsel nach, das lange als unlösbar galt: Wann und wie wurde der erste Weizen domestiziert? Wie verhielten sich die Jäger und Sammler zu den frühen Bauern? Und wie sahen die ersten Europäer aus? Spektakuläre archäologische Entdeckungen belegen den erstaunlichen Erfindergeist unserer Vorfahren: Die ersten Waffen, 300.000 Jahre alte Holzspeere, sind bereits perfekt ausgearbeitet. Die ältesten Kunstwerke, 40.000 Jahre alt, stellen Skulpturen von Menschen, Tieren und rätselhaften Mischwesen dar. Das älteste Monumentalgebäude der Menschheit, Göbekli Tepe, wurde vor 12.000 Jahren errichtet und war ein Ort des Feierns und heiliger Rituale. Die Funde zeigen eindrücklich, dass das spirituelle Denken ebenso wichtig war für die Entwicklung der Zivilisation wie das Verständnis für Technik. Der Film erzählt auch davon, dass manchmal ganz unscheinbare Erfindungen zu den Sternstunden der Zivilisation zählen: So ermöglichte erst die Erfindung der Nähnadel dem Menschen, vor 25.000 Jahren der Eiszeit zu trotzen und in die kalten nördlichen Weltregionen vorzustoßen. Und mit der Konstruktion der Speerschleuder nutzte der menschliche Geist erstmals das Gesetz der Kraftumwandlung - und erfand so die erste Maschine der Menschheit. Die Dokumentation "Sternstunden der Steinzeit" stellt die entscheidenden Zusammenhänge in der geistigen Evolution des Menschen dar, verfolgt die Ausbreitung der Zivilisation über den Globus und spannt den Bogen von der Beherrschung des Feuers bis hin zur Entstehung der ersten Hochkulturen.
Das Eiszeit-Rätsel - Warum starben die Riesentiere aus?
D 2019
45'
Am Ende der letzten Eiszeit sterben weltweit die meisten großen Tiere aus. Hat der Mensch sie ausgerottet, oder wurden sie Opfer einer Warmzeit? "Terra X" begibt sich auf Spurensuche. Die Dokumentation begleitet den niederländischen Eiszeit-Experten Dick Mol bei seinen Expeditionen. Er trifft auf Forscher in Europa, Kanada und den USA: Neue Funde belegen, dass die Kombination von Mensch und Klima viele Tiere an einen Kipppunkt trieb. Im Yukon Territory entdecken Paläontologen, dass höhere Temperaturen den Eiszeit-Giganten nicht erst vor 12.000 Jahren zusetzten. Im Lauf der Eiszeit traten solche Warmphasen immer wieder auf und dauerten rund 10.000 Jahre. Dann schrumpfte das kalte, trockene Grasland - der Lebensraum vieler großer Tiere. Mammuts und andere Eiszeit-Riesen mussten sich in Refugien zurückziehen und überlebten dort - ein Beweis für ihre Anpassungsfähigkeit. Der Klimawandel allein kann sie also nicht ausgelöscht haben. Doch am Ende der Eiszeit breitete sich der Mensch über die Erde aus. Knochen- und Erbgutanalysen zeigen nun erstmals, dass er tatsächlich eine Vorliebe für das Fleisch und das Fett der größten aller Eiszeit-Tiere hatte: Mammuts. Unsere Urahnen brauchten das darin enthaltene Vitamin D, um zu überleben. Rund 10.000 Menschen lebten damals in Europa. Das genügte, um Tiere schon früh unter Druck zu setzen, wie die Geschichte des Höhlenbären zeigt. Menschen jagten diesen Riesen regelmäßig, bis er schon lange vor dem Ende der Eiszeit ausstarb. Auch in New Mexico kommen neue Spuren des Überlebenskampfes der Großtiere ans Licht: Fußabdrücke, konserviert in der Gipswüste White Sands. Einst grasten dort Riesenfaultiere und Präriemammuts. Das lockte auch Menschen an. Die Forscher können aus den Spuren regelrechte Jagdszenen auf diese Tiere rekonstruieren. Sie wurden zum ersten Mal für diesen Film dokumentiert. Sogar Säbelzahnkatzen, mit einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm und 20 Zentimeter langen Eckzähnen die gefährlichsten Raubtiere der Eiszeit, gerieten in Amerika durch Menschen in Bedrängnis. Nicht, weil unsere Vorfahren sie jagten, sondern weil sie um die Beute konkurrierten. So ist der Mensch letztlich nicht allein verantwortlich für das Aussterben der Megafauna - aber er hat erheblich dazu beigetragen. Der Film erweckt mittels Computeranimationen Eiszeit-Giganten wie Wollhaarmammuts und Riesenfaultiere wieder zum Leben und zeigt auf, wie Forscher mit wissenschaftlicher Akribie und Spurensuche der Lösung eines der großen Rätsel der Erdgeschichte näher kommen.
Mit Gentechnik Artenschutz revolutionieren: Weltweit arbeiten Forscher daran, die Urzeit-Giganten wieder zum Leben zu erwecken und das Auswildern ausgestorbener Tierarten zu ermöglichen. Auch bedrohte Arten sollen davon profitieren: Mit der Genschere werden die Baupläne ausgestorbener Arten aus Museumsexemplaren rekonstruiert und die wichtigsten Merkmale in das Erbgut noch lebender Verwandter integriert. Chance oder Gefahr? In den USA arbeiten Forscherinnen und Forscher bereits daran, asiatischen Elefanten Genbausteine der Mammuts für eine stärkere Kälteresistenz einzupflanzen. Damit sollen die in Südostasien bedrohten Dickhäuter auch in den Steppen Sibiriens überleben können. Auch in Australien ist es gelungen, Teile des Erbguts von Beutelwölfen aus konservierten Embryos zu gewinnen. Die Gene dieser Art werden im Labor erzeugt und der verwandten Beutelmaus eingepflanzt, um sich dem Beutelwolf genetisch immer mehr anzunähern. Die Vision: Das 1936 ausgerottete Raubtier soll auf Tasmanien für gesündere Wildbestände sorgen, indem es kranke und schwache Tiere ausmerzt. Eine Revolution im Naturschutz? Die Hoffnung: Moderne Biotechnologie soll auch bei der Rettung noch lebender, aber bedrohter Arten helfen. Wissenschaftler aus Berlin befruchten Eizellen der letzten beiden lebenden Weibchen des Nördlichen Breitmaulnashorns mit Samen verstorbener Männchen, die jahrzehntelang tiefgekühlt konserviert wurden. Die Embryonen werden dann von Leihmüttern einer verwandten Art in Kenia ausgetragen. Während die einen die sogenannten De-Extinction-Projekte als Chance sehen, stoßen sie bei den anderen auf Kritik: Biologen und Ethiker sind skeptisch, ob diese wiederbelebten Arten dem Ökosystem wirklich nützen. Sie befürchten, dass die Folgen einer solchen Wiederansiedlung unabsehbar sind und die dafür eingesetzten Ressourcen dem klassischen Naturschutz entzogen werden. Sowohl Forscherinnen und Forscher als auch die kritischen Stimmen aus der Wissenschaft kommen in dieser Dokumentation zu Wort und fragen: Wie kann und soll der Artenschutz der Zukunft aussehen?
Vor 66 Millionen Jahren schlägt ein Asteroid auf der Erde ein und beendet die Herrschaft der Dinosaurier. Mit ihnen sterben in kurzer Zeit rund drei Viertel aller Tier- und Pflanzenarten aus. Forschende begeben sich in der Wüste von Colorado auf Spurensuche. Mit modernen Methoden wollen sie herausfinden, welche Arten die Katastrophe überlebten. Was passierte in den Jahrtausenden nach dem Einschlag, als das Leben den Planeten zurückeroberte? 1822 wurde zum ersten Mal ein Fossilfund als Dinosaurier erkannt und bezeichnet. Seither versucht die Wissenschaft zu ergründen, warum diese Riesen ausstarben und wie unsere heutige Welt entstanden ist.
Nach der Katastrophe vor 66 Millionen Jahren entsteht eine neue Welt - beherrscht von Säugetieren. Klimaveränderungen treiben die Entwicklung der Artenvielfalt an. Fossilienfunde von Echsen, Säugetieren und Pflanzen helfen dem Paläontologen Tyler Lyson und seinem Team, die Geheimnisse um die Entstehung neuen Lebens zu entschlüsseln. Sie stoßen auf einen der ältesten Nachfahren der Dinosaurier: eine frühe Vogelart. Bei ihren Forschungen lassen sie sich weder von widrigen Wetterbedingungen noch von logistischen Problemen aufhalten. Ihr Ziel: die Geschichte der Erde und damit auch unsere Geschichte möglichst genau nacherzählen zu können. Vor 66 Millionen Jahren schlägt ein Asteroid auf der Erde ein und vernichtet einen Großteil der Arten. Ein wissenschaftliches Team untersucht, wie sich das Leben nach der Katastrophe erholt.
Geheimnisvoller Amazonas - Das Rätsel der Urvölker
F 2024
45'
Im Regenwald Kolumbiens geben jahrtausendealte Felsmalereien den Wissenschaftlern Rätsel auf. Welche Amazonas-Völker haben diese Kunstwerke geschaffen? Und zu welchem Zweck? Nach mehr als 50 Jahren Bürgerkrieg im Land dringt ein einheimischer Archäologe in den Dschungel vor, um den Ursprung der Malerei zu erforschen. Er ist überzeugt: Die Bilder stammen aus der frühesten Besiedelung Amerikas - viel früher als bisher angenommen. Der Archäobotaniker Gaspar Morcote-Ríos ist überzeugt: Die Kunstschaffenden lebten in einer hoch entwickelten Kultur und verfügten über ein großes Fachwissen. Wie sonst wäre es ihnen möglich gewesen, in zehn bis zwölf Metern Höhe steile Felsen zu bearbeiten - mit Farben, die Jahrtausende überdauert haben? Die Künstler verwendeten mineralische Pigmente, die sich mit der gängigen Radiokarbonmethode nicht datieren lassen. Um das Alter zu bestimmen, gräbt Morcote-Ríos am Fuße der Felsen Pflanzensamen und winzige Keramikscherben aus und untersucht sie. Die ältesten sind etwa 12.600 Jahre alt. Mit einem Team von Archäologen will er nun die Rätsel der Urvölker im Herzen des Amazonas-Regenwaldes lösen: Wer waren diese Menschen? Woher kamen sie? Und warum verschwand ihre Kultur eines Tages? Viele Forscher glauben inzwischen: Große Teile Amazoniens waren einst dicht besiedelt.
Reise ins Innere der Erde - Auf den Spuren von Jules Verne
F 2024
45'
Jules Verne schickt seine Helden 1864 auf eine sagenhafte "Reise zum Mittelpunkt der Erde". Heute folgen Forscher diesem Weg und zeigen, was uns im Inneren der Erde wirklich erwarten würde. Die Experten machen den Realitätscheck: Gibt es Jules Vernes fantastische Unterwelten wirklich? Bizarre Kristalle, unbekannte Lebensformen und seismische Erschütterungen aus der Tiefe: Die echte Reise ins Erdinnere ha?lt viele Überraschungen parat. Nicht nur Entdeckergeist und wissenschaftliche Neugier, sondern vor allem lukrative Geschäfte lassen die Menschen immer tiefer Richtung Erdkern graben. Dort locken wertvolle Rohstoffe und Edelsteine. In einem Erzbergwerk nahe der mexikanischen Stadt Naica entdecken Bergarbeiter im Jahr 2000 eine Höhle mit gewaltigen Kristallen. Die Strukturen sind über zehn Meter lang und bis zu 50 Tonnen schwer. Ihre Untersuchung hilft der Wissenschaft, Informationen über die Geologie unseres Planeten zu gewinnen. Dennoch ist vieles von dem, was sich unter unseren Fu?ßen befindet, trotz hochmoderner Technik immer noch unerforscht. Harte Gesteinsschichten, enorme Hitze und extremer Druck sind für das Vordringen des Menschen ins Innere des Planeten scheinbar unüberwindliche Hürden. Selbst das bisher tiefste Loch der Welt erreicht nicht einmal die Ha?lfte der Strecke durch die Erdkruste zum Erdmantel. Ein Team um Geochemiker Kai-Uwe Hinrichs versucht daher, an einer dünneren Stelle von einem Forschungsschiff aus in den Meeresgrund zu bohren. Ihre Ergebnisse liefern wichtige Hinweise u?ber die Beschaffenheit unserer Erde in Tiefen, die bisher nur Jules Vernes Romanhelden zu Gesicht bekommen haben.
Es sind die großen Rätsel der Erdgeschichte, die uns zum Staunen bringen: Wie kam das Wasser auf die Erde? Warum waren Dinosaurier so gigantisch groß? Und: Kommt bald die nächste Eiszeit? Forscherinnen und Forscher versuchen, die Puzzleteile der Vergangenheit zusammenzusetzen und Fragen zu beantworten. ZDFinfo begleitet sie dabei, wie sie teils Millionen Jahre alte Spuren verfolgen. Gelingt es ihnen, die großen Rätsel der Erdgeschichte zu lösen? Nicole Richter vom Helmholtz-Zentrum in Potsdam erforscht, woher die unglaubliche Kraft der Vulkane kommt. Dinosaurier-Forscherin Tanja Wintrich fragt sich, warum die Giganten der Urzeit so groß werden konnten. Geowissenschaftler Wolfgang Stinnesbeck untersucht fossile Funde, um herauszufinden, wer wirklich die ersten Menschen in Amerika waren. Und Ansgar Greshake vom Museum für Naturkunde Berlin kann vielleicht das Rätsel um die geheimnisvolle Tunguska-Explosion lösen. ZDFinfo zeigt die Mysterien und den aktuellen Stand der Forschung.
Supervulkan Yellowstone - Amerikas tickende Zeitbombe
F 2024
45'
Wie wahrscheinlich ist ein Ausbruch des Supervulkans Yellowstone in den USA? Unter der Erdkruste schlummert eine riesige Magmakammer. Eine Eruption hätte katastrophale Folgen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Mithilfe moderner Messtechniken wollen Forschende die Frühwarnzeichen des Vulkans deuten, Vorgänge im Erdinneren verstehen und einen Ausbruch vorhersagen. So könnten betroffene Gebiete rechtzeitig evakuiert werden. Der Yellowstone Nationalpark bietet seinen Besuchern eine atemberaubende Landschaft. Besonders beeindruckend: die Geysire und die heißen Quellen. Oberirdische Zeichen dessen, was sich unterhalb des Parks abspielt. Denn das bei Touristen und Abenteuerurlaubern beliebte Reiseziel sitzt auf einer gigantischen Magmakammer. Der Yellowstone wird daher auch als Supervulkan bezeichnet. In den vergangenen 2,1 Millionen Jahren ist er dreimal ausgebrochen, das letzte Mal vor rund 600.000 Jahren, und es könnte - gemessen an den Zeiträumen - bald wieder so weit sein. Geologinnen und Geologen fragen sich, ob, wann und vor allem wie dieser Supervulkan ausbrechen wird - und welche Konsequenzen eine Eruption für die Menschheit hätte.
Ohne Vulkane gäbe es kein Leben auf der Erde. Sie sorgen für ausreichend Wärme, fruchtbare Böden und gestalten als Architekten die Oberfläche unseres Planeten immer wieder neu. Unzählige Tierarten sind von den Feuerbergen abhängig. In Tansania schuf der "Ol Doinyo Lengai" den Natronsee, Nistplatz für Millionen Zwergflamingos. Auf den Galapagosinseln klettern weibliche Landleguane in den Krater des "La Cumbre", um dort ihre Eier abzulegen. Die erste Episode der Reihe "Terra X: Ein perfekter Planet" zeigt, wie tiefgreifend Vulkane Einfluss auf die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde nehmen. Die Feuerberge spielen bis heute eine zentrale Rolle bei der Entstehung neuer Arten. Sie erschaffen beispielsweise neues Land, indem sie Magma aus dem Inneren der Erde auftürmen und in den Weiten der Ozeane neue Inseln erschaffen. Solche Vulkaninseln machen nur fünf Prozent der gesamten Landmasse aus, beherbergen aber fast 25 Prozent aller Arten. Die neueste Spezies weltweit ist der bluttrinkende Vampirfink. Ohne ausreichend pflanzliche Nahrung auf einer Vulkaninsel gestrandet, verwandelte sich der einstige Körnerfresser zum Dracula unter den Vögeln. Wenn Vulkaninseln vom unterseeischen Magmafluss abgeschnitten werden, tragen die Erosionskräfte von Wind und Meer sie wieder ab - so entstehen Atolle. Eines der größten ist Aldabra im Indischen Ozean. Dort sind Riesenschildkröten zu Hause, die auf ihrem Eiland zwar gut geschützt vor Feinden leben, aber durch den kontinuierlichen Verlust ihres Lebensraums zunehmend unter Druck geraten. Nahrung gibt es zwar noch genug für die stattlichen Pflanzenfresser, aber weil immer weniger Bäume auf den schwindenden Inselresten wachsen können, fehlt zunehmend der Schatten. Er bewahrt die Reptilien davor, in ihren Panzern gekocht zu werden. Doch Vulkane bauen nicht nur Land auf, sie erwärmen es auch und ermöglichen Leben an Orten, an denen es sonst viel zu kalt für das Leben wäre. Die Bären von Kamtschatka sind nach ihrem Winterschlaf auf das frische Gras im Frühling angewiesen, das im Tal der Geysire nur deshalb sprießen kann, weil es von den heißen Fontänen gleichzeitig gewärmt und gedüngt wird. Trotz all ihrer Leben spendenden Eigenschaften sind Vulkane auch gefährlich. Mindestens fünf Mal haben sie in der Erdgeschichte Massensterben verursacht. Zu viel Kohlendioxid in der Atmosphäre führte zu tiefgreifendem Klimawandel, an den sich die allermeisten Arten nicht anpassen konnten. Heute ist es der Mensch, der durch ein Zuviel von CO2 das nächste Massensterben provozieren könnte.
Ozeane sind die größten Ökosysteme der Erde, sie bedecken zwei Drittel der Oberfläche unserer Welt und stellen die Hälfte des Sauerstoffs in unserer Atmosphäre zur Verfügung. Man nimmt an, dass sie rund 80 Prozent allen Lebens auf dem Planeten beherbergen. Fast drei Milliarden Menschen sind von ihnen als primärer Nahrungsquelle abhängig. Das alles wäre nicht möglich ohne die Kräfte, die die Wassermassen in Bewegung halten. Alles Leben in den Ozeanen hängt von der kontinuierlichen Bewegung ab. Die Strömungen transportieren lebenswichtige Nährstoffe aus der Tiefsee an die Oberfläche, wo sie vor allem das Phytoplankton ernähren. Diese pflanzlichen Mikroorganismen nehmen wie die großen Landpflanzen enorme Mengen CO2 auf, produzieren Zucker und ganz nebenbei Sauerstoff. Damit verbessern sie nicht nur die Zusammensetzung der Atmosphäre, sondern stehen auch am Beginn jeder Nahrungskette in den Weltmeeren. Stoßen die großen Strömungen auf Land, laden sie dort ihre Nährstoffe ab. Die Küstenregionen unseres Planeten gehören zu den produktivsten Teilen der Meere. So befindet sich vor dem Galapagos-Archipel beispielsweise ein gut gedüngter Meeresboden. Dort wachsen so viele Algen und Tang, dass es sich sogar für ein Reptil lohnt, unter Wasser zu weiden. Die Meerechsen sind ausdauernde Taucher. Gut eine halbe Stunde können sie es mit einem einzigen Atemzug unter Wasser aushalten. Dann allerdings müssen sie sich wieder in der Sonne aufwärmen. Eine andere Bewegung, die die Küstenregionen prägt, ist die Brandungswelle. Sie entsteht meist weit entfernt auf dem offenen Ozean, wenn Wind über die Wasseroberfläche streift. Manche Wellen legen Tausende von Kilometern zurück, bevor sie auf eine Küste treffen. Für einige Raubfische wie Schwarzspitzen-Riffhaie und Stachelmakrelen bieten Brandungswellen ideale Jagdgründe. Kleinere Fischarten halten sich in ihnen versteckt und sind oft nur zu fassen, wenn sich die großen Räuber zusammentun. Massive Brandungswellen können Feinde abwehren, wenn man auf einer einsamen Felsinsel wohnt. Sowohl Meerechsen als auch Felsenpinguine haben sich zu kraftvollen Kletterkünstlern entwickelt, um die tägliche, anstrengende Pendelei zwischen Meer und Klippen trotz der Brandung zu schaffen. Außerdem werden die Ozeane von einer außerirdischen Kraft angetrieben - der Anziehungskraft des Mondes. Zweimal am Tag bewegen Ebbe und Flut die Wassermassen der Ozeane und schaffen so völlig neue Lebensräume in der Gezeitenzone. In Norwegen beispielsweise werden die Wassermassen durch einen Engpass gedrückt. Das schnell fließende Wasser bietet perfekte Voraussetzungen für Muscheln, die ihre Nahrung aus dem Wasser filtern. Die Muscheln sind wiederum das Leibgericht der Eiderenten. Und die müssen die Leckerbissen mit niemandem teilen. Denn nur die Enten schaffen es, in den rasenden Fluten Kurs zu halten und zu den Muschelbänken zu tauchen. Eher sanfte Gezeiten, wie beispielsweise rund um die Bahamas, bieten ideale Voraussetzungen für Zitronenhaie, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Die weiblichen Haie können bei Flut nahe an die gefluteten Mangrovenwälder heranschwimmen. Sobald die Jungen geboren wurden, flüchten sie sich in das dichte Wurzelnetzwerk der Mangroven, wo sie sicher aufwachsen können.
Von den gefrorenen Polen bis zu den brütend heißen Wüsten: Tiere haben erstaunliche Strategien entwickelt, um das Beste aus dem unterschiedlichen Angebot von Sonnenenergie zu machen. Polarwölfe und Moschusochsen gehören zu den Kältespezialisten, die monatelang ohne Sonnenlicht auskommen. Silberameisen dagegen sind an extreme Sonneneinstrahlung in der Wüste angepasst. Sie erbeuten die Hitzeopfer in der Sahara. Das Leben auf unserer Erde ist völlig von der Sonne abhängig. Jeder Fleck auf unserem Planeten erhält im Verlauf eines Jahres 4380 Stunden Sonnenlicht, aber in sehr unterschiedlicher Dosierung. Die zweite Episode von "Terra X: Ein perfekter Planet" zeigt, wie die Verteilung des Lichts ganz unterschiedliche Lebensräume erschafft und die Tiere zu außergewöhnlichen Anpassungen zwingt. Am Äquator bleibt die Länge von Tag und Nacht das gesamte Jahr über gleich. Zwölf Stunden garantiertes Sonnenlicht täglich sorgen dafür, dass Regenwälder gedeihen und eine unglaubliche Artenvielfalt hervorbringen. Eine der wichtigsten Pflanzen im Dschungel ist der Feigenbaum. Er nutzt das Sonnenlicht, um ganzjährig Früchte zu tragen, die vielen Tieren als Nahrung dienen. Von den akrobatischen Gibbons über zahlreiche Vogelarten bis hin zu den kleinsten Bewohnern des Urwaldes, den Feigenwespen, sind alle auf die ganzjährig reifenden Feigen angewiesen. Der gleichmäßige Tag-Nacht-Zyklus in der Äquatorregion ist allerdings nicht die Norm auf der Erde. Je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto länger werden die Zeiten, in denen die Natur ohne das Licht der Sonne auskommen muss. An den Polen dauert der Verlust von Solarenergie nicht einen halben Tag, sondern ein halbes Jahr. Das führt dazu, dass sich die Atmosphäre in diesen Regionen während der Polarnacht abkühlt, die Temperaturen fallen und alles Wasser einfriert. Im Polarkreis wirkt unser perfekter Planet völlig unbewohnbar. Doch auch dort gibt es Kältespezialisten, die tatsächlich mehrere Monate ohne Sonnenlicht überstehen können: Moschusochsen und Polarwölfe. Zwischen dem Äquator und den Polen liegen die Zonen, in denen mehr oder weniger ausgeprägte jahreszeitliche Wechsel das Leben der Pflanzen und Tiere bestimmen. Die Überlebensstrategien der Bewohner in diesen Zonen sind vielfältig. Für Polarfüchse beispielsweise sind die wenigen Sommermonate von hektischer Aktivität erfüllt. Sie müssen ihre Jungen aufziehen, jagen und sich ausreichend Fett anfressen, damit sie vorbereitet sind, wenn das Licht erneut verschwindet. Bei den Stumpfnasenaffen in China dagegen entscheidet ein winziges Zeitfenster im Herbst über Leben und Tod im Winter. Wenn es den Stumpfnasen nicht gelingt, im herbstlichen Wald genug energiereiche Zapfen zu fressen, reichen ihre Fettreserven nicht für ein Überleben in der kalten Jahreszeit. Einige Arten haben schließlich eine Möglichkeit entdeckt, dem solaren Shutdown einfach zu entfliehen. Der Dunkle Sturmtaucher ist einer dieser extremen Winterflüchtlinge. Wenn es ihm auf den Snares Islands in Neuseeland zu kalt wird, flüchtet er einfach nach Norden. Bis zu den Aleuten in Alaska legen die Sturmtaucher rund 14.000 Kilometer zurück und kommen dort im späten Frühjahr der Nordhalbkugel an. Als Pendler zwischen beiden Hemisphären leben sie in einem nie endenden Sommer.
Das Wetter ist der Motor für die Süßwasserverteilung auf unserem perfekten Planeten und macht ein Leben an Land überhaupt erst möglich. Diese Folge der Reihe stellt komplexe Wetterphänomene vor und zeigt, wie sehr die Tierwelt von verlässlich wiederkehrenden Mustern im Wettergeschehen abhängig ist. Und welche verhängnisvollen Folgen selbst kleinste Veränderungen haben können. Zwölf Wochen jedes Jahr wird ein Wald in Sambia zum Garten Eden. Der pünktlich niedergehende Regen lässt zu dieser Zeit 300.000 Tonnen Früchte reifen. Zehn Millionen Palmenflughunde reisen extra für dieses Festessen an, das ohne den Niederschlag zur rechten Zeit nicht stattfinden würde. Die Flughunde legen Hunderte, manche sogar Tausende von Kilometern zurück, um rechtzeitig in Sambia zu sein. Wie sie besser als jeder Wetterfrosch den Regen vorhersehen konnten, ist noch ungeklärt. Andere Tiere sind eher davon abhängig, dass der Regen ausreichend Pausen macht. Wenn die Niederschläge am Amazonas für wenige Monate nachlassen, sinkt der Wasserspiegel im gesamten Flusssystem, und ausgedehnte Sandbänke entstehen. Hierher kommen die Arrau-Schildkröten zur Eiablage. 50.000 sind es jährlich, ein Viertel der gesamten Weltpopulation. Durch die Erderwärmung beginnt die Regenzeit jedoch immer häufiger früher im Jahr. Viele der jungen Schildkröten schaffen es dadurch nicht rechtzeitig an die Oberfläche und ertrinken in ihren Höhlen. Ausbleibender Regen kann auch großen Schaden anrichten. Im südlichen Afrika haben sich alle Lebewesen seit Tausenden von Jahren an die Trockenzeiten angepasst. Doch mittlerweile halten Rekordhitze und der geringste Niederschlag seit Jahrzehnten große Teile des Kontinents fest im Griff. Nilpferde drängen sich in engen Schlammlöchern. Die sandigen Ufer, in denen Bienenfresser brüten, trocknen zu stark aus und stürzen ein. Viele Wildtiere verdursten.
Menschen sind neben den natürlichen Kräften Vulkanismus, Sonnenlicht, Wetter und Ozeanströmungen immer mehr zum bestimmenden Faktor auf unserem perfekten Planeten geworden. Wir verändern die Regelsysteme der Erde, ohne die langfristigen Folgen ernsthaft zu erwägen. Die Dokumentation stellt Menschen vor, die mit ihren Projekten eine weitere Erderwärmung verhindern wollen oder Arten retten, die vom Klimawandel besonders bedroht sind. In Kenia beispielsweise kämpft Angela Sheldrick um das Leben von Babyelefanten. Die immer länger anhaltenden Dürren setzen die Elefantenpopulationen immer stärker unter Druck. Viele verdursten, und oft können überhaupt nur die Kleinsten gerettet werden. 150 der Mini-Dickhäuter konnte Angela Sheldricks Team bereits aufziehen und wieder in die Wildnis entlassen. Wenn die derzeitige Entwicklung anhält, könnte es jedoch sein, dass immer mehr der verbleibenden geschützten Flächen verdorren und die Überlebenschancen der grauen Riesen weiter sinken. Im Golf von Maine sind es Meeresschildkröten, die jedes Jahr durch klimatische Veränderungen in Lebensgefahr geraten. Das Wasser nahe der Küste wird aus kalten Strömungen der Arktis und Ausläufern des warmen Golfstroms gespeist und besaß bis vor einigen Jahren eine mittlere Temperatur. Heute kommt immer weniger kaltes Wasser aus der polaren Zone an. Deshalb reisen Schildkröten im Sommer auf der Suche nach Nahrung immer weiter nach Norden. Wenn dann allerdings der Herbst anbricht und die Temperaturen sinken, fallen die Tiere in einen Kälteschock. Viele ertrinken in den eisigen Fluten, und nur die Schildkröten, die an die Küste geschwemmt werden, haben eine Chance, zu überleben. Das New England Aquarium in Boston hat mittlerweile eine eigene Rettungsstation für Schildkröten eingerichtet, weil die Zahl der gestrandeten Tiere stetig ansteigt. Dort werden sie medizinisch versorgt und dann in ihre ursprünglichen Verbreitungsgebiete im Süden ausgeflogen. Viel grundsätzlicher gehen die Mitarbeiter des Projektes "Große Grüne Mauer" vor. Sie wollen nicht eine einzelne Art retten, sondern ganze Landschaften. Ein Band aus dürreresistenten Bäumen soll gepflanzt werden, das 8000 Kilometer quer durch Afrika verlaufen und die weitere Ausbreitung der Sahara stoppen soll. Erst 15 Prozent der Grünen Mauer sind fertiggestellt, doch schon jetzt kehrt das Leben in die betroffenen Gegenden im Senegal zurück. Brunnen, die längst ausgetrocknet waren, füllen sich wieder. Die Landwirtschaft lohnt sich, und die Menschen können in ihrem Zuhause bleiben.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
490 vor Christus starten die Perser einen Feldzug gegen Athen. Ihr Ziel: der Sturz des Regimes und die Eroberung der Metropole. Bei Marathon kommt es zur entscheidenden Schlacht. Der Perserkönig will Athen für die Unterstützung eines Aufstandes griechischer Städte in Ionien bestrafen. Seine Truppen landen in der Ebene von Marathon. Dort werden sie bereits von den schwer bewaffneten Athenern erwartet. Die Schlacht bei Marathon ist der erste der beiden sogenannten Perserkriege. Ihr genaues Datum ist nicht überliefert. Historiker datieren sie auf die Zeit zwischen August und September 490 vor Christus. Die wichtigste Quelle über den Verlauf der militärischen Auseinandersetzung ist der antike griechische Geschichtsschreiber Herodot. Er beschreibt, wie in diesem Konflikt unterschiedliche politische und militärische Strategien aufeinandertrafen und welche Auswirkungen dies auf den Kriegsverlauf hatte. Die Schlacht bei Marathon markiert den ersten großen Sieg der Griechen über die mächtigen Perser. Der Krieg beendete die persische Expansion nach Westen und verhinderte die Eroberung Athens. Er gilt als Schlüsselereignis in der antiken Geschichte Athens und der Demokratie. Legendäre Schlachten können Zivilisationen zu Ruhm führen - oder ihren Untergang bedeuten. Die Dokumentationsreihe von ZDFinfo enthüllt mithilfe moderner Wissenschaft die Geheimnisse berühmter Kriege.
52 vor Christus: Die gallischen Stämme erheben sich unter Führung von Vercingetorix gegen die Römer. Die blutige Schlacht bei Gergovia nimmt eine überraschende Wendung. Gergovia, die Hauptstadt der Arverner, thront strategisch auf einem Hügel. Dort verschanzt sich Vercingetorix, der Anführer des gallischen Widerstandes. Nach wochenlanger Belagerung startet Cäsar den entscheidenden Angriff - doch erwartet ihn eine Falle? Cäsars Truppen sollen eigentlich von den Haeduern unterstützt werden. Sie sind langjährige Verbündete Roms und geschätzt wegen ihrer kämpferischen Reiter. Doch die Haeduer sind uneins, entschließen sich erst spät, doch auf Seiten Roms zu kämpfen. 10.000 Mann greifen von Osten in die Schlacht ein. Doch im Getümmel erkennen die Römer ihre Alliierten nicht und kämpfen auch gegen sie. Gefangen zwischen den Truppen der Haeduer und der Streitkräfte des Vercingetorix, bleibt Cäsar nur der Rückzug. Die Belagerung von Gergovia endet für ihn mit einem Debakel: Vercingetorix hat ihn besiegt und in die Knie gezwungen. Historiker halten Vercingetorix für einen der bedeutendsten Gegner Cäsars in Gallien. Das macht ihn im 19. Jahrhundert zu einem nationalen Mythos in Frankreich, der bis heute populär ist. Legendäre Schlachten können Zivilisationen zu Ruhm führen - oder ihren Untergang bedeuten. Die Dokumentationsreihe von ZDFinfo enthüllt mithilfe moderner Wissenschaft die Geheimnisse berühmter Kriege.
451 nach Christus stellt sich ein Bündnis unter dem römischen Heerführer Flavius Aëtius dem berüchtigten Hunnenkönig Attila entgegen - eine Schlacht entbrennt, die Geschichte schreibt. Die Hunnen, ein Reitervolk aus Zentralasien, versetzen seit Mitte des 4. Jahrhunderts Europa in Angst und Schrecken. Nach der Plünderung mehrerer großer Städte kommt es zur erbitterten Schlacht zwischen den beiden mächtigen Gegnern. Der blutige Krieg in der Nähe der heutigen Stadt Châlons-en-Champagne im Nordosten Frankreichs fordert auf beiden Seiten hohe Verluste und endet ohne eindeutigen Sieger. Obwohl Attila und sein Heer zum Rückzug gezwungen werden, können die Römer keinen entscheidenden Erfolg erzielen. Das Patt führt dazu, dass die politischen und militärischen Konflikte weiterhin ungelöst bleiben. Attilas Ruf der Unbesiegbarkeit ist zwar dahin. Aber auch das Weströmische Reich verliert an Macht und Einfluss in der Region. Legendäre Schlachten können Zivilisationen zu Ruhm führen - oder ihren Untergang bedeuten. Die Dokumentationsreihe von ZDFinfo enthüllt mithilfe moderner Wissenschaft die Geheimnisse berühmter Kriege.
Im Jahr 1066 steht England am Scheideweg. Nach dem Tod des angelsächsischen Königs Edward entbrennt ein Machtkampf um die Krone. Mehrere Anwärter erheben Anspruch. Darunter auch Wilhelm, Herzog der Normandie. Sein Gegner ist der frisch gekrönte König Harold Godwinson. Die entscheidende Auseinandersetzung findet auf dem Schlachtfeld bei Hastings statt - ein Moment, der die Weichen für die Geschichte Englands neu stellt. Wilhelm, Herzog der Normandie, kämpft gegen den Angelsachsen Harold Godwinson. In Südengland fordert er seinen Gegner heraus. Am 14. Oktober 1066 besiegt Wilhelm der Eroberer seinen Kontrahenten in der entscheidenden Schlacht bei Hastings. Als Harold fällt, schafft Herzog Wilhelm Fakten. Er zieht mit seinem Gefolge zur Hauptstadt London und lässt sich am Weihnachtstag in der Westminster Abbey zum König von England krönen. Es folgen mehrere Aufstände gegen seine Herrschaft. Doch zwei Jahre später beherrscht er fast das ganze Land. Die Schlacht bei Hastings markiert einen Wendepunkt in der Geschichte Englands. Festgehalten wird sie in dem 70 Meter langen Teppich von Bayeux, der wenige Jahre später entsteht. Wilhelm der Eroberer geht als Sieger in die Geschichte ein. Legendäre Schlachten können Zivilisationen zu Ruhm führen - oder ihren Untergang bedeuten. Die Dokumentationsreihe von ZDFinfo enthüllt mithilfe moderner Wissenschaft die Geheimnisse berühmter Kriege.
Ein Schicksalstag im Hundertjährigen Krieg: Am 25. Oktober 1415 treffen die zahlenmäßig unterlegenen Truppen des englischen Königs auf ein scheinbar übermächtiges französisches Heer. Was zunächst nach einer aussichtslosen Defensive aussieht, entwickelt sich zum Wendepunkt - dank neuartiger Waffen: Langbögen. Die Schlacht von Azincourt wird zum Symbol für strategischen Einfallsreichtum und unerwarteten Triumph. Die Engländer setzen neuartige Langbögen ein, die ihnen einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Sie verstehen es, das Gelände zu ihrem Vorteil zu nutzen, indem sie sich auf einem engen, begrenzten Schlachtfeld positionieren. Dort trifft die englische Armee unter König Heinrich V. auf das französische Heer. Zum Schutz vor Reiterangriffen rammen die englischen Soldaten angespitzte Pfähle in den Boden. Dagegen kommen die schwer gepanzerten französischen Ritter nur langsam voran und werden durch einen aufgeweichten, schlammigen Boden behindert. Die wendigen englischen Bogenschützen und Fußsoldaten fügen den Franzosen verheerende Verluste zu, was zu einem überraschenden und entscheidenden Sieg der Engländer führt. Legendäre Schlachten können Zivilisationen zu Ruhm führen - oder ihren Untergang bedeuten. Die Dokumentationsreihe von ZDFinfo enthüllt mithilfe moderner Wissenschaft die Geheimnisse berühmter Kriege.
Die Schlacht von Sekigahara markiert für Japan einen historischen Wendepunkt: Am 21. Oktober 1600 treffen zwei mächtige Armeen aufeinander und beenden eine Ära voller Konflikte. Auf der einen Seite steht die westliche Allianz unter der Führung von Ishida Mitsunari, die die bestehende Ordnung bewahren will. Auf der anderen Seite kämpft die östliche Armee unter Tokugawa Ieyasu, die eine neue Ära der Einheit und Stabilität einläuten möchte. Tokugawa Ieyasu erringt den klaren Sieg. Welche Strategie ist kriegsentscheidend? Hinsichtlich der Truppenstärke sind beide Seiten ebenbürtig. Ist der Einsatz neuartiger Feuerwaffen, wie der Arkebusen, der entscheidende Vorteil im Kampf? Dieser und anderen Fragen gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Dokumentation nach. Die Schlacht von Sekigahara führt zu einer Neuordnung des Feudalsystems. Diese befriedet Japan und läutet eine Ära wirtschaftlicher, kultureller und künstlerischer Blüte ein. Legendäre Schlachten können Zivilisationen zu Ruhm führen - oder ihren Untergang bedeuten. Die Dokumentationsreihe von ZDFinfo enthüllt mithilfe moderner Wissenschaft die Geheimnisse berühmter Kriege.
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Er hinterließ auf deutschem Boden verborgene Spuren - wie die zahlloser Kriege der Vergangenheit seit der Bronzezeit vor 3000 Jahren. Das älteste bekannte Schlachtfeld Europas liegt versteckt im Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern. Hier fanden Archäologen Spuren einer Schlacht, an der um 1250 vor Christus Tausende Menschen beteiligt waren. Wer waren sie? Was verraten die Funde über ihr Leben? Überall in Deutschland finden sich Relikte großer Schlachten, verborgen im Erdreich, vergessen unter Wäldern und Siedlungen. Welche Geheimnisse bergen die Schlachtfelder der Vergangenheit? Archäologen machen sich auf die Suche nach den Spuren der Gewalt - von der Bronzezeit über die Kämpfe zwischen Römern und Germanen bis zum Zweiten Weltkrieg - auf dem "Schlachtfeld Deutschland".