ARTE
ARTE So. 04.05.
Doku
Arnaldo Soares Borges ist Mitglied der "?Bewegung der Landlosen?" (Movimento dos Sem Terra, MST) in Brasilien: Sie setzt sich für eine radikale Landreform ein und stellt politische und soziale Forderungen. ARTE
Das Sprühen von Pestiziden aus der Luft im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso ARTE
In der Firma Agrícola Famosa werden Melonen für den Export abgepackt. ARTE
Eines der größten Containerschiffe der Welt: Die Evergreen transportiert unter anderem landwirtschaftliche Produkte. ARTE
Die Felder der Firma Agrícola Famosa: Sie ist der größte Produzent von Melonen in Brasilien. ARTE
Marcia Montanari an der Universidade Federal de Mato Grosso (UFMT) in Brasilien ARTE

Pestizide: Europas zynischer Giftexport

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • BR, F 2022
  • 81'
Dokumentarfilm Der investigative Dokumentarfilm geht dem Umgang mit Pestiziden nach, die in Europa verboten sind und in Länder exportiert werden, in denen ihr Einsatz trotz hoher Schadwirkung erlaubt ist - vor allem nach Brasilien. Von hier aus werden die Rückstände der Gifte in Orangen, Kaffee und Soja wieder zurück nach Europa geschickt. Dagegen unternommen wird nichts. Warum erlaubt die EU den lukrativen Export von in Europa verbotenen Pestiziden in Schwellenländer?

Inhalt

Der Dokumentarfilm geht einem wenig beleuchteten Wirtschaftskreislauf auf den Grund: Deutschland, das sich zunehmend gegen Umweltgifte sperrt, ist noch immer der wichtigste Importeur von brasilianischem Kaffee voller Pestizidrückstände. In ganz Europa trinken die Menschen Orangensaft, der aus stark belasteten Früchten aus Brasilien gewonnen wird. Und diejenigen, die in Südamerika die Gifte ausbringen, müssen mit ihrer Gesundheit teuer dafür bezahlen. Die europäischen Staatschefs kritisieren Brasilien nur allzu gerne ob der Brände im Amazonasgebiet - schauen aber wohlweislich weg, wenn ihre eigenen Chemiekonzerne dort gute Geschäfte machen. Mehr als die Hälfte aller Pestizide, die vor kurzem auf den brasilianischen Markt kamen, sind in der EU aufgrund ihrer Gefährlichkeit für Gesundheit und Umwelt verboten. Die in Europa hergestellten und zugleich verbotenen Produkte finden auf der Südhalbkugel dankbare Abnehmer. Laut der Schweizer NGO Public Eye erzielen die europäischen Herstellerfirmen durch diese extrem schädlichen Pflanzengifte, die an Entwicklungs- und Schwellenländer verkauft werden, beinahe die Hälfte ihres Gesamtumsatzes. Der Dokumentarfilm zeigt, dass sich die europäische Politik kaum mit diesem Thema befasst. An den Grenzen wird kaum kontrolliert, die Gesetzgebung nimmt chemische Rückstände in Lebensmitteln in Kauf und die wirtschaftlichen Akteure sind vor allem bemüht, ihren eigenen Status quo beizubehalten.

Sendungsinfos

Regie: Stenka Quillet Untertitel, Hörfilm, Stereo
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