No. 238
Ausgabe #238 Cover

Iss, was Du bist! Neue Reportage räumt mit Ernährungsirrtümern auf

Neues Jahr, neue Vorsätze: Die Gesundheit steht bei den Österreicherinnen und Österreichern ganz oben auf der Wunschliste, oft im Zusammenhang mit Ernährung. Doch die Wissenschaft bombardiert uns ständig mit neuen Empfehlungen, die Glaubenskriege der Diätpäpste nehmen kein Ende – die Verwirrung ist entsprechend groß. Wie ernährt man sich also tatsächlich gesund? In der Reportage "Iss, was Du bist!", die ServusTV am Donnerstag (14.01.) um 21:15 Uhr zeigt, deckt Filmemacher und Wissenschaftsjournalist Kurt Langbein die Irrtümer und Pannen der Ernährungsmedizin auf und kommt zu dem Schluss: "Du bist, was Du isst" stimmt nicht – am zielführendsten ist es, auf den Bauch zu hören und das zu essen, was einem guttut.

"GESUND" IST INDIVIDUELL!

Mal ist es Fett, dann wieder Fleisch, jedenfalls aber Cholesterin, das die Gesundheit gefährdet – dagegen gelten Tomaten, Broccoli und Co. geradezu als Wundermittel gegen Krebs. Aber: "Die meisten Ergebnisse sind nicht plausibel und viele Untersuchungen methodisch falsch", so der US-Epidemiologe John Ioannidis – er hat Ernährungsstudien weltweit analysiert und mit seinen Erkenntnissen weltweit für Aufsehen gesorgt: "Obst und Gemüse etwa gehören zu den guten Lebensmitteln. Aber die besten Studien darüber ergeben, dass eine Portion mehr pro Tag das Krebsrisiko um ein, höchstens zwei Tausendstel verringert." Angebliche Gesundheitsvorteile bestimmter Lebensmittel wirken also nur im Promillebereich; wichtiger wäre demnach, dass jeder Einzelne das isst, was er verträgt – und das ist sehr individuell.

DIÄTEN: UNGESUNDE MODE-ERSCHEINUNGEN?

Dass gerade das, was man gemein für gesund hält, oftmals eher das Gegenteil ist, zeigt Kurt Langbein im Rahmen seiner Doku: gemeinsam mit Ernährungswissenschaftlerin Annette Sabersky geht er darin u.a. den Tricks der Lebensmittelindustrie nach, die mit verstecktem Zucker und Gluten tatsächliche Gesundheitsrisiken schafft. Viele Veggie-Produkte im Supermarkt sind beispielsweise höchst problematisch, auch die modernen Diäten wie "Paläo", "Low Carb" oder auch "Vegan" basieren teilweise auf Irrtümern. Archäologen haben etwa längst bewiesen, dass die Menschen in der Steinzeit je nach Nahrungsangebot höchst unterschiedlich gegessen haben – und sich überall auf der Erde zu jeder Zeit an Klima, Vegetation und Fauna angepasst haben.

BAKTERIENFLORA ALS ENTSCHEIDENDER FAKTOR

"Das meiste, was Ärzte über Diäten erzählen, ist falsch", so auch Arzt und Genetiker Tim Spector. Der Mikrobio-Forscher aus London macht die Bakterienflora im Darm für die Gesundheit verantwortlich: "Die Bakterien sind ausschlaggebend dafür, wie wir das Essen verwerten, wie die Nährstoffe aufgenommen, die Vitamine produziert und zu Hormonen werden. Sie steuern unsere Stimmung und Signale ans Gehirn." In einem Test konnte er nachweisen, dass etwa Fastfood-Konsum schon nach zehn Tagen 40 Prozent der Darmbakterien-Arten zum Verschwinden bringt. "Wir glauben, dass eine geringere Mikrobenvielfalt ein Risikofaktor für Fettleibigkeit ist. Junkfood macht nicht wegen der Kalorien dick, sondern aufgrund der Wirkung auf die Darmflora", so Spector.

FASTEN ALS JUNGBRUNNEN

Es gibt viele Mythen über Diäten und Ernährungsformen – falsch ist etwa auch die vielfach vertretene Empfehlung, Fasten sei ungesund: "Unser Körper kann sehr viel besser mit kurzem Mangel umgehen als mit dauernder Übersättigung. Eigentlich leben wir derzeit maximal ungünstig für unsere genetischen Verhältnisse", berichtet Fastenexperte und Internist Andreas Michalsen über den neuen Stand der Forschung. "Wer regelmäßig fastet, kann das Risiko für fast alle chronischen Erkrankungen deutlich verringern und auch den Alterungsprozess hemmen", so Michalsen. Das klingt überzeugend, auch für den Autor des Films: Kurt Langbein unterzieht sich dem Selbsttest und dokumentiert, wie es ihm und den anderen Teilnehmern bei der Fastenkur ergeht...

Bild: © ServusTV/Langbein-Partner

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