No. 473
Ausgabe #473 Cover

"Junger Dokumentarfilm": 21. Staffel im SWR vier Filme von Absolvent:innen der Filmakademie Baden-Württemberg

Am 14. Oktober 2021 startet die 21. Staffel der SWR Reihe "Junger Dokumentarfilm" im SWR Fernsehen. Bis 4. November sind vier Filme von Absolvent:innen der Filmakademie Baden-Württemberg zu sehen. Die Filme entstanden in inhaltlicher Zusammenarbeit mit der SWR Redaktion Dokumentarfilm und werden finanziell gefördert vom SWR und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg. Nach der Ausstrahlung sind die Filme in der ARD-Mediathek zu sehen.

Heimatlos - 21. Staffel Junger Dokumentarfilm

Die Filmemacher:innen der diesjährigen Staffel erzählen - jede/r auf seine/ihre Art - Geschichten von Menschen, die ihre Heimat verloren haben, aufgeben mussten, oder vielleicht auch nie eine hatten. Es sind Geschichten aus einer Welt, in der soziale Ungleichheit einen traurigen Höhepunkt erreicht hat. Doch wie auch ihre Protagonist:innen, geben die Filmemacher:innen nie auf, in der Hoffnungslosigkeit immer auch nach dem Funken Hoffnung zu suchen, der sich durch die Filme wie ein roter Faden zieht und dadurch den porträtierten Menschen eine große Würde verleiht.

"Auf der Jagd nach dem Glück" am 14. Oktober um 23:15 Uhr im SWR Fernsehen

Im Eröffnungsfilm erforscht Filmemacher Benjamin Rost im nebligen Diamantentaucherdorf Port Nolloth im Süden Südafrikas die menschliche Suche nach Glück. 4000 Menschen leben dort: Gestrandete, Heimatlose, unverbesserliche Optimistinnen und Optimisten. Seit 40 Jahren tauchen sie bei stürmischer See nach Diamanten am Meeresgrund. In den 1980er Jahren wurden damit Millionen verdient. Doch die großen Zeiten sind längst vorbei. Die Träume aber leben weiter. Benjamin Rost: "Eigentlich wollte ich einen poetischen Film über das fast gestorbene Diamantentaucherdorf machen. Da passierte unerwartet etwas Historisches: Plötzlich brach ein neuer Diamantenrausch aus. Unsere Dreharbeiten kristallisierten sich zu einer Allegorie auf den weltweiten Kapitalismus".

"Mein Vietnam" am 21.Oktober um 23:15 Uhr im SWR Fernsehen

Hien Mai und Tim Ellrich porträtieren das vietnamesische Ehepaar Bay und Tam, das seit 30 Jahren in Deutschland lebt. Abseits der deutschen Gesellschaft arbeiten sie in neonbeleuchteten Büroräumen als Putzkräfte. Durch Skype und Karaoke-Chatrooms haben sie ihre eigene virtuelle Version von Vietnam in ihrer Münchner Wohnung erschaffen. Sind sie jemals in Deutschland angekommen? Ist Heimat vielleicht weniger ein Ort als ein Gemütszustand? Hien Mai: "Diese Doku mit meinen Eltern zu machen, war sehr emotional und intensiv. Beide brauchen mich oft in ihrer Nähe, bi-kulturelle Kinder machen diese Erfahrung häufig. Es gibt so viele Gründe, warum Menschen alles zurücklassen. Dafür braucht man wirklich Mumm und dafür bin ich eine bewundernde Tochter".

"Die vier Winde" am 28. Oktober um 23:45 Uhr im SWR Fernsehen

Der poetisch-bildgewaltige Film von Anna-Sophia Richard zeigt eine Region im Südwesten der Dominikanischen Republik, die besonders stark von Auswanderung geprägt ist. Die ehemaligen Bewohner*innen von Fondo Negro leben in alle Himmelsrichtungen verstreut. Die Auswirkungen dieser Migration sind erheblich: Ehe zerbrechen, viele Kinder müssen ohne ihre Mütter und Väter aufwachsen, junge Menschen träumen von der großen weiten Welt, kehren jedoch oft nach Misserfolg und finanziellem Ruin zurück. Ein Film über die Suche nach Glück, das oftmalige Scheitern und das, was Menschen dennoch antreibt, es immer wieder zu versuchen. Anna-Sophia Richard kam als Tochter eines dominikanischen Vaters mit ihrer deutschen Mutter mit sechs Jahren nach Deutschland. Sie wollte erforschen, wie andere das Thema Familientrennung verarbeiten: "Viele Dominikaner:innen glauben, Glück und Erfolg gäbe es nur im Ausland".

"Jemen - die Mütter der Entführten" am 4.November um 0:15 Uhr im SWR Fernsehen

Den Schlusspunkt der Staffel bildet der Film von Sabrina Proske über die grausame Folter in jemenitischen Gefängnissen - und wie ein Mütterverband dagegen ankämpft. Es ist ein Blick auf die Frauen im Jemen, deren Heimat durch Krieg zerstört wird, die aber dennoch dortbleiben, um für ihre Männer und Söhne einzustehen, die im Gefängnis sind. Anhand der Schilderungen von Angehörigen und ehemaligen Häftlingen schildert der Film die Brutalität in den dortigen Gefängnissen. Er zeigt aber auch das neue Selbstverständnis, das sich die jemenitischen Frauen zu eigen machen. Filmemacherin Sabrina Proske will dem deutschen Publikum den Konflikt im Jemen und die mutigen Frauen aus Sanaa näherbringen.

Bildrechte:SWR/Benjamin Rost

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