Wissenschaftler sind sich sicher, dass im Universum viel mehr Materie existiert, als wir sehen. Oscarpreisträger Morgan Freeman fragt: Bedroht das verborgene Schattenuniversum unsere Welt? Die Beschaffenheit dieser unbekannten Materie zu erforschen, ist eine der spannendsten Fragen der Kosmologie. Es ist, als wolle man einen Fisch mit bloßen Händen fangen. Nur die Anziehungskraft der Dunklen Materie ist messbar, völlig unklar, woraus sie besteht.
Undercover in Nordkorea - Im Reich des Kim Jong Un
F 2018
58'
Er ist der unheimlichste und gefährlichste Diktator der Welt: Kim Jong Un. Der "Oberste Führer" Nordkoreas provoziert die internationale Öffentlichkeit regelmäßig mit neuen Raketenabschüssen. Immer wieder warnt Nordkorea mit drastischen Worten vor einer nuklearen Option. Ein Krieg ist nicht mehr ausgeschlossen. Weiß die nordkoreanische Bevölkerung um diese Gefahr? In der Dokumentation "Undercover in Nordkorea" geht der Reporter Alexis Breton - getarnt als Tourist - auf Spurensuche im geheimnisvollsten Land der Welt. Immer unter der Aufsicht der Behörden, gelingt es dem Undercover-Journalisten trotzdem, unbemerkt zu filmen und so Einblicke in eine Gesellschaft zu ermöglichen, die täglicher Propaganda und dauernder Kontrolle ausgesetzt ist. Der Hass auf Amerika ist Staatsdoktrin und wird schon den Kleinsten vermittelt. Die Abbildungen von Raketen auf Plakaten und in Fernsehspots sind allgegenwärtig. Angst vor einem Krieg mit den USA scheint in Nordkorea niemand zu haben. Die Menschen glauben: Wir haben die Atombombe, und wir haben die Wasserstoffbombe. Wir können uns wehren.
Wie weit sind Menschen bereit zu gehen, um ihre Freiheit zu erlangen? Packende Fluchtgeschichten zeigen Bilder aus Nordkorea, die unter Lebensgefahr heimlich aufgenommen wurden. Eine Familie will mitsamt der alten Großmutter und der kleinen Kinder durchs Gebirge aus Nordkorea, dem repressivsten Staat der Erde, entkommen. Ein Pfarrer aus Südkorea hilft ihnen und wird zum selbstlosen Helden. Im Mittelpunkt des Films steht eine Mutter, die verzweifelt versucht, ihr Kind wiederzusehen, das sie zurücklassen musste; eine fünfköpfige Familie - darunter kleine Kinder und eine ältere Großmutter -, die sich auf eine tückische Reise über den Yalu-Fluss und in die feindlichen Berge Chinas begeben; und ein Mann Gottes, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, diesen verzweifelten Menschen zu helfen. Sollten sie gefasst werden, drohen schwerste Strafen, möglicherweise sogar die Hinrichtung. Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea ist über viele Quadratkilometer so vermint, dass dieser Fluchtweg nicht infrage kommt. Deshalb müssen Nordkoreaner, die ihr Land verlassen wollen, nicht nur einen Stacheldrahtzaun überwinden und einen reißenden Fluss überqueren, sondern sich anschließend noch heimlich über China, Vietnam und Laos bis nach Thailand durchschlagen. Erst dort sind sie sicher und werden nicht mehr an die Schergen von Kim Jong Un ausgeliefert. Was wir von Nordkorea sehen, ist zumeist genau das, was das Kim-Regime uns sehen lassen will: die Atomraketen, die großen Paraden und die emotionale Vergötterung der Kims. Der Film wirft einen Blick auf den Alltag der 26 Millionen Nordkoreaner, die weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten sind und sich nicht vorstellen können, dass es noch ein anderes Leben gibt als das, das sie führen. Historische Rückblenden und politische Exkurse erlauben eine geopolitische Einordnung der aktuellen Situation zwischen Nord- und Südkorea.
Wie ist es möglich, dass Nordkorea, eines der ärmsten Länder der Welt, ein Atomwaffenprogramm finanziert, mit dem es sogar die USA herausfordern kann? Antwort: dank "Bureau 39". Diese Organisation ist eine geheime Division des Regierungsapparates. Ihr Ziel ist die Devisenbeschaffung mit allen Mitteln, um das Regime von Kim Jong Un mit Geld zu versorgen. Falschgeld, Drogen, Menschenhandel - nichts ist Nordkoreas Geld-Gangstern zu ruchlos. Die Doku enthüllt die spektakulärsten Fälle und zeigt die atemberaubenden Tricks, mit denen Nordkorea seit Jahrzehnten äußerst erfolgreich UN-Sanktionen umgeht und sein Atomprogramm aufbaut.
Er ist durch Erbfolge zum kommunistischen Diktator geworden: Kim Jong-un. Mit eiserner Hand führt er die despotische Herrschaft seines Vaters und Großvaters fort. Es gelingt ihm zwar, Nordkorea aus der diplomatischen Isolation zu holen. Doch gleichzeitig macht Kim Jong-un sein Land zu einer international gefürchteten Atommacht. Der Alltag der Menschen ist geprägt von Kontrolle, Mangelwirtschaft und Personenkult. Ehemalige nordkoreanische Diplomaten und nach Südkorea Geflüchtete berichten vom Leben jenseits des 38. Breitengrades und wie das Regime seine Macht aufrechterhält. Wichtige Instrumente der Staatsmacht sind vor allem die Geheimpolizei "Bowibu", die die Bevölkerung auf Schritt und Tritt überwacht, und die Indoktrination der Massen, in Nordkorea unter dem Begriff "Chuch'e" bekannt. Die Staatsideologie schreibt den Kult um die Kim-Familie vor - zum Wohle der Autarkie Nordkoreas. Mit dieser Leitlinie und militärischen Drohgebärden bleiben die internationalen Beziehungen angespannt. Das gilt insbesondere für das Verhältnis zu den USA - bis ausgerechnet Donald Trump, der nicht für diplomatische Finesse bekannt ist, einen Dialogversuch unternimmt. Doch die Bilanz der öffentlichkeitswirksamen Inszenierung ist ernüchternd. Eine positive Wende in den bilateralen Beziehungen bleibt aus.
Mit Atombombentests und martialischen Drohungen versetzen Nordkorea und sein Diktator Kim Jong Un die Welt immer wieder in Sorge. Aus dem Inneren des Landes dringt wenig nach außen, denn ausländischen Journalisten wird nur selten die Einreise erlaubt. Wie Mangelwirtschaft, Blockwart-Kultur und Denunziantentum das Alltagsleben prägen, davon ist in der offiziellen Propaganda nichts zu sehen. Glitzerbauten, riesige Statuen des Vaters und des Großvaters von Kim Jong Un, aufwendige Inszenierungen von Macht und Größe sollen der Erbauung dienen - und über die Niederungen des kommunistischen Alltags hinwegtrösten. Reporter Michael Höft hat sich die Erkundung des sportlichen Nordkorea vorgenommen. Stadien, Sporthallen, Reitklubs, Bolzplätze und Wintersportresorts sind Orte, die Nordkorea dem Besucher aus dem kapitalistischen Ausland gerne zeigt. Über das Thema Sport findet sich ein leichter und unkomplizierter Zugang zu den Menschen in dem hermetisch abgeriegelten Land. Die Dokumentation begleitet verschiedene Hobby- und Leistungssportler in ihrem Trainingsalltag.
Kim Yo-jong: Sie ist die Schwester von Nordkoreas Diktator Kim Jong-un und zugleich seine engste Beraterin. Längst gilt Kim Yo-jong als Nordkoreas geheime Nummer zwei. Doch man weiß fast nichts von ihr. Nicht einmal ihr Geburtsjahr ist bekannt. Wer ist die Frau, die öffentlich nicht sprechen darf, aber aus dem Hintergrund die Strippen zieht? Wer ist die Souffleuse des Diktators? Wer ist Kim Yo-jong? 2011, bei der Beerdigung ihres Vaters, des "ewigen Generalsekretärs" Kim Jong-il, taucht Kim Yo-jong das erste Mal in der Öffentlichkeit auf. Seit diesem Tag gewinnt sie immer mehr an Einfluss. Wenn ihr herzkranker Diktatoren-Bruder Kim Jong-un zwischenzeitlich abtaucht, ist sie es, die Nordkorea aus dem Hintergrund führt. Sie ist auch die erste Vertreterin der Kim-Dynastie, die nach Südkorea reist. Doch die Friedensbotschafterin verwandelt sich schnell zur Hardlinerin. 2020 lässt sie das gemeinsame interkoreanische Verbindungsbüro in die Luft sprengen und droht dem Nachbarland mit dem Einsatz von Atomwaffen. Ist Nordkoreas nächster Herrscher also möglicherweise eine Diktatorin?
Vom Immobilien-Clan zur einflussreichen Politdynastie? Seit Generationen streben die Trumps nach Macht und Anerkennung. Allen Skandalen zum Trotz könnten sie bald mächtiger sein als je zuvor. Donald Trump könnte im Herbst 2024 zum zweiten Mal US-Präsident werden. Kritiker befürchten noch mehr Spaltung, Chaos und das Ende der Demokratie. Und selbst, wenn er nicht gewinnt, dürfte die Trump-Ära dank seiner Kinder noch lange nicht zu Ende sein. Donald Trump ist nach wie vor unangefochtenes Familienoberhaupt und Mittelpunkt des Trump-Clans. Doch seine Nachfolger bringen sich bereits in Stellung. Zum Beispiel Donalds Söhne Eric und Don Jr. Sie haben inzwischen das Familienunternehmen übernommen und gelten als wichtigstes Sprachrohr ihres polarisierenden Vaters. Don Jr. ist bei der republikanischen Basis sogar so beliebt, dass viele in ihm den potenziellen Thronfolger der Trump-Dynastie sehen. Auch Donalds Schwiegertöchter Lara Trump und Kimberly Guilfoyle bekleiden wichtige Positionen in der republikanischen Partei. Und dann ist da noch der über zwei Meter große Sohn Barron, das Nesthäkchen. Im Jahr 2024 wird Barron als Delegierter Floridas für den Parteitag der Republikaner nominiert. Obwohl er sich gegen diese Rolle entscheidet, gilt er als sehr interessiert am politischen Weltgeschehen. Ist er Papa Donalds Trumpfkarte? Und last, but not least: Tochter Ivanka und Schwiegersohn Jared Kushner. Auch wenn sich das konservative Power Couple aus der aktiven Politik zurückgezogen hat, kümmern sich die beiden hinter den Kulissen um das Trump-Business und die eigene Karriere. Von ihnen wird also noch einiges zu hören sein. Mit einer Mischung aus Opportunismus, Selbstinszenierung und Betrug arbeiten sich die Trumps über Jahrzehnte hinweg vom kleinen Familienunternehmen bis ins Zentrum der Weltpolitik hoch. Wie gelingt es ihnen, all die Rückschläge - darunter Verurteilungen und ein versuchtes Attentat - zu überstehen und daraus sogar Kapital zu schlagen? Die nächsten US-Wahlen jedenfalls könnten über ihre Zukunft entscheiden - und über die Zukunft Amerikas.
Die Kanuku Mountains in Guyana gelten als eine der letzten unerforschten Regionen der Erde. Abenteurerin Lucy Shepherd wagt sich "Deep in the Wild", mitten in diese unberührte Wildnis. Im unwegsamen Dschungel kommt das Team nur langsam voran. Die tagelange Dunkelheit unter dem Blätterdach, das Marschieren in nasser Kleidung und die ständige Wachsamkeit vor wilden Tieren bringen alle Beteiligten körperlich und psychisch an ihre Grenzen. Ausgangspunkt der Expedition sind die King William Falls im Osten Guyanas. Von dort aus durchquert das Team zu Fuß fast das gesamte Land in Richtung Westen - etwas, das noch nie jemand vor ihnen gemacht hat. Fliegen, Wespen und Ameisen sind ständige Begleiter. Die größte Gefahr geht jedoch von anderen Tieren aus - insbesondere von den Buschmeister-Schlangen, deren unheimliches Pfeifen nachts allgegenwärtig ist, ebenso wie von Jaguaren oder den Horden von Nabelschweinen, die alles niedertrampeln, was ihnen in den Weg kommt. Nach drei Wochen erreicht das Team einige Tage später als gedacht endlich den ersten Versorgungspunkt. Doch dann gibt es einen schweren Rückschlag: Beim Floßbau verletzt sich einer der Männer und muss in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein großer Schock für das ohnehin schon entmutigte Team. Werden sie die zweite Etappe schaffen? Abenteurerin Lucy Shepherd begibt sich in Guyana auf Entdeckungsreise durch die weitgehend unerforschten Kanuku Mountains. Die Durchquerung des Regenwaldes soll auf die Gefährdung der Natur aufmerksam machen, stellt sie und ihr Team jedoch vor einige Herausforderungen.
Vor der Abenteurerin Lucy Sheperd und ihrem Team liegen noch rund 300 Kilometer zu Fuß durch den Urwald. Werden sie auch die zweite Etappe ihrer Mission "Deep in the Wild" schaffen? Der dichte Dschungel und die steilen Berge der Kanuku Mountains machen dem Team täglich zu schaffen. Die permanente Gefahr durch Wildtiere und das eintönige Essen machen alle Beteiligten allmählich mürbe. Jeden Tag müssen sie sich aufs Neue motivieren. Die erste Etappe absolviert das Team per selbst gebautem Floß, um Zeit zu sparen. Nach einer fünfstündigen Floßfahrt geht es weiter durch den Urwald, wo sich Lucy Shepherd und ihr Team pausenlos vor Buschmeister-Schlangen, Riesenwespen und Schwarzen Kaimanen in Acht nehmen müssen. Die einheimischen Männer wissen nicht nur mit jeder Gefahr umzugehen, sie kennen auch die Geheimnisse des Dschungels, wie etwa die Wirkung bestimmter Heilpflanzen. Mit wunden Füßen und übersäht von Insektenstichen bahnt sich das Team seinen mühsamen Weg durch den Busch, bevor es in den Kanuku Mountains etliche steile Anstiege überwinden muss. Dort stößt es auf geheimnisvolle Spuren: vielleicht vom gefürchteten Bush Dai Dai - eine Art Waldgeist, halb Tier, halb Mensch, an den die Ureinwohner glauben? Doch der Wächter des Waldes bleibt ihnen wohlgesonnen und lässt sie schließlich nach 50 Tagen und Hunderten schier endlosen Kilometern "Deep in the Wild" ihr Ziel erreichen: die Savanne an der Grenze zu Brasilien. Abenteurerin Lucy Shepherd begibt sich in Guyana auf Entdeckungsreise durch die weitgehend unerforschten Kanuku Mountains. Die Durchquerung des Regenwaldes soll auf die Gefährdung der Natur aufmerksam machen, stellt sie und ihr Team jedoch vor einige Herausforderungen.
Jamaika ist nicht nur ein Paradies mit Sandstränden und Reggae. Im Landesinneren ziehen sich schlechte Verkehrswege durch eine hügelige Landschaft. Nur Unerschrockene wagen sich dorthin - oder Einheimische, die keine andere Wahl haben. Für den Warentransport oder den Weg zur Arbeit nehmen sie täglich riskante Strecken auf sich. Zur Gefahr werden auch ihre reparaturbedürftigen Fahrzeuge, die oft liegen bleiben. Die Karibikinsel mit ihren paradiesischen Stränden ist ein Magnet für Touristen und Superreiche. Die Realität der Menschen vor Ort ist allerdings eine andere: Jeder fünfte Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze. Viele verdingen sich in kleinen Jobs, um über die Runden zu kommen. Die Blue Mountains sind die höchste Erhebung Jamaikas und Anbaugebiet einer besonderen Kaffeesorte: dem Jamaica Blue Mountain. Mit 100 Dollar pro Kilo ist er einer der teuersten Kaffees der Welt. Von den Einnahmen kommt bei den Einheimischen und Kaffeebauern allerdings nicht viel an. Der Weg zu den Farmen ist aufgeweicht und wegen der vielen Schluchten lebensgefährlich.
Indonesien ist mit seinen mehr als 17.000 Inseln der größte Inselstaat der Welt. Die immensen Ressourcen an Bodenschätzen bedeuten für das Land Segen und Fluch zugleich. Bevölkerung und Infrastruktur profitieren von dem Reichtum nicht. Sogar größere Städte sind nur über unbefestigte Straßen verbunden. Ohne den riskanten Einsatz von Freiwilligen, die den Warentransport sicherstellen, wären ganze Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Auf Sumatra, Indonesiens größter Insel, betreibt Masinis eine alte Bahnstrecke, einst gebaut von niederländischen Siedlern Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Züge von damals gibt es längst nicht mehr - sie sind vom Zahn der Zeit zerfressen, die hohe Luftfeuchtigkeit tut ihr Übriges. Die Gleise liegen noch, allerdings ist alles in einem schlechten Zustand. Tag für Tag wagt er sich mit seiner motorbetriebenen Bahn auf die Strecke, um Waren oder Passagiere zu befördern. Die Angst vor einem Unfall ist ständiger Begleiter.
Bolivien im Herzen Südamerikas - die Wirtschaft wächst in den vergangenen Jahren stetig. Auf dem Land kommt davon jedoch nichts an, die Infrastruktur ist in einem schlechten Zustand. Die Straßen Boliviens gehören zu den gefährlichsten der Welt: regelmäßige Überflutungen und die Gefahr von Erdrutschen, die ganze Straßen und Häuser in die Tiefe reißen. Die Menschen haben keine andere Wahl, als Mut zu zeigen und den Widerständen zu trotzen. Maria lebt davon, die Menschen in abgelegenen Dörfern mit Waren zu versorgen. Mit ihrem Bus begibt sie sich auf lebensgefährliche Touren - und das meist allein. Am Straßenrand erinnern Kreuze an das Schicksal derer, die bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen sind. Der bolivianische Staat unterhält die Straßen eher recht als schlecht. Gefährliche Wasser- und Schlammfluten sind Alltag. In den Bergen ist Armut allgegenwärtig. Menschen arbeiten in Goldgräberminen und hoffen auf den Fund ihres Lebens. In den Minen und am Fluss setzen sie sich Tag für Tag großen Gesundheitsrisiken aus: Beim Abbau des Goldes wird auch giftiges Quecksilber eingesetzt. Das Roden der Wälder verwüstet gleichermaßen das Land. Beides ökologische Katastrophen.
Die Elfenbeinküste in Westafrika - weltweit größter Kakaoproduzent, Exporteur von Kaffee und Palmöl. Das Wirtschaftswunder scheint bei der Bevölkerung allerdings nicht anzukommen. Die Menschen sind arm, und die Infrastruktur ist schlecht. Regelmäßig kommt es auf den maroden Straßen des Landes zu schweren, tödlichen Unfällen. Schuld daran sind auch die in die Jahre gekommenen, reparaturbedürftigen Lkw. Improvisationsgeschick ist gefragt. Yakou ist Mitte 60 und einer der wenigen, der mit seinem alten Laster weit entlegene Dörfer überhaupt noch anfährt. Die Reise ist jedes Mal ein Abenteuer: fehlende Holzplanken an Brücken und tiefe Spurrillen so weit das Auge reicht. Für die Menschen vor Ort ist er ihr Held. Die Gefahr auf der Straße nimmt mit höherem Verkehrsaufkommen zu - vor allem zur Erntezeit der Kakaobohnen. Sie werden dann von den Plantagen zur Weiterverarbeitung in die Lager gebracht. Von den enormen Einnahmen profitiert die Bevölkerung kaum. Ein Großteil des Umsatzerlöses geht an die Schokoladenhersteller und den Handel. Statt zur Schule zu gehen, müssen viele Kinder auf den Plantagen arbeiten. Eine Chance auf Bildung und damit eine Verbesserung ihrer Lebensumstände bleibt ihnen damit verwehrt.
Madagaskar im Osten Afrikas hat zwei Realitäten: paradiesische Sandstrände an den Küsten mit türkisfarbenem Wasser, im Landesinneren marode Straßen und Armut. Die meisten Straßen sind in einem so schlechten Zustand, dass die Menschen oft am schnellsten zu Fuß weiterkommen. Während der Regenzeit verschlimmert sich die Situation: Tropische Wirbelstürme verwüsten häufig Straßen und schneiden Dörfer von der Außenwelt ab. Es braucht mutige Freiwillige, die Menschen helfen und sie mit überlebenswichtigen Waren versorgen. Einer davon ist Thierry. Mit einem Auto oder Laster kommt er nicht weit - es muss ein Traktor sein. Nur so lässt sich der marode Weg irgendwie meistern. Für eine Strecke von etwa 30 Kilometern braucht er auch schon mal eine Woche. Madagaskar gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Wirbelstürme, Dürren und Überschwemmungen drohen den Madagassen ihre Lebensgrundlage zu entziehen. Ursache dafür sind auch exzessive Rodungen und das Ausbeuten der Bodenschätze. Laut Prognosen wird die Intensität und Häufigkeit solcher Naturkatastrophen für das Land zunehmen.
Miami im US-Bundesstaat Florida ist ein Paradies für PS-Junkies. In manchen Kreisen gehören Tunen, Posen und das Fahren schneller Autos und Motorräder zum Lifestyle der Stadt. In der nächtlichen Metropole holen sich vor allem junge Latinos bei illegalen Straßenrennen ihren Adrenalinkick. Für ältere Semester gibt es offizielle Rennen mit Sicherheitsregeln. Ihr Hobby lassen sich die Schrauber und Tuner oft mehrere Zehntausend Dollar kosten. Junge Afroamerikaner hingegen spielen beim Freeriding Katz und Maus mit der Polizei. In Pulks erobern sie die Straßen der Stadt und zeigen akrobatische Kunststücke. Positiver Nebeneffekt des riskanten Hobbys: Die Bandenkriminalität geht in South Florida spürbar zurück. Sebastian Perez Pezzani geht wie gewohnt hautnah auf Spurensuche. Er nimmt als Co-Pilot an legalen und illegalen Rennen teil, spricht mit Legenden der Straße und packt selbst mit an, um einen Freerider vor der sicheren Festnahme durch die Polizei zu retten. Das heiße Pflaster Miami bringt auch den risikofreudigen Reporter an seine Grenzen. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich an die härtesten Orte der Welt und dokumentiert das Leid der Menschen, deren Alltag durch Armut, Elend und Kriminalität beherrscht wird.
Mit dem Mauerfall verschwindet in Ost und West vieles, was bis dahin unseren Alltag prägte. Bei manchen Dingen ist das auch gut so, doch um andere ist es schon ein bisschen schade. Früher hatte sie jeder Ostdeutsche in der Tasche: die in der DDR von 1973 an ausgegebenen Geldscheine und Münzen. Darauf abgebildet sind Szenen aus dem Arbeiter- und Bauernstaat und große Persönlichkeiten wie Clara Zetkin oder Goethe. Dann fällt die Mauer, und mit der Währungsunion im Jahr 1990 gibt es nur noch die D-Mark. Und weg ist nach der Wiedervereinigung auch die Ost-Hymne. Und klar: Auch die Transitstrecken braucht nach dem Mauerfall keiner mehr. Vorbei ist die Zeit, als Westberlin nur über vier Autobahnen durch DDR-Gebiet zu erreichen war. "Das war dann mal weg" hieß es auch für das Sandmännchen im Fernsehen. Und zwar für das Westsandmännchen. Aber das war schon vor dem Mauerfall faktisch verschwunden. Zur Wende gibt es nur noch das Ostsandmännchen. Ein Wende-Gewinner, der nicht nur unsere Herzen erobert, sondern am Ende sogar die große Kinoleinwand. Der Mauerfall hat das Leben vieler Menschen grundlegend verändert. Und so manches, was vor der Wende in Ost oder West alltäglich war, ist dabei unbemerkt verschwunden. Gutes wie Schlechtes - "Das war dann mal weg".
"Das war dann mal weg" - diesmal ein Spezial rund um die Mauer. Die Dokumentation spürt Dingen nach, die in Ost und West mit dem Mauerfall verschwunden sind. Das Westpaket zum Beispiel. Tonnenweise Kaffee, Damenstrumpfhosen und Waschpulver fanden per Post den Weg von West nach Ost. Speziell Ost war auch die Kaderakte. In der DDR gab es sie für jeden Werktätigen. Da stand so ziemlich alles drin. Also nicht nur der Lebenslauf, Zeugnisse, Einstellungsfragebögen oder Beurteilungen früherer Arbeitgeber, sondern auch Angaben zur Parteimitgliedschaft, zur politischen Grundeinstellung oder zum familiären Umfeld wurden aufgeschrieben. Bei einem Jobwechsel wanderte die Kaderakte von Betrieb zu Betrieb mit. Auch im Westen ging manches verloren nach dem Mauerfall. Zum Beispiel: die Hauptstadt. Früher war Bonn in aller Munde, heute kennen es nur noch Insider. Na ja, fast. Es war bis 1990 die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. 50 Jahre lang traf sich die ganze politische Welt dort. Heute ist Bonn eine ganz normale deutsche Stadt. Politiker trifft man dort eher selten. Als Promis sind diesmal dabei: Anneke Kim Sarnau, Cherno Jobatey und Florian Martens.
"Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" - dieser markante Ausspruch von Erich Honecker war richtungsweisend, auch für die Fahrzeugflotte in der DDR. Die Doku zeigt deren gesamte Bandbreite. Kuriositäten, Originale und aus der Not geborene Erfindungen. Es waren längst nicht nur Trabis und Wartburgs, die auf den Kopfsteinpflasterstraßen zwischen Ahlbeck und Zittau herum holperten. Die Palette der Fortbewegungsmittel reichte von A wie AWO bis Z wie Zastava. Noch breiter gefächert ist das Spektrum der Geschichten und Legenden, die sich um diese Fahrzeuge und die Mühen ihrer stolzen Besitzer ranken.
Not macht erfinderisch, sagt das Sprichwort. Das traf auf die DDR besonders zu. Die wollte unbedingt mit dem Westen mithalten, vor allem, wenn es um Mobilität ging. In der DDR herrschte ständig Mangel: Mangel an Rohstoffen, an Fachleuten und an Freiheit. Dennoch leistete sich dieses Land etwas Großes: eine weltumspannende Luftfahrtgesellschaft und sogar eine Flugzeugbau-Industrie. Letzteres nur bis zum Absturz eines Prototypen. 34 Jahre war "Interflug" die staatliche Fluggesellschaft der DDR. Die Airline stand für Fernweh, unerfüllte Träume und Privilegien. Sie brachte dem abgeschotteten Land einen Hauch von weiter Welt. Berlin-Schönefeld wird Heimatflughafen der DDR-Flugzeugflotte. Eine neue Landebahn und ein neuer Hangar entstehen. Noch vor dem Mauerbau fliegt die sowjetische Maschine, die Il-18, für die Interflug. Das Düsenflug-Zeitalter wird mit der Tu-134 im Jahr 1968 eingeläutet, später folgt die Il-62 mit ihren weltweit einmaligen vier Triebwerken am Heck. Wer bei der Interflug arbeitet, muss hundertprozentig zuverlässig sein. Die Piloten und Stewardessen repräsentieren die Deutsche Demokratische Republik. Man will sicher sein, dass niemand bei Flügen in das nichtsozialistische Ausland in den Westen flieht. Zwei Jahre nach der Wende wird die Interflug 1992 von der Treuhand liquidiert.
Sozialismus, Antifaschismus, Freundschaft mit der Sowjetunion - das sind die Pfeiler, auf denen die DDR errichtet wird. Doch wie sieht die Realität aus? Wie geht die DDR mit Nazis um, die es im "besseren Deutschland" offiziell gar nicht geben soll? Sind die Beziehungen zur Sowjetunion wirklich so "brüderlich", wie behauptet wird? Und welche Rolle spielt Arbeit, die das Fundament der Gesellschaft bilden soll? Mit der deutschen Teilung beginnt ein Wettstreit zwischen der DDR und der Bundesrepublik: Die DDR sieht sich als das moralisch überlegene Deutschland - mit Aufstiegschancen vor allem für Arbeiter und Bauern, frei von Alt-Nazis und in brüderlicher Freundschaft mit der Sowjetunion. Doch hinter den Kulissen ist der zur Schau gestellte Antifaschismus von politischer Taktik geprägt: So gern die DDR auf Nationalsozialisten in der Bundesrepublik verweist - auch im Osten landen Nazis in wichtigen Positionen. Immer wieder fliegen ihre dunklen Geheimnisse aus der Vergangenheit auf. Der junge Staat Israel gilt der DDR-Führung als Verbündeter der USA und wird daher angefeindet. Außenpolitisch steht die DDR fest an der Seite der Sowjetunion. Die DDR-Staatschefs Walter Ulbricht und später Erich Honecker betrachten den großen Bruder als zweite Heimat und Schutzmacht ihres Regimes. Freundschaft mit der Sowjetunion ist Staatsdoktrin. Doch im Alltag sind etwa Liebesbeziehungen zwischen Deutschen und Sowjets oder gar gemeinsame Kinder nicht gern gesehen. Auch die Wertschätzung der Arbeit ist ein großer Gründungsmythos der DDR. "So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben" - dieses Motto schreibt die Staatsführung der Weberin Frida Hockauf zu. Sie wird zum Vorbild für alle Werktätigen gemacht - zum "Held der Arbeit". Was damals jedoch geheim bleibt: Frida Hockauf wird als Verräterin beschimpft, ihr Webstuhl im Betrieb sabotiert. Die Arbeitswelt ist eben auch im Sozialismus nicht rosig. Frauen werden als Arbeitskräfte gebraucht und gefördert. Viele Mütter geben ihre Kinder daher von Montag bis Freitag in die Wochenkrippe. Dass die Kinder sich dort nicht gut entwickeln können, wird vielen Betroffenen erst später klar. 2024 wäre die DDR 75 Jahre alt geworden: ein geheimnisvoller Staat, der die Menschen in Ost und West bis heute prägt. Die Doku-Reihe erzählt packende Geschichten aus einem verschwundenen Land.
Alltag in der DDR - jeder Tag eine Herausforderung. Das Leben ist oft geprägt von Mangel und staatlicher Willkür - es gibt aber auch Erfolge in Wirtschaft, Sport und Kultur. Einigen gelingt in der DDR eine erstaunliche Karriere. Ob als "Roter Dior" oder als angesehener Architekt - Kreativität ist gefragt, auch wenn es darum geht, das System zu überlisten oder ganz zu verlassen. Der Staat sorgt im DDR-Alltag für alles: Er versorgt, belohnt, passt auf - so zumindest die offizielle DDR-Propaganda. In der Realität suchen und finden die Menschen immer wieder Türchen, um mehr zu erreichen als das, was in der Planwirtschaft möglich ist. In begrenztem Umfang sind sogar Privatunternehmen erlaubt. Doch das Schicksal etwa des "Roten Dior", des Modeschöpfers Heinz Bormann, ist symptomatisch: Für seine Kunst wird er in West und Ost gefeiert, er bringt es sogar zum Millionär. Trotzdem lässt ihn die Staatsführung nicht in Ruhe. Bormanns Firma wird zwangsverstaatlicht, er stirbt verbittert und desillusioniert kurz vor dem Mauerfall. Nicht überall ist der lange Arm der Staatspartei SED so "erfolgreich": Organisierte Gruppen beschaffen und verkaufen Waren auf dem Schwarzmarkt, dealen mit Falschgeld und schlagen den Agenten der Staatssicherheit immer wieder ein Schnippchen. Andere agieren heimlich als Umweltschützer und schmuggeln brisante Filmaufnahmen massiver Umweltzerstörungen aus dem Land. Und ostdeutsche Punks organisieren geheime Konzerte, finden Mittel und Wege, sich dem System zu entziehen. Die DDR - eine Gesellschaft zwischen Mangelwirtschaft und erstaunlichen Möglichkeiten. In den Nischen pflegen die DDR-Bürgerinnen und -Bürger zahlreiche Geheimnisse. 2024 wäre die DDR 75 Jahre alt geworden: ein geheimnisvoller Staat, der die Menschen in Ost und West bis heute prägt. Die Doku-Reihe erzählt packende Geschichten aus einem verschwundenen Land.
Die DDR tritt mit dem Versprechen an, die Ungleichheit zwischen den Menschen abzubauen. Doch schon bald beginnt die Machtelite, das sozialistische System zum eigenen Vorteil zu nutzen. Seit dem Aufstand 1953 ist klar: Das Volk kann jederzeit aufbegehren. Deshalb verstärkt die SED die Repression und baut die Staatssicherheit aus - als Warnung an alle, die sich dem Parteikurs verweigern. Eine Elite entsteht, die sich vom Volk abkapselt. Wer auf Parteilinie ist und sich engagiert, kann im System der DDR auf viele Vorteile hoffen. Doch während Privilegien für Parteimitglieder bekannt sind, macht die Staatsführung um ihr Privatleben ein großes Geheimnis. Als im November 1989 Bilder aus der Politbüro-Siedlung Wandlitz öffentlich werden, explodiert die Stimmung in der DDR. Schwimmbad, Dienstpersonal, ein Einkaufsladen mit Südfrüchten - der aus westlicher Sicht überschaubare Wohlstand der SED-Spitze bringt Anhänger und Gegner endgültig gegen die Mächtigen auf. Während die Bürger Schlange stehen, lassen es sich die Parteioberen gut gehen. Aber selbst innerhalb der politischen Kaste herrscht Misstrauen. Nach der Wende offenbaren Erich Honecker und seine Frau, sie seien davon ausgegangen, abgehört zu werden. Das kennen viele DDR-Bürgerinnen und -Bürger nur zu gut. Wer sich in den Augen der Staatssicherheit verdächtig macht, wird bespitzelt. Die Machthaber beherrschen das Volk mit Kontrolle und Repression. Dabei geht es weniger darum, wirkliche Gefahren abzuwehren, sondern Konformität zu erzwingen. Manche Repressionen sind in der DDR ein gut gehütetes Staatsgeheimnis - wie die Todesstrafe. Sie dient vor allem dazu, Überläufer aus den eigenen Reihen abzuschrecken. Oder der Gammastrahler - eingesetzt an der innerdeutschen Grenze: Um Fluchtversuche zu vereiteln, werden Autos an den Grenzübergängen heimlich "geröntgt". Hunderte Fluchten über die Staatsgrenze sind dokumentiert, einige davon spektakulär wie im Agententhriller. Am Ende implodiert die DDR - nicht zuletzt, weil immer weniger Menschen daran glauben, der reale Sozialismus sei noch zu retten. 2024 wäre die DDR 75 Jahre alt geworden: ein geheimnisvoller Staat, der die Menschen in Ost und West bis heute prägt. Die Doku-Reihe erzählt packende Geschichten aus einem verschwundenen Land.
Jugendliche, die nicht ins Raster des DDR-Regimes passten, wurden oft jahrelang eingesperrt. In den sogenannten Jugendhäusern herrschten Willkür, Gewalt und militärischer Drill. Die Jugendhäuser sind ein bisher unbekanntes, kaum erforschtes und besonders finsteres Kapitel der DDR-Geschichte. Betroffene leiden noch heute unter den traumatischen Folgen ihrer Inhaftierung. Neben Kapitalverbrechen reichten auch weitaus kleinere Vergehen aus, Jugendliche in die Jugendhäuser zu sperren. Allein das Vertreiben von westlichen Schallplatten oder die Planung einer Flucht über die deutsch-deutsche Grenze waren strafbar. Elf Jugendhäuser gab es in der DDR insgesamt. Der Vollzugsalltag war in allen Einrichtungen militärisch organisiert. Egal, ob zum Speisesaal, zur Schule oder zu den Arbeitsstätten: Die Gruppe der Inhaftierten durfte sich nur im Exerzierschritt fortbewegen. Vor allem das Konzept der sogenannten Selbsterziehung traumatisierte viele junge Häftlinge und trieb viele sogar in den Selbstmord. Unter den Insassen herrschte eine strenge Hierarchie, nur die Stärksten setzten sich durch. Neue Häftlinge wurden regelmäßig mit brutalen Aufnahmeritualen gequält. Auch sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen waren keine Seltenheit. Einige der Wärter waren bei den Bestrafungen von Fehlverhalten nicht zimperlich. Bei Regelverstößen wurde die sogenannte Achterbahn angeordnet: das endlose Marschieren im Treppenhaus. Manche Vollzugsmitarbeiter traktierten Gefangene regelmäßig mit Gummiknüppeln. Unter katastrophalen und gefährlichen Bedingungen mussten die Jugendlichen oft im Drei-Schicht-System Zwangsarbeit verrichten und wurden auch in Export-Betrieben eingesetzt. Westliche Firmen wie zum Beispiel IKEA profitierten davon. Nach ihrer Haft leiden die ehemaligen Strafgefangenen oft unter posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionen.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Schräg, bunt, schrill: Das Nachtleben in der japanischen Millionenmetropole ist so aufregend und vielseitig wie in kaum einer anderen Stadt. Vor allem im Kabukicho-Viertel geht es zur Sache. Einer der Anziehungspunkte dort: die sogenannten Host-Clubs. Junge Männer flirten dort mit Kundinnen, die im Gegenzug überteuerte Getränke spendieren. Den Frauen ist dieser Spaß teilweise umgerechnet bis zu 10.000 Euro im Monat wert. Der Wunsch, eine Nacht mit dem Host ihrer Wahl zu verbringen, treibt viele der jungen Frauen in eine Schuldenfalle, aus der sie nur schwer wieder herauskommen. Doch für die Hosts ist es ein lukratives Geschäft. Oft sind es junge Männer ohne Ausbildung und aus einfachen Verhältnissen, die mit diesem Job auf schnelles Geld hoffen. Denn je mehr die Kundin ausgibt, desto mehr Provision kassieren die Hosts. Bei einer Flasche Champagner für umgerechnet 1800 Euro lohnt sich der Abend. Manche Hosts haben regelrechten Kultstatus, so wie Ketty. Er hat zwischen 40 und 50 Stammkundinnen, die sich um ein Date mit ihm reißen. Doch Tokios Nachtleben hat noch andere Ikonen: Shinichi Morohoshi ist bekannt für seine getunten und extravagant geschmückten Lamborghinis, mit denen er nachts durch die japanische Hauptstadt rast. Zwischen bunten Lichtern und Tokios atemberaubender Architektur fühlt sich der Sportwagen-Ausstatter wie in einem Computerspiel. Für den selbst ernannten König der Nacht Tokios ist es der ultimative Kick. Andere suchen ihren Nervenkitzel woanders: bei einer Art SM-Party "light" in der versteckten Bar von Adrien, einem geschäftstüchtigen Franzosen, der seit über 20 Jahren in Japan lebt. Oder im Klub "Oktagon", wo sich Fans der Gruppe "Cyber Japan" treffen. Die Mitglieder dieser Mädchen-Gruppe tanzen leicht bekleidet, singen und machen Party. Nebenbei können ihre Bewunderer Merchandise und Kalender erwerben. Denn die "Cyber Japan"-Girls zählen zu japanischen Idolen, um die ein regelrechter Kult betrieben wird - gutes Marketing inklusive. Doch Tokios Nachtleben hat auch seine Schattenseiten: Auf den Straßen des Kabukicho-Viertels treffen sich die "Toyoko-Kids". Viele von ihnen sind von zu Hause weggelaufen und obdachlos. Bei den anderen Teenagern, die ebenfalls vor Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung geflohen sind, suchen sie Halt. Doch oft rutschen diese Jugendlichen in Drogensucht und Prostitution ab, aus Mangel an Alternativen. Ihre größte Angst: von der Polizei aufgegriffen und zurück zu ihren Familien geschickt zu werden.
Party, Strand und Mord Drogenkrieg in Mexikos Urlaubsparadies
F 2020
45'
Drogenkrieg im Urlaubsparadies: Los Cabos ist ein beliebtes Ziel für amerikanische Multimillionäre, aber auch für mexikanische Drogenhändler. Die Region kämpft gegen die Gewalt der Kartelle. So belegt der mexikanische Badeort regelmäßig den ersten Platz auf der Liste der gefährlichsten Orte der Welt. Die Bandenkriminalität ist hoch, und oft verschwinden Menschen spurlos. Und nebenan feiern Stars, Sternchen und Pauschaltouristen rauschende Partys. Los Cabos auf der mexikanischen Halbinsel Baja California ist eine Luxusoase, die nicht nur Geschäftsleute und Prominente anlockt. Auch Drogenkartelle zieht diese Gegend magisch an. An den paradiesischen Stränden entspannen sich die Touristen. Nicht weit davon entfernt werden die ärmeren Viertel von Bandenkriminalität heimgesucht. Verbrechersyndikate wie das Sinaloa-Kartell erschließen sich zunehmend die Halbinsel. Der Grund: Die strategisch gute Lage am Meer von Cortez verspricht neue Transportrouten für den Drogenhandel. Das Urlaubsparadies gilt plötzlich als einer der gefährlichsten Orte der Welt. Eine Katastrophe für die heimische Wirtschaft, die seit Jahren immer mehr auf Tourismus setzt. Die Dokumentation gibt spannende Einblicke in eine Urlaubsregion, die geteilter nicht sein könnte: Luxus auf der einen Seite, Armut und Kriminalität auf der anderen.
Die sogenannte Mocro-Mafia kontrolliert in Belgien und Holland den explodierenden Kokainhandel. Mord, Entführung, Korruption: Im Kampf um Macht und Milliarden scheint jedes Mittel recht. Seine Mitglieder rekrutiert dieses Drogennetzwerk vor allem aus Niederländern mit marokkanischen Wurzeln. Wer sich ihnen entgegenstellt, wird gnadenlos verfolgt: Journalisten, Rechtsanwälte, sogar ranghohe Politiker stehen auf ihrer Todesliste. 2021 sorgte der Mord an dem niederländischen Investigativjournalisten Peter de Vries europaweit für Entsetzen. Er war den kriminellen Machenschaften der Drogenbosse auf der Spur. Zuletzt spielte er eine wichtige Rolle im "Marengo-Prozess", einem der größten Drogenprozesse in den Niederlanden. Seit einigen Jahren wird Europa mit Kokain regelrecht überschwemmt. In Containern versteckt gelangt es tonnenweise über die riesigen Häfen von Rotterdam und Antwerpen in die Niederlande und nach Belgien. Gleichzeitig wächst dort die Gewalt. Die Regierungen wehren sich mit allen rechtsstaatlichen Mitteln, um der wachsenden Organisierten Kriminalität Paroli zu bieten. Doch Fakt ist: Die Kokainmafia macht sich in ganz Europa breit und ist mächtiger als je zuvor.
Schon lange gibt es Hinweise, dass das Assad-Regime in Syrien sich auch über den Handel mit Captagon finanziert, einer süchtig machenden Droge, die vor allem den Nahen Osten überflutet. Nun haben Recherchen neue direkte Verbindungen zwischen dem milliardenschweren Captagon-Markt und führenden Mitgliedern der syrischen Armee sowie der Familie Assads aufgedeckt. Längst bedroht der Drogenstaat Syrien die Stabilität der Nachbarländer. Auch die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon soll in den Captagon-Schmuggel verstrickt sein. "Hisbollah steckt mit drin, ist aber sehr vorsichtig und lässt ihre Mitglieder keine wichtige Rolle beim Transport und Schmuggel der Drogen spielen", sagt ein syrischer Exil-Journalist. Die Hisbollah bestreitet hingegen jegliche Beteiligung an Produktion und Handel von Captagon. Ein Soldat der syrischen Streitkräfte erzählt jedoch, wie eng Hisbollah und syrisches Militär beim Captagon-Handel zusammenarbeiten: "Sie bestimmten einen Treffpunkt, und wir kauften die Drogen von Hisbollah. Nachdem wir sie erhalten hatten, koordinierten wir mit der 4. Division den Abtransport." Die 4. Division ist eine syrische Eliteeinheit mit der Aufgabe, die Regierung vor inneren und äußeren Bedrohungen zu schützen. Seit 2018 wird sie von Maher al-Assad, dem jüngeren Bruder von Präsident Baschar al-Assad, geführt. Mittlerweile spielt die 4. Division im Drogenhandel und in der Wirtschaft eine wichtige Rolle. Durch den Bürgerkrieg und die internationalen Sanktionen steht Syriens Wirtschaft kurz vor dem Zusammenbruch. Das hat die Führung des Landes zunehmend abhängig gemacht von der Produktion der kleinen Captagon-Pillen und dem Handel damit, sind sich Experten einig. "Die Höhe der Einnahmen stellt den syrischen Staatshaushalt in den Schatten", sagt Joel Rayburn, der frühere US-Sonderbotschafter in Syrien. "Wenn die Captagon-Einnahmen aufhören würden, glaube ich nicht, dass das Assad-Regime das überleben würde." Die Recherchen der Autoren zeigen die Verstrickungen des Assad-Regimes in den Drogenhandel auf. Während der syrische Präsident Milliarden damit verdient, kämpfen die arabischen Nachbarstaaten gegen die Folgen des Captagon-Missbrauchs. Im Mai 2023 wird Syrien wieder in die Arabische Liga aufgenommen, nachdem das Land zwölf Jahre zuvor wegen des brutalen Vorgehens gegen die Bevölkerung ausgeschlossen wurde. Es ist ein diplomatischer Sieg für Assad, geknüpft unter anderem an die Auflage, gegen den Drogenhandel vorzugehen.
Auf den Philippinen sind Drogen ein landesweites Problem. Schätzungen gehen von vier Millionen Abhängigen aus. Sebastian Perez Pezzani taucht ein in eine Welt voller Elend und Gewalt. Jährlich werden Drogen im Wert von Hunderten Millionen Euro gehandelt. Rodrigo Duterte, ehemaliger Präsident der Philippinen, ist für sein hartes Vorgehen berüchtigt. Seine Todesschwadronen exekutieren jeden, der im Verdacht steht, mit Drogen zu tun zu haben. Sebastian Perez Pezzani begleitet eine Spezialeinheit bei ihrem nächtlichen Kampf gegen Drogenbarone. Er trifft sich mit Dealern und Abhängigen. Und er besucht die Hinterbliebenen von gänzlich Unbeteiligten, die den Todesschwadronen zum Opfer fielen, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Schließlich macht er sich auf den Weg in das berüchtigte Gefängnis von Quezon City mitten in der Metropolregion Manila. In dem Gebäude sitzen mehr als 3000 Häftlinge, obwohl es nur für 800 ausgelegt ist. Dort haben Gangs das Sagen. Selbst hinter Gittern steuern sie den Drogenhandel mit "Shabu", einer billigen synthetischen Droge, die schnell süchtig macht. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich an die härtesten Orte der Welt und dokumentiert das Leid der Menschen, deren Alltag von Armut, Elend und Kriminalität beherrscht wird.
Die Gangs von Marseille - Drogenkrieg in Südfrankreich
F 2022
43'
15 Tote bei Schießereien in zwei Monaten: Der Sommer 2021 war der tödlichste in der Geschichte der Stadt Marseille. Rivalisierende Banden versetzen die nördlichen Viertel in Schrecken. Teile der Stadt werden durch mächtige Drogenkartelle kontrolliert. Sie schrecken nicht vor Auftragsmorden zurück, um ihre Macht zu demonstrieren oder neue Umschlagplätze für Drogen zu erobern. Die Polizei der Stadt will das Problem mit Spezialeinheiten lösen. Der Umsatz der Kartelle wird auf 30 Millionen Euro monatlich geschätzt. In Brennpunkten wie den Sozialwohnungen im Norden nehmen die Dealer bis zu 80.000 Euro pro Tag ein. Die Polizei von Marseille, die Anti-Drogen-Behörde und Spezialeinheiten in Zivil sind rund um die Uhr im Einsatz, um die illegalen Geschäfte zu unterbinden. Trotzdem: Die Gewalttaten der Gangs weiten sich aus und fordern auch das Leben unschuldiger Zivilistinnen und Zivilisten. Die ZDFinfo-Dokumentation begleitet die Eliteeinheiten auf Streifenfahrten und spektakulären Großeinsätzen.
Cannabis per Online-Bestellung direkt nach Hause geliefert: Was klingt wie eine Kiffer-Fantasie, ist inzwischen ein boomendes Geschäftsmodell. Doch das Business hat seine Schattenseiten. Online-Portale wie "Dr. Ansay" versprechen Cannabis auf Rezept für jedermann - und umgehen den von der Politik vorgesehenen Weg der Legalisierung. Ärzte und Apotheker verdienen kräftig mit, bei dem fragwürdigen Geschäft mit medizinischem Cannabis für Hobby-Kiffer. Die Online-Plattform "Dr. Ansay" fungiert als eine Art "Amazon für Kiffer": Wer sich dort selbst per Fragebogen Leiden wie beispielsweise Schlafstörungen oder Stress diagnostiziert, bekommt ohne ein einziges Arztgespräch ein Cannabis-Rezept online ausgestellt - und kann gleich über Apotheken verschiedene Cannabis-Blüten bestellen. Dahinter steht der aus Hamburg stammende Unternehmer und Jurist Can Ansay. Er inszeniert sich als Freiheitskämpfer; im Interview vergleicht er sich mit dem Bürgerrechtler Martin Luther King. Doch wegen dubioser Geschäfte ist der Unternehmer schon in der Vergangenheit in den Blick der Behörden geraten: Weil Ansay über sein Portal in der Vergangenheit auch Krankenscheine und Corona-Testzertifikate ohne Arztgespräch ausstellen ließ, ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen ihn. Für die ZDF-Dokureihe "Die Spur" bestellen die Reporter Maike von Galen, Benjamin Braun und Klaus Jansen testweise medizinisches Cannabis über Seiten wie "Dr. Ansay". Sie untersuchen die dahinterliegenden Strukturen, begeben sich auf die Spur von beteiligten Ärzten und Cannabis-Apotheken. Warum boomt das Geschäft mit dem Medizinal-Cannabis dermaßen, nicht nur bei "Dr. Ansay", sondern auch auf Plattformen wie "Flowzz", "Bloomwell" oder "Hanf im Glück"? Und wer sind die Leidtragenden dieses Geschäfts? Mehr unter https://diespur.zdf.de